[Amp] Hughes & Kettner Tubemeister 18 Head

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Vorbemerkungen:
Am Anfang des Jahres stellte ich fest, dass mir die klanglichen Qualitäten und Möglichkeiten meines Fender G-DEC 3 Fifteen nicht mehr gefielen. Irgendwie fehlte da was beim üben und spielen. Also machte ich mich auf die suche nach einer Alternative. Lesen von Tests, Meinungen und Reviews hier im Board und im Internet, brachten mich dann dazu einen Thread (https://www.musiker-board.de/versta...uer-clean-crunch-bis-400-zum-ueben-hause.html) zu eröffnen, um endgültig eine Entscheidung zu treffen. Nachdem diese gefallen war, hat der User backstein123 angeregt doch noch ein Review zu schreiben. Nachdem ich den Tubemeister jetzt fast drei Monate mein eigen nenne, ist es nun soweit.


Optik, Haptik, Verarbeitung:
Die Optik der Tubemeister Serie ist sicher Geschmackssache, ich finde das die Dinger toll aussehen. Auch die blaue Beleuchtung im eingeschalteten Zustand finde ich klasse. Das hat einfach was und hebt sich von den meisten anderen Amps ab. Für mich liegt der Amp optisch zwischen den eher „martialischen“ Vertretern von Engl, Peavey oder Blackstar und den eher Vintage orientierten Amps von Vox oder Marshall.

Am meisten war ich dann überrascht, wie schwer der kleine (37 x 15 x 15 cm) ist, als ich ihn das erste mal transportierte. Nicht das der Amp wirklich schwer ist (knapp 5kg), aber rein von den Abmaßen her, habe ich vermutet, dass der Amp wesentlich leichter ist. Doch das vermittelt dann auch gleich ein Gefühl der Wertigkeit, welche durch das Metallgehäuse und die stabilen Metallgriffe an jeder Seite unterstützt werden. Die großen Metallschalter für Power und Standby tragen auch weiter dazu bei. Die Potis lassen sich leicht drehen, haben einen guten, nicht zu großen Widerstand, der zufälliges verstellen verhindert. Die Umschalter für die zwei Kanäle und den Lead Boost werden bei Betätigung noch mal extra beleuchtet.

Das der Tubemeister keinen Griff an der Oberseite des Gehäuses hat finde ich manchmal etwas unpraktisch, gehört aber wohl zum Gesamtkonzept. Bei längeren Transporten ist die beiliegende praktische Tasche sehr hilfreich. Um den Amp dort einzutüten ist dann das Konzept der seitlichen Griffe wieder sinnig, da der Amp dort von der Seite hinein geschoben wird. Die Tasche hat auch noch ein Außenfach, in dem man das Netzkabel und mit etwas fummeln auch den Fußschalter unterbringen kann.


Features + Bedienung:
Im Gegensatz zum Fender ist der TM 18 geradezu spartanisch ausgestattet und auf das wesentliche beschränkt. Dies war auch ein Grund für den Amp, denn ich wollte weg von gefühlten 200 Einstellmöglichkeiten für den Sound.

Der TM 18 hat 2 getrennte Kanäle (Clean + Lead) mit einem Boost für den Leadkanal. Beide Kanäle haben einen eigenen Gain und Master. Der klassische 3-Band EQ wird von beiden Kanälen genutzt. Es gibt einen seriellen Effektloop und einen Red Box DI-Out.

Im Effektloop habe ich derzeit ein Reverb und einen Chorus, das funktioniert für mich prima. Den Red Box DI-Out habe ich noch nicht genutzt, da ich derzeit nicht in einer Band spiele. Ein tolles Feature, dass für mich mit entscheidend zur Auswahl des TM 18 geführt hat, ist der Powersoak. Damit kann ich die Leistung von 18W auf 5W oder 1W herunter regeln, was den Amp für mich absolut Mehrfamilienhaustauglich macht. Wenn der DI-Out ohne weitere Box genutzt werden soll, lässt sich der Ausgang auch komplett abschalten.

Ich habe noch den 2-fach Fußschalter von H&K im Einsatz mit den sich die Kanäle und der Leadboost schalten lassen. Das Kabel an den Schalter ist sehr lang, was sicher bei einem Bühneneinsatz von Vorteil ist.


Spielgefühl + Sound:
Nun, das ist natürlich, neben den oben schon genannten Punkten, das wichtigste. Und auch hier hat mich der TM 18 voll überzeugt. Mein Wunsch war es einen richtig guten Cleansound à la Fender zu haben, auch bei größerer Lautstärke. Und das schafft der TM 18 aus meiner Sicht richtig gut. Im Vergleich eines TM 18 Combo mit einem Fender Superchamp X2 waren da sicher Nuancen, aber nichts was gegen den TM 18 gesprochen hätte. Für mich volle Punktzahl. Letztendlich habe ich aber den Head gekauft und betreibe den hier an einer 1x12“ mit einem Eminence Lucky Lady. Andere Boxen habe ich bisher nicht ausprobiert. Der Leadkanal mit dem Boost geht für mich auch völlig in Ordnung und gefällt mir gut. Da ich keine Highgain Sounds brauche, passt das was ich mit meiner Fender HSS Strat da raus bekomme für mich. Für meinen Geschmack ausreichend, auch wenn ich überlege, ob ich mir demnächst mal ein Overdrive Pedal anschaffe. Die 5W und 18W Stellung des TM habe ich bisher nur kurz genutzt, da ich den Amp bisher nur zu Hause spiele. Die Klangeregelung arbeitet sehr gut und lässt verschiedene Sounds zu. Ich habe mir meinen Sound eingestellt und erwische mich sehr selten dabei, dass verändern zu wollen.

Ansonsten bin ich immer noch begeistert, wie dynamisch der Amp ist. Er reagiert sehr gut auf das was ich wie spiele und setzt dies um. Natürlich auch alle Spielfehler :( Auch die Unterschiede der verschiedenen Pickups meiner HSS Start werden toll dargestellt. Diese hatte der Fender G-DEC fast komplett verschluckt. Die Gitarre klingt um einiges geiler am TM 18, als an dem Vorgänger. So macht das spielen definitiv mehr Spass.

Soundbeispiele kann ich leider nicht liefern, da ich kein Interface besitze, aber da gibt es ja auch anderweitig reichlich Beispiele.


Fazit:
Man hat sicher schon gemerkt, dass ich den Amp klasse finde. Er bildet für mich das ab, was ich mir als nächstes nach einem guten Jahr E-Gitarre vorgestellt habe und wird mir hoffentlich noch lange zu Diensten sein und auch bei einem möglichen Engagement in einer Band seine Aufgabe erfüllen.

Ich hoffe das mein Review dem nächsten, der nach einer Alternative aus dem Bereich der Röhrenamps sucht, bei der Entscheidung nützlich sein kann.
 
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der User backstein123
Immer ich!!! :redface:

Aber klasse Review!!! Lass ab und an was hören, grade wie zufrieden du auf "Langzeit" mit dem Amp bist und vielleicht auch, wie er sich auf einer Bandprobe schlägt. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

interessante Besprechung des Amps, und prima geschrieben. Allerdings würde ich mich über eine kleine Ergänzung dazu freuen, wie Du den Soundcharakter und das Spielgefühl bei starker Verzerrung einordnest, gerade im Vergleich zu bekannten anderen Amps, wie Amrshall, Boogie, Engl usw..

Gruß, bagotrix
 
Das würde ich tun, wenn ich einen der von Dir genannten Amps, außer von Bildern, kennen würde. Fakt ist, dass ich noch keinen Amp außer dem TM 18 und dem Vorgänger gespielt habe. Das könnte ich jetzt nur mit YT Beispielen oder Soundsamples vergleichen. Dürfte aber nicht das gleiche sein, wie selbst gespielt und gehört. Die Aussagekraft dieses Vergleiches ist dann wohl eher sehr gering, da das ja dann auch noch Geschmackssache bleibt.

Für mich ist der Soundcharakter bei Verzerrung ok so, auch wenn es manchmal etwas schrill oder höhenlastig erscheint. Wobei das auch an der 1x12" liegen kann, oder daran, dass diese in einem sehr kleinen Raum ohne Diffusor betrieben wird. Außerdem betreibe ich dem Amp ja wie gesagt fast nur im 1W Modus und auch dann nicht bis zum Anschlag (Endstufensättigung).
 
Hat jemand schon die Fame 112 v30 am TM 18 probiert?
 
Ich hab den 36er an der fame 112 v30 laufen und ich muss sagen, dass die box eine gute figur macht! Sound zu beschreiben ist schwer, er ist aber recht ausgewogen. Meiner meinung steht eine geschlossene box dem tm nicht so gut.
Gerne haette ich den tm mal an der hk tm 112 getestet..
 
Schöne Review, ich erkenne den Amp darin gut wieder. Das mit den Ehrlichkeit des Amps kann ich nur bestätigen, schlechtes Spiel wird hier gnadenlos bestraft :)
 
Den Red Box DI-Out habe ich noch nicht genutzt, da ich derzeit nicht in einer Band spiele. Die 5W und 18W Stellung des TM habe ich bisher nur kurz genutzt, da ich den Amp bisher nur zu Hause spiele.

Spielst du zuhause mit deiner Band?

Kannst du vielleicht mittlerweile etwas über die Redbox erzählen?
 
Spielst du zuhause mit deiner Band?

Nö. Wie kommst Du da drauf?

Kannst du vielleicht mittlerweile etwas über die Redbox erzählen?

Ich habe die Redbox bisher nur bei etwa 6 Proben in meiner vorherigen Band genutzt. Das Signal ging dann direkt in die PA. Das hat ohne Probleme funktioniert. Viel weiteres kann ich nicht dazu sagen. In meiner derzeitigen Band spiele ich den TM 18 über eine halboffene Palmer 1x12".
 

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