altes Vibrato-System - Fehlkonstruktion?

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Liebe Leute,

zur Vorgeschichte: Habe mir vor einiger Zeit eine alte Klira Triumphator in mäßigem Zustand gekauft. Die sollte langsam wieder aufgebaut werden und irgendwann wieder schön sein und vor allem funktionieren. Neues Pickguard, Pickups sind schon neu, selbst den Body musste ich nachbauen lassen. Aber so langsam sollte es an die Fertigstellung gehen.
Gestern habe ich dann Testweise mal alles zusammengesetzt und die Löcher für Pickguard-Schrauben, Bridge und Vibrato gebort. Das Vibrato hatte ich mir nie wirklich angeschaut - als die Gitarre kam funktionierte es ganz gut und hat mir sehr gefallen, da es (konstruktionsbedingt) ganz anders klingt als zB en Fender Vibrato.

Aber jetzt bin ich der Meinung, dass das ganze ziemlicher Murx ist... Ich häng hier ein Paar Bilder an, damit ihr euch Vorstellen könnt, was ich hier Beschreibe:

Das Ding ist so aufgebaut, dass unter einer Stahlplatte der eigentliche Saitenhalter hängt, aufgehängt an 2 Stahlstiften, die mit einer mittigen Schraube an eine Feder montiert sind. Der Saitenhalter kann so nach oben und unten bewegt werden -> Vibrato
Nun ist es aber so, dass sich der Saitenhalter auch noch nach vorne und hinten (sprich Richtung Hals und Richtung Ende Body) bewegt, was dazu führt, dass sich die eh schon wackelige Konstruktion konsequent in dem Schlitz in der Stahlplatte verkantet - und so kann man das natürlich nicht gebrauchen.
Ich habe natürlich gedacht, dass man da irgendetwas einstellen bzw. "verschieben" kann, aber nichts da. Die Position des Saitenhalters in Längsrichtung (also Entlang des Halses) lässt sich nicht einstellen, vielmehr ist ein Spiel in diese Richtung schon durch die Konstruktion vorgegeben (siehe Bild).

Ich wollte jetzt mal hören, was ihr so dazu sagt. Ich weiß eigentlich nicht weiter, ein ähnliches System das da rein passt wird man kaum finden...

MfG
 
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Zitat v. tsb.olaf: Nun ist es aber so, dass sich der Saitenhalter auch noch nach vorne und hinten (sprich Richtung Hals und Richtung Ende Body) bewegt, was dazu führt, dass sich die eh schon wackelige Konstruktion konsequent in dem Schlitz in der Stahlplatte verkantet - und so kann man das natürlich nicht gebrauchen.

Hi,

ich denke mal das soll so:

Die "Saitenhalterwalze" sitzt - wenn die Saiten aufgezogen sind - mit ihrer vorderen Nut in der Grundplatte.
Durch die Saitenspannung wird über die 2 Stifte und den Metallklotz die Feder zusammengedrückt.
Wenn nun der Tremoloarm betätigt wird, verdreht dieser die an ihm befestigte "Saitenhalterwalze" und der Ton wird verändert.
Lässt man den Tremolohebel wieder los, begibt sich das System wieder in die Ausgangsstellung
:)
 
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Da ich gerade nicht zu hause bin kann ich das gerade nicht "ausprobieren" aber das klingt so plausibel das ich am liebsten vor Scham diesen thread löschen und im Boden versinken würde :D

DANKE!!!

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Diese Auflagekante kann man auf dem 1. Bild sogar sehen. ;)
(Nein, ich habe eigentlich auch keine Ahnung von dem Tremolo.)
 
Das hat irgendeiner selber gebaut, die Klampfen von Klira hatten andere Trems (also eine eher normal aussehende Variante).
 
Ihr solltet es einfach mal in die Goolge Bildersuche eingeben.
Da sieht man das es von Klira öfters so verbaut wurde und auch wie es aussehen sollte
 
Egal wie es ist....pfiffig gelöst finde ich es schon. Überhaupt was es so für konstruktive Ansätze gibt. (meine alte Dame hat auch eine urige Lösung. Klick)
Die Wirksamkeit ist ja die eine Sache...aber eine schöne Mechanik ist auch immer was fürs Auge:great:
 
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Das hat irgendeiner selber gebaut, die Klampfen von Klira hatten andere Trems (also eine eher normal aussehende Variante).

Nee, das ist schon das richtige Trem; sch.. ist es trotzdem. Das ist leider nicht stimmstabil. Du kannst zwar schauen, dass alles um die Feder herum entgratet ist, ggf. fetten, aber selbst, wenn die Feder neu wäre, haben die Teile nie richtig gut funktioniert; der Originalität halber würde ich es schon wieder verbauen, aber vielleicht mal mit ein paar anderen Federn rumexperimentieren.
 
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Da ich gerade nicht zu hause bin kann ich das gerade nicht "ausprobieren" aber das klingt so plausibel das ich am liebsten vor Scham diesen thread löschen und im Boden versinken würde :D

Du, ich bilde mir ein, ein gutes technisches Verständnis zu haben (KFZ-Meister) und habe trotzdem fünf Minuten Betrachtung der Bilder gebraucht, um Vesters Erklärung zu verinnerlichen.
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht... ;)
 
Du, ich bilde mir ein, ein gutes technisches Verständnis zu haben (KFZ-Meister) und habe trotzdem fünf Minuten Betrachtung der Bilder gebraucht, um Vesters Erklärung zu verinnerlichen.
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht... ;)

Und dabei habe ich mich schon gefragt, warum nur auf dieser "Walze" so eine schöne Nut sitzt... Tja aber jetzt weiß ich bescheid - Vester hat es genau richtig gesehen ;)

Der viel größere Knackpunkt an dieser Gitarre ist aber nicht das Vibrato an sich, sondern die Bridge die verbaut ist. Diese ist nämlich (original) auf das Pickguard montiert und wird nur mit 2 kleinen Schrauben im bzw am Holz gehalten. Das hat zur Folge, dass sie gesamte Bridge beim Gebrauch des Vibrato ganz leicht bewegt (besser gesagt "kippt" sie hin und her). Das ganze wird noch dadurch verstäkt, dass die "Saitenauflage" der Bridge, die auf 2 Gewindestäben sitzt und durch Muttern in der Höhe verstellt werden kann, sich auch noch nach Vorne und hinten bewegt. Bei jeder Bewegung am Vibrato bewegt sich also die Bridge - ziemlich supoptimal... Roller-Bridge wäre für ein solches System wohl von Vorteil.

Desweiteren habe ich heute festgestellt, dass sich der Vibrato-Arm nicht mehr fixieren lässt. So wies aussieht saß um die "Hülse" herum mal ein Sprengring. Ich kann mir aber (mal wieder) nicht vorstellen, dass das super gehalten hat, denn der Vibratorarm hat keine Nut oder ähnliches, die ihn an einer festen Position hält.
 
Zitat v. tsb.olaf: ....die Bridge die verbaut ist. Diese ist nämlich (original) auf das Pickguard montiert und wird nur mit 2 kleinen Schrauben im bzw am Holz gehalten. Das hat zur Folge, dass sie gesamte Bridge beim Gebrauch des Vibrato ganz leicht bewegt

Hi,
auch das soll bestimmt so sein. Bei den alten Jazzgitarren war es auch oft so, dass die Brücke nur auf den Korpus gestellt wurde. Da diese ganzen Tremolierungssachen den Ton auch eher moderat "verschönerten", sind die Bewegungen ja auch relativ gering.

Selbst wenn ich meinen fast 35cm langen Hebel wütigst hoch und runter juckel...die Tonveränderung ist mit heutigen Systemen nicht zu vergleichen. Die Brücke neigt sich nur leicht. Weiterhin sind die Brücken oftmals geteilt und die Hälften durch Schrauben verbunden werden (klick) (zur Höhenverstellung)....und recht schmal. Das Prinzip wurde sicherlich oftmals für die E-Gitarren jener Zeit übernommen.

Beim Arm gibts m.M.n. 2 Möglichkeiten. Mit Sicherheit funktioniert das aber auch....mach doch mal ein Bild?
 
Ja, die Bewegungen sind natürlich gering, aber dass durch das Vibrato nicht die Saitenspannung sondern vielmehr die Position der Bridge (durch den Zug der Saiten) verändert wird (so ist es bei mir) ist natürlich nicht optimal.

Im Anhang gibt es noch ein paar Bilder der Hülse für den Vibrato-Arm. Zu sehen u.a. die Nut (wahrscheinlich für einen Sprengring) und der eingesteckte Arm.
 

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Das geht schon (mit der Brücke), und sie geht ja immer wieder in ihre Ausgangslage zurück (jedenfalls meistens)

Eine Möglichkeit wäre:
Der Hebel wird in die Klemmhülse gesteckt. Damit die Klemmhülse den Hebel auch mit Kraft umschließt, befindet sich unten der Sprengring. Der Sprengring drückt quasi die beiden Hälften der Klemmhülse zusammen. Oder er soll sie nur gegen Rausfallen sichern.
Im oberen Bild 5/5 war er ja noch da, also wieder rauf damit:) Falls du einen neuen brauchst...Schlosserei / KFZ-Betrieb oder manchmal auch Baumarkt.
 
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Irgendwie cool, die trems kosten heute 30 - 50.-€, die Gitarre hatte damals keine 200.-DM bei Quelle gekostet. Kann mich noch dran erinnern, dass ich lieber sowas haben wollte, meine Eltern mir aber nur eine Holzgitarre gekauft haben....
 
So´n Außensprengring kostet 3 Cent, im Fahhradladen 40 Cent.
 
Gesehen hab ich das mittlerweile - aber abfallen kann der ja nun wirklich nicht... :confused:
 
Haha, genial. :D Mysterium Sprengring.
Vielleicht ist er geplatzt. Materialermüdung durch Hebelnutzung? Liegt er in der Gitarre?
 
Materialermüdung durch Hebelnutzung?

Das kann nicht sein, als ich heute Nachmittag den Hebel endlich gefunden hatte, war kein Ring mehr dran. Bis gerade eben habe ich mir auch nichts dabei gedacht... Hab auch schon alles abgesucht, sogar den Teppich...
 

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