Allgemeines zu Basstonabnehmern

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Hallo, der erste Thread hier in dem Unterforum, ich mein zwar, dass es hier tatsächlich schon so etwas in der Art gibt, aber eben noch nicht in hier ;) desshalb hab ich mal die Sache hier zusammen geschrieben. Vorneweg, ich hab versucht möglich neutral zu bleiben, und will den Leser dazu animieren sich nach etwas Grundinformation selbst weiter zu bilden.
Auf Aussagen wie:" Der Pu passt zu der Musik!" habe ich bewusst versucht zu verzichten, (is mir aber nich ganz gelungen) weil es einfach zu viele ausnahmen gibt, so spielt der Bassist der Progressive-Death-Metal-Band Opeth einen Fender Jazz Bass, oder slapper T.M. Stevens seit neuestem einen Warwick (welche ja als "Rock Bass" in ihrer Budget-Marke wissen in welche Richtung sie wollen).

...Dann mal los: ;)

Bauformen:
Jazz-Bass Single Coil (J, JB, SC):
Der Single Coil besteht aus einer Spule, daher der Name, seine verbreiteste Bauform ist die Jazz-Bass Bauform, mit Stellschrauben an den Seiten, bei anderen Tonabnehmern sind diese Schrauben meist oben und unten angebracht.
Der klang ist höhenreich brillant, für manche dinge aber doch etwas zu kreischend. Durch die einspulige Bauweise ist er anfällig für einstreuungen in Form von Brummen. Bei so genannter Stagged-Bauweise werden 2 kleine Spulen übereinander gebaut, wodurch wie bei einem Humbucker das Brummen reduziert wird, aber der Single-Coil Klang erhalten bleibt.

P-Style Humbucker/“Split Coil“ (P, Pb):
Ein in der Mitte halbierter Single-Coil, vermeidet ebenfalls Brummen, im klang nicht ganz so höhenreich wie ein Sincle-Coil. Der bekannteste Vertreter in dem er verbaut wird, ist sein Namensgeber, der Precission-Bass, von Fender.

Humbucker(HB):
Hier gibt es 2 Sorten: Die Music-Man Style Humbucker (MM) und die Soap-Bar-Humbucker. Ein Music man Style-HB hat bei 4-Saitern die Abmessungen 89mm x 48,3mm und oben 2, unten eine Stellschraube. Music Man baute ihn als erstes in seine Bässe ein, daher der Name.
Die andere Sorte der Soap-Bars ist schmäler, mit den Abmessungen (auch wieder 4 Saiten) 89mm x 36mm, welche allerdings variieren können. Soap-Bars werden hauptsächlich mit Aktiver Elektronik verwendet, und stellen in dieser Verbindung die klanglich vielseitigste Wahl dar, was allerdings auch zur Folge hat, dass ihnen Charakterlosigkeit nachgesagt wird. Verbaut werden sie meistens in Bässen die für härteren Rock geformt sind, auch hier allerdings bestätigen Ausnahmen die Regel, oft anzutreffen in Bässen von Ibanez, ESP(LTD), Mayones, uvm.
Allgemein sind Humbucker weniger Höhenreich als Single-Coils, dafür haben sie einen höheren Output, mehr Mitten und mehr Druck und ganz entscheidend: weniger Brummen.

Piezo-Pickups:
Hauptsächlich in Akustik-Bässen zu finden, da Piezo-Tonabnehmer einen sehr natürlichen, fast akustisch klingenden Sound wiedergeben. Verbaut werden sie nicht wie normale Tonabnehmer zwichen Bridge und Griffbrett, sondern in, an oder unter der Bridge, da diese Pus, in einer direkten, Schwingungsübertragenden Verbindung zu den Saiten stehen müssen.

Exotische Tonabnehmer:
Da bekanntlich nichts unmöglich ist, und der Bassist allgemein der Welt offener gegebüber steht, als sein 6-Saitiger Kollege haben sich, und entwickeln sich im Laufe der Zeit immer neuere Methoden die Mechanischen Schwingungen in Wechselstrom zu übertragen. In einem sehr Intressantem Thread hier in diesem Board wird zB. über die Entwicklung von Optischen Tonabnehmern Diskutiert, die die Schwingung der Saite ähnlich einer PC-Maus mit Infrarot abtasten. Sehr interessant, viele dieser Projekte sind mit dem Ziel gesetzt, die Schwingung möglichst Naturgetreu abzutasten, da es einige dieser Projekte gibt, soll dieses hier nur als Beispiel stehen.

Aktiv/Passiv?
Oben genannte magnetische Bauformen, gibt es fast immer in diesen Beiden Ausführungen, aber welche ist die bessere?

Passiv:
Ein Magnet, eine Spule drum rum, ein Kabel nach draussen, fertig. Nein nicht ganz, man hat noch die Möglichkeit die Lautstärke zu ändern, und das Tone-Poti, bei dem man meist noch Höhenanteile absenken kann, allerdings nur absenken, kommt der Tonabnehmer an seine Grenzen, was die abgetasteten Frequenzen angeht, dann kommt nichts mehr, der Rest muss der Amp machen. Passive Tonabnehmer sind die puristischeren, haben aber den Vorteil, dass sie keine Batterie benötigen, was auf der Bühne sicherlich von Vorteil ist. Ebenfalls waren die Passiven Tonabnehmer die, die als erstes da waren.

Aktiv:
Hier hat man nach der Spule/Magnet-Kombi noch einen kleinen Vorverstärker sitzen, welcher meist über eine 9V-Batterie gespeist wird. In manchen Modellen ist dieser Preamp bereits in dem Gehäuse des Abnehmers drin, als bekanntestes Beispiel EMG, bei anderen Systemen ist der Preamp erst im E-Fach. Welches das bessere ist, ist eigentlich egal, funktionieren tun sie beide gleich. Dadurch, dass ein kleiner Vorverstärker mit an Board ist, kann man hier bestimmte Frequenzen Boosten, das geht dann bis zum 3-Band EQ auf dem Instrument. Durch die Verstärkung ist der Output ebenfalls höher, sowie die Brummanfälligkeit geringer, da die Verbauten Magnete nicht so stark sein müssen.
Bei aktiv/passiv-Systemen kann man das Instrument ebenfalls passiv betreiben, allerdings fallen dann die Regelmöglichkeiten am EQ weg, bzw. man muss auf die Boosts verzichten.

Fazit:
Welches System das bessere ist, muss jeder mit sich selbst aus machen, am besten hilft hier antesten. ;)
 
Eigenschaft
 
ich würd mal spezifizieren zwischen aktivem pickup und aktiver elektronik...

der vorteil des aktiven pickups ist, dass die spule weniger windungen haben muss... was durchaus angenehm sein kann und darüber hinaus die deutlich geringe empfindlichkeit gegen einstreuung und trittschall
 
Ob in einem "Soapbar" ein Humbucker steckt, ist nicht festgelegt. Der Begriff bezieht sich eigentlich nur auf die Form des Abnehmers: Ein Stück Seife ;)
Was drinsteckt, kann allesmögliche sein. Es können ebensogut SCs oder sogar Ps drin stecken.

Und die differenzierung von aktiven Abnehmern und aktiver Elektronik ist etwas schwammig, da hat EDE-WOLF natürlich recht.
 

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