Akkorde, Zupfen, Melodie....? Der rote Faden fehlt..

Und den ersten Teil dieses Satzes würde ich als Definition für einen ordentlichen Gitarristen benutzen. Aber muss er auch theoretisch verstehn, wieso er das macht, oder reicht es nicht auch, wenn er es einfach aus Erfahrung etc kann?

Warum genau jemand etwas kann, oder wie er es gelernt hat, spielt am Ende kaum eine Rolle. Deswegen schrieb ich auch in meinem ersten Post in diesem Thread, dass nicht jeder die gleichen Vorlieben hat. Ich mag eben die Herangehensweise über die Muskitheorie, das muss nicht für jeden gelten. Aber wie schon im letzten Post geschrieben: Wenn jemand nach dem Weg fragt, ist "ignoriere sämtliche Theorie und warte, bis Du genug Erfahrung hast" ein fragwürdiger Rat. Ausser Frage steht jedenfalls, dass man schneller irgendwo hinkommt, wenn man sich über die Zusammenhänge informiert. Ob man dann irgendwann den Leuten mit 5 Tönen der Durpenta eine Gänsehaut verpasst anstatt ein kompliziertes Fusionsolo zu spielen, ist wieder eine ganz andere Sache. :)

Gruss, Dietlaib
 
Uiui, hätte gar nicht mit so vielen Antworten gerechnet, schon gar nicht mit so inhaltsvollen. Hatte eher schon befürchtet wieder mit "nutz die Suchfunktion" oder ähnlichem zugeworfen zu werden und dann dem Streit einiger Teilnehmer über den Sinn dieses Hinweises zuzuschauen. Umso erfreulicher dass dem nicht so ist.

@Floralangriff: Vielen Dank für die Antwort!!! Genausowas hatte ich mal gebraucht. Es ist nicht so dass ich in Musiktheorie der absolute novice bin und ja, ich möchte sehr wohl kapieren, was man da macht auf der Gitarre. Denn es macht mir wirklich Spaß, auch mal was nach Noten zu spielen (wenn man sie hat) ohne groß rumzuprobieren welche Töne das sind. Meine Tochter spielt seit etlichen Jahren (sehr gut) Geige und ich bin immer total neidisch, wenn die sich ein Notenblatt nimmt was sie noch nicht kennt und loslegt. So möchte ich eben auch verstehen, was ich da auf der Gitarre tue. Um eben irgendwann nicht mehr so abhängig zu sein. Für mich ist das Lernen ohne Musiktheorie wie eine Sprache lernen ohne sie auch lesen und schreiben zu können.

Also von daher, hat mir schonmal sehr weitergeholfen und ich hab wieder etwas Futter.

Nur eine Frage noch - wie weit sollt denn das Üben der Akkorde gehen? Bzw. wie vorgehen? Immer einen dazu? Oder schwerpunktmäßig bestimmte Akkorde, die man auch in höheren Bünden wieder gut gebrauchen kann (F-Dur barré)
 
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Soweit ich den Thread überblicke hat dem TE niemand geraten, Theorie komplett zu ignorieren. Aber genug jetzt, warten wir besser, bis er sich selbst wieder meldet, bevor das hier wieder zu OT wird!

Mit einem feierabendlichen Gruße
Max

PS: Hat er wohl schon :)
 
Mein letztes Posting in diesem Threat:

Es gibt unambitionierte Anfänger (Lagerfeuergitarre): sind überfordert mit Theorie

Es gibt ambitionierte Anfänger: sind dankbar um jeden Fitzel, den sie kriegen können

Ich gehe beim TE, aufgrund der Fragestellung, eher von der zweiten Möglichkeit aus. Wir können es aber nicht genau wissen.*

Der TE schreibt, dass er bereits haufenweise Gitarrenbücher zu Hause hat, schon Unterricht hatte, mehr lernen/wissen will und ganz spezifisch z.B. Pink Floyd mäßige Musik machen will. Er/sie/es weiß nur nicht wie man es angehen soll. Jeder erfahrene (und gute) Gitarrenlehrer merkt hier sofort, dass es an einem strukturierten Übungsplan fehlt. Das ist das Hauptproblem.

Ein solcher Übungsplan ist absolut individuell. Wer also nicht mehr als jeden zweiten Abend 20-40 Minuten rumklampfen will, der hat einen entsprechend minimalistischen Plan (Rock Riff aus Gitarrenzeitschrift: 10 Minuten nur den Rhythmus mit Metronom auf geschwindigkeit bringen; 10-20 min. die Technik üben - dann mit Rhythmus; anschließend noch 10 min. Theorie - z.B. Analyse des Gitarrenriffs oder neue Akkorde aus diesem Riff lernen/übertragen/damit experimentieren.) Dennoch bringt ein solcher Plan sogar die Lagerfeuerfraktion effektiver ans Ziel. Bei Bedarf kann man dann von dort aus aufbauen.

Und ehrlich, wer Pink Floyd spielen will, der kann nicht bei der Lagerfeuergitarre bleiben.*


P.S. Wie kannst Du Kirk Hammett in Verbindung mit (musiktheoretisch) eher unbeleseneren Gitarristen bringen? Der bleibt zwar bei Metallica unter seinen Möglichkeiten. Aber in der Musik-Theorie (aber auch in der Praxis) ist der eine ganz andere Liga. Außerdem: Ich fürchte Du unterliegst generell dem (völligen) Irrglauben, dass die alle noch nie geübt hätten...

Und dann doch noch einen wichtigen Satz: Wir sind uns doch hoffentlich einig, dass der Grundsatz gilt: THE MORE YOU KNOW, THE MORE OBTIONS DO YOU HAVE. *


schönes Wochenende*an alle, Floralangriff
 
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Zitat v. Maxx is: Aber muss er auch theoretisch verstehn, wieso er das macht, oder reicht es nicht auch, wenn er es einfach aus Erfahrung etc kann?
Die Frage dabei ist aber, wieviel Erfahrung er als Anfänger schon nutzbar machen kann.


Ich mag die Theorie auch nicht (hab auch viel vergessen), aber so ein klein wenig Grundlagenforschung finde ich sehr nützlich. Es ist doch letztlich viel leichter, wenn man das "Warum" kennt.
Ansonsten müsste man sich viel mehr merken, kann nichts vernünftig herleiten, hat später mehr Schwierigkeiten beim Improvisieren/Tüfteln und die Kommunikation mit anderen Musikern ist ja auch einfacher, wenn einige Grundlagen bestehen.

Ich würde diese ganzen Dinge auch nicht so stark trennen. So wie oben angedeutet : Melodie oder Akkorde oder Pentatonik oder erste 4 Bünde, was weiß ich....das geht ja in der Praxis sowieso nicht.

Ob diese Lehrbücher und Videos gut sind, ich glaub schon. Wenn sich der Stoff irgendwie steigert und aufeinander aufbaut ist das bestimmt gut. Und soviel theoretisches Grundwissen ist es am Anfang auch nicht. Jedenfalls kenne ich Leute, die immerzu "Smoke on the Water" spielen aber Probleme mit einer Tonleiter bekommen. Nur mal als Extrem, denn das kanns ja auch nicht sein.

Wenn ich es wäre würde ich viel mit Akkorden experimentieren, auch viel Tonleiterübungen, Terzen, Quarten usw. oder die pentat. Tonleiter üben, immer schön über das ganze Griffbrett und dabei auch immer rumprobieren was sich gut anhört. Vielleicht mal versuchen ein paar Sachen zu einem Video mitzuspielen (auch wegen Gehörbildung/Raushören) und die rhythmische Arbeit mit einem Drumcomputer o.ä., auch weil es abwechslungsreich ist und Spaß macht.

Ein guter Lehrer müsste m.M.n. sowas in seinem Unterricht berücksichtigen und wie gesagt "aufbauend" das Können des Schülers verbesseern. Wenn ein Lehrer nicht "in Richtung Akkorde" will, wurde bestimmt etwas falsch verstanden oder der Schüler war noch nicht soweit:gruebel: Weil, die Aussage wäre ja sonst Quatsch finde ich....
 
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Mann kann sich alles mehr oder weniger selbst aneignen, auch das Gitarre spielen rein nach Gehör (vorausgesetzt die ist richtig gestimmt ;)) das Lernen nach Noten ist sicher sinnvoller wenn auch mühselig und oft ein Geduldspiel,
bin auch der Meinung von Vester das einige Grundlagen bestehen sollten, ist doch eine feine Sache wenn man auf dem Griffbrett von Saite 1-6 jeweils vom 1-12 Bund besser noch etwas weiter, alle Noten kennt.
 
Es gibt unambitionierte Anfänger (Lagerfeuergitarre): sind überfordert mit Theorie
Es gibt ambitionierte Anfänger: sind dankbar um jeden Fitzel, den sie kriegen können

Was bin ich froh, dass ich diesen Thread erst jetzt, wo er ja wohl ziemlich am Ende ist, entdeckt habe. Daq brauche ich mich nicht mehr aufregen.... .

Aber solche Sätze sind dann irgendwie doch dazu geeignet, nochmal eine kurze Bemerkung loszuwerden:

Wie kommt man auf die Idee, dass ein "unambitionierter" Anfänger per se von Musiktheorie überfordert ist? Er der schlicht doof, weilo er nicht ein neuer TI werden will?
Vielleicht braucht er ja dieses "Labyrinth", genannt "Musiktheorie" gar nicht und der Weg zum Lagerfeuer ist eine gerade, breite Strasse!

Und wieso ist ein "ambitionierter" Anfänger per se interessiert an jedem Fizelchen Musiktheorie? Vielleicht will er - so wie schon sehr richtig beschrieben - so spielen wie Son House oder Blind Blake, um 'mal ein anderes Extrem zu bemühen.

Was sollen solche Pauschalierungen?

Aber egal, scheint eh zu Ende hier!
 
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Soweit ich den Thread überblicke hat dem TE niemand geraten, Theorie komplett zu ignorieren. Aber genug jetzt, warten wir besser, bis er sich selbst wieder meldet, bevor das hier wieder zu OT wird!

Mit einem feierabendlichen Gruße
Max

PS: Hat er wohl schon :)

Ja, hab ich, aber da waren wohl einige gleichzeitig dabei etwas zu schreiben ;-)
 
Mann kann sich alles mehr oder weniger selbst aneignen, auch das Gitarre spielen rein nach Gehör (vorausgesetzt die ist richtig gestimmt ;)) das Lernen nach Noten ist sicher sinnvoller wenn auch mühselig und oft ein Geduldspiel,
bin auch der Meinung von Vester das einige Grundlagen bestehen sollten, ist doch eine feine Sache wenn man auf dem Griffbrett von Saite 1-6 jeweils vom 1-12 Bund besser noch etwas weiter, alle Noten kennt.

Allerdings finde ich es tatsächlich wichtiger, die Töne zu kennen!
Aber noch besser ist es , sich darüber keine Gedanken mehr machen zu müssen!
Entscheidend ist doch, dass neben dem musiktheoretischen Wissen die reinen und stupiden handwerklichen Fähigkeiten geschult werden.
Perfekt Noten, musiktheoretisch ein absoluter Überflieger zu sein, bringt nichts, wenn man nicht gleichzeitig ganz primitiv "geübt" oder auch "trainiert" hat!

Außerdem heisst es ja Gitarren - S p i e l e n. Das wurde ja schon gessagt, aber muss immer wieder betont werden. Gerade als Anfänger!
Und ehrlich: wenn ich all das, was hier als Mindestmaß an Musikwissen gefordert wird, hätte lernen sollen, bevor ich das erste Mal das Riff von "Satisfaction" hätte spielen dürfen...... .;)

Aber ich wollte ja nicht mehr diskutieren!
 
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Zitat v. emptypockets: Und ehrlich: wenn ich all das, was hier als Mindestmaß an Musikwissen gefordert wird, hätte lernen sollen, bevor ich das erste Mal das Riff von "Satisfaction" hätte spielen dürfen...... .

Dann lieber Bonanza. Bonanza fetzt viel mehr und man kann außerdem gut mit Wechselschlag üben:great: Klick
DU konntest bestimmt schon eine Tonleiter bevor du Satisfaction spieltest (sag bitte ja:))

Das eine schließt das andere ja auch nicht aus. Ich weiß jedenfalls, dass viele sich etwas vornehmen und dann daran verzweifeln weil bestimmte Grundlagen/Griffe usw. noch nicht sitzen. Oder der gewünschte Lernerfolg dauert zu lange usw. Dann ist es ja die Frage, wie systematisch man vorgeht und auf was man aufbauen kann. Ich hatte auch nie einen Gitarrenlehrer, aber einige wenige Grundkenntnisse waren doch recht hilfreich.

Ich glaub aber, dass sowas in vielen Lehrvideos berücksichtigt wird. Hab gerade mal bei Justin-Guitars reingeschaut und hilfreich ist sowas bestimmt? Aber selber quälen bleibt einem ja nicht erspart, hihi.
 
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Dann lieber Bonanza. Bonanza fetzt viel mehr und man kann außerdem gut mit Wechselschlag üben:great: Klick
DU konntest bestimmt schon eine Tonleiter, bevor du Satisfaction spieltest, (sag bitte ja:))

Das eine schließt das andere ja auch nicht aus. Ich weiß jedenfalls, dass viele sich etwas vornehmen und dann daran verzweifeln, weil bestimmte Grundlagen/Griffe usw. noch nicht sitzen. Oder der gewünschte Lernerfolg dauert zu lange usw. Dann ist es ja die Frage, wie systematisch man vorgeht und auf was man aufbauen kann. Ich hatte auch nie einen Gitarrenlehrer, aber einige wenige Grundkenntnisse waren doch recht hilfreich.

Ich glaub aber, dass sowas in vielen Lehrvideos berücksichtigt wird. Hab gerade mal bei Justin-Guitars reingeschaut und hilfreich ist sowas bestimmt? Aber selber quälen bleibt einem ja nicht erspart, hihi.

Da muss ich Dich enttäuschen!
Das erste Mal in meinem Leben, dass ich eine Gitarre in der Hand hatte, war bei meiner Kusine in HH, die gerade anfing Gitarre zu spielen. Das einzige, was sie konnte war "Satisfaction". Und das hat sie mir beigebracht! Sie hat allerdings nie weitergemacht und gehört zu den Millionene von Menschen, die sagen:"Ja, das habe ich auch 'mal angefangen!"
Kurze Zeit später schenkte mir dann eine Arbeitskollegin meines Vaters eine wild bemalte Wandergitarre. (Warum ich überhaupt auf die Idee kam, Gitarre zu spielen, habe ich an anderer Stelle schon 'mal geschildert. Nur kurz soviel:Tick, Trick und Track waren schuld!)

Ich konnte lange Zeit weder eine Gitarre stimmen, noch kannte ich irgendeinen Ton auf dem Griffbrett. Ich habe einfach so gestimmt, dass es nicht allzu schlimm war. Dann legte ich ein billiges Mikro in die Gitarre hinein und "spielte" einfach Riffs und nahm die voll übersteuert auf. Beim Abspielen klangen die dann fast wie der Sound von "My Friend Jack" (dem Ursound aller Heavy Metal Gitarren!).

Bonanza ist nicht schlecht. Aber ich stand mehr auf "Ghost Riders in the Sky" oder "Telstar" und "Popcorn" (didadidadadada)....
Ja, die alten Zeiten......
 
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Ja, die alten Ohrwürmchen. Oftmals musste man sich das Stück für Stück raushören und immer zurückspulen (jedenfalls wenn es dann komplizierter wurde). Jetzt gibt es ja mehr Möglichkeiten fürs Selbststudium.

Aber vielleicht erhöht das ja den Druck, möglichst schnell ein bestimmtes Ziel zu erreichen? Die Threadfrage hat ja auch ein wenig damit zu tun, wie eine Struktur in diesen ganzen Wust gebracht werden kann. Wenn man sich so einen Online-Lehrgang ansieht und immer weiter klickt, möchte man die Themen bestimmt im selben Tempo abarbeiten:)
 
Soweit ich den Thread überblicke hat dem TE niemand geraten, Theorie komplett zu ignorieren.

Naja, dieser Satz von Dir...

Und wenn du alles, was floral attack aufgeschrieben hast nicht kannst/machst , kannst du trotzdem immer noch ein ordentlicher Gitarrist werden.

...geht aber schon ein wenig in diese Richtung. Und falls nicht so von Dir gemeint, hat er die diesbezügliche Diskussion auf jeden Fall initiiert.

Aber genug jetzt(...)!

Ein Befehl? :D

Nur eine Frage noch - wie weit sollt denn das Üben der Akkorde gehen? Bzw. wie vorgehen? Immer einen dazu? Oder schwerpunktmäßig bestimmte Akkorde, die man auch in höheren Bünden wieder gut gebrauchen kann (F-Dur barré)

Diese Sichtweise, Akkorde als "Griffe" aufzufassen, die sich in höheren Bünden wieder verwenden lassen, also Dein F-Dur Beispiel meinetwegen im 5. Bund als A-Dur oder im 8. Bund als C-Dur, ist zwar eine mögliche, aber nur sehr eingeschränkte. Um sich sinnvoll weiter zu entwickeln, braucht man eine immer besser werdende Griffbrettkenntnis und die Grundlagen der Musiktheorie. Wenn Du weisst, wie die Stufenakkorde einer Tonart gebildet werden, und Dir mit Hilfe der 5 klassischen Fingersätze das Griffbrett in dieser Tonart erschließt, kannst Du Dir ohne irgendwelche Grifftabellen die grundlegenden Akkorde selbst herleiten. Für komplexere Akkorde und die Akkorde anderer Tonarten braucht's dann wieder mehr Musiktheorie.

Kleine Anekdote am Rande: Irgendwann hatte ich mal zusammen mit einem befreundeten Gitarristen überlegt, wie viele verschiedene Moll7/b5 Voicings ohne Oktavwiederholungen sich zu einem gegebenen Grundton auf dem Griffbrett finden lassen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir wirklich alle gefunden haben, aber wir kamen auf insgesamt 11 Möglichkeiten, wenn ich mich recht erinnere. Ich hielt das für einen guten Zeitpunkt, tatsächlich mal in irgendwelchen Akkordbüchern nachzusehen, die ich mir als Anfänger gekauft, aber nun seit (sehr) vielen Jahren nicht mehr in der Hand gehabt hatte. Ich war gespannt, ob wir wohl eine Möglichkeit übersehen haben... Aber trotz der versprochenen knapp 2000 Griffe musste ich feststellen, dass der gesuchte Akkordtyp überhaupt nicht aufgeführt war. :D

Gruss, Dietlaib
 
Nur eine Frage noch - wie weit sollt denn das Üben der Akkorde gehen? Bzw. wie vorgehen? Immer einen dazu? Oder schwerpunktmäßig bestimmte Akkorde, die man auch in höheren Bünden wieder gut gebrauchen kann (F-Dur barré)
Ist so gesehen ein weites Feld aber für den Anfang wichtig sind eben erstmal die standardmässigen Dur und Moll Akkorde auf den unteren Lagen und ganz wichtig das flüssige Wechseln der Akkorde. Lieber du probierst erstmal nur mit 3, 4 Stück rum bis der Wechsel richtig gut klappt, als dass du zwar von zehn weist wie sie zu greifen sind aber alles nur halblebig läuft. Mach dir beim Lernen kleine Päckchen und mach die solange bis es läuft (aber auch nicht perfektionistisch, nur sauber eben). Das ist effektiver als alles gleich auf einmal können zu wollen. Dann fügst du Schritt für Schritt neue Akkorde dazu. Wenn du die Standardakkorde (Dur/Moll) durch hast kannst du mit Barre Akkorden (vor allem E, Em und Am -Shape) weiter machen.
Dann vielleicht noch so n paar Akkorde, wie C9, G6, etc. einfach je nachdem was du vll brauchen kannst fürn Song den du gerne spielen würdest. Dann mit Septakkorden weitermachen. Sus2 und Sus4 Akkorde sind noch ganz interessant, es gibt aber noch mehr.
Du musst aber zunächst nur mal die Standard Akkorde und Barres wirklich einzeln auswendig können, danach bist du dann wahrscheinlich schon so weit, dass du dir das Griffmuster über die Theorie herleiten kannst. Die kannst du ja immer nebenbei Schritt für Schritt mit lernen (wie ist ein Dur, Moll etc. Akkord aufgebaut).
 
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...Nur eine Frage noch - wie weit sollt denn das Üben der Akkorde gehen? Bzw. wie vorgehen? Immer einen dazu? Oder schwerpunktmäßig bestimmte Akkorde, die man auch in höheren Bünden wieder gut gebrauchen kann (F-Dur barré)

Ich schreibe mal, wie ich es gemacht habe bzw. mache. Ganz zu Anfang habe ich ein paar offene Akkorde gelernt, die in den tiefen Lagen (1. - 3. Bund) gegriffen werden. Dazu kamen dann die Barré-Griffe. Diese lassen sich, meiner Erfahrung nach ersteinmal in den höheren Lagen etwas einfacher greifen. Man muss etwas üben, bis sie (auch in den tiefen Lagen) sauber klingen, also nicht entmutigen lassen. Letztlich finden sich in den Barré-Griffen die Griffmuster der offenen Akkorde wieder (ich poste dazu nochmal Links am Ende).

Das ist der Vorteil an der Gitarre, dass man "Griffmuster" (für Akkorde, aber auch sog. Pattern für Tonleitern) einfach verschieben kann. Sinnvollerweise merkt man sich aber, wo die Grundtöne liegen und lernt die Position der Töne auf dem Griffbrett, damit man weiß, wo man hin muss.

Etwas später dann, habe ich das etwas mehr/besser strukturiert... Da ich mich für Jazz interessiere (Musikrichtung híst hier aber egal) habe ich angefangen, die benötigten Akkorde (wenig verschiedene für die einfachen Stücke) in zwei Varianten zu lernen: a) Grundton auf der E-Saite und b) Grundton auf der A-Saite und dazu die Position der Töne auf den Saiten. Damit muss man nicht fürchterlich viel auf dem Griffbrett herumrutschen und kann anfangen die Stücke zu begleiten. Die dritte Variante sind dann diese Akkorde mit Grundton auf der D-Saite uns so erweitert man es.

Fang mit einfachen Dreiklängen an und erweitere diese später bei Bedarf zu Vierklängen. Wenn du dir klar machst, welche Töne du greifst (welche Töne zum Akkord gehören), fällt es dir später nicht schwer bspw. aus einem A7 einen A9 Akkord zu machen, weil du eben weißt, wo du die 7 (Septime) greifst.

Also nicht versuchen 500 Akkorde und Akkordgriffvarianten auf einmal zu lernen, sondern klein anfangen und nach Bedarf und Fortschritt erweitern.

Hier der Link zu dem Übungsmaterial: http://www.peterapel.de/Lektionen/index.htm
Schau einfach mal in Ruhe rein, wenn du magst...


@ Rest
Wollt ihr nun dem TE helfen oder euren Egotrip weiterfahren?
 
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@ Penatx
@ Pentax

AKKORDE

(Habe gestern noch gesehen, dass Du dich gemeldet hast, in dem Moment, in dem ich mich verabschiedet habe...)

Projekt:

(1) Noten auf tiefer-E-Saite lernen.
Es gibt 12 Töne in immer gleicher Reihenfolge:
C-CisDes-D-DisEs-E-F-FisGes-G-GisAs-A-AisBe-H-C
Der 13te ist dann wieder der Erste, nur eine Oktave höher oder tiefer
Sieben davon (c d e f g a h) entsprechen den weißen Tasten auf der Klaviatur
die fünf anderen (C#Db, D#Eb, F#Gb, G#Ab und A#Hb) entsprechen den schwarzen Tasten
gleiches gilt für die Gitarre:
nach 12 Bünden landet man wieder auf dem Ausgangston
Bundpaarungen mit gleichen Tönen sind also:
0/12/24 -1/13-2/14-3/15-4/16-5/17-etc.
Die leere (keinen Bund greifen) E-Saite entspricht also dem Ton E
Da die Reihenfolge der 12 Töne immer und auf allen Instrumenten gleich ist:
Nach dem E kommt das F, nach dem F kommt das FisGes
Bund (B) 1: der Ton F (kommt nach E), B2:FisGes (kommt nach F) etc.
Versuche dies entlang der kompletten Saite
(1) in Bund Paarungen:
0/12/24=E; 1/13=F; 2/14=FisGes; 3/15=G; 4/16=GisAs
Die Saite auf und abwärts
(2) Bund für Bund entlang der Saite (B0=E; B1=F; B2=FisGes etc.
(3) für beide Varianten gilt:
es ist besser/einfacher dies in zwei Gruppen aufzuteilen:
Gruppe 1: nur die fünf schwarzen Tasten (Klaviatur)
Gruppe 2: die sieben weißen Tasten

Dann kannst Du Barree Akkorde entlang der tiefen E-Saite verschieben:
z.B. F-Dur in Bund 1; Fis oder Ges-Dur-Akkord in Bund 2 etc.

später kannst Du dann nach und nach die Noten auf immer höher werdenden Saiten lernen
*(es ist übrigens normal, dass es lange braucht sich die Noten entlang einer kompletten Saite, vor allem aller 6 Saiten einzuprägen; sogar ich muss das immer mal wieder auffrischen) Für Akkorde ist es vor allem wichtig die Noten auf den tieferen/dickeren Saiten zu kennen. Denn ein Akkord wird über einem Grundton aufgebaut. Der tiefste Ton eines Akkordes ist immer dessen Grundton. Findest Du diesen Grundton auf einer der tieferen Saiten, dann kannst Du darüber die Griffbrettmuster der Akkorde aufbauen. Diese Muster sind auf der Gitarre sehr visuell (also un-theoretisch). Das macht es auf der Gitarre einfacher als auf dem Klavier. Du musst einfach nur das Muster für Intervalle/Akkorde/Skalen (Tonleitern)/Arpeggios entlang des Griffbretts hin zum entsprechenden Grundton verschieben (von dem aus aufgebaut wird).*

Achtung: Sämtliche Griffbrettmuster (ob Intervalle, Akkorde, deren Arpeggios oder Skalen) geraten durcheinander, sobald die H-Saite (die zweit-hellste/dünnste) im Spiel ist. Denn alle Saiten sind in reinen Quarten gestimmt. Nur der Intervall-Abstand zwischen der G- und der H-Saite entspricht einer großen Terz. Dadurch verschieben sich dort alle Muster um einen Bund (Halbtonschritt) nach rechts (auf den beiden höchsten Saiten im Bezug auf die vier tieferen Saiten)*

siehe nächstes (und definitiv letztes) Posting

Grüße, Floralangriff

*[Ergänzung: vom Blatt spielen/ "Prima Vista" (auf den ersten Blick) ist wieder etwas anderes. Damit solltest Du dich nur beschäftigen, wenn Du zusätzlich auch wirklich (wie die hauseigene Geigerin) Sachen direkt abspielen willst. Dazu wird tatsächlich ein Lagenspiel verwendet (erste Lage=Leersaite+ersten drei Bünde; zweite Lage= etc. Ich halte dies erst einmal für zweitrangig]
 
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@Vester
Merkst Du was?
Wir - vielleicht auch gidarr noch - sind Fossile aus längst vergangenen Zeiten.
Als man noch einfach so ins Blaue anfing Gitarre zu spielen und sich freute, wenn man wieder von irgendjemandem einen Akkord gezeigt bekam....

Man überhaupt nicht wusste, wo das alles einmal hinführen sollte.....

Man nicht planmässig vorging, um sich möglichst effektiv das unbedingt notwendige Wissen anzueignen....

Sondern schlicht und ergreifend Spass daran hatte, einfach ein wenig zu schrammeln.....

Und seine Befriedigung daraus zog, dass man wieder ein Riff (Black Night?" herausgefrickelt hatte....

Irgendwann sogar mitkriegte, wie man eine Gitarre richtig stimmt....

Auf Sessions ging mit einem Rüstzeug von 10 Akkorden und der ungefähren Ahnung, wie denn die Saiten auf einer Gitarre heissen und was eine Oktave ist.... .

Und als man noch nach und nach, ungeordnet, immer so, wie gerade passte oder kam, Wissen anhäufte....

Als man nch nicht überall hörte und las:"Das musst Du wissen und können, sonst kannst Du nicht spielen!!!"....

Wieviel besser haben es da heutige Anfänger. Fokussiert auf ein vorher festgelegtes Ergebnis, das in möglichst kurzer Zeit erreicht werden muss. Klar defintierte Ziele, geordnet nach Prioritäten ("Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!").

Ich bin wirklich neidisch! Du auch?
 
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Und seine Befriedigung daraus zog, dass man wieder ein Riff (Black Night?" herausgefrickelt hatte....

Nunja, jeder erzielt seine Befriedigung eben auf seine Weise.
Mir würde das bloße herumschrammen und dadurch zufällig was lernen nicht reichen um zufrieden zu sein. Dazu habe ich auch gar nicht die Zeit, ich bin berufstätig und habe mehrere Kinder. Meine Frickelei kann auch darin bestehen, Noten von einem Stück, die ich nicht auf dem Papier habe, eben selbst zu Papier zu bringen, sie später vielleicht mal auf ein anderes Instrument zu übertragen etc. Da kann man auch gut Zeit mit verbringen und 'frickeln'. Dazu muss ich nicht der beste Gitarrist sein, aber die Kombination aus durchschnittlichem Gitarristen und gutem Theoretiker ist mir ausreichend und allemal lieber als sehr guter Gitarrist und Theorie-Null.

Es ist ja nicht so dass ich nur nach Plan übe und immer alles was ich mache vorher in der Theorie lerne. Darum geht es doch gar nicht. Autofahren kann ich auch lernen ohne die Schilder und Vorfahrtsregeln, das Verhalten der anderen Teilnehmer und das Funktionieren eines Motors zu kapieren. Aber es schadet nicht und macht ja mehr Spaß, wenn man weiß was man tut und welche Möglichkeitenes gibt, woran dies und jenes liegt etc.....Von daher haben mir einige Beiträge hier schon sehr weitergeholfen :)
 
@emptypockets
Da ist schon was dran und zu meinen kleinen Erfolgserlebnissen auf dem Bass und der Gitarre hab ich mich damals gefreut wie ein kleines Kind (obwohl ich musikalisch etwas vorbelastet war).

Ich bin aber wirklich nicht sicher, wie ich mit den heutigen Möglichkeiten umgehen würde, wenn ich nun von ganz von null beginnen müsste.

Zitat v. emptypockets: Als man noch nicht überall hörte und las: "Das musst Du wissen und können, sonst kannst Du nicht spielen!!!"....

Das Problem gab es damals auch nicht so, weil die Kommunikation anders war als heute. Früher hat man sich was abgeguckt (wie du ja schon schrubst), sich was zeigen lassen oder ein paar Unterlagen kopiert oder abgezeichnet. Oder ein Buch usw. Dann gabs so ein paar Tricks und Kniffe, mit denen man sein Spiel auffrischen konnte usw. und immer schön auf´m Konzert gucken was der da greift. Musik nachspielen mit Plattennadel umsetzen oder Kassette zurückspulen, Basslinie raushören, ausprobieren und schnell aufmalen usw.

Heute gibts die Tabs zum Ausdrucken, sich steigernde Lernseiten, Videos und nicht zuletzt Foren mit tollen Beiträgen zu Improvisationsmechanismen für alle Instrumente und Musikrichtungen. Ist schon Wahnsinn und tatsächlich könnte sich Neid einstellen, weil das Gefühl der eigenen Uneffizienz behoben werden könnte oder man so denkt.

Man könnte sich ja sagen: Hätte ich die Informationen eher gehabt, hätte ich mir nicht "so einen abbrechen müssen", mein Spiel hätte sich schneller entwickelt, ich wäre weiter, da wäre ich selber nicht drauf gekommen..... und viele weitere teils berechtigte Argumente. Die Frage relativiert sich natürlich, weil das ganze Zeugs ja sowohl vom Kopf als auch vom Finger verarbeitet werden muss, aber trotzdem.

Meiner Meinung nach geht es mit der spielerischen/experimentellen Erforschung einer Gitarre immernoch am besten, aber gerade weil es so viele Möglichkeiten gibt, sollte man die "einfachen" Dinge wie Tonleiterübungen oder Pentatonikpattern (oder wie auch immer) in der Anfangszeit nicht vernachlässigen. Auch Akkorde, rhythmische Übungen usw.. Zumal man sie ja letztlich braucht, die Musik besteht ja aus sowas. Also quasi als Handwerkszeug.

Die Schwierigkeit scheint oftmals zu sein, wie man sich "ordnet". Es gibt ja sogar Threads, wo die Leute selber das Musizieren auf hochgradig theoretischer Basis analysieren, um sich dann einen Übungsplan zum Gitarre spielen und teilweise sogar zum Komponieren! zusammenbasteln bevor es überhaupt richtig losgeht. Da sind Sachen bei, die hab ich noch nie gehört, hihi....
 
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Tja, so setzt eben jeder seine Prioritäten!

Aber natürlich kann das jeder so machen, wie er möchte.

Ich habe außerdem nie behauptet, dass musiktheoretische Kenntnisse schaden. Wenn man z.B. unvermittelt mit anderen Leuten zusammentrifft, um ein bißchen zu jammen, ist es ganz hilfreich zu wissen, um was es geht. Ein paar Tonarten drauf zu haben, hat noch niemandem geschadet!
Und als ich im Theater einige Dinge mit Musiker eines Orchester aufgenommen habe, war es ganz hilfreich, sich ein wenig auszukennen! Was diese Profis allerdings so drauf haben, ist schon ziemlich beeindruckend!

Und auch im Rockbereich im weitesten Sinne ist es hilfreich, eine gemeinsame Sprache zu finden oder zu haben.

Mir persönlich ist es allerdings nach wie vor wichtiger, z. B. ein Ragtime - Stück spielen zu können, als es musiktheoretisch auseinandernehmen und eventuell notieren zu können.

Wenn jemand sagt "Spiel doch 'mal....", spiele ich es - wenn ich es drauf habe! - und bitte ihn nicht um Papier, um es ihm aufzuschreiben.

@Vester
Habe gerade gesehen, dass Du auch was gepostet hast. Mein Beitrag bezieht sich auf den Post davor.
 

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