Akai DR16 - Festplatte intern einbauen, aber wie?

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Moin Moin,

diesmal geht es um einen älteren 16-Track Festplattenrecorder, den Akai DR16. Dessen Recordmedium sind SCSI-Festplatten. Über eine Centronics-Buchse lassen sich externe SCSI-Platten anschließen, so weit, so gut. Aber jetzt kommt die Frage: Wie um aller Welt baut man eine SCSI-Platte IN das Gerät ein?

An der für den Festplatteneinbau vorgesehenen Stelle befindet sich das Strom- und das SCSI-Datenkabel. Auch ein Lüfter ist dabei. Aber dort, wo die Platte montiert werden soll, gibt es nur einen völlig geraden Blechboden ohne Erhebungen, und diverse Löcher, die so aussehen wie Schraubenlöcher. Keine Abstandhalter, keine Steck- oder Klemmvorrichtung, nur der nackte, kalte (und elektrisch leitfähige) Boden.

Da sich die Betriebsanleitung darüber ausschweigt: Hat einer von Euch mal in (s)einem Akai DR16 die Platte montiert oder weiß zumindest, wie das geht oder worauf man achten sollte?

Bis dann und viele Grüße von

Robert!
 
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die Platte kannst du ruhig direkt auf ein Metallblech schrauben, das ist eigentlich der normale Weg...
(die Unterseite der Platten ist plangefräst, führt dann auch Wärme ab)
die interessantere Frage wäre aber, was für eine Platte ?
SCSI gibt's in modern eigentlich nur teuer und als 'Server-Flieger' - zeitgemässe (bezogen auf den DR) wären schon bedenklich alt...
soll der Rekorder mobil eingesetzt werden ?

cheers, Tom
 
Hallo Tom!

die Platte kannst du ruhig direkt auf ein Metallblech schrauben, das ist eigentlich der normale Weg... (die Unterseite der Platten ist plangefräst, führt dann auch Wärme ab)

Aber gibt das nicht einen riesigen Kurzschluss in der Festplatten-Elektronik? Ich mein, die liegt doch dann blank und plan auf dem Metall auf?

die interessantere Frage wäre aber, was für eine Platte ? SCSI gibt's in modern eigentlich nur teuer und als 'Server-Flieger' - zeitgemässe (bezogen auf den DR) wären schon bedenklich alt...

Nach den Anschlüssen zu urteilen, ist es SCSI 1 oder 2. Für externe SCSI-Platten befindet sich eine Centronics-Buchse auf der Rückseite, und im Inneren sind es die älteren, größeren SCSI-Kabel, die genau so aussehen wie die alten IDE-Flachbahnkabel (bzw. nicht sogar genau die selben sind?!?). Es müssen also gebrauchte Platten sein. Beim Formatieren wird übrigens interessanterweise klar, ob die Platte noch in Ordnung ist oder nicht, da der Akai defekte Sektoren während des Formatierens mitzählt (sofern vorhanden).

soll der Rekorder mobil eingesetzt werden ?

Nein, das Gerät soll stationär betrieben werden.

Also: eine passende SCSI-Platte habe ich ja, und die lässt sich über den externen Anschluss auch prima ansprechen und verwenden. Nur soll die eben IN den Akai eingebaut werden.

Wenn ich dazu keine Abstandhalter brauche, sondern sie mit der Elektronikseite plan nach unten auf das Bodenblech montieren kann, dann gibt es noch ein zweites Problem:

Ich kann die Platte nicht von unten anschrauben, da der Akai eine Art "doppelten Boden" hat; die Platte liegt dann auf einem Blech, das von außen nicht erreichbar ist, weil sich unter diesem Blech ein Zwischenraum befindet, durch den 1000 Kabel durchlaufen. Weiter lässt sich der Akai auch nicht demontieren, dass man da etwas besser herankommt. Deshalb eine weitere Überlegung an dieser Stelle: ist es vielleicht auch üblich, SCSI-Festplatten "aufzustecken" statt zu schrauben? und wenn ja, womit?

Viele Grüße von

Robert!
 
Zuletzt bearbeitet:
sorry, ich bin bei den Platten von der 'früh-modernen' Form ausgegangen, wo die Elektronik bereits etwas vertieft sitzt
(da würde kein Bauteil eine ebene Fläche berühren)
falls deine anders aussieht, dann gehört sie bei Bauteile-Kontakt natürlich keinesfalls auf die Metallfläche
falls Gewindelöcher in der Grundplatte sind, war da meist ein Schlitten oder Winkel vorgesehen
(gern in spezieller Form, damit man ein 'mounting-kit' anbieten konnte)

wenn der Rekorder nicht bewegt wird, würde ich sie einfach mit Klettband festtackern, oder seitwärts mit Schaumstoff klemmen
ganz unbefestigt ist bei den alten nicht gut, weil da teilweise recht grosse Massen vom Kopfmotor bewegt werden

später: besser anständig befestigen - sind wohl sehr empfindlich... was ich so gelesen habe

die Flachkabel sind 50-polig und man sollte nicht allzu lässig damit umgehen... es liegt 5V Spannung drauf (Termination)
(beim 37 poligen IDE Kabel passiert nichts, wenn man es falsch aufsteckt - bei SCSI ist es Glücksache)

möglich, dass manche SCSI Platten etwas robuster sind als aktuelle Ware, weil alles etwas grösser war... bis auf die Speichermenge :p
(ich kann mich an so ein IBM Dingen erinnern, die ich nach 7 Jahren nonstop Betrieb in Rente geschickt habe - war nicht defekt)

ich versuche mal ein Bild vom Innenleben zu finden, sollte ja kein Problem sein...

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tom!

falls Gewindelöcher in der Grundplatte sind, war da meist ein Schlitten oder Winkel vorgesehen (gern in spezieller Form, damit man ein 'mounting-kit' anbieten konnte)

Ich hab's irgendwie befürchtet. - Heute habe ich mal versucht, eine Festplatte nur so mal hineinzustellen, aber der Platz ist so verdammt eng, dass ich befürchte, ohne Schlitten/Winkel/Mounting Kit geht es tatsächlich nicht.

Ich habe gerade eben den Support von Akai Pro Deutschland angemailt und hoffe, dass ich eine Antwort erhalte (ich berichte dann).

möglich, dass manche SCSI Platten etwas robuster sind als aktuelle Ware, weil alles etwas grösser war... bis auf die Speichermenge :p
(ich kann mich an so ein IBM Dingen erinnern, die ich nach 7 Jahren nonstop Betrieb in Rente geschickt habe - war nicht defekt)

Das ist auch mein Eindruck. Die Dinger sind ja wohl für den Dauerbetrieb z.B. in Servern und Serverfarmen konzipiert worden, d.h., bei 24/7-Rotation und permanenter Schreib-/Lesekopf-Tätigkeit dürfen die Platten nicht den Geist aufgeben - ist eben kein Consumerzeugs und das spiegelt sich (wie bei allem Profikram) auch im Preis wider.

Nur unsanft transportiert werden mögen die Platten nicht, und auch das Herumfummeln im laufenden Betrieb stecken zumindest die empfindlichen älteren Platten nicht so gleichgültig weg.

Bei meinem Akai DR16 waren zwei SCSI-Platten dabei, eine neuere von IBM (genau wie bei Dir) und eine ältere von Seagate. Während die neuere von IBM die Formatierung durch den Akai ohne Beanstandung abgeschlossen hat, häuften sich bei der Seagate-Platte die Fehlermeldungen (block errors) beim Formatieren; diese hatte ganz offensichtlich einen Defekt -> Elektroschrott.

Soweit erst einmal - viele Grüße von

Robert!
 
So, ein erster Rückschlag: die Mail an Akai Pro Deutschland wurde nach einem Tag (!) als unzustellbar wieder zurückgeschickt ("Mail Delivery") - interessant, dass das so lange dauert. Ich habe meine Anfrage nun an Akai Pro International gestellt und bin gespannt, ob wenigstens diese Mail durchkommt.

Dann habe ich ein Foto von meinem Akai DR16 gemacht bzw. von seinem Inneren, dort, wo die Festplatte eingebaut werden soll:

akai_dr16.jpg

Man sieht - von oben aus einem Board kommend - das Stromkabel für die Platte und rechts an der Außenwand den Lüfter (der ziemlich verdreckt ist...); ein SCSI-Anschlusskabel für die Festplatte fehlt derzeit und wird auf dem Board in den freien Port links außen eingesteckt. Die beiden Flachbahnkabel, die ich mit dem Finger aus dem Blickwinkel räume, verbinden die Bedienelemente auf der Gerätevorderseite mit dem Board und haben mit Festplatten nichts zu tun.

Da drinnen ist es ganz schön eng. Eine Platte passt praktisch liegend nicht hinein, ohne entweder an den Lüfter oder an das Board zu stoßen.
 
Hallo Robert,

ich habe Ender 90'er als der DR16 aktuell war in einem großen Münchner Musikgeschäft gearbeitet.
Wenn ich mich richtig erinnere gab es für die AKAI-Kisten immere ein Einbau-Kit für die Platten mit den ganzen benötigten Kablen, Schrauben und Kleinteilen. ebay...

Auch war es damals durchaus üblich das nicht jede Platte (oder auch RAM-Baustein) mit den Geräten funktioniert hat, sprich hier kann es sein das du mehrere Platten ausprobieren musst. Wir hatten damals einen Lieferanten der uns getestete Platten und RAM verkauft hat.

In Deutschland wirst du keine Support mehr kriegen, denn die Firma Akai-Professional in München/Karlsfeld die die Geräte seinerzeit vertrieben hat gibt es schon lange nicht mehr.
Ich würde daher direkt den Hersteller in Japan anschreiben.


Gruß, Stefan
 
da sind auf der Grundplatte auch keine passenden Bohrungen zu sehen...
könnte mir vorstellen, dass die Platte an einem Metallrahmen hängend montiert wurde
zur Fixierung dienen die beiden Bohrungen in der Traverse und dem Seitenteil
das Trägerblech ist dann an einer Seite gekantet oder hat so eine Art 'Steck-Zinken'...
könntest du aus einem Lochblech improvisieren, oder eine rohe Leiterplatte...

wenn dir der Rekorder wichtig ist, würde ich einen SCSI auf SATA oder IDE Adapter in Betracht ziehen
(wie zB den schon erwähnten Acard AEC 7720U)
bei Speichermedien sollte man auf die Grösse achten, zig GB werden sicher nicht unterstützt
... und die internen Controller der Karten können enorme Abweichungen haben (!)
idealerweise würde ich Industrieausführungen nehmen, nicht die aus dem Photoladen
einen SCSI Kartenlesen (zB Microtech) gibt's auch kaum unter 100 Euro - die Bridge ist da vermutlich besser
(ich habe so einen Microtech am ESI-32, bevor der lief, musste da erst eine neue Firmware geflasht werden)

cheers, Tom
 
@Stefan: Vielen Dank für Deine Hinweise! Ich habe mir schon fast gedacht, dass der Support in Deutschland nicht mehr existiert; obwohl die Webseite noch aktiv ist und dort auch die Mailadresse noch genannt wird, groß und dick zum Mailen einlädt... Ich halte mal Ausschau nach so einem Einbau-Kit. Hat bestimmt noch jemand und braucht es nicht mehr...

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könnte mir vorstellen, dass die Platte an einem Metallrahmen hängend montiert wurde
zur Fixierung dienen die beiden Bohrungen in der Traverse und dem Seitenteil

Das würde zumindest erklären, weshalb dort im Gerät zwei Bohrlöcher für eine eigentlich sinnlose Traverse angebracht sind! Das kann wirklich sein - sozusagen "Die hängenden Festplatten von Akai" als weiteres Weltwunder... :)

wenn dir der Rekorder wichtig ist, würde ich einen SCSI auf SATA oder IDE Adapter in Betracht ziehen

Danke für den Tip! Sollte ich dergleichen experimentieren (und das wird unberufen wohl bald der Fall sein), dann berichte ich ausführlich davon. Aber auch mit einem Adapter wäre es schick, ihn in den Akai selbst montieren zu können, damit man nicht ein externes Gehäuse braucht.
 
Zwei neue Schritte weiter bzw. auch nicht weiter: Beide Akai-Services - einmal Akai Deutschland und dann Akai International - haben auf meine Anfrage geantwortet und gesagt, sie hätten keine Informationen (mehr) zur Montage der internen Festplatte im DR16. Insofern gibt es vom Hersteller selbst keinerlei Informationen (mehr). Das stimmt mich ein wenig nachdenklich: Wenn die DR-Produktpalette von Akai so ein großes Ding gewesen sein soll (und noch dazu professionellen Ansprüchen genügen sollte), dann müssen doch noch irgendwelche Service-Unterlagen dazu existieren?!?
 
:D

Google mal akai dr16 mounting internal hdd, dann wird ein Angebot bei ebay. Com gefunden da ist ein Link zur Einbauanleitung zu finden.

Sorry, kann nicht direkt verlinkten bin am smartphone :)
 
Service Unterlagen gibt's bei den üblichen Manual. Verkäufern mit Sicherheit...
frei schwirrt so was nur selten im Netz herum - wenn, dann bei der russischen Elektro-Tanya... :p
iirc kann man da 3 Dokumente ohne Registrierung frei runterladen, bis her hatte ich noch nichts negatives im 'Beipack' :D
braucht man aber für den Einbau einer Platte nicht wirklich... nur was die SCSI Kompatibilität angeht, könnte es interessant sein...
Falls der Rekorder die Platten nicht selbst (um)formatieren kann, tut's ein uralter Mac mit entsprechender Software. SCSI ist da eigentlich recht einfach in der Handhabung.

cheers, Tom
 
Sämtliche mir bekannten Festplatten (und das sind sehr viele) kann man bedenkenlos direkt auf ein Blech schrauben, da das Gehäuse bereits einen Kragen als Abstandshalter integriert hat, der einen Kurzschluß verhindert.

Um Einbaukits hab ich mich nie gesichert, sondern mir eine Eurokarte (leere Platine) aus Epoxydharz genommen und mir damit einfach einen Rahmen gebaut. Paßte überall und hält teils heute noch, egal in welchem Gerät. Manchmal muß man da bissl wild basteln, wenn die Befestigungslöcher seltsam angebracht sind oder ganz fehlen, aber eigentlich findet sich immer eine Lösung.

Hier kann entweder die Löcher im Boden dafür nehmen oder, wie Tom schon sagte, die Platte oben am Rahmen über Kopf aufhängen.

Diese oft lauten Lüfter kann man auch gegen leisere auswechseln. Gibt nix schlimmeres als ein röhrender Lüfter beim Musikmachen. Frag mal Leute, die zu Atari-Zeiten eine Megafile 30 besaßen :)
 
@Signalschwarz: Danke für den Link! Aber leider: "404"...

- - - Aktualisiert - - -

Ich glaube, ich bleibe jetzt einfach beim externen Gehäuse. Fertig. Sollte mir jemals so ein Mounting Kit zwischen die Finger geraten, nehme ich ihn mit, ansonsten wird die Festplatte extern betrieben. Das spart viel Zeit und Nerven. :)
 
Das kann auch nach hinten losgehen. Extern nervt aber irgendwann mit Kabelwust und Platzbedarf, außerdem addiert man da gleich mehrere Fehlerquellen, von einer zusätzlichen Lärmquelle durch einen weiteren Lüfter ganz zu schweigen. Festplatten sollte man, wenn Platz ist, immer intern verbauen.
 
ich würde mit der externen (die ja funktioniert) solange arbeiten bis klar ist, ob das Ding bleibt oder nicht
wenn es sich als 'keeper' herausstellt, dann einen SCSI auf SATA Adapter und eine Flash Disk dranhängen
(dann entfallen die Lüfter und das Motorgeräusch)
wie bereits erwähnt: da gibt's Unterschiede und man sollte auf den maximalen Adressbereich achten...
ggf 'funktioniert' so etwas im ersten Anschein, aber wenn das Limit erreicht ist, wird die Platte wieder von vorn beschrieben. :p
(gab's ja bei PCs/Macs auch mal...)

cheers, Tom
 
Der Adreßbereich wird teilweise auch schon durch den verwendeten Controller begrenzt, wobei Akai da meist die Standardteile von NCR/Symbios verwendet hat, also 53C8xxx (oder deren lizensierte Nachbauten von AMD etc.). Akai konnte das mit dem SCSI früher jedenfalls recht gut, bei Yamha hat man da besser immer einen Bogen drum gemacht :)
 
also geht's dann bis zur maximalen Blockzahl und der Rest bleibt einfach leer... (?)

cheers, Tom
 
also geht's dann bis zur maximalen Blockzahl und der Rest bleibt einfach leer... (?)

Ja, so wie bei alten IDE-Implementierungen. Da konnte man Platten nur bis zu einer bestimmten Größe ansprechen, meist 120GB. Gabs auch schon bei SCSI-Controllern. Weitaus öfter hab ich allerdings solche Bremsen in der Firmware erlebt, oft auch aufgrund der Tatsache des Entwicklungszeitpunktes und der zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Mediengrößen geschuldet war. Da zeigt sich dann, ob die Entwickler Weitsicht hatten bzw haben durften.
 
genau, 120 GB war die magische Grösse...
bei bei denen habe ich selbst erlebt, dass eine grössere Platte vom Betriebssystem wieder von vorn beschrieben wurde. Was dann später mit entsprechender Anpassung von OS/Firmware behoben wurde...

cheers, Tom
 

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