Alte Wersi Orgel Comet reparieren

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bonsei
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Hi Leute,

ich bin begeistert von alten Wersi Orgeln. Habe aber von der Technik null Ahnung. Über Ebay kaufte ich mir eine Hellios und danach eine Comet. Ein Elektroniker riet mir bei der Comet
die kontakt Probleme mit Kontaktspray zu beheben. Nun kommt aus der Orgel kein Ton mehr heraus. Einschalten ist möglich, leider ist das auch alles. Steckverbindungen in der Orgel habe ich alle überprüft, konnte keine Fehler finden. bei der Hellios habe ich auch mit Kontaktspray gearbeitet und es hat geholfen. Hat einer von Euch einen Tipp, den ein Laie befolgen kann.
Grüße vom Neuling Bonsei
 
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Nun - auch ich bin Elektrotechniker (Inschinör) und würde NIE Kontaktspray verwenden....
Wenn man einmal das Zeug verwendet wird man es immer wieder brauchen - das taugt bestenfalls für die Kontakte der Anhängerkupplung am PKW.
Bei den Kontakten einer Orgel sollte man reinigen (evtl. Tunerspray) und kein Öl draufsprühen.
Ich hab den Fehler 1973 bei einer Vox gemacht - und dann jeden einzelnen Kontakt mit Wattestäbchen gereinigt; das Kontaktspray zieht Staub und Dreck an ohne Ende; durch den nur punktuellen Kontakt der Federstangen wird dieser Dreck nicht wieder "abgestreift".
 
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Danke für den Tipp, ich weis schon einem Inschinör ist nichts zu schwör:hat:. Ich habe an den Steckkarten und Steckern nicht mit dem Spray gefuscht, sondern nur an dem Kontaktdrah für die Tastatur. Ich hatte alle Steckkarten gezogen und dann wieder eingestzt. Das Gleiche Procedere habe ich mit den vielen kleinen Steckern vollzogen. Kann das Problem an der Speicherbatterie liegen?
Es leuchten auch auch nur wenig Schalter LED`s. Rhythmen und Begleitautomatik sind ganz tot. Ich war heute im Musik Store in Köln, aber leider ohne erfolg. Schade das für die alten Orgeln kaum noch jemand Interesse hat. Das Reparieren lassen von einem Fachmann ist für mich nicht möglich.
 
Moin moin

Ich hab eine Wersi DX5 .

Wie schon gesagt wurde , Kontaktspray kann man bei alten Autos nehmen , aber nie in Hauselektronik !

Wichtig bei solchen Sachen ist immer :

Wie war der Zustand vor der Behandlung ?
Wie ist der Zustand nach der Behandlung ?

... gilt für alle Reparaturen , die man in technischen Bereichen macht .

Wenn die LEDs vorher brannten und jetzt nicht mehr , kann das ja auch am " Eingriff " liegen .
 
Hallo Bonsai,

war auch mal stolzer Besitzer einer Comet. Habe jetzt eine Arcus CD. Mein Tip. Wenn das Netzteil funktioniert und sich die Orgel anschalten lässt, würde ich auf jeden Fall erst mal alle Steckkarten aus der Orgel soweit wie möglich ausbauen , die ICs auf den Steckkarten in den Sockeln nachdrücken, typische Fehler bei den W-Orgeln. Wenn Du das getan hast, kann man zusätzlich die Platinen (Lötseite) mit Spiritus und einer Zahnbürste reinigen, das sorgt für Sauberkeit und beseitigt den Dreck von den Leiterbahnen. Als nächstes nachschauen, ob sich auf den Platinen der Orgel irgendwelche Akkus befinden, die eventuell ausgelaufen sind. Diese sollten dann schleunigst ersetzt werden, habe ich bei meiner Arcus auch direkt nach dem Kauf gemacht. Ansonsten mal hier im Forum oder Internet herumstöbern.
Viel Erfolg.

Gruß
Comet
 
Wenn Du das getan hast, kann man zusätzlich die Platinen (Lötseite) mit Spiritus und einer Zahnbürste reinigen, das sorgt für Sauberkeit und beseitigt den Dreck von den Leiterbahnen.

HI,
wenn man das einfach so macht sollte man es lieber sein lassen !!
Die Platinen der Comet ( und auch Pianostar ) sind doppelseitig mit Durchkontaktierungen
JEDOCH OHNE LÖTSTOPLACK. Ferner ist eine Platinenschmalseite als 40 poliger STECKER ausgebildet.
Reinigt man jetzt wie beschrieben passiert folgendes:
Die Flüssigkeit läuft durch die Durchkontaktierungen auf die Bestückungsseite und damit auch unter die IC Sockel.
Diese IC Sockel sind damals unten noch offen gewesen , also nicht mit Kunststoff ummantelt.
Zudem sind diese IC Sockel mit einseitigen Kontakten versehen, der IC Pin also nicht beidseitig in der Kontaktfeder umschlosssen.
Es ist bei der beschriebenen Methode NICHT zu verhindern, daß die Flüssigkeit genau zwischen IC Pin und Kontaktfeder fließt und zwar angereichert
mit dem abgewaschenen Dreck der Lötseite wie gelöstes Kollophonium etc.
Die Folge ist mögliche Korrision oder weitere Kontaktprobleme.

Um das zu verhindern gibt es nur eine Möglichkeit:
Alle Durchkontaktierungen zuvor zulöten
Die als Stecker ausgebildete Schmalseite ist mit Isolierband abzukleben und nach der Prozedur zu reinigen damit die Klebereste verschwinden.

Als Reinigungsmittel hat sich auch KONTAKT LR bewährt. Dort ist bereits eine kleine Bürste am Sprühkopf.
Nach der Reinigung auf jeden Fall mit KONTAKT WL (Waschlösung) nachbehandeln.
Zum Trocknen einfach ein Blatt Küchenrolle auflegen und mit trockener Zahnbürste über Kreuz überstreichen.
Die Bürsten erfassen so auch die IC Pin Zwischenräume
Anschließend einige Minuten unter eine Lampe legen damit der Rest verdunstet.

Übrigens das Nachdrücken von ICs bei den alten offenen IC Sockeln kann auch genau das Gegenteil bewirken :
noch schlechterer Kontakt als vorher. Problemsockel durch gedrehte Ausführungen ersetzen.
Das Abziehen von Cometkarten im Rack kann sich als Kraftakt äußern. Hier hilft nur leichtes Ruckeln soweit es der Kartenslot zuläßt.
Flachzange kann, sollte jedoch wenn mit Vernunft angewandt werden. Dabei immer an mögliche Leiterbahnen denken, die dadurch verletzt
werden könnten.
AKKUS kommen in der Comet nicht vor es sei denn es ist ein CX 1 oder CX 2 Rhytmusgerät eingebaut

Das weitaus größerere Problem einer Comet sind die Flachkabel Verbindungen und zwar genau dort wo Flachkabel direkt auf Platinen gesteckt sind.
Zweites Problem die farbigen Schalter da hier oft der Verriegelmechanismus ( Kugelschreibermechanik mit Rastfeder) defekt ist.
 
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Danke für den Tipp, ich weis schon einem Inschinör ist nichts zu schwör:hat:. Ich habe an den Steckkarten und Steckern nicht mit dem Spray gefuscht, sondern nur an dem Kontaktdrah für die Tastatur. Ich hatte alle Steckkarten gezogen und dann wieder eingestzt. Das Gleiche Procedere habe ich mit den vielen kleinen Steckern vollzogen. Kann das Problem an der Speicherbatterie liegen?
Es leuchten auch auch nur wenig Schalter LED`s. Rhythmen und Begleitautomatik sind ganz tot. Ich war heute im Musik Store in Köln, aber leider ohne erfolg. Schade das für die alten Orgeln kaum noch jemand Interesse hat. Das Reparieren lassen von einem Fachmann ist für mich nicht möglich.

hi
Die Probleme einer Wersi Comet sind bekannt. Bei Music STore wird Dir niemand helfen können, einmal weil mit der Materie überhaupt nicht mehr befaßt und zum zweiten mangels Ersatzteile. Die Comet gehört zur Gattung der teildigitalisierten Orgeln aus den Jahren ab 1983.
In diesen Orgeln wurden erstmals neuartige Chips ( SM 304 / SM 305 ) vewendet wie sie auch in der Böhm´schen DS Serie verwandt wurden.
Die gesamte Funktion der Orgel steht und fällt mit funktionsfähigen Chips, die von Siemens entwickelt wurden. Kern des Ganzen ist ein dreipoliger Systembus über den alle Informationen von den Tastaturen zur eigentlichen Tonerzeugung laufen. Dieser Systembus arbeitet seriell, dh alle Daten marschieren hier im " Gänsemarsch " vergleichbar mit der seriellen Datenübertragung beim PC.
Der Vorteil dieser Technik ist ein Minimum an Verdrahtung gegenüber früherer Verharfungs Technologie.

Diese 40 poligen ICs SM 304 und SM 305 sind jedoch in MOS Technik hergestellt und demzufolge sehr empfindlich was statische Aufladung betrifft.
Solange in der Schaltung eingesetzt sind sie einigermaßen sicher. Nicht jedoch wenn aus dem Sockel genommen. Heutige Kleidung und Teppichböden bestehen größtenteils aus Kunststofffasern und hier ist statische Aufladung die Regel. Also aufpassen wenn man damit hantiert.

Ohne Schaltunterlagen und nötige Kenntnisse ist es jedoch ein hoffnungsloses Unterfangen die Orgel wieder zum Laufen zu bringen.
Aufgrund der Ersatzteillage ist manchmal ein zweites Instrument hilfreich.
Angebote bei Auktionen können in Ordnung sein aber auch absolut nicht - eben auf Grund der Empfindlichkeit bei statischen Aufladungen.
Genannte ICs sind schon rar geworden und man weiß nie ob noch funktionstüchtig - auch wenn versichert wird es sei ein Neuteil und nie eingesetzt gewesen.
 
Es gibt noch einige wenige ehemalige Wersi Techniker die das könnten, die findet man sicher auch im Netz. Ob die aber Bock darauf haben bzw. sich sowas kostentechnisch überhaupt rentiert (das Teil muss ja auch aufwändig transportiert werden) sei mal dahingestellt.
 
@mike64
Da brauchst garnicht soweit suchen, die letzten Mohikaner sind auch hier vertreten.
Man kann durchaus eine Comet wieder zum Leben erwecken, alles eine Frage des Aufwandes ...........
Technische Unterlagen, Extender Prüfplatine etc alles vorhanden und sogar noch einige wichtige Teile.
Wie schon angemerkt, Dreh und Angelpunkt Nummer eins sind besagte MOS ICs - ohne die geht garnichts.
Zweites Problem die rastenden Schalter oft liegt der Fehler in der Rastfunktion des Schalters, nicht im Schalterkontakt selber
Einen defekten Rastschalter kann man immer noch als Taster verwenden. Problem ist die Rastschalter noch zu bekommen.
Drittes Problem das schon immer schwächste Glied dieser Orgel : das Netzteil - hoffnungslos überlastet und in der Fehlerquelle mit an der
Spitze. Es ist ja auch kein einfaches Netzteil sondern hier werden auf einer Eurokarte 160 x 100 mm gleich alle 4 Spannungen mittels Schaltregler erzeugt ohne - und das ist das wichtigste - für ausreichende Kühlung zu sorgen. Ein Comet Netzteil hat schon immer leise vor sich hin gekocht.

Wiegesagt man kann sowas richten, nur hier eine definierte Angabe über Zeit und Material zu machen ist unsinnig und wer das wagt hat keinerlei Vorstellung darüber was ihn eigentlich erwartet. Es kann eine Kleinigkeit sein aber wie so oft auch weitaus mehr.
Folglich werden sich diejenigen die es noch könnten reiflich überlegen so ein Projekt anzugehen.
Wenn es für den eigenen Bedarf wäre sieht die Sache dann völlig anders aus.
Somit der einzig wirklich gangbare Weg wenn es denn schon so eine Comet sein soll sich nach einem noch funktionierenden Instrument umzusehen und ein evtl vorhandenes als Ersatzteilträger zu betrachten.
Das wirklich einzig interessante an einer Comet war ja nur die Klangfarbe GITARRE wie sie in keinem anderen Wersi Instrument der Analogserie vorkam. Für alles andere ist man mit einem Modell der W Reihe ( Orion bis Galaxis ) weitaus besser bedient und hat auf jeden Fall nie solche Probleme wie mit einer Comet.
Nur die Zahl derjenigen die sich mit der W Reihe gut auskennen ist genauso begrenzt wie bei der Comet...........
 
Ich bin zwar kein Servicetechniker der ehemals bei derFa. Wersi gearbeitet hat, komme aus der Computerbranche, ab C64 Ära.
Habe zwar nur eine Wersi Orgel selbst gebaut, dafür aber eine Menge Platinen inmeinem Händen gehalten.
Von dem Auslöten eines IC, oder eines IC-Sockel, egal ob gedreht oder Feder,würde ich absehen. Es sein denn der Baustein ist defekt und muß zwingendgetauscht werden, oder man verfügt über entsprechende Lötabsaugpumpe. Eineweiter Möglichkeit ist , man fertigt sich einen kleinen Schraubendreher an demman die Spitze abbiegt und eine Nut in die Mitte fräßt, um so die Beinchen desIC, bzw. des Sockels zu lösen. Dieses habe ich immer durch vorsichtigenDruck von rechts und links gegen das IC-Beinchen, bzw. Sockelbeinchen getan. Inder Regel bekommt man dann mit ein bisschen Fingerspitzengefühl den IC aus derLeiterplatte heraus, oder man reist dabei eine Leiterbahn, oder einLötauge heraus. Ich erinnere mich da an unsere alte Entlötpumpe vonder Fa. Weller, mit der ich gute Erfahrungen hatte. Habe selbst einige 28 und40 polige ICs gesockelt und kann nur sagen, dazu braucht man viel Übung undauch ein Quäntchen Glück, damit alle Leiterbahnen und Lötaugen heile bleiben.Zu dem Nachdrücken der ICs sage ich weiterhin aus eigener Erfahrung, wie sollman denn den Kontakt eines IC zum Sockel sonst wieder gescheit herstellen. Dazumuss er doch nachgedrückt werden, natürlich mit einer Portion Feingefühl, bzw.vorher die IC Beinchen entsprechend in Position bringen (neu ausrichten). BeiCMOS ICs sollte man natürlich vorsichtig sein, statische Aufladung vermeiden.

 
Die Cometplatinen sind allesamt OHNE Lötstoplack , also beidseitig verzinnte blanke Leiterbahnen.
Die IC Sockel die seinerzeit verwendet wurden hatten zum IC Beinchen nur eine Kontaktstelle an der Innenseite , also keine
Messerkontakte. Obendrein waren diese " billig " IC Sockel von der Bauform unten OFFEN und die durchkontaktierten Bohrlöcher relativ groß im Durchmesser.
Ist hier mit zuviel Lötzinn gelötet worden ( damals waren noch Rollen mit 1mm Lötdraht üblich ) ist hier Lötzinn durch die Durchkontaktierung durchgeflossen und hat ggf Kontakt zum offenen Teil des IC Sockels bekommen und im worst Case auch Kontakt zum Nachbarpin.
Dies zu beseitigen ist selbst mit Lötsaugpumpe nicht immer zu bewerkstelligen, der Sockel muß also hier ausgelötet werden.
Generell waren ALLE ICs gesockelt und keiner direkt eingelötet.
Bei diesen "einseitig Kontakt Sockeln" geht das relativ schnell, weil man hier den Plastikkörper des Sockels abheben kann, es bleiben nur die Pins stehen, die man dann geziehlt einen nach dem anderen problemslos entfernen kann.
Anschlieißend werden die Lötaugen frei gemacht was notfalls mit einem spitzen Bleistift geht den man bei gleichzeitiger Erwärmung in das Bohrloch einführt. An Graphit haftet kein Lötzinn.
Solche Arbeiten sollten zügig passieren und wenn hier Nacharbeit erfoderlich, der Lötstelle genügend Zeit zum Abkühlen lassen. Andernfalls lösen sich die Leiterbahnen etc ab
 
Die Orgel sieht optisch noch sehr gut aus wobei Furnier Eiche Rustikal
nicht jedermanns Sache ist. Die Rauchglasabdeckung jedoch schon sehr selten
Die Orgel ist voll ausgebaut mit CX 1 Rhytmusgerät und Sequenzer MFX 5.

Bedarf wird wohl niemand haben so wie ich es sehe.
Habe jedoch Kontakt zu jemandem aus Lichtenstein der sich genau dieses Modell
wieder herrichten möchte. Da er schon händeringend nach Ersatzteilen sucht
wäre es etwas für ihn. Ich leite die Ebay Anzeige mal an ihn weiter
 
Hallo happyfreddy,
auf so einen Zufall habe ich hier gehofft zu treffen. Danke für das Weiterleiten und das Insiderwissen.
Grüße, Beate
 
Hallo Saytschik
Hast PN bezgl der Comet. Mein Bekannter hat sehr großes Interesse daran.
 

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