Alesis IO2 unter Linux

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Hallo. Ich habe das Alesis IO2 Interface und versuche es unter Linux / Ubuntu Studio mit einer Gitarre zu betreiben.
Vorab: Wenn ich meine Gitarre über das Line-In-Kabel in meine interne Soundkarte am PC anschließe, Jack starte, dort Capture1 zum Systemausgang oder zu einer Software wie SooperLooper leite, kommt das Signal an und ich höre mein Gitarrenspiel bzw. kann das loopen. Alles prima.
Wenn ich nun aber das IO2 über USB anschließe, kann ich z.B. Midi-Signale einspielen, was auch mit QSynth funktioniert.

Aber wie schließe ich die Gitarre ans IO2 an? Wenn ich mein Klinkenkabel in die dafür vorgesehen Buchse im IO2 stecke kommt nichts am PC an. Mir wäre auch gar nicht klar, wie ich das Signal dort verknüpfen sollte, denn
1. muss ich aus dem IO2 über ein Klinken-Kabel in den Line-In-Anschluss des PCs gehen? Oder überträgt das USB-Kabel die Gitarrentöne?
2. Bei Jack wird mir für IO2 nur der MIDI-Port angeboten, kein Audio Port. Ich wüsste also gar nicht wie ich das bei Jack "verkabeln" sollte. Muss also doch der Capture1-Eingang verkabelt und bei Jack verknüpft werden?

Bei Jack habe ich bereits etwas herumexperimentiert und IO2 als Eingabe bzw. Ausgabegerät eingestellt, aber ohne Erfolg. Die Einstellungen beim Quas-Mixer sind mir auch noch nicht so richtig klar.
Ich möchte gerne über meine PC-Audiokarte den Sound abspielen und das IO2 nur als Eingabegerät für Midi, Gitarre und Mikro benutzen.
Wie geht das?
Danke!
 
Kannst Du das Gerät in Audacity oder Ardour auswählen?
 
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Ich möchte gerne über meine PC-Audiokarte den Sound abspielen und das IO2 nur als Eingabegerät für Midi, Gitarre und Mikro benutzen.
Wie geht das?
Dafür kannst du z.B. die Programme alsa_in bzw alsa_out benutzen. Entweder wählst du im Jack-Setup deine interne Soundkarte aus und benutzt dann alsa_in, um den Input des Interfaces als separaten Port angezeigt zu bekommen oder du wählst das Interface aus und benutzt dann alsa_out, um die interne Karte als Output-Port angezeigt zu bekommen.

Mit aplay -l kannst du dir anzeigen lassen, welche Outputs vom System erkannt wurden und wie diese heißen. Mit arecord -l das selbe für die Input-Devices. Mit alsa_in -D <device> (bzw. alsa_out) wählst du dann das entsprechende Device aus und erstellst somit den Port in Jack.

Theoretisch sollte Jack auch einfach so in der Lage sein, separate In - und Output-Devices zu nutzen (siehe FAQ letzer Punkt), das hat bei mir aber auch noch nie gescheit funktioniert.
 
Du musst Jack schon sagen, welches Audio-Interface er verwenden soll. MIDI kann er mehrere parallel, Audio ganz direkt nur eines. Da müsstest Du uns nun verraten, mit welchem Tool Du den Jack konfigurierst.

(Ja, wie @Waljakov skizzierte, kann man den Jack dann doch dazu bekommen, zusätzliche ALSA-Geräte einzubauen, aber es muss ja nicht gleich alles kompliziert sein, mit dem IO2 alleine lässt sich doch schon das meiste erfolgreich anstellen.)
 
Hallo. Danke für die Hinweise.
Das IO2 sehe ich überall, auch bei Audacity. Aber das Gitarrensignal wird auch dort nicht übertragen.
Bei Jack sage ich als Eingabegerät "IO2" und als Ausgabegerät meine PC-Soundkarte. Wie gesagt mit Midi klappt ja auch alles - nur eben bei der Gitarre nicht.
(Ein anderes Klinkenkabel habe ich schon genommen und am IO2 zeigt die LED-Reihe ein gelbes Signal wenn die Gitarre angeschlagen wird. Also bis zum IO2 kommt das Signal.)

Jack konfiguriere ich mit qjackctl. Anbei ein Foto der Konfiguration und des Graphs, wo mir nur der MIDI-Port des IO2 angezeigt wird und kein Audio-Port.
Die Methode mit alsa_in schaue ich mir noch an. Dachte es wäre einfach :)
 

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Das IO2 kann direktes Monitoring, also wäre es ja durchaus eine Überlegung, nur das IO2 zu verwenden. Außerdem mal blöd gefragt: Den entsprechenden Eingang hast Du auf Guitar umgeschaltet?
 
Du scheinst Jack und PulseAudio gleichzeitig zu verwenden. Kann man manchen und sollte eigentlich auch funktionieren, macht aber die Fehlersuche schwieriger, da es dann mehr mögliche Stellen gibt, an denen was falsch läuft. Deshalb würde ich zum Debuggen erstmal PulseAudio deaktivieren, dann jack starten und in Audacity jack als Audio Treiber wählen. Dann solltest du Audacity bei qjackctl auch als einzelnen Port angezeigt bekommen, in den du das Input-Signal reinrouten kannst (wenn das nicht schon automatisch gemacht wird).

Wenn du in der Konfiguration vom Screenshot deine Gitarre wieder in die interne Soundkarte steckst, kommt dann ein Signal durch oder nicht?

Ansonsten ist die wie gesagt die Methode mit alsa_in, alsa_out meiner Erfahrung nach weniger fehleranfällig als wenn man direkt in Jack unterschiedliche Devices für In- und Output festlegt.
 
Sollten die bislang vorgeschlagenen Wege (die auszuprobieren ich zu faul wäre :embarrassed: ) wider Erwarten nicht funktionieren...

Jack konfiguriere ich mit qjackctl.
Das hat mich unter fast allen meinen Systemen und speziell unter den *buntus bislang nur Nerven gekostet. Falls du UbuntuStudio 22.04 oder neuer laufen hast: Wir haben im benachbarten Portal gerade den Info-Artikel über das JACK-Steuersystem Cadence aktualisiert. Das ist bei mir der entscheidende Schritt gewesen, um JACK endlich sinnvoll zu nutzen.

Dann aber leistet das System wirklich gute Dienste, auch hierbei:
Theoretisch sollte Jack auch einfach so in der Lage sein, separate In - und Output-Devices zu nutzen (siehe FAQ letzer Punkt), das hat bei mir aber auch noch nie gescheit funktioniert.

Und auch das...
Du scheinst Jack und PulseAudio gleichzeitig zu verwenden. Kann man manchen und sollte eigentlich auch funktionieren
... ist bei mir mit Cadence kein Problem.

Falls du (oder auch MIt-Leser) bereits linux-flügge sein solltest: Setz an einem gemütlichen Samstagnachmittag mal probehalber im Dualboot LibraZiK 4 Studio audio auf. Basiert zwar schon auf Debian Oldstable (die neue Version wird sicher irgendwann kommen), aber ist bei mir das Rundum-Sorglos-Paket für alle (auch professionellen) Tonstudiozwecke.
 
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Hallo. Folgendes habe ich probiert bzw. antworte ich auf die Vorschläge.
1. Am IO2 selbst habe ich den Schalter auf Gitarre stehen und auch bei dem Dreher "Monitor Mix" drehe ich bei jedem Versuch in beide Richtungen.
2. PulseAudio habe ich abgeschaltet (geht das einfacher als die folgenden beiden Befehle auszuführen - und wie kann ich wieder anschalten?
systemctl --user stop pulseaudio.socket && systemctl --user stop pulseaudio.service
systemctl --user mask pulseaudio.socket && systemctl --user mask pulseaudio.service
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)
Aber auch ohne PulseAudio bietet mir Jack keinen Port für die Gitarre an - lediglich den Midi-Port des IO2 (siehe Foto)
Wenn ich dann meine Gitarre über den Line-In-Eingang anschließe und die Verbindung bei Jack von Capture zu Playback ziehe, kann ich die Gitarre hören.

3. Eigentlich will ich gar kein unterschiedliches Ein- und Ausgabegerät bei Jack einstellen. Ich hatte im Netz nur gesehen, dass jemand das IO2 als Eingabegerät eingestellt hatte. Der Midi-Port vom IO2 wird mir auch angezeigt, wenn ich meine interne Audiokarte als Ein- und Ausgabegerät eingestellt habe. Das macht also kein Unterschied.

4. Das IO2 als Standalone-Gerät - also bei Jack aus Eingabe- und Ausgabegerät eintragen - will ich nicht, weil ich ja per Software mit der Gitarre arbeiten will.

5. Die Alsa-In- und Out-Variante schaue ich mir aber noch an, ebenso wie der letzte Tipp mit Cadence
 

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Ja mei, ob Du nun vom Input zum Output eine Strippe ziehst, oder da eine Software wie Guitarix oder Sooperlooper dazwischenhängt, ist doch das gleiche Prinzip. Von dem her sehe ich nicht, wie das der einfachen Lösung, nur das IO2 zu verwenden, im Weg sein soll.
 
Aber auch ohne PulseAudio bietet mir Jack keinen Port für die Gitarre an - lediglich den Midi-Port des IO2 (siehe Foto)
Wenn ich dann meine Gitarre über den Line-In-Eingang anschließe und die Verbindung bei Jack von Capture zu Playback ziehe, kann ich die Gitarre hören.
So aus dem Bauch raus und naiv würde ich jetzt aus der Ferne vermuten, daß das Audiosignal, das du in den Alesis-Eingang schickst (also die Gitarre etc.), über "capture 1 / 2" in JACK ankommt.
Ist in QJackCtl etwas kryptisch benannt mit "system" - und nicht mit dem Namen des Alesis-Teils. Das kann schnell mal verwirren.

Von dort aus hast du die Strippe offenbar zu "playback 1/2" gezogen - also zum Ausgangsteil der Audiokarte. Dort kann man's hören. Das sollte es doch eigentlich sein :great:.

Im selben Stil kannst du nun das Audiosignal von "capture" aus in JACK dann an alle möglichen Empfänger schicken.
Freie Bahn
:m_elvis:
.

Ich habe das mal hier gerade aus purem Spieltrieb im Cadence-Fenster probiert - in QJackCtl sollte es aber bis auf die Farben dasselbe sein. Von der Audioeingangsstufe über einen Chorus und ein Hallgerät rein in den JACK-Mixer (zum Pegelabgleich etc., kleines Zusatzprogramm, hat UbuntuStudio auch) und parallel weiter in die Ausgangsstufe und in den Eingang von Audacity.

Cadence mit Audacity.png

Gemeinerweise taucht Audacity in JACK übrigens unter "PortAudio" auf - und auch nur dann, wenn es entweder auf Aufnahme/Wiedergabe oder auf Pause geschaltet ist. In Stellung "Stop" verschwinden die Ein- und Ausgänge. Fies. Das muß man erst mal wissen. (Einer der zahlreichen Gründe, aus denen Ardour praktischer ist.)
 
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Wenn ich dann meine Gitarre über den Line-In-Eingang anschließe und die Verbindung bei Jack von Capture zu Playback ziehe, kann ich die Gitarre hören.
Dann greift anscheinend die Einstellung nicht, dass das IO2 als Eingabegerät ausgewählt ist. Warum, weiß ich nicht, die Einstellung auf dem Screenshot sieht eigentlich richtig aus.

Das IO2 als Standalone-Gerät - also bei Jack aus Eingabe- und Ausgabegerät eintragen - will ich nicht, weil ich ja per Software mit der Gitarre arbeiten will.
Das Argument versteh ich nicht, du kannst doch trotzdem mit Software arbeiten? Du müsstest nur deinen Lautsprecher/Kopfhörer an das IO2 hängen anstatt an die Onboard-Soundkarte.
 
Hallo. Danke für alle Hinweise, die zur Lösung und zum besserem Verständnis der Audio-Methode von Linux führten.
Es war tatsächlich so, dass der Anschluss capture 1, der ja bislang nur den Line-In-Anschluss anzeigte, nach Anschluss des IO2 quasi neu vergeben wird und dann unter gleichem Namen das Gitarrensignal des IO2 überträgt. Ich war darauf fixiert, dass nach Anstöpseln des Audiointerfaces ein Audioport bei Jack angezeigt wird, den ich dann mit der Software verknüpfen kann. Ich dachte zwar das mit dem capture-Anschluss irgendwann einmal trotzdem getestet zu haben, aber vielleicht war da eine andere Einstellung fehlerhaft und deswegen klappte es nicht.
Jedenfalls läuft es "im Prinzip". Ich kämpfe allerdings noch gelegentlich mit Echos und suche noch eine komfortable Methode, um Pulse ein- und nach dem Gitarrenspielen wieder ausschalten zu können.
 
In QJackCTl gibt es unter Setup im Reiter Options die Optionen Execute script on Startup und Execute script after Shutdown. Da hab ich folgende Befehle eingetragen (ArchLinux):

Execute script on Startup:
Code:
systemctl --user stop pulseaudio.socket && systemctl --user stop pulseaudio.service

Execute script after Shutdown:
Code:
systemctl --user start pulseaudio.socket && systemctl --user start pulseaudio.service

Damit wird Pulse automatisch gestoppt, wenn man in QJackCtl den Start-Button drückt und wieder gestartet, wenn man den Stop-Button drückt.
 
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Um weitere Verwirrung zu stiften:

Wenn PulseAudio direkt via ALSA auf das Audio-Interface zugreift, können Probleme entstehen. Der recht erfolgreiche Trick von Cadence als Steuerung von Jack ist es, dass Pulse dort als Client von Jack verbunden wird. D.h. Chef des Audio-Interfaces ist immer Jack, und Pulse ordnet sich dem unter – damit läuft's dann recht gut.

Was allerdings wirklich strunzdämlich ist: Pulse muss für solche Manöver einen Sample Rate Converter nutzen. Und zumindest auf meinem System war der so konfiguriert, dass er einen billigen, schlechten Algorithmus nutzte. Was sich in VLC (direkt an Jack) als Video noch wie in der DAW anhörte, klang von YouTube (via Firefox/Pulse) auf einmal völlig im Sack.

Es empfiehlt sich, daher sicherzustellen, dass in /etc/pulse/daemon.conf folgende Zeile steht (und keine andere Zeile für diesen Parameter):

resample-method = soxr-vhq

Default war bei mir dort speex-float-1.

Das hat mich sehr geärgert, weil viele Menschen das verständlicherweise nicht blicken und dann heißt's, YouTube klingt unter Linux schlechter als unter anderen Betriebssystemen.
 
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Hab's bei mir gleich mal geändert. 😃 👍
 
systemctl --user start pulseaudio.socket && systemctl --user start pulseaudio.service
Wenn ich das als Script eintrage startet Pulse nicht. Wenn ich den Befehl im Terminal eingebe kommt:
Failed to start pulseaudio.socket: Unit pulseaudio.socket is masked.

Erst wenn ich pulseaudio -D im Terminal eingebe startet Pulse wieder.
 

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