Akustikbass - nettes Gimmick oder lohnende Anschaffung?

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DocKeule
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Durch die Entwicklung im "Rückkopplungs" Thread hat sich mir mal wieder die Frage gestellt, inwieweit ein Akustikbass eigentlich wirklich eine lohnende Anschaffung ist.

Ich besitze selbst einen Akustikbass, einen schwarzen funfsaitigen Dean Performer. Am Ende meines Zivildienstes habe ich damals mein ganzes Entlassungsgeld in den Bass gesteckt, weil ich den Gedanken an einen Akustikbass so toll fand.

Die erste Ernüchterung kam dann schon bei der ersten Session, weil sich der Bass gegen Akustikgitarren absolut nicht durchsetzen kann. Spätestens, wenn die Gitarristen anfangen Akkorde zu spielen oder mit Plek zupfen, ist vom Bass nichts mehr zu hören.

Jetzt liegt das gute Stück schon seit Jahren eigentlich nur im Koffer. Für Lagerfeuer-Sessions ist er, wie gesagt, ungeeignet, und wenn ich schon verstärkt spielen muß, nehme ich doch lieber einen E-Bass, denn der nimmt in der Regel beim Transport weniger Platz weg und ich habe weniger Angst, ihn zu beschädigen. Zum Üben spiele ich fast immer über meinen Bodentreter und Schliefe andere Musik ein, da bietet sich der Akustikbass jetzt auch nicht gerade an.
Auf der Bühne ist ein Akustikbass ein nettes Gimmick für eine Ballade, wenn man auf einem Hocker sitzt, hat aber sonst wegen der Sperrigkeit, der Rüclkopplungsempfindlichkeit und Einschränkung der Bewegungsfreiheit eigentlich nur Nachteile.

Verkaufen würde ich meinen auch nicht, dafür hänge ich doch zu sehr daran und vielleicht kommt ja irgendwann noch mal ein MTV Unplugged :D Aber eine wirklich sinnvolle Anschaffung war der Bass objektiv gesehen nicht.
 
Eigenschaft
 
Es gibt sicher verschiedene Gründe, warum sich Leute einen Akustikbass anschaffen. Ich habe mich auch von 150 Euro bis 2000 Euro Bässen durchgetestet und bin bei einem Tacoma Bass für damals noch knapp 1000 Euro stehen geblieben.
Ich wollte den Bass laut und er sollte nicht nach Westerngitarre klingen sondern nach Bass.
Dass ein A Bass nicht wie ein E Bass klingt liegt in der Sache der Natur. Man kauft so etwas grundsätzlich doch wegen dem Sound. Eigendlich genauso wie bei A oder E Gitarre.
Ein größerer Korpus ist für mich kein Manko, Rückkopplung das gleiche Ärgernis mit dem auch jede Akustikgitarre und jedes andere akustische Zupf und Streichinstrument zu kämpfen hat. Also nicht mal etwas Ungewöhnliches.

Ist bei Unplugged Sessions der Bass zu leise weil die Gitarre Akkorde mit Plec spielt, mußt Du auch mit Plek spielen um mithalten zu können, entsprechende saiten aufziehen und/ oder eine andere Zupftechnik anwenden. Du kannst, bei höherer Saitenlage die Saiten nach unten zur Decke zupfen, also nicht so wie beim E Bass seitlich. Der Bass ist dann wesentlich lauter.

Die wichtigste Voraussetzung für ein lautes Spiel ohne Verstärker ist aber letztendlich der Bass und da liegt es einmal an den verarbeiteten Teilen und an der Bauart, und das spiegelt sich oft auch im Preis.
Das gleiche gilt auch für Kontrabässe. Ein Sperrholzbass ist im Vergleich zum Massivholzbass ein leises Mäuschen.
Akustikgitarren haben es da einfacher wegen der hohen Frequenzen. So ist auch eine billige Akustikgitarre schon recht laut.


Für mich zu Hause hat der Akustikbass noch einen weiteren Vorteil. Ich kann neue Stücke schnell mal einüben ohne den Verstärker zu nutzen. Bass in die hand und spielen.



.
 
ich hab mir den a-bass geholt, weil ich mich in ruhigen stunden nicht an den kontrabass stellen will, sondern auch entspannt beim bierchen sitzend etwas spielen. zudem kann ich den a-bass auch mit mir rumtragen und auch mal mit ans wasser/lagerfeuer nehmen.
habe mir den doch sehr preiswerten hb-bass bei thomann bestellt und kann von der lautstärke mit 1-2 gitarren mithalten. hab natürlich auch ordentlich hohe seitenlage, da ichs ja vom dicken bass gewohnt bin mit ordnetlich schmackes zuspielen...

für mich auf jeden fall eine lohnende anschaffung, da ich so mit sicherheit doppelt soviel am instrument zugegen als sonst. wobei der große natürlich immernoch an erster stelle steht...
 
@DocKeule

Ich bin zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen wie du. Ich hatte keine Verwendung dafür, vielleicht mit einer Ausnahme. Im Studio ein schönes Mikro davor, macht Sinn. Gerade verstärkt finde ich den Klang eines Solidbodies "natürlicher"; als den von vielen Piezo-Tonabnehmern, die ich so kenne. Wenn würde ich auch bei akustischen Instrumenten den Weg der magnetischen Abnahme gehen, aber da bin ich wohl ziemlich alleine.

Gruesse, Pablo
 
Ich finde nicht, dass Piezos dünner klingen als magnetische Tonabnehmer. Die Piezos müssen nur mit der richtigen Eingangsimpedanz betrieben werden, dann klingen sie genau so fett wie ein magnetischer.

Wenn ein Piezo also quäkig klingt und die Bässe fehlen, dann bitte nicht denken: "So klingen Piezos halt" sondern: "du brauchst einen Preamp zur Impedanzanpassung"

Dieses Vorurteil haben aber viele gegenüber Piezos, da bist du nicht alleine. Ich spiel dir gerne mal meinen KB-Sound vor. Oder meinen A-Bass OB3CE mit internem Fishman 4T Preamp. Beides fett und beides mit Piezo, versteht sich.

Gruß,

Pablo
 
Ich hab nichts von dünn gesagt, ich mag die Klangcharakteristik von Piezos nicht. Sie klingen für meinen Geschmack nicht "akustisch";, zumindest nicht "akustischer"; als magnetische Tonabnehmer auch.

Aber ich halte mich hier dann 'raus. Das ist meine Meinung, zumindest bis ich mal was wirklich hochpreisiges in der Hand halte. Bis dahin, keine A-Bässe für mich.

Gruesse, Pablo
 
Der unverbesserliche wieder. :D

Mein Bandleader findet keine Begeisterung für meinen Tacoma, weil ihm der verstärkt, ( wie es ja auch sein soll) zu akustisch klingt. :great:
Ich habe da so einen eingebauten Fishman Preamp mit dem man eine super gute Sound - Vorwahl treffen kann.
Der Sound ist aber wirklich auch eine geschmackssache. Bei J.J. Cale klingt der Tacoma teilweise genau wie ein E Bass. Ich vermute aber, dass die den ohnehin nur wegen des Endorsement nutzen, nicht wegen des Sounds.
 
Also ehrlich gesagt: Bevor man etwas kategorisch ablehnt, sollte man mehr getestet haben als nur die Billigversionen. Aber nun gut, vielleicht hast du ja Recht und ich hör's einfach nicht. Schließlich gibt es zumindest für KBs den Zadow-Tonabnehmer, der elektromagnetisch ist. Und neugierig bin ich schon, wenn er nur nicht so sauteuer wäre! Ob es sowas auch für A-Bässe gibt?

Hat jemand schon mal einen Preci- oder Jazz-Pickup in das Schallloch eines Akubasses gebastelt? Könnte man ja in einen dieser Feedback Buster einbauen. Das wäre doch mal was für die Bastelecke. Ich sehe schon den Threadtitel "Billig-A-Bass kriegt Eier" oder so :p

Gruß,

Pablo
 
Also ehrlich gesagt: Bevor man etwas kategorisch ablehnt, sollte man mehr getestet haben als nur die Billigversionen.

Ich habe meine Aussage ja bereits eingeschränkt. Ich möchte nur ein wenig die sommerliche Lagerfeuer/Hormon-Euphorie, die häufig im Zusammenhang mit A-Bässen auftritt, einbremsen. Ich bin 'raus…

Gruesse, Pablo
 
nach einigen soundsamples die ich so gehört hab, stellt eigentlich der schertler bluestick eine geniale alternative zu piezos dar, weil er eben ein akustisches instrument vom höreindruck her gut abbildet. Ist ja im Prinzip auch ein Mikrofon.

Wird aber bedauerlicher Weise so extrem selten überhaupt verbaut, dass man kaum was davon hört - zumal ich den in noch keinem reinen A-Bass gesehen habe, sondern nur in solidbodys, oder semiakus, die eben akustisch wirken sollten - z.b. im Bassline Viper
 
hat überhaupt schonmal jemand seinen a-bass ans lagerfeuer genommen?
wäre da schonmal zu faul dazu soll das doch ein gitarrist machen ^^
und wer für lagerfeuermusik nen bass will, der braucht eig auchnoch ein charron als drum (oder wie man das din schreibt)
und dann hat man ja shcon ein unplugged konzert :D

also ich fidne A-bässe braucht man nur um für unplugged konzert, daheim zum üben oder weil einem der sound einfach gefällt. ansonsten aber auch gut geeignet zum neue songs mit den bandkollegen zu entwerfen. der eine spielt nen riff, der andere dann melodie dazu usw...
ist meist angenehmer als mitdem E-zeugs, da wirds schnell zu laut um sich normal zu unterhalten finde ich
 
Ich empfinde meinen kürzlich erworbenen gebrauchten A-Bass als lohnende Anschaffung, da ich schließlich auch in einem Akustik-Duo spiele. Mein Vater meinte zwar, der Sound des E-Basses habe ihm besser gefallen, aber ich bin mit Optik und Sound (verstärkt über Roland Bass Cube 100) einfach sehr zufrieden.
Ich hatte die Möglichkeit das Instrument trocken, bei einer Bandprobe und zusätzlich auch live testen zu können. Erst live hat er mich richtig überzeugt, da ich ihn ohne Probleme "blind" spielen konnte. Zwar ein "günstiger" A-Bass, aber ein für mich bezahlbares und vor allem für mich passendes Instrument.

Edit:
Und auch wieder einen netten Basser im RL kennen gelernt!
Danke Jens! :)
 
dto :) - versuch vll. ´mal, den bass vergleichs- und probeweise mikrofonisch abzunehmen ...

Ah, da hatten wir mit den zwei Klampfen des Supports echt Probleme mit auf der kleinen "Bühne" :redface: Wir waren schon froh, dass wir E-A-Klampfen hatten.:great:
 
Ich hatte meinen Ibanez AEB-8 schon mit am Lagerfeuer.. mit Plektron und relativ agressiver anschlagtechnik war ich sogar zu hören... außerdem spiele ich den Bass regelmäßig in meiner band bei ruhigen songs... ich finde die Investierung hat sich gelohnt...
 
ne also Akustikbass ohne Verstärkung am Lagerfeuer .....das bringts net. Ich hab bisher noch keinen Aku Bass erlebt, der sich gegen ne Akugitarre da durchsetzen konnte
 
ne also Akustikbass ohne Verstärkung am Lagerfeuer .....das bringts net. Ich hab bisher noch keinen Aku Bass erlebt, der sich gegen ne Akugitarre da durchsetzen konnte
am lagerfeuer (wie oft im jahr klampft man eigentlich am lagerfeuer? wer legt sich für diesen zweck einen aku zu? :confused:) führt man keinen krieg. außerdem baut dort auch niemand ein drumset auf, an dem man sich orientieren müsste ;)
 
ich kenn aber Leute ,die sich für so nen Zweck nen Akubass zugelegt haben ! Und das is dann auch n Fehlkauf in meinen Augen. Ohne Verstärkung bringt der nix
 
ich kenn aber Leute ,die sich für so nen Zweck nen Akubass zugelegt haben ! Und das is dann auch n Fehlkauf in meinen Augen. Ohne Verstärkung bringt der nix
wenn der sich ´nen aku für 150,00+ gekauft hat, kann er z.b. dem gitarristen das plek wegnehmen, selbst benutzen und der rest möge aufmerksam zuhören oder dezent mitsingen. z.b. das haus in der südstadt. das volle whiskyfasss im stil von metallica ist schon kritischer ;)
 
ne also Akustikbass ohne Verstärkung am Lagerfeuer .....das bringts net. Ich hab bisher noch keinen Aku Bass erlebt, der sich gegen ne Akugitarre da durchsetzen konnte

Das ist leider eine bei Unwissenden häufig vertretene Meinung, denn tatsächlich ist das vom verwendeten Bass, den Saiten und vor allem von der Spieltechnik abhängig.

Da scheinbar die meisten Basser in dem Bereich nur billig wollen, und auch billig kaufen, führen die Läden auch billig.
Über die Enttäuschung am Lagerfeuer nach dem vermeindlichen Schnäppchen freuen sich dann am Ende die Chinesen, die sich mit gut verleimten Poser - Sperrholz - Bässen die Existenz gesichert haben.


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