Akkordeon Anfänger mit Lernschwierigkeiten

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Erzmadl
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Liebe Akkordeonfreunde,

ich (weibl, 37 Jahre) habe mich durch meinen 7 jährigen Sohn ins Akkordeon "verliebt".
Wir besuchen beide seit Mitte Januar einmal wöchentlich privaten Unterricht für 45 Min., wobei mein Sohn da im Vordergrund steht, ich schaue die meiste Zeit nur zu und lerne durch "aufpassen".
Die letzten Minuten spiele ich dann auf meinem Instrument die Lieder, die mir der Musiklehrer in der Vorwoche mitgegeben hatte und korrigiert mich an Stellen, die noch nicht so super laufen.
Ich spiele ein "Weltmeister Achat" und übe täglich meistens 2 mal 30 Minuten.
Nun zu meiner Frage bzw. meinem Problem: ich muss mich wahnsinnig auf die Bassnoten und dem entsprechenden Fingerspiel (habe bisher die Bassakkorde zu Cc, Gg, Dd und Ff geübt) konzentrieren, sodass ein flüssiges spielen nicht möglich ist.
Es klingt sehr abgehackt und gefällt mir einfach überhaupt nicht. Mein Musiklehrer sagt, er sei zufrieden mit meinem Spiel. Ist das normal oder verlange ich einfach zu viel?
Könnt ihr mir vielleicht noch den ein oder anderen Tipp geben, wie ich meine linke Seite zu einem "automatisierten spielen" bekomme? Ich habe schon versucht das zu erlernende Lied erstmal nur rechts zu spielen, dann nur links und dann zusammen, jedoch wird es dadurch auch nicht flüssiger. Ich weiß, dass man das Akkordeonspiel nicht über Nacht erlernen kann, jedoch fühlt es sich gerade so an, als würde mein Lernpegel stagnieren :-(
Ich bin auf eure Antworten gespannt.

Es grüßt euch herzlich aus dem Erzgebirge
Dani
 
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Das ist ein Problem der "Mechanik" (wann wer wohin?) und durch Automatisieren zu lösen, etwa so:

Vorbereitung:
  • tempo-ignorierend erstmal das "wer greift wann wo" lösen
  • dabei ruhig Alternativen für bestimmte Übergänge erproben
  • beide Hände so mit den Wegen vertraut machen
  • man denkt - und das dauert
Einüben:
  • sind die Fingerwege erst einmal klar, den Freund aktivieren: das Metronom
  • Schneckentempo einstellen, diesem Tempo folgen
  • Tempo langsam steigern, zB in 10-er oder 5er Schritten im BPM
  • aufmerksam sein - hin und wieder will der Körper übernehmen
Fordern:
  • im (ruhig schnellerem) Wohlfühltempo starten (zB 100 BPM)
  • langsam an das eigene Tageslimit herantasten (zB 109 BPM)
  • dann in 1er Schritten 3 mal steigern (also 110, 111, 112 BPM)
  • jeweils eine Weile halten (Kopf ist längst ausgestiegen, Körper macht's einfach)
  • wieder in 1er Schritten zurück (also 111, 110, 109 BPM)
  • sich wundern, warum es auf einmal leichter zu gehen scheint
  • Schulterklopfen nicht vergessen :giggle:

Funktioniert/e für mich bei/am
  • Schlagzeug
  • Keyoard
  • Orgel
  • Flügel
  • also: überall ...
  • und macht Geist und Ohren frei für wichtigere Dinge, etwa sich selbst und Anderen zuzuhören während Finger, Hände und Körper ... schon wissen, was zu tun ist

Gerne auch einmal das Metronom ersetzen durch einen geeigneten Drumtrack oder Drummer: Macht einfach mehr Spaß :cool:
 
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verlange ich einfach zu viel?
Ja ;)

Nach Deinen Angaben läuft Dein Unterricht seit 6 Wochen!!! Seit 6 Wochen!!! Vielleicht hast Du ja Vorkenntnisse von anderen Instrumenten, aber nach der Zeit solltest Du schon noch Geduld haben.

Ich will nicht in den Lernaufbau Deines Akkordeonlehrers reinpfuschen. Mein Unterricht bei einem ausgebildeten ungarischen Kirchenmusiker liegt nun 54 Jahre zurück, aber ich weiß noch, dass ich erst mal nur "Melodie" oder eben Diskant-Seite spielte. Dann kamen die gehaltenen Basstöne dazu und wurden nach einiger Zeit zu einer Takt- oder Rhythmus-Begleitung. Erst danach kamen dann auch im Takt oder Rhythmus die Akkord-Tasten dazu. Das hat jetzt keine Monate gedauert, aber ging halt Schritt für Schritt. Dabei hat sich mein Lehrer auch an die Lehr-Literatur gehalten (ich müsste nachschauen, wie die damals hieß, was aber jetzt nichts brächte).

Es klingt sehr abgehackt und gefällt mir einfach überhaupt nicht. Mein Musiklehrer sagt, er sei zufrieden mit meinem Spiel.
Na ja, je nach Takt Basston-Akkord-Akkord(-Akkord) ist ja jetzt grundsätzlich eine "Holzhacker-Begleitung", was einen abgehackten Eindruck nahelegt. Wenn das jetzt irgendwie komplett neben dem liegen würde, wie es klingen soll, würde oder sollte Dein Musiklehrer natürlich etwas sagen - hoffe ich ;). Unabhängig davon kannst Du natürlich beim Üben die Entwicklung "nur Bass über den ganzen Takt halten und den Ton vorgabenmäßig wechseln" -> "auf jeden Taktschlag nur Basston spielen und den Ton vorgabenmäßig wechseln" -> auf die Taktschläge übergehen zu Basston-Akkord-Akkord oder Basston-Akkord-Akkord-Akkord und den Ton/die Akkorde vorgabenmäßig wechseln.

Aber wie gesagt macht es Sinn, mit dem Lehrer über Deine Eindrücke zu sprechen und ggf. mit ihm das Vorgehen abklären.
 
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Ich habe es öfters so erlebt daß Übungserfolge sich nicht kontinuierlich sondern eher plötzlich bemerkbar machten nachdem ich schon dachte es tut sich nichts.
 
Hallo,

Ist das normal oder verlange ich einfach zu viel?

ich denke, das ist in Ordnung. Als Kind habe ich am Anfang auch erste mehrere Monate lang nur auf der rechten Seite (Diskant) des Akkordeons gespielt. Ich habe keine Stagnation gespürt, weil ein kleines Kind alles anders wahrnimmt. Für ein kleines Kind ist alles neu und deshalb stellt sich dieses Gefühl nicht ein, sondern ist es ab und zu das Gefühl einiger Eltern. Mit 37 Jahren bringt man bereits ein gewisses musikalisches Gespür, Motivation und vielleicht auch Ehrgeiz beim Üben mit. Es ist etwa dumm, Ihnen zu raten, das Akkordeon mit den Augen eines siebenjährigen Kindes zu betrachten, aber es ist der beste Rat, den ich Ihnen geben kann. Betrachten Sie das Akkordeon mit den Augen eines siebenjährigen Kindes und spielen Sie mit dem Herzen einer siebenunddreißigjährigen Frau...

Und ich begrüße Sie herzlich im MB-Forum.
:hat:

VG, Vladimir
 
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Vielen Dank für euere Hinweise.
Ich setze euere Ratschläge in den nächsten Tagen um und schau mal was sich tut.
Ich habe vorher tatsächlich kein anderes Instrument gespielt, bin also sowohl instrumentspielend als auch notenlesend absoluter Neuling. Mein Musiklehrer ist gebürtiger Russe, hat in Moskau Musik studiert und spielt neben Akkordeon noch verschiedene Blasinstrumente. Sicherlich ein "Genie" in seinem Beruf als Musiker jedoch spricht er mit starkem Aktent und so kann ich ihm manchmal nicht richtig folgen. Und da ich sehr perfektionistisch veranlagt bin, will ich die Stücke schon ordentlich spielen können und da verstehe ich seine Meinung nicht so recht, wenn er sagt "das reicht so", die Lieder sind "ausgeübt". Ich werde ihn am Mittwoch mal fragen, warum es ihm auf so niedrigen Level reicht, bzw warum ich die Stücke nicht bis zur Perfektion erlernen soll.
Für mich ist es nicht befriedigend 10 Lieder so halbwegs spielen zu können, anstatt eines richtig (ohne viel darüber nachzudenken).
Ich danke euch für die Antworten :)
 
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Die Finger sollen mit den Tasten vertaut werden und lernen sich darauf frei zurechtzufinden, sich zu orientieren.
Dafür können sie die Herausforderung wahrscheinlich besser brauchen mehr als nur fertig Einstudiertes.
 
Und da ich sehr perfektionistisch veranlagt bin, will ich die Stücke schon ordentlich spielen können und da verstehe ich seine Meinung nicht so recht, wenn er sagt "das reicht so", die Lieder sind "ausgeübt". Ich werde ihn am Mittwoch mal fragen, warum es ihm auf so niedrigen Level reicht, bzw warum ich die Stücke nicht bis zur Perfektion erlernen soll.
Ich glaube nicht dass dir der Lehrer verboten hat die Stücke richtig gut einzuüben, so wie du es willst. Das hängt nur von deinem Ehrgeiz ab, da gibt's aber auch kein Universalrezept. Jeder macht das so wie es sich im Laufe der Zeit entwickelt.
Wenn er jedoch geringe Ansprüche an seine Schüler stellt ist das eine andere Sache. Ich kenn' ihn nicht, spricht aber auch nicht unbedingt für ihn, als Lehrer zumindest.
 
Verboten hat er es mir nicht, jedoch bekomme ich jede Woche eine neues Stück zum üben und ich schaffe es einfach nicht, dieses Stück bis zur nächsten Woche so zu spielen, wie es der Komponist vorgesehen hat ;)
Beispielsweise bekam ich vor zwei Wochen eine vereinfachte Form von "Piraten der Karibik", vorigen Mittwoch dann den "bömischen Traum" (auch vereinfachte Form). Ich bekomme es in einer Woche meistens hin, die Töne (sowohl rechts als auch links) zu treffen, jedoch nicht mit der dazugehörigen Melodie; wie gesagt es klingt dann alles abgehackt und stockend. Und er sagt dann "ist ok, nächstes Lied". Das irritiert mich einfach etwas. Aber gut, darüber zu grübeln ist nicht Sinn und Zweck dieses Forums. Ich dachte nur, vielleicht ist es so generell eine Art des Lernens und andere Lehrer machen es ebenfalls so.
Hingegen bekommt mein Sohn so schöne einfache Kinderlieder, da bin ich fast etwas neidisch 😅
Ich danke euch erstmal für euere Beiträge (y)
 
Machst du auch andere Übungen als nur die Stücke zu üben? Z.B. Tonleiter rauf und runter spielen, einmal gebunden, das nächste Mal staccato, einmal laut, einmal leise. Herausfinden, wieviel Balgbewegung es braucht, bis der Ton anspricht, wie er sich im Klang verändert, je nachdem, wie du den Balg bewegst? Solche Sachen können Spaß machen und man bekommt mehr Gefühl, wie man den Klang formen kann. Ansonsten mit Fingersätzen arbeiten und halt viel Wiederholen, vor allem die schwierigen Stellen extrem langsam üben und sich langsam steigern.

Wenn dir die Lehrmethode des Lehrers nicht gefällt bzw. du nicht verstehst, was der Sinn der Übungen ist, dann einfach mit dem Lehrer reden und gegebenenfalls wechseln. Du bezahlst ja dafür und es muss auch Lehrer zu Schüler passen und umgekehrt. Allerdings kann es halt leicht sein, dass der Lehrer nicht so recht eine Motivation darin sieht, dich zu unterrichten, wenn er nicht extra dafür bezahlt wird. Bezahlst du für deinen Unterricht extra oder ist dein Unterricht in der Bezahlung für die Unterrichtszeit deines Sohnes inkludiert? Was dazu kommt: in 10 min Unterricht (für dich) kannst du halt nur begrenzt einen Inhalt vermitteln.

Aber wie auch die anderen schon geschrieben haben: du erwartest möglicherweise auch zuviel, gerade wenn du noch keinen Vergleich hast.

Vielleicht noch einen Tipp am Schluss: mach dir vor dem Üben klar, was genau du verbessern möchtest, also welches Problem du bearbeiten möchtest.
 
Verboten hat er es mir nicht, jedoch
...

Man darf auch nicht nur die vielleicht ohnehin schwer verständlichen Worte hören. Ich weiß ja nicht, was das für eine Konstellation mit dem "gemeinsamen" Unterricht von Deinem Sohn und Dir ist. Er will ja vielleicht nichts sagen, was Dich demotiviert und drückt das mit dem ihm zur Verfügung stehenden Wortschatz aus. Es sind also nicht die gewählten Worte wichtig, sondern das Ziel der Aussage. Vielleicht will er Dich/Euch auch nicht verlieren? Vielleicht sieht er Deine Zeit im Unterricht auch mehr als "Tipps geben" an. Natürlich geht er auf eine Zeiteinteilung zwischen Dir und Deinem Sohn im Unterricht ein - er will ja die Einnahmequelle nicht verlieren -, aber "womöglich" ist er in Wirklichkeit doch nicht so begeistert von der Regelung???

BTW: Mich würde es als "Lehrer" nerven, wenn die Mutter im Unterricht des Sohnes die ganze Zeit drinhockt - sorry, wenn ich das so direkt ausdrücke. Abgesehen davon, würde es mich als Sohn auch nerven.

Es steckt also viel Potenzial für "Missverständnisse" in dem Ganzen. Auch deshalb ist das Alles von der Lehrer- und Unterrichtsseite nicht so ganz klar zu beurteilen. Vielleicht machst Du Dir auch darüber Gedanken. Was ja zusätzlich bleibt ist, dass Du gerade mal 6 Wochen Unterricht und Übung hattest und ich deshalb die Wahrscheinlichkeit für hoch einschätze, dass Du falsche Vorstellungen von den Lernfortschritten hast, die Du erwarten kannst/darfst.

Bleib dran und werd lockerer :)
 
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Es klingt sehr abgehackt und gefällt mir einfach überhaupt nicht. Mein Musiklehrer sagt, er sei zufrieden mit meinem Spiel. Ist das normal oder verlange ich einfach zu viel?

Rückblickend , als ich mit 10 Jahren anfing Akkordeon zu lernen, da ging das alles mit kindlicher Leichtigkeit - will heißen die Koordination ging "irgendwie" von selber. "Irgendwie" hieß - ich machte mir keinen Kopf darüber und damit verkrampfte ich auch nicht. Und "irgendwie" hieß auch , es war mir ziemlich wumpe wie das alles insgesamt klang - solange man "irgendwie" raushören konnte, was das für ein Lied sein sollte war für mich das damals in Ordnung.

->Als Kind lernt sich sowas erstmal leichter, weil man nicht soviel drüber nachdenkt und nimmt das auch alles nicht so ernst.


Was es heißt , als Erwachsener ein Instrument neu zu lernen, erfuhr ich, als ich anfing Melodiebass zu lernen.... Auf einmal war es aus mit der gewohnten Koordination. Gefühlsmäßig war alles neu und sollte jetzt wieder wie immer rechte Hand, linke Hand und den Balg steuern... und das ging erstmal sowas von überhaupt nicht! Weil ein Erwachsener halt immer mit dem Kopf mit an die Sache rangeht und sich damit automatisch die Lockerheit eines Jugendlichen nimmt... ist halt so...und alles dauert einfach länger.

Beide Seiten habe ich bei jedem neuen Stück erstmal lange Zeit ( also schon gerne auch ein paar Wochen lang) getrennt geübt bevor ich anfing die beiden Seiten wieder zusammen zusetzen. Und auch da war es noch weit entfernt von "artikuliertem " Spiel.

-> Es dauert bis sich ein erwachsener Körper so richtig an die Sache gewöhnt hat und dann mehr und feineres Spielen zulässt! Erst recht wenn man zugleich auch noch Noten lesen lernt!



Und da ich sehr perfektionistisch veranlagt bin, will ich die Stücke schon ordentlich spielen können und da verstehe ich seine Meinung nicht so recht, wenn er sagt "das reicht so", die Lieder sind "ausgeübt".

Auch das kann ich gut nachvollziehen - Ich hab ja Melodiebass angefangen, weil ich gerne Klassik spielen wollte ... und natürlich gewisse Vorstellungen hatte , wie ich das spielen können wollte. Einfach nur runterspielen und nächstes Stück wollte ich nicht. Entsprechend habe ich mich ewig immer in ein Stück verbissen und im Detail dran rumgeübt.

Meine Lehrer (ich hatte in der Zeit zwei) wollten beide immer gerne schneller zum nächsten Stück weitergehen, obwohl ich es nach meiner Meinung noch lange nicht "sauber" konnte.

Jetzt einige Jahre später muss ich rückblickend sagen: meine Lehrer hatten natürlich recht - ich wollte es nur nicht wahrhaben.


Das Problem ist nämlich wenn man zu lange immer am gleichen rumbastelt, wird das zwar schon besser, aber die Fähigkeiten entwickeln sich sehr eindimensional. Das Stück wird zwar besser aber die Gesamtfähigkeiten stagnieren. Geht man schneller zum nächsten Stück und lässt das andere erstmal bei 80% oder 90% oder vielleiht auch mal bei 70%, dann entwickelt man sich breitbandiger und wird flexibler. Das wiederum kommt einem Stück für Stück immer mehr zu Gute.
... Hab ich jetzt rückblickend auch gelernt...Und versuche neue Stücke nicht gleich zur endgültigen Güte zu bringen, sondern übe immer mehrere Stücke, die dann immer wieder rotierend in den Fokus genommen werden und Stück für Stück mit jeder Runde verbessert werden....

-> Lass dich nicht entmutigen - ein Akkordeon ist mit der gesamten Koordination erstmal alles andere als leicht und sieh das Ganze langfristiger. Also mal in Halbjahres , oder Jahresschritten! Und wenn mal ein Stück ums verrecken nicht in die Finger will, dann stells einfach mal hintenan und spiel erst ne Weile was anderes... meist geht dann das sperrige Stück nach einer gewissen Zeit wie von selbst leichter...
 
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Zum Thema "rechts und links getrennt üben" hat Matthias Matzke eine andere Meinung als viele Lehrende:

View: https://www.youtube.com/watch?v=b0m-T28Yfn0
Meine Anfänge als 8-jähriges Kind liegen mehr als 50 Jahre zurück und ich war schon immer gut im Vom-Blatt-Spiel. Aber ich kann mich nicht erinnern, außer vielleicht ganz am Anfang jemals ein Stück getrennt geübt zu haben. Einzelne Passagen, ja. Aber größere Abschnitte, nein.
Natürlich steht @Erzmadl noch ganz am Anfang - 6 Wochen á 10 Minuten Unterricht sind gerade mal eine Stunde! - aber ich halte es durchaus für wichtig, auch jetzt am Anfang das Stück als Ganzes zu sehen und nicht rechte und linke Hand einzeln zu betrachten.
 
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Hingegen bekommt mein Sohn so schöne einfache Kinderlieder, da bin ich fast etwas neidisch
Was hält Dich davon ab, auch erst mal diese einfachen Lieder zu üben?

Ich kann mich an meine Anfänge erinnern. Selbst "Summ summ summ" war schwer. Das Bassspiel ist für Rechtshänder am Anfang schwer, da die Finger der linken Hand sich bisher nie unabhängig voneinander bewegen mussten. Habe Geduld. Das kommt langsam.
 
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Beispielsweise bekam ich vor zwei Wochen eine vereinfachte Form von "Piraten der Karibik", vorigen Mittwoch dann den "bömischen Traum" (auch vereinfachte Form). Ich bekomme es in einer Woche meistens hin, die Töne (sowohl rechts als auch links) zu treffen, jedoch nicht mit der dazugehörigen Melodie; wie gesagt es klingt dann alles abgehackt und stockend. Und er sagt dann "ist ok, nächstes Lied". Das irritiert mich einfach etwas. Aber gut, darüber zu grübeln ist nicht Sinn und Zweck dieses Forums. Ich dachte nur, vielleicht ist es so generell eine Art des Lernens und andere Lehrer machen es ebenfalls so.
Mich irritiert die Art und Weise sehr, zum einen die Erwartungen in diesem Tempo, zum anderen das beschriebene Verhalten des Lehrers. Sicher ist es möglich, und kann auch je nach Fähigkeiten- Talent- ggf. angebracht sein, ein paar Stufen auf den Lerntreppen zu überspringen, nur ganze Treppen oder gar Stockwerke ergibt selten Sinn.


Hingegen bekommt mein Sohn so schöne einfache Kinderlieder, da bin ich fast etwas neidisch 😅
Darin sehe ich, für Anfänger in jedem Alter, immer etwas positives.
Z. B. gibt es unzähliges Liedgut im 5 Tonbereich, bestens geeignet für den nötigen Automatismus, über Augen- Ohren- auf beide Hände, quasi vom Blatt auf die Tasten / Knöpfe.

M. E. sollte besonders in den Anfängen der Weg das Ziel sein, Ungeduld ist da ein schlechter Begleiter.
 
Das Erlernen des mechanischen Teils des Musizierens dauert. Das haben die anderen ja schon geschrieben.
Bleib dran, hab Geduld. Ein guter Lehrspruch ist: Man überschätzt, was man in kurzer Zeit lernt, und man unterschätzt, was man über lange Zeit lernt.
Du wirst sehen, in einem halben Jahr hat sich da viel getan. Manchmal übt man ein, zwei Wochen an einer Stelle, kommt gefühlt nicht voran und irgendwann geht es dann einfach. Das Gehirn braucht Zeit, um neue Verknüpfungen zu bilden.

Wichtig finde ich zum Thema dass es "abgehackt" klingt - übe bitte wirklich ganz langsam und fehlerfrei. Einen Takt, dann den nächsten Takt, dann den Übergang und beide Takte gemeinsam.
Das ist etwas mechanisch und vielleicht langweilig, bringt Dich aber viel schneller voran, als durch das ganze Stück zu stolpern und Dir dadurch Fehler einzuüben. Diese Art zu üben wird Dir als Erwachsene leichter fallen als Kindern - die wollen immer alles durchspielen. Sieh zu, dass Du mindestens 8 von 10 Versuchen richtig hast, sonst langsamer oder kleinere Abschnitte.

Ob Euer gemeinsamer Unterricht so gut ist, da habe ich auch so meine Zweifel. Am Anfang ist das OK, aber langfristig sei bitte aufmerksam, dass es Deinen Sohn nicht irgendwann stört, dass die Mutter das gleiche Instrument spielt wie er.
Du übst mit einer Stunde am Tag sehr viel für eine Anfängerin und bist evtl auch schneller als er im Stoff. Das kann ein Kind frustrieren. Muss aber nicht.

Jede Woche ein neues Stück halte ich auch für zu viel, auch wenn man es natürlich nicht komplett "ausfeilen" muss. So drei bis vier Wochen für ein Stück sollte man sich schon geben.
Sag doch einfach dem Lehrer, dass Du das neue noch nicht geschafft hast, dafür das bisherige weitergeübt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Zum Thema "rechts und links getrennt üben" hat Matthias Matzke eine andere Meinung als viele Lehrende:
Danke, interessanter Beitrag, aber ich kann seine Argumente nicht nachvollziehen.

Ein Stück, was noch zu schwer, zu komplex ist, muss man zum Üben vereinfachen. Dafür gibt es viele Wege - langsam, kleine Abschnitte, und auch Hände einzeln ist eine Variante davon.
Die Probleme damit, die er beschreibt, sind meiner Meinung nach Übefehler und stellen nicht die Methode in Frage.
Die Alternativen (zb links nur ganze Noten bei Tico tico) sind natürlich auch gute Möglichkeiten fürs üben.

Natürlich spielt er galaktisch besser Akkordeon als ich.

Und nach Meiner Erfahrung gibt es Schüler, die kommen generell nicht gut mit dem "Zerlegen" in kleine Elemente klar und üben lieber irgendwie "ganzheitlich". Diejenigen, die ich kenne, sind aber nicht über ein gewisses Amateurlevel hinausgekommen. Das ist nicht negativ gemeint, Üben muss auch Spaß machen und jede(r) kann selbst entscheiden, wie er/sie es macht.
 
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Euer gemeinsamer Unterricht ...
geht euer gemeinsamer Lehrer bei deinem Sohn gleich vor wie bei dir? Also ein Stück vorlegen, üben lassen und dann das nächste? Wenn ja, siehe nachher.

Wenn nein, stelle dir (und evtl. ihm) die Frage: sieht er die 10 Minuten mit dir als "Unterricht" oder möchte er dich nur mit Material fürs autodidaktische Lernen versorgen? Macht er mit dir direkt Übungen bzw. bespricht technische Fragen und/oder Probleme? Das wäre Unterricht. Oder spielst du das in der letzten Woche bekommene Stück vor, er sagt "gut" und gibt dir das nächste? Das wäre "Materialbeschaffung". Sprichst du ihn auf spezielle Probleme an (und er beantwortet deine Fragen) oder macht er dich darauf aufmerksam? Überhaupt: ist es mit ihm abgesprochen, dass die letzten 10 Minuten der Stunde deines Sohnes für dich abgezwackt werden? Evtl. hat er für Erwachsenenunterricht einen ganz anderen Tarif als für Kinderunterricht und du "schnorrst" ein Stück der Kinderstunde? Du siehst, Fragen über Fragen ...

Zurück zu meiner ersten Frage: wenn der Lehrer bei deinem Sohn genauso vorgeht wie du es von dir beschreibst, dann würde ich ganz schnell die Notbremse ziehen!
Bei deinem Unterricht oder Nicht-Unterricht kommt es darauf an, was mit dem Lehrer abgesprochen ist bezüglich der Unterrichtsinhalte und -ziele. Aber beim Unterricht für deinen Sohn ist ganz klar, dass Technik (wenn auch altersgemäß spielerisch) vermittelt werden muss! Und das ist beim Springen von einem Stück zum nächsten nicht der Fall! Dann sprich bitte mit dem Lehrer Klartext, was er dem Kind an Inhalten vermitteln möchte und wie er dabei vorgeht. Im Zweifel auch den Lehrer wechseln.

Wenn der Unterricht deines Sohnes anders abläuft als deiner, könntest du auch überlegen, ob es sich nicht einrichten lässt, dass du entweder beim gleichen Lehrer eine eigene Unterrichtseinheit bekommst oder dir einen anderen Lehrer suchst.
 
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Erster Beitrag und dann sowas ... hm ...
Ich hab mir auch schwergetan, doch hier mache ich erstaunliche Fortschritte und bin begeistert von der Methode.
Zumindest ein bisschen Beschreibung von "der Methode" wäre ja nicht schlecht gewesen.

Matthias Matzke ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Das Video kann man sich sicherlich ansehen. Ob "die Methode" der OP weiterhilft, keine Ahnung.
 
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Hallo,

Wenn ich das alles so lese, kommen mir folgende Gedanken in den Sinn:

- Du hast den Anspruch, schön zu spielen und hörst es dazu auch recht gut. Das ist ein riesen Vorteil! Viele Schüler merken nicht, dass sie nicht fließend oder unrhythmisch spielen.
- Ich selbst gehe immer so vor, dass der Schüler als allererstes "schöne Töne" produzieren kann, seien sie auch noch so einfach. Dazu eignen sich einfachste Melodien, gerne auch Kinderlieder.
- Meiner Ansicht nach macht es keinen Sinn, viele Stücke mit schlechter Qualität "runter zu reißen", sondern erstmal an sich zu erleben, wie sich allmählich gute Klänge ergeben.
- Ich persönlich finde es sinnvoll, sowohl die Diskant und Bassseite separat zu üben, würde aber, auh rein schon um des Gehörs Willen auch gleichzeitig (vereinfacht) klingen zu lassen. Das Gehirn muss zwei Dinge lernen: einmal die Koordination der einzelnen Hand, UND das Koppeln beider Hirnhälften bei beidseitigem Spiel, und zwar möglichst früh.
- Dann kommt die Balgarbeit dazu, also der Aspekt "schöner Ton": Da sind wir wieder am Anfang! Alles was du übst, solltest du gleich mit diesem Aspekt üben. Also quasi geht der AUsdruck über das Finden der Töne.
- Spiele zum Beispiel (sofern du dazu Anleitung/ Vorstellung hast) auch öfter mal frei drauflos - suche Töne nach eigenem Geschmack, AABER spiele jeden Ton eben schön. Gewöhne deine Körperarbeit daran, wie sich Finger und Balg verhalten, damit der Ton genau so wird wie du ihn haben möchtest.
- Rhythmik: Lass das Instrument mal weg und klatsche oder tippe Taktschläge zu gehörten Liedern (über Gehör und Motorik lernt man sehr viel) - und stelle dir dabei vor, dass deine Basshand sich in diesen Taktschlägen spielt

Und zum Schluss: Spreche mit deinem Lehrer darüber, wie du lernen möchtest. Nutze nicht den Begriff "perfekt" spielen (das kann eh keiner :) ) sondern das Wort "gefühlvoll", oder "mit Ausdruck" und lass dir an einfachsten Stücken zeigen, wie sich das anhört.

Es ist anfangs eine gewisse Hürde, dieses flüssig spielen hinzubekommen, ganz klar. Aber gib dir die Chance, dieses Erlebnis einmal zu machen! Egal wie simpel die Anforderungen sind. Du wirst dich dann anhand der Freude daran ganz allmählich steigern.

Viel Spaß und bleib dran, egal wie <3
 
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