Akkordeon: Reichen 72 Bässe?

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Ich möchte mir ein neues/gebrauchtes Akkordeon zulegen.
Ganz viele Überlegungen habe ich für mich schon entschieden.

Jetzt zu meiner Frage:
Bis jetzt spiele ich mit einem 96 Bass Akkordeon.
Cis und Gis werden selten gespielt, aber ab und zu doch.
Bei dem 72 Bass Akkordeon könnte ich statt dessen Des und Aes spielen.
Von der Theorie keinProblem, ist das auch praktisch möglich, diesen Sprung auszuführen?

Danke im voraus für die Antworten
 
Eigenschaft
 
Cis und Gis werden selten gespielt, aber ab und zu doch.
Bei dem 72 Bass Akkordeon könnte ich statt dessen Des und Aes spielen.

Hättest du gesagt... aber die "Randbässe hab ich noch nie gebraucht" , dann hätte ich gesagt: 72 reichen auch aus. Aber schon alleine dass du selten diese Bässe spielst, bedeutet, dass du dich tonartmäßig in diesen Regionen aufhältst und dann ist ein gewisser "Überlauf" immer gut und 96 oder auch 120 Bässe sind sinnvoll. Dass man während des Spiels fließend den Sprung von"ganz oben" bis "ganz runter" schafft ohne dass es im Spielfluss auffällt, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Es geht ja nicht drum, dass man beim Bass jeden Bass genau einmal vorhanden hat, sondern dass man die Bässe in harmonischen Umfeld auch im grifftechischen Umfeld hat. Und daraus ergibt sich auch der Sinn, dass manche Bässe doppelt vorhanden sind (Terzbässe nicht mitgerechnet).

Meist ist der Grund für ein "größres" Akkordeon aber nicht im Bassfeld begründet, sondern im Diskant dass man da einfach mehr Tasten haben möchte um einen größeren Tonumfang spielen zu können... und der Platz wird dann im Bass für praktisch "null Mehraufwand" mit mehr Bassbequemlichkeit belegt.
 
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Bei dem 72 Bass Akkordeon könnte ich statt dessen Des und Aes spielen.
Von der Theorie keinProblem, ist das auch praktisch möglich, diesen Sprung auszuführen?
probier es doch aus. Du kannst ja auch das 96er-Akkordeon spielen als wäre es ein 72er. Es nützt dir nämlich wenig, wenn ein Bass-Akrobat dir versichert, dass es geht, du aber ständig damit kämpfst. Oder andersrum, wenn alle schreien, geht nicht, es dir aber gut in der Hand läge ... (wobei ich persönlich eher zu den Zweiflern gehöre)
 
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OT modus: auf der startseite vom forum steht: Reichen 72 Bässe?'
und als auch bassist dachte ich, ok, im prinzip und theoretisch kann man immer noch einen mehr haben wollen. aber 72?

macht mir im moment ein schmunzeln jedes mal wenn ich das forum aufrufe.
:)
 
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@siebass: Danke für die Anmerkung, ich habe den Threadtitel modifiziert, damit man erkennt, dass es um ein Akkordeon geht ;).
 
Instrumente mit 72 Bässen wiegen weniger und sind gut transportabel, bringen einen spieltechnisch aber oft an Grenzen. Ich überlege bei einem angepeilten neuen Instrument, ob ich 96 oder 120 Bässe wähle. Aktuell tendiere ich zu 96 Bässen.
LG Tygge
 
spieltechnisch aber oft an Grenzen.
Ich hatte mich in einem anderen Thread schon mal mit jemandem darüber gekabbelt, wie viele Bässe es mindestens sein müssten. Die Erkenntnis, die ich aus der damaligen Diskussion gewann, war: je mehr Bässe, desto größer das Akkordeon, und desto mehr mögliche Chöre. Die Bassbandbreite schien eher nebensächlich zu sein.

Jetzt schreibst du, dass du spieltechnisch mit 72 Bässen oft an die Grenzen kämest. 96 Bässe bieten zusätzlich auf der einen Seite an Grundbässen Ces und Ges und auf der anderen Cis und Gis. Bei welchen Stücken bewegst du dich mit ihren Variationen in diesen Regionen?

Fragt Karl, der schon froh ist, wenn er B bis A sauber hinkriegt.
 
Meines Erachtens ist das eine Frage des Repertoirs. Wenn ich nur bis zu zwei Bbs oder # unterwegs bin, wird das gehen, ohne dass man merkt, dass man auf einem Instrument mit eingeschränkten Möglichkeiten unterwegs ist. Vielmehr wird einem vielleicht das geringere Gewicht des Instruments entgegenkommen. Wenn man ein anspruchsvolleres Repertoire hat und irgendwann mal vier oder gar fünf Vorzeichen vorgeschrieben sind, wirds interessant / kritisch. Der Sprung über die halbe Seite links ist zwar machbar, freilich mit Risiko und immer mit Zeit verbunden. Ich spiele ein 96-Standard-Bass-Instrument, komme damit gut zurecht und hatte nur zwei Stücke, wo ich gerne mehr Bässe gehabt hätte. 72 Bässe würden für mich aber nicht infrage kommen. Irgendwann wird das Instrument ja auch zu klein und damit für mich unhandlich...
 
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Nimm 96.

Erstens haben diese Instrumente mühelos 4 Diskantchöre und durch den größeren Körper auch einen oft volleren Klang als die kleineren.
Auch die Reichweite im Diskant ist mit 37 Tasten ein manchmal entscheidendes Quentchen vorteilhafter.
Selbst im Bass ärgern mich bei Musettestücken oft die 72 Bass, weil da ungewöhnliche Harmonien vorkommen, wo man dann doch trotz G DUR ein Cis oben gebraucht hätte und sich das ganz komisch anfühlt „an der Kante“ zu spielen - lach.

Dazu kommt, dass beim Spiel im Sitzen ein allzu kleines Akkordeon eine entspannte und aufrechte Position schwerer machen kann als ein größeres Instrument mit mehr Länge.

Am Ende muss dir das Ding aber optisch, haptisch und klanglich gefallen.
 
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Selbst im Bass ärgern mich bei Musettestücken oft die 72 Bass, weil da ungewöhnliche Harmonien vorkommen, wo man dann doch trotz G DUR ein Cis oben gebraucht hätte und sich das ganz komisch anfühlt „an der Kante“ zu spielen - lach.
Genau, du hast exakt mein Problem beschrieben. Gerade bei den Musettes passiert dies „auf der Kante“ spielen oft. Momentan übe ich gerade eine Musette von Haas, die mir „die Kante“ auch im Diskant beschert;1/16 Noten, Forte mit Betonung auf der letzten Note, die auf der Kante liegt. Fühlt sich immer an, als ob man gleich abstürzt.:fear:
Ja, ich präferiere auch 96 Bässe, weil ich mich vor der Größe und dem Gewicht von 120-Bässern fürchte. Und dann ist da noch die Frage, welches Akkordeon es denn sein soll. Aber dafür muss ich einen anderen Thread finden/aufmachen.:gruebel:
LG Tygge
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bei welchen Stücken bewegst du dich mit ihren Variationen in diesen Regionen?
Fragt Karl, der schon froh ist, wenn er B bis A sauber hinkriegt.
Wollte dich beimeinem Post nicht übergehen, aber Malinek hat mein Problem so auf den Punkt gebracht und ich hab die Multizitatvariante schlicht komplett überlesen.
Wieviele Bässe richtig sind - dafür gibt es keine allgemeingültige Antwort, finde ich zumindest. Das hängt für mich sehr davon ab, wo und was ich spielen will, womit wir bei der Frage wären, wieviele Akkordeons Mensch braucht:rolleyes:.
LG Tygge
 
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Danke für die vielen Denkanstöße,
ich kommentiere mal alles was geschrieben wurde aus meiner Sicht.
Im Moment spiele ich auf einem Hohner Tango 1 M mit 96 Bässen und 37 Diskanttasten, und einem Parrot, 80 Bass (vermindeter Septim fehlt) auch 37 Diskanttasten, aber 18mm
Im Bassbereich bewege ich mich meist im „oberen“ Bereich. Da mir im Moment Musettes gefällt, und ich mich immer wieder für den [TdM 07/2016] L’arrivée des Invités begeistern kann, denke ich, die Bässe sollte ich nicht einsparen.
Ich hatte in der letzten Zeit versucht, den Sprung zu machen, um die 24 Tasten einzusparen. Richtig gelingen tut es noch nicht, und ich habe den Eindruck, hier im Forum ist der doch nicht so beliebt.
An das Gewicht des Akkordeons hatte ich auch gedacht. Da ich mit den kleineren Tasten des Parrots zurecht komme, ist da Gewichtseinsparung möglich, das ist aber ein anders Thema.
Die Akkordeonanzahl in diesem Haus soll auf eines zurück gehen ( das klappt nie :) )
Werde Berichten, welches Akkordeon es dann geworden ist.
 
Instrumente mit 72 Bässen wiegen weniger und sind gut transportabel,
LG Tygge
Gewicht und Größe hängen nur bedingt von der Anzahl der Bässe ab, nämlich nur, wenn man von den klassischen Größen ausgeht, d.h. 72 Bässe=34 Diskanttasten, 96 Bässe=37 Tasten und 120 Bässe = 41-45 Tasten.
Die Zuordnungen sind aber heute deutlich flexibler. Da gibt es Instrumente, die habe 34 tasten und 96 Bässe, entsprechen also in der Größe absolut einem klassischen 72er-Akkordeon. Auch das Geweicht dürfte annähnernd gleich sein, da ab 72 Bässen bei gleicher Anzahl an Chören keine weiteren Stimmplatten mehr dazu kommen (eigentlich sollten schon ab 48 Bässen wegen den Terzbässen alle 48 Stimmplatten vorhanden sein, wenn 4-chöriger Bass). Nur ein einige zusätzliche Knöpfe und Schieber in der Mechnik.

Gruß,
Tobias
 
Gewicht und Größe hängen nur bedingt von der Anzahl der Bässe ab...
Die Zuordnungen sind aber heute deutlich flexibler.
Danke für diesen Hinweis. Ich werde nächste Woche das 120 Bass meines Lehrers ausprobieren dürfen ( gerade vorhin im Unterricht abgesprochen) Da bekomme ich sicherlich einen ersten Eindruck von so einem großen Instrument und eine Ahnung davon, ob das auch nur annähernd für mich in Frage kommt.
 
@Tygge Ich spiele hier verschiedene 120 Bässer und zwei 96 Bässer querbeet (je nach Stilrichtung). Klar entscheidet das Gewicht, wenn du dein Akko eine Treppe hochträgst. Willst du es zum Spielen nicht jedes Mal komplett anheben, empfiehlt sich eine Lagerung abgedeckt auf einem Sessel o.ä. Und dann muss ich sagen: die Akkos sind so unterschiedlich am Körper allein schon durch den Punkt der Riemenbefestigung, dass man die Anzahl der Bässe/Größe des Diskants als Maß dafür, ob man mit dem Akko "verschmilzt" nicht ohne weiteres heranziehen kann.
Bei den Chören ist das schon was anderes: Stücke erarbeiten tue ich lieber auf meinen 4-chörigen, bei 5-chörigen ist der Vorbau bisweilen gigantisch, da ist dann eher blind spielen angesagt (aber auch hier hat sich einiges getan in der Kompaktbauweise, Bsp. Beltuna u.a.).
Was mir aufgefallen ist: Will ich oktavieren, sind 37 Tasten manchmal ganz schön mager, außerdem kann ich (1,80m) den Korpus der größeren Instrumente an der Schulter als Widerlager beim "Reinhängen" in einen Vortrag nutzen.
Ich muss sagen: möglichst viele ausprobieren, bei manchen Händlern darf man Gebrauchte auch mal zu Hause testen, vielleicht wohnen andere Akkordeonauten in der Nähe und können aushelfen?
 
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Hallo Werwers - ein 72er Akkordeon enthält zwar alle Tonarten (unterschiedliche Bezeichnungen wie Fis/Ges, Cis/Des etc. mal nicht berücksichtigt), ich würde aber 96 Bässe vorziehen. Bei Stücken, deren Begleitung z.B in die untere Mediante wechselt, kann es dann unten in den B-Tonarten etwas knapp werden. Ein Beispiel: Das Lied "She" ("Tous les visages de l'amour") von Charles Aznavour benötigt (in der Tonart C-Dur gespielt) auch den Akkord As (untere Mediante) sowie die dazugehorige IV. Stufe Des. Das geht beim 72er noch klar, spielst Du diesen Song einen ganzen Ton tiefer (in B), dann brauchst Du schon das 96er, welches die dann benötigten Akkorde Ges und Ces enthält. (Das Bessere ist der Feind des Guten ....)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tygge
Ich muss sagen: möglichst viele ausprobieren, bei manchen Händlern darf man Gebrauchte auch mal zu Hause testen, vielleicht wohnen andere Akkordeonauten in der Nähe und können aushelfen?
Da stimme ich dir zu - ohne ausprobieren geht gar nichts. Die 120 Bässe meines Lehrers habe ich jetzt ausprobiert. Wir waren uns schnell einig: 96 Bässe sind für mich besser. Und italienisch soll es auf jeden Fall werden. Also werde ich gen Hamburg pilgern, probieren und hoffentlich fündig werden. Wenn es klappt, stell ich euch meine Neuerwerbung vor - sonst suche ich weiter. Bisher hat noch jeder Pott sien Deckel gefunden.:)
 
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@Tygge Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg. Mir hat es bei Kaufentscheidungen geholfen, eine Sponsorin dabei zu haben ;)
Manchmal passen auf einen Topf auch mehrere Deckel(chen)!
 
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Als bewährte 'Standardgröße' gilt seit vielen Jahrzehnten 41 Tasten, 120 Bässe. Alles kleinere hat irgendwie Einschränkungen. Das merke ich immer dann, wenn ich mir -meist aus Gewichtsgründen- was kleineres über die Schulter hänge.
 
und ich mich immer wieder für den [TdM 07/2016] L’arrivée des Invités begeistern kann
:confused: Das Stück ist doch harmonisch anspruchslos, und ich hab's auf einem Akko mit acht Bässen gespielt. Dann sollten 72 doch erst recht reichen. :nix:
 
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