Akkordeon-Pflege: Waschen, wachsen, polieren??

  • Ersteller Sir_Falk
  • Erstellt am

Hallo Ippenstein,

danke dür die Info. Ich würde aber spontan sagen das die Balgecken nicht verchromt, sondern vernickelt sind. Irgendwie reagieren die an der Luft mit dem Sauerstoff und fangen dann an grün zu werden.

seht euch auch mal diesen thread an:
https://www.musiker-board.de/vb/fl-ten/170085-versilbert-vs-vernickelt.html

gruss, maj7
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo maj7,

dummerweise sind sowohl Chrom als auch Nickel in der Lage grüne Oxidationsstufen zu bilden, auch wenn dies zugegebenermaßen eher bei Nickel auftritt. Unterscheiden kann man Chrom von Nickel vielleciht noch am ehesten aufgrund der Farbe (wenn man die Chance hat beides vergleichen zu können: Chromoxide sind etwas dunkler in der grünen Farbe als die von Nickel). Will man wissen, ob man es mit Nickel oder Chrom zu tun hat, sollte man hierzu an einen hellen Ort gehen, an dem eine einigermaßen neutrale weiße Beleuchtung herrscht, also z.B. an natürlich beleuchtete Orte, mit möglichst keinem direkten Sonnenlichteinfall.
Dann kann man nämlich feststellen, dass Nickel (z.B. im Vergleich zu poliertem ALU) nicht reinweiß, sondern leicht gelblich glänzt, während Chrom hier einen etwas bläulichen kalten Glanz aufweist. Man kann des auch feststellen durch direkten Vergleich, wenn man eine Fläche von der man definitiv weiß, dass sie verchromt ist nebenhin hält - da sieht man das dann auch - der Unterschied ist aber trotzdem nicht stark - muß man schon genau gucken!

Vermutlich sind die Balgecken aber trotz allem vernickelt und zwar aus einem anderen Grund.

Wenn Chrom glänzend aufgebracht wird, ist so gut wie immer eine glättende Kupferschicht darunter. In der Kobination führt das aber dazu, dass der Chrom, so spröde wie er nu halt mal iss, beim aufpressen der Balgecken zu Abplatzern neigt und das ist ja nu ganz unerwünscht. (anders geht es beim Hartverchromen zu, aber das glänzt dann auch nicht so richtig und wird dehalb für so was nicht angewandt)!)

Anders wird hier beim Nickel verfahren. Den Nickel kann man chemisch direkt auf das Grundmaterial abscheiden, so dass er, wenn das Basisteil glänzend war ebenfalls eine glänzende Schicht abgibt, die obendrein einen chemischen Verbund mit dem Basiswerkstoff bildet. Somit kann man das Teil sogar verformen, ohne dass die Schicht abplatzt und das ist bei den Balgecken ja gut so.

Drum ist es sehr wahrscheinlich, dass die Balgecken vernickelt sind.

Gegen die Korrossion helfen können hier die schon angesprochenen Chromputztücher, oder Chrompolierpasten sowie auch Silberputzücher in beiden Fällen. Und zwar deshalb weil in allen den Varianten Zusatzstoffe drin sind, die reduzierend wirken, und somit die Oxidation (zumindest teilweise) wieder rückgängig machen können (wie beim Paradebeispiel Silberbesteck).

Ebenfalls ein sehr stark reduzierendes Mittel ist auch Wasserstoffperocid ( auch unter Superwasserstoff bekannt) am besten bei der Damenwelt von den "Wasserstoffblondinen" her bekannt. Davon würde ich aber vom Einsatz beim Akkordeon dringend abraten, denn Wasserstoffperoxid reduziert (sprich: bleicht) wirklich so gut wie alles was es erreicht. Wer also einen weißen Balg haben möchte - kein Problem - selbst wenn er vorher rot gewesen sein sollte!

Dann also schon lieber mit dem Chromputztuch rubbeln!

Gruß,
maxito
 
Gegen die Korrossion helfen können hier die schon angesprochenen Chromputztücher, oder Chrompolierpasten sowie auch Silberputzücher in beiden Fällen. Und zwar deshalb weil in allen den Varianten Zusatzstoffe drin sind, die reduzierend wirken, und somit die Oxidation (zumindest teilweise) wieder rückgängig machen können (wie beim Paradebeispiel Silberbesteck).
Gruß,
maxito

Hallo maxito,

Chrom ist es auf keinen Fall. Ich habe jahrelang die Chromstoßstangen meines Autos poliert ... deshalb kann ich definitiv sagen das es kein Chrom ist.
Ich tippe auf Neusilber http://de.wikipedia.org/wiki/Neusilber da ein Kupferanteil vorhanden sein muss, wegen der grünen Korrossion. Das Aussehen und der Glanz weisen auch auf Neusilber hin.
Polierpasten scheiden aus, da ich die Paste ja nicht an meinem Balg hängen haben möchte. Dann bleiben wirklich nur noch Chromputztücher und Silberputztücher.

Ich habe auch schon Modelle mit vergoldeten Balgecken gesehen, da passiert so etwas nicht.

gruss, maj7
 
Hallo Leute,

ich hatte diese Korrossion auch bei meiner kleinen Hohner Amati, als ich sie ersteigert habe. Das war so schlimm, das ich es nur mit feinem Sandpapier beseitigen konnte. Und siehe da, die Ecken sind darunter aus Messing. Jetzt habe ich sie soweit poliert das sie golden glänzen, war eine Sch...-arbeit.
Gruß, Didilu
 
Hallo maj7,

stimmt!
Neusilber kommt auch noch in Betracht, hatte ich ganz vergessen!

Allerdings darfst du dich nicht von der grünen Farbe des Oxides verleiten lassen - Nickel blüht recht gerne unter Bildung von Nickelsulfat ebenfalls in sattem Grün aus! Bei Neusilber muß also die grüne Korrosionsform nicht zwangslöäufig vom Kupfer kommen, kann auch vom Nickel her kommen, hängt ganz vom Auslöser der Korossion ab. Unter normalen Luftbedingungen neigt Neusilber aber eher zu dunkelgrauer Oxidation (wie bei alten 50 Pfennigstücken z.B.) erst in Verbindung mit Schweiß oder auch sauren Medien (Essig o.ä.) wird es richtig bunt!

Neusilber ist übrigens von der Farbe her sehr schlecht einsortierbar, denn je nach Nickelanteil kann der Farbton von warmer "Nickelfarbe" (bei bis ca. 10 bis 12%Nickelanteil) bis zur relativ kalten chromänlichen Farbton gehen (bei ca. 18% Nickelanteil)
Ansonsten ist Nickel ein recht aggressiver Mischungspartner - schon ab ca. 5% Nickelanteil in Kupferlegierungen reißt es die Farbgebung an sich und macht (mehr oder weniger) "weiße" Legierungen.

Gruß,
maxito
 
Hallo zusammen

Mein Akkordeon muss eigentlich (noch) nicht poliert werden, aber auf dem schwarzen Lack sieht man die ganzen Fingerabdrücke sehr gut. Wie entfernt ihr diese?

Mit Fensterreiniger habe ich mich bis jetzt noch nicht getraut. Und mit einem normalen Baumwollappen verschmieren die nur.

Gruss
Bo
 
Damit muß man an sich wohl leben. Man muß bei verschiedenen Mitteln immer erst an unsichtbarer Stelle ausprobieren, da Zelluloid sehr empfindlich und überaus nachtragend ist.
 
Hallo Leute,
Ich habe folgendes gefunden,

http://www.stringsandboxes.de/epages/es117831.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es117831_stringsandboxes/Categories/%22Akkordeon%20Werkstoffe%22/%22Akkordeon%20Polituren%22

die Politur hatte ich mal als Probe bei einer anderen Bestellung dazubekommen und ausprobiert. Ich finde sie gut und wenn die Probe alle ist werde ich mir die Politur und Versieglung bestellen. So ein Fläschchen reicht ewig.
Gruß, Didilu

Ich meine die Plastikpflege und nicht die Balgeckenpolitur, die kenne ich noch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
http://www.stringsandboxes.de/epages/es117831.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es117831_stringsandboxes/Categories/%22Akkordeon%20Werkstoffe%22/%22Akkordeon%20Polituren%22

Ich finde sie gut und wenn die Probe alle ist werde ich mir die Politur und Versieglung bestellen. So ein Fläschchen reicht ewig.
Gruß, Didilu

Ich meine die Plastikpflege und nicht die Balgeckenpolitur, die kenne ich noch nicht.


Will ja keine Werbung machen, aber bei unserem Sobby gibts dieses Pflegemittel auch; und zwar speziell für Zelluloid-Oberflächen.... Wir Monheim-Treffler haben alle ein Fläschchen geschenkt bekommen. Ich habe sie allerdings noch nicht ausprobiert, da ich sehr putzfaul bin...:redface:

viele Grüße
aus dem Schwabenland

Roland
 
Soso, vom Sobby? Dann guck noch mal aufs Fläschchen, wer da tatsächlich draufsteht. :D

Allerdings ist in dem Fläschchen eine Politur für die Zelluloid- oder Plastikoberfläche. Das, was Didilu anführt, ist etwas anderes. ;)

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo Leute,

eine Behandlung des Gehäuses mit irgendwelchen Mittelchen halte ich für übertrieben und überflüssig. Schließlich ist ein Akkordeon mehr ein Gebrauchs- als ein Ausstellungsgegenstand ;). Und wie bereits weiter vorne geschrieben: Ein handelsübliches Mikrofasertuch reicht, um Fingerabdrücke zu entfernen und der Oberfläche wieder etwas Glanz zu verleihen. Und im Zweifelsfall vor der Akkordeon-Benutzung Hände waschen ;)...
 
Guten Morgen,

ich gehe ab und zu (und besonders vor Auftritten) mit einem Brillenputztuch (die einzeln eingepackten, feuchten) über das Gehäuse und die Tasten. Anschließend mit einem Geschirrtuch, fertig.
Fingerabdrücke, oben die Kante, wo man mit dem Kinn gerne mal drau liegt, alles wieder sauber.
Ich kann nach fast 10 Jahren jetzt nicht feststellen, dass es irgendwie geschadet hat.

Gruß
Christian
 
@wil: naja übertrieben ist das nicht, denn wenn man die Fettabdrücke- grade vom Kinn am Griffbrett- nicht regelmäßig beseitigt, bekommt man das fast nicht mehr weg- nur noch an der Schwabbelscheibe. Ich empfehle Pronto Möbelpolitur ( die zum sprühen). bei kleineren kratzern und matten Stellen auch gern mal Autopolitur...
Natürlich täglich sollte man das nicht tun...
gruß t-tris
 
Da freut sich aber die Frau. :D

Ein großes Problem mit Kratzern sind die Metallschnallen der Gurte. Meine Cantus singt da auch ein Lied davon. Ev. werde ich mir da auch mal was stricken oder häkeln :D
 
Da freut sich aber die Frau. :D

Ein großes Problem mit Kratzern sind die Metallschnallen der Gurte. Meine Cantus singt da auch ein Lied davon. Ev. werde ich mir da auch mal was stricken oder häkeln :D
Hallo Andreas, dafür gibt's sogar extra Überzieher zu kaufen (weiß leider nicht mehr, wo ich das mal gesehen hab). Alternativ tut's auch ein ca. 10 cm langes Stück Fahrradschlauch:
 

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Hallo Andreas, dafür gibt's sogar extra Überzieher zu kaufen (weiß leider nicht mehr, wo ich das mal gesehen hab). Alternativ tut's auch ein ca. 10 cm langes Stück Fahrradschlauch:
Das ist ja 'ne prima Idee! Ich habe mir erst kürzlich von fairplay one über Ebay Schnallenüberzieher gekauft, die aber garantiert nicht lange halten (sie rähern jetzt schon aus) und auch relativ kurz sind. Gibt's bei Kirstein auch, nur etwas teurer, dafür sehen die aber- zumindest im Bild- besser aus.
http://shop.kirstein.de/shop/default.aspx?TY=item&ST=1&IT=8551&CT=140
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andreas, dafür gibt's sogar extra Überzieher zu kaufen (weiß leider nicht mehr, wo ich das mal gesehen hab). Alternativ tut's auch ein ca. 10 cm langes Stück Fahrradschlauch:


Hallo Waldgyst,

die Überzieher gibts bei http://shop.kirstein.de
heissen Zupan Riemenschoner.

Oder man nimmt die Hohner Riemen die funktionieren mit Klettverschluss und haben
keine Ösen mehr.

viele Grüsse
musixman
 
Ein handelsübliches Mikrofasertuch reicht, um Fingerabdrücke zu entfernen und der Oberfläche wieder etwas Glanz zu verleihen

Da bin ich im wesentlichen mit der Ansicht von Wil_Riker einig - außer gelegentlichem Abbputzen mach ich nicht viel mehr bei meinen Kisten.
Aber ich habe trotzdem gestaunt, um wieviel besser mein Akkordeon aussah, als ich es von der Überholung wieder abholte. Meine Morino war schon, als ich sie zum Meister brachte, außerlich in recht gutem zustand und glänzte auch. Es gab keine matten Stellen und so. Aber um wieviel besser das Ding dann aussah, als ich sie wieder abholte, nachdem sie noch aufpoliert worden war, hätte ich mir nicht vorstellen können. Da hab ich dann wirklich gestaunt!:eek:

Allerdings bin ich im Zweifel, ob man diesen Effekt nur mit Handpolitur auch so erreichen kann, oder ob sich dieser Effekt nur mit Hilfe einer richtigen Wabbelscheibe erreichen lässt. Ich jedenfalls werde trotz dieser Erfahrung auch weiterhin meine Instrumente nur ab und zu mit einem Handpoliertuch abwischen.;)

Gruß, maxito
 
Ich habe auch bis vor kurzem noch nie irgenwelche Politur oder sonstige Chemie verwendet sondern eber auch auf Fusselfreie Tücher resp. Microfaser gesetzt. Das ist für mich perlsönlich vollkommen ausreichend. Jetzt gab's aber auf dem Treffen in Monheim von Ippensteins HIZM so Schnapsfläschchen mit einer undefinierbaren, klaren Flüssigkeit.

Diese macht sich sehr positiv auf der Oberfläche bemerkbar. Welch wundersamer Saft das genau ist, müsste Ippenstein vielleicht erläutern. Ich hab das jetzt schon 2x gemacht. Mit sehr wenig Materialeinsatz eine top Wirkung erreicht.

Gruß
...Leo
 

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