Akkordeon stimmen - Tipps

  • Ersteller BenVoss
  • Erstellt am
so graue schwarze blättche im basteil sind das keine stimmzungen
Das kann dreierlei sein:

1. Die Stimmplatte.
2. Das Ventil
3. Die Stimmzunge

und es gibt einen einfachen Test, rauszukriegen was es iat:

drückt und zieht man kräftig dran und es tut sich nix - dann ist das die Stimmplatte
kann man es wegbiegen und es schnappt zurück - dan ist da das Ventil
biegt man kräftig dran und es bricht gleich ab - dann war das die Stimmzuge:eek:

- ist zwar dann ureparierbar kaputt, aber du weißt zumindest, was es war:D:D:D

-Sichere Methode, aber nur für Leute mit großem Instrumentenpark oder dickem Geldbeutel zu empfehlen!

Gruß,
maxito
 
So, nun melde ich mich als "Angegriffener" auch mal zu Wort.

Ich lese Vogts Beitrag in doppeltem Sinne: Einerseits als Lob, andererseits als Warnung. Zurecht als Warnung, da ich bei dem Beitrag damals noch dumm wie Bohnenstroh war und inzwischen auch nur ein bißchen klüger geworden bin. Ständig lerne ich neues hinzu und schäme mich für ältere Beiträge, in denen ich meine Unwissenheit bravourös zur Schau gestellt habe.

Ich bin mit Vogt auch im Emailkontakt, weshalb ich ihm nicht böse bin - sonst hätte ich ihm das auch geschrieben - andererseits weiß ich soviel von ihm, daß er von der Materie sehr viel Ahnung hat und wenn dann so ein Naseweis wie ich kommt, darf einem auch mal die Tastatur durchgehen - egal, ob es nun so war oder nicht. Für micht ist es verständlich.

Meine ganzen Versuche, Überlegungen und "geopferten" Instrumente sowie die Zeit dienen nicht dazu, mich in den Vordergrund zu drängen, wenngleich Annerkennung natürlich Balsam für die Seele ist, sondern aufgrund des (fehl-)investierten Geldes, der Zeit sowie den Instrumenten soll einerseits gezeigt werden, was man als Laie machen kann, wo aber auch die Grenzen sind und welche Fehler man vermeiden sollte. Ich sehe mich deshalb selbst als Versuchskaninchen zum Wohle aller Mitleser.

Übers Stimmen wird man sich nie einig werden. Die Kunst des Reinstimmers ist einerseits das Gehör, andererseits der richtige Umgang mit dem Balg, drittens der richtige Umgang mit dem richtigen Werkzeug. Das wurde alles bereits erwähnt.

Wir sind uns aber einig, daß nur mit hervorragendem Werkzeug auch gute Ergebnisse zu erzielen sind. Mit irgendwelchem Billigzeug macht man einerseits die Zeit, andererseits die Stimmzungen kaputt. Ebenso sieht es mit unprofessionellen Stimmeinrichtungen aus.

Die einen bevorzugen den Stimmtisch, die anderen den Balg. Für alles gibt es Erklärungen, die mehr oder weniger überzeugen können.

Ich will schon mal soviel verraten, daß meine Supita auf einem Stimmtisch mit Softwareunterstützung gestimmt werden wird. Allerdings sind die Stimmstöcke dabei im Akkordeon eingebaut. Der Druck (Druck wie Zug) läßt sich genau regulieren. Welche Vor- bzw. Nachteile das nun haben kann, will ich mal offenlassen.

Was aber auch eine Meisterleistung ist: Wenn man stimmt, kann man beim Stimmen die Nerven verlieren oder plemplem werden. Daher werden die meisten sowieso allein deshalb davor zurückschrecken, weil es sehr viel Zeit und Können braucht - selbst mit den besten Voraussetzungen.

Grüße vom Ippenstein
 
Die einen bevorzugen den Stimmtisch, die anderen den Balg. Für alles gibt es Erklärungen, die mehr oder weniger überzeugen können.

Was aber auch eine Meisterleistung ist: Wenn man stimmt, kann man beim Stimmen die Nerven verlieren oder plemplem werden. Daher werden die meisten sowieso allein deshalb davor zurückschrecken, weil es sehr viel Zeit und Können braucht - selbst mit den besten Voraussetzungen.

Hallo,

also ich befasse mich jetzt seit ca. 50 Jahren mit den Akkordeon-Innereien und habe im Lauf der Zeit einige gute und weniger gute Akkordeon-Reparateure kennengelernt (allerdings nur südlich der Mainlinie). Mein Fazit in der Richtung ist: Auf einem Stimmtisch kann man höchstens vorstimmen (ich rede jetzt von hochwertigen Instrumenten, bei einem Anfängerinstrument kann man schon den Stimmstock auf den Stimmtisch spannen). Zum Fertigstimmen muss das Instrument halt für jeden Ton z. T. mehrfach auseinander- und wieder zusammengebaut werden. Dass sich mancher nicht soviel Arbeit machen will, ist zwar verständlich, aber nicht fachgerecht.

Ebenso ist es unerlässlich, dass alle Zungen bei gleichem Luftdruck gestimmt werden, d. h. eine Druckmessung bei der Überprüfung ist unerlässlich. Ein Stimmer, der dem Druck keine Beachtung schenkt, ist für mich kein Fachmann.

Was das "Plemplem" anbetrifft, kann ich Ippenstein nur recht geben. Ich bin zwar in der Lage, einzelne Töne nachzustimmen, aber ein ganzes Akkordeon, und dann vielleicht noch fünfchörig....... Nein, da bräuchte ich irgendwann eine Psycho-Behandlung.

Gruß Claus
 
Hallo
Dieses Thema lese ich rauf und runter mit, denn ich stehe vor der Frage: Restauriertes Akkordeon (LUCIA IVP) selber stimmen oder machen lassen. Das steht und fällt doch sicher mit ordentlichem Werkzeug und zu allererst mit einem brauchbaren Stimmtisch. Oder kann man sich für einmaligen Gebrauch anderswie behelfen?
Gruß Akkotue
 
Hallo Akkotue,

ich habe aufgrund schlechtem Werkzeuges und viel Halbwissen bzw. Irrglauben meine Horch erst mal kaputtgestimmt und werde mich ihr nächstes Jahr nochmal mit richtigem Werkzeug, gutem Stimmtisch und neuen Ventilen widmen. Um Gottes Willen nicht so pfuschen, wie ich es anfangs getan hatte.

Grüße

Ippenstein
 
Danke Ippenstein
also zunächst Pläne besorgen und Stimmtisch bauen. Dabei lernt man dann wohl auch schon wieder dazu.
Gruß Akkotue
 
Also ich würde mir keinen Stimmtisch bauen. Das wäre mir zu komplex und aufwendig. Zudem, um optimale Ergebnisse zu bekommen, muß man viele Details beachten. Ich kenne da auch gerade mal die Spitze des Eisbergs...
 
Also auf dem Stimmtisch wird es viel zu ungenau. Entweder einen alten Balg hernehmen und einen Stimmerbalg bauen oder gleich auf dem Originalbalg stimmen.
Ein Stimmtisch zu bauen ist zu komplex mit Balg, Fußpedal, etc.
Das Stimmen der einzelnen ausgebauten Stimmstöcke darauf wäre zu ungenau wegen unterschiedlichem Anpressdruck , ungerades Aufsetzen des Stimmstockes, fehlenden Resonanzspangen,...
gruß t-tris
 
Hallo T-Tris,

da kann man entsprechende Vorrichtungen bauen, die Eventualitäten kompensieren. Zudem gibt es auch Stimmtische, bei denen die Stimmstöcke im Akkordeon eingebaut bleiben. Verwendet man also gutes Material und stimmt mit 300 Pascal, kommt ein sehr gutes Ergebnis dabei raus.
 
Hallo,

Restauriertes Akkordeon (LUCIA IVP) selber stimmen oder machen lassen

Hochachtung vor Euch Bastlern, aber für die Mehrzahl der Akkordeonspieler ist es weitaus sinnvoller, gerade bei einem einmaligen/seltenen Reparaturfall, sein Instrument zu einem Fachmann zu bringen. Speziell bei hochwertigeren Akkordeons hat man ungeübt schnell etwas "kaputtgestimmt" - dann ist der Ärger umso größer, und man hat keine Kosten eingespart. Im Gegenteil: Werkzeuge und Materialien wollen ja auch erst einmal bezahlt sein...
 
Dito. Entweder kann man eine Werkstatt mieten oder man investiert viel Geld für gutes Werkzeug, will man es richtig gut machen. Das sind zumindest meine Erfahrungen. Geht man nicht richtig an die Sache ran und fehlt Wissen, braucht man viel mehr Zeit und das Ergebnis ist nicht so befriedigend.

Grüße

Ippenstein
 
Schon möglich aber ich glaube den Aufwand spart man sich, wenn man sich nen Stimmerbalg baut oder auf dem Originalbalg stimmt- jedenfalls wenn es sich nur ab und zu um ein paar Töne handelt ;)
gruß t-tris
 
Sind wir wieder bei der Frage des gleichmäßigen Druckes... auch beim Nachstimmen einzelner Töne... ;)
 
Jo, möglichst mit dem "normalen Spieldruck", denn schließlich soll man die Schwingungen beim normalen Druck nicht hören, beim Ausklingen oder starken Spiel lässt sichs dann halt nicht immer vermeiden- grad beim Zusammenklingen von 8-16 Fuß C1 abwärts,
irgendwann mit bisschen Übung hat man das Gefühl des gleichmäßigen Druckes auch intus.
 
Du sagst es... irgendwann... aber als Hobbymensch, der sich am ersten Akkordeon versucht?
 
Also auf dem Stimmtisch wird es viel zu ungenau. Entweder einen alten Balg hernehmen und einen Stimmerbalg bauen oder gleich auf dem Originalbalg stimmen.
Ein Stimmtisch zu bauen ist zu komplex mit Balg, Fußpedal, etc.
Das Stimmen der einzelnen ausgebauten Stimmstöcke darauf wäre zu ungenau wegen unterschiedlichem Anpressdruck , ungerades Aufsetzen des Stimmstockes, fehlenden Resonanzspangen,...
gruß t-tris

@Ippenstein

t-tris hat völlig recht; ich habe schon einige Stimmtische (auch für Profis) gebaut und denke, ich kenne mich da einigermaßen aus. Wenn Du Interesse hast, wie sowas aussieht, schick' mir eine PN, dann kann ich Dir ein paar Bilder zukommen lassen.
So ein Stimmtisch ist recht für jemand, der öfters Stimmstöcke zum Vorstimmen hat, aber für eine Fertigstimmung ist so ein Ding unzureichend.

Man kann keinen Stimmstock so auf der Stimmbank stimmen, dass die Stimmung nachher im Instrument noch passt. Du wirst immer eine Abweichung haben, egal, was Du für einen "Vorhalt" machst, besonders bei einem Cassotto-Instrument.

Auch die Luftdruckmessung ist unerlässlich; auch da habe ich Anlagen gebaut, wo die Stimmanzeige mit der Druckanzeige in einer Einheit sitzt. Der Druck wird über eine durchbohrte Balgnadel und einen Gummischlauch mit dem Druckmessgerät verbunden. Das Messgerät hat die Null in der Mitte und beiderseits einen Messbereich von 0...600 Pa; so lässt es sich sich komfortabel und sehr genau stimmen, aber natürlich nur im Instrument selber. Alles andere ist Pfusch.

Was Stimmgeräte anbetrifft, halte ich bei weitem am meisten von den Geräten der Firma TLA (Langbein). Die arbeiten mit dem Stroboskop-Prinzip, was für mich das Komfortabelste ist.

Aber da gibt es natürlich bei den Stimmern verschiedene Meinungen.

Gruß Claus
 
Hallo Claus,

vielen Dank, aber ich werde mir keinen Stimmtisch bauen. Ich bin schon ausreichend versorgt. Aber alles dann wieder im anderen Faden - wenn es dann soweit ist.

Ich verstehe aber nicht, warum meine Bemerkung, daß die Stimmstöcke im Gehäuse sind, immer überlesen wird...

Viele Grüße

Andreas
 
Ich verstehe aber nicht, warum meine Bemerkung, daß die Stimmstöcke im Gehäuse sind, immer überlesen wird...

Viele Grüße

Andreas

Tja, da bitte ich doch vielmals um Entschuldigung. Wird aber sicherlich nie wieder vorkommen.

Gruß Claus
 
Hallo
in meiner Situation heißt das dann wohl: Komplett neu stimmen macht der Fachmann, einzelne Stimmen nacharbeiten geht auch selbst. Wer es nicht lassen kann baut sich einen Stimmtisch, aber so, dass die Simmstöcke im Gehäuse bleiben können und an der individuellen Maske alles genau dicht anliegt. Der Spielwind muss kontrollierbar sein.
Um die "Private Nachricht" zu beantworten habe ich leider den Butten "Antworten" noch nicht gefunden. Kommt aber sicher noch. Bis dahin sorry !
Gruß Akkotue
 
Hallo Akkotue,

es ist immer eine Frage des Materialeinsatzes und der eigenen Fähigkeiten. Ich will Dir nichts ausreden, ich will nur, daß Du nicht unnötig Geld ausgibst, das ich schon unnötig ausgegeben habe. ;)

Mitte bis Ende Oktober gibt es dann Neuigkeiten - verbunden mit Tests.

Grüße

Ippenstein
 

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