Ich bin insofern anderer Meinung, dass ich es schon in den meisten Fällen für fatal halte, wenn eine Band (= die Marke) ihren Tonträger als Produkt sieht, das verkauft werden soll. Das was schon im Großen bei den Plattenfirmen nicht funktioniert, versucht man im Kleinen nachzuahmen. Dabei müßte es im großen Maßstab sogar noch besser funktionieren, weil es sicher rentabler ist, eine Vertriebsstruktur aufzubauen und zu unterhalten, um sie für 'zig oder 100de von Produkten zu nutzen, als für ein Album alle ein bis zwei Jahre. Das aber nur am Rande, denn das ist eine ganz andere Diskussion.
Ich habe von praktischem Marketing nicht viel Ahnung, ich lass' das Leute machen, die es können, aber trotzdem gilt immer, immer, immer die alte Weisheit: "Von Nix, kommt Nix." Das heisst, was auch immer im Detail da gemacht werden soll, wenn es ordentlichen Effekt haben soll, wird es ordentlich Ressourcen benötigen, die anderswo dann fehlen werden. Und ich gehe davon aus, dass es eben weit sinnvolleren Einsatz für die Ressourcen gäbe. Wenn die Hoffnung herrscht, man könnte mit winzigem Aufwand einen erfolgreichen "Vertrieb sozusagen den Kunden zuzuschieben", kann ich nur wieder auf die obige Binsenweisheit verweisen, von der viele glauben, sie würde im Internet plötzlich außer Kraft gesetzt.
Aber wie gesagt, ich will eigentlich nicht ungefragt Ratschläge erteilen, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben. Und zu Letzterem kann ich leider nichts beitragen. Daher bleibt mir nur: Klappe halten.
Edit:
Interessieren tut es mich aber nun doch. Wie läuft denn Affiliate-Marketing im Detail?
Ich stell mir das so vor:
Diese Anbieter wie Zanox bringen einerseits werbende Produktanbieter und Websitebetreiber (man könnte sagen Traffic) zusammen und stellen andererseits technische Infrastruktur zur Verfügung über die man die Zusammenarbeit möglichst automatisiert laufen lassen kann.
Richtig so weit?
Also an unserem Beispiel:
Band hat CD, Werbebanner und Zeug. Geht zu dem Anbieter und bastelt ein Partnerprogramm zusammen. Websitebetrieber haben dann ein Angebot: Bau unseren Banner ein, der direkt zum Shop führt, für jede verkaufte CD bekommst Du Provision. Oder für jeden Click, oder, oder...
Stellt sich mir als allererstes die Frage: Wieso sollte ein Betreiber mit der richtigen Zielgruppe und relevantem Traffic unser extrem "nischiges" Programm nehmen? Sagen wir ein "großer" Metal-Blog. Der nimmt das doch nur auf, wenn er sich entsprechende Klicks und Provisionen erhofft und überlegt sich sicher sehr genau, wo er sein Kapital, das da Traffic heisst hineininvestiert, oder? Da gehe ich jetzt mal davon aus, dass es für den wesentlich interessantere Programme gibt, oder? Etwa das Partnerprogramm von
EMP.
Das heisst also letztlich muss ich doch dann, anstatt meines Produktes eben, erstmal das Partner-Programm an den Mann bekommen? Wieso sollte das als No-Name einfacher sein, als das Produkt selbst? Verschiebe ich meine Problematik nicht nur? Was habe ich falsch verstanden? Ich versuche das gerade zu blicken, vielleicht schätze ich ja das Potential falsch ein.