Alternative zum Löten?

beaver
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Halli hallo,

ich möchte endlich wieder meine E-Gitarre beleben.
Nach mehreren Monaten, mit immer neuen Anläufen muss ich mir allerdings eingestehen: Ich kann nicht löten.

Ich habe mir schon die einfachste Schaltung herausgesucht ( 2 Hum, 1 Vol ); und selbst wenn ich mal soweit komme, daß man etwas hört, dann hält das ganze nur wenige Tage, bis sich wieder ein Kabel löst.

Nun gebe ich auf.

Man könnte natürlich sagen, geh einfach zum Händler deines Vertrauens. Aber zu dem habe ich keine Lust mehr zu gehen. Dem muss man ständig hinterhertelefonieren, damit der mit seiner Arbeit nach kommt. ( Diese verzottelten Musiker...).
Andere Werkstätten sind weiter entfernt und für einen Internetversand-Geschädigten sind das hohe sozialphobische Hürden sich einfach einen neuen Techniker zu suchen.

Also, welche Möglichkeiten bleiben mir?
Als Notlösung müsste ich wohl auf EMGs mit Steckverbindung zurückgreifen.
Warum sind passive Systeme nicht so genial einfach? Die passiven EMGs haben wohl Steckverbindungen an dem PU selbst, aber die bieten keine 500k Potis mit Steckern an, oder?
Dann gibt es noch den Seymour-Duncan Liberator. Aber den muss man ja auch erstmal verlöten, bevor man seine Pickups "einschrauben" kann.
Gibt es noch andere Möglichkeiten? Vielleicht Elektroklemmen? Sind die stabil genug und leitfähig genug ohne an Voodoo-Kraft zu verlieren? Oder vorverlötete Sachen...?

Kein Plan. Ich bin kurz davor zur dunklen Seite zu wechseln ( EMG ) ...
 
Eigenschaft
 
Was hast du fürn Lötkolben? Einen von diesen 5€ Kippenanzündern ausm Baumarkt?
Das + Das + Das + evtl ein paar Ersatzlötspitzen und du freust dich, sobald es wieder was zu löten gibt. Kommt auch günstiger, als neue PUs. Videos, wie mans richtig macht, gibts im Netz sicherlich genug. ;)
 
Auf Youtube gibt's genug Videos wo super erklärt ist, wie man lötet. Kann ich mir gerade überhaupt nicht vorstellen
dass das so schwierig sein soll.

Du schreibst, dass andere Werkstätten zu weit weg sind. Du wohnst zwischen Darmstadt und Frankfurt. Da können
es bis zum Session Music nicht mehr als 15km sein. Das soll zu weit sein? Also bitte.....
 
@Vlad - wozu das Kolophonium?? Das ist Flussmittel heutzutage im Lötzinn drin - auch in dem von Dir vorgeschlagenem!

[h=3]Produktbeschreibung[/h] 100 g-Spule Elektroniklot (L-Sn60Pb40), Durchmesser 1 mm, mit Flussmittelseele.
 
Ich dachte auch, dass ich nicht löten könnte, bis ich es dann einfach gemacht habe. Ein 30w Lötkolben für 15 € aus dem Baumarkt reicht mir bis heute. Ich verwende Radiolot, was besser sein soll als Normales. Gibt es auch im Baumarkt für ein paar Euro.
Also nicht verzagen, einfach probieren.
Ist kein großer Akt, nach 10 Minuten kannst Du es. Auch wenn es am Anfang noch nicht zu 100% sauber ist... ist doch egal. Übung macht den Meister.
 
Ich würde es mit dem Löten auch nochmal ernsthaft versuchen. Stecker sind auf Dauer gesehen anfällig für Korrosion und sind deshalb für mich ein absolutes No-Go...
Der Harley Benton Gitarrenbausatz, den ich im Rahmen der Bastelaktion hier zusammengeschraubt habe war mit so einem Stecker an der Klinkenbuchse ausgestattet. Das erste was ich als gemacht habe war, den Stecker abzutrennen und die Kabel zu verlöten. Wenn du richtig löten kannst, dann dauert das auch nicht lange.

Wichtig ist, dass du Lötkolben lange genug (aber auch nicht zu lange) an die Lötstelle hältst, damit beide Kontakte gut erwärmt werden. So lange das Lötzinn flüssig ist, darfst du auch nicht daran herumwackeln, ansonsten kannst du dir ziemlich sicher sein, dass die Lötstelle kalt wird. D.h., dass sie nicht richtig leitet.

Anleitungen findest du wie schon gesagt wurde im Netz, es gibt aber auch so kleine Heftchen von Conrad, die durchaus zu empfehlen sind. Das hier hatte ich noch nicht, aber ich hatte schon ein paar andere und habe im wesentlichen damit meine ersten Elektronikkentnisse gesammelt.

http://www.conrad.de/ce/de/product/192294/Conrad-Basic-Lernpaket-Loeten-lernen

Ein höherwertiger Lötkolben ist sicher auch von Vorteil. Und wichtig ist auch, dass er genügend Leistung hat. Mit einem 20 Watt Lötkolben könnte es schon schwer werden, ein Potigehäuse zu erwärmen um die Masse anzulegen. Um eine Gitarre zu verdrahten würde ich am ehesten eine Spitze in Meißelform nehmen, weil man die schön auf einen Kontakt legen kann. Zum verdrahten meiner beiden Strats hab ich übrigens eine Lötstation von Weller verwendet, mit der ich sehr zufrieden bin. Lötstationen sind zwar recht teuer, aber wenn du öfter mal was löten musst sehr empfehlenswert.

Einen einfachen Lötkolben von Weller bekommst du aber auch schon recht günstig. Dieser hier kostet zwar mehr als das doppelte als der von Tube Town, aber dafür hast du wirklich ein Qualitätsprodukt von einer renomierten Marke.

http://www.conrad.de/ce/de/product/...-SP-40-230-VAC-Leistung-40-W/1508010&ref=list

40 Watt dürfen es aus meiner Sicht schon sein. Die 50 Watt der Lötstation haben gerade so gereicht, um ein Potigehäuse zu erwärmen. Mit alter Spitze wohlgemerkt. Also würde ich bei einem neuen Lötkolben auch nicht unter 40 Watt gehen. Da heißt es in der Beschreibung zwar "...für starke Drähte...", aber die kleinere Version mit 20 Watt sehe ich definitiv als zu schwach. Das geht dann schon in Richtung fein löten und darunter fällt das Verdrahten einer Gitarre glaube ich nicht.

Wichtig ist auch, dass du gutes Lötzinn verwendest. Gesundheit hin oder her, aber bleihaltiges Lötzinn zerfließt einfach besser und an den Dämpfen, die du da in ein paar Minuten einatmest wirst du nicht sterben. Ein zusätzliches Flußmittel lohnt sich auch, da das Zinn dann noch schneller zerfließt und sich die Lötarbeit einfacher gestaltet. Auch wenn das Zinn bereits eine Flußmittelseele hat.

Ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet, aber ich wollte dir hier nur ein paar nützliche Tipps gehen.
 
Hmm ja, in einen neuen Lötkolben zu investieren wäre noch eine Überlegung wert. Meiner ist noch aus Großvaters Zeiten, mit "Schraubenzieher-Spitze" und schön dicker Patina.

Also, das Einlöten eines Kabels in eine Öse bekomme ich mittlerweile hin. Schwierigkeiten bereitet mir aber das Festlöten der Erdungskabel auf dem Poti. Entweder der Klumpen löst sich wieder, oder einzelne Kabel haben keinen Kontakt.
Und das feinmotorische Gefummel in dem engen E-Fach birgt für mich auch immer einen erheblichen Nervenverschleiß.
 
@Vlad - wozu das Kolophonium??

Wie ValleysOfNeptune schon schrieb, es arbeitet sich einfach besser. Ich habe auch das Gefühl, dass es für die Lötspitze auf Dauer schonender ist. Und wenn man keine Halterung für das zu lötende Bauteil hat, und es lose auf dem Tisch rumrollt, kann man den Kontakt erstmal mit dem Kolophonium benetzen.
Ich kann die "Billig"station, die ich verlinkt habe, nur empfehlen. Sie hat einen Temperatursensor in der Spitze, der stets nachregelt und die Ablage mit Schwamm hat man auch gleich dabei. Selbst bei 30 Jahre alten Gitarren muss man nicht länger als 3-4 Sekunden aufs Potigehäuse draufhalten, um die Uralte Lötstelle zu lösen. Und das auch nicht bei voller Leistung.
 
Selbst bei 30 Jahre alten Gitarren muss man nicht länger als 3-4 Sekunden aufs Potigehäuse draufhalten, um die Uralte Lötstelle zu lösen. Und das auch nicht bei voller Leistung.

Wechselst du immer wieder mal die Spitze oder ist die Station überhaupt noch neu. Ich verwende die Lötstation von meinem Vater und das ist eben auch eine "Markenlötstation" und war laut ihm auch unbezahlbar teuer... damals... vor 30 Jahren. So funktioniert sie sehr gut und für gelegentliche Lötarbeiten reicht sie vollkommen aus. Nur die Spitze ist halt auch schon recht alt und vielleicht liegt es daran, dass sie Poti-Gehäuse nicht richtig erwärmt. Aber im Endeffekt auch egal, es liegen sowieso noch 2 Einzellötkolben rum. Der eine ist so leistungsstark, da schmilzt der Punkt mit den Massekabeln nach knapp 1 - 2 Sekunden :D
 
Ist noch nicht alt... etwa 3 Monate, aber alle 2 Tage im Einsatz. Die Spitze ist noch wie neu. Für professionellen Dauereinsatz würde ich auch ein Markengerät empfehlen, aber für gelegentliches, bequemes Löten ist die Station perfekt. Auf maximaler Leistung lassen sich auch Humbuckerkappen ab- und festmachen.
Wichtig ist, dass man nicht an der Lötstelle rumkratzt, oder das alte Zinn runterkratzt - macht die Beschichtung der Spitze kaputt und damit auch die Wärmeleitfähigkeit. Nach den ganzen Jahren, würde ich sagen, ist sie einfach völlig abgenutzt und sollte ersetzt werden. Das macht schon ne Menge aus.
 
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Ich habs lieber wenn Lötzinn und Flussmittel getrennt sind. So kann ich besser arbeiten. Ich löte seit ich ein kleiner Junge bin also seit ca. 25 Jahren. Habs später dann in meiner Berufsausbildung gelernt. Ist eigentlich kein Hexenwerk. Etwas Übung, das richtige Equipment (muss gar nicht teuer sein) und das klappt.
 
Ich habs lieber wenn Lötzinn und Flussmittel getrennt sind. So kann ich besser arbeiten. Ich löte seit ich ein kleiner Junge bin also seit ca. 25 Jahren. Habs später dann in meiner Berufsausbildung gelernt. Ist eigentlich kein Hexenwerk. Etwas Übung, das richtige Equipment (muss gar nicht teuer sein) und das klappt.

Stimmt. Wenn man es ein paar mal gemacht hat, dann ist das wie Fahrrad fahren. Im Zweifelsfall sollte man es sich von jemandem zeigen lassen, der schon Erfahrung damit hat.
 
Guten Morgen!

Ich bin auch so einer, der sich beim Basteln der Gitarrenbausätze grausam beim Löten geärgert hat! Ich hab da auch mehr ruiniert als gelötet ;)
Beim zweiten Anlauf ging's dann a bissl besser. Und weil ich vor hab noch eine zu basteln, wird einfach hie und da an Drahtresten "geübt".
Des wird dann schon... Klampfe zupfen is ja auch net von selber gekommen.

Happy soldering!
 
... bei Seymour-Duncan zu entdecken:

Liberator

  • Lötfreies Pickup-Wechsel-System
  • Wird an Stelle des Volumenpotentiometers eingebaut
  • 250 kOhm (zur Verwendung in Single-Coil-Gitarren)
  • 500 kOhm (zur Verwendung in Humbucker-Gitarren)

Der Liberator wird an Stelle des Volumenpotentiometers eingebaut. Einmal verlötet bietet der "Liberator" die Möglichkeit Pickups ohne jedes weitere Löten auszutauschen.
 
Ein ordentlicher Lötkolben wirkt oft Wunder.. das Problem mit dem nicht halten kommt vor allem von mangelnder Hitze. Ich hab im Billigstsegment mit dem Ding erstaunlich gute Erfahrungen gemacht: http://www.ebay.de/itm/Regelbare-Lo...216?pt=Schweiß_Löttechnik&hash=item231e4cd188

Ich benutze zwar mittlerweile eine "dicke" Lötstation, aber ich denke nicht, dass du für gelegentlich ein Kabel festlöten unbedingt 150€ ausgeben willst. Dennoch hat mit das o.g. Teil davor gute Dienste geleistet.
Was an Potigehäusen helfen kann: Vorher reinigen, etwas anrauen (Schleifpapier o.ä.), erstmal eine kleine Menge Lötzinn am Gehäuse schmelzen.. sobald du mal eine verzinnte Fläche hast, hält alles weitere bombenfest.
Und wenn möglich, bleihaltigen Zinn benutzen.. das Zeug fliesst einfach besser, auch wenn sich deine Gitarre dann nicht mehr RoHS-konform schimpfen darf.
 
Ich habe festgestellt, dass man den Lötzinn, der in den Fabriken industriell verwendet wird, oft gar nicht so einfach mit dem heimischen Lötkolben lösen kann, aber man kann die Kabel kurz vor der Lötstelle abknipsen.
Am besten Du bringst erstmal eine bisschen Lötzinn auf dem betreffenden Poti an. Ein kleiner Tropfen reicht schon. Dann nimmst Du das Kabelende, erhitzt den Tropfen nochmal und steckst das Kabel schnell hinein. In ein paar Sekunden ist die Lötstelle erkaltet und das Kabel sitzt fest.
Am Schalter machst Du es genauso. Genau Schaltpläne aller Gitarrenmodelle findest Du im Internet.
Gerade die Erdung muss kein Meisterstück werden. Da reicht es ja einfach, wenn der Kontakt da ist.
 
Manche Potis brauchen ein wenig "lötvorbereitung":
Einfach mit grobem Schleifpapier ein wenig von der Nickelbeschichtung abreiben - dann klappts.
 
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Manche Potis brauchen ein wenig "lötvorbereitung":
Einfach mit grobem Schleifpapier ein wenig von der Nickelbeschichtung abreiben - dann klappts.

Nicht nur Potis. Beim Harley Benton Strat Bausatz musste ich die Federkralle des Tremolos auch aufrauhen, damit ich das Massekabel dranlöten konnte.
Aber ein guter Tipp, der durchaus funktioniert.
 

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