An Tokai LP HiGain/Bridge-PU - extremes Pfeifen wenn Tone-Poti auf Null

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Hallo zusammen,

Ich wollte mal von euch ein paar Tipps haben, vielleicht auch mal um zu prüfen ob ich mit dem was ich denke nicht auf dem Holzweg bin.

Folgendes Problem:
Bei meiner Tokai Love Rock (Les Paul Kopie mit HH) pfeifft es extrem wenn ich mit viel Gain mit dem Bridge Pickup spiele. Es pfeifft aber nur wenn ich den Tone Poti vom Bridge Pickup aufdrehe, wenn er auf 0 ist, pfeifft es nicht. In der Mittestellung der Pickups pfeifft es auch. Beim Hals Pickup pfeifft nichts, egal wie laut ich mit wie viel Gain auch immer ich aufdrehe. Auch wenn der Hals Tone Poti voll aufgedreht ist pfeifft nichts. Bei cleanen oder nur leicht angezerrten Sounds pfeifft nichts. Das Phänomen ist erst seit ein paar Wochen da und an jedem Amp gleich. (Habe es an 2 Amps getestet). Die Gitarre ist ca. 8 Jahre alt und wurde oft gespielt.

Frage: Liege ich richtig in der Annahme, dass der Tone Poti defekt sein könnte?

Wenn nein oder vielleicht, woran könnte es sonst noch liegen?

Wenn ja... ich habe eigentlich schon nen Ersatzpoti gekauft, kann die Lötstellen des alten Potis aber nicht weglöten da die Stellen sich mit dem Lötkolben (Billiges Modell) nicht Schmelzen lassen. Bei meinen eigenen Lötstellen geht das Ruckzuck, aber bei denen des Herstellers habe ich meine Mühe. Muss ich eventuell länger auf der Stelle mit dem Lötkolben bleiben oder wurde eventuell ein anderes Lot verwendet wo man höhere Temparaturen aufbringen muss. Im Anhan ein Foto des Elektronikfachs.

Der verdächtige Poti ist der wo das rote Kabel in die Kabelbuchse führt.
 
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Wieviel Watt Leistung hat denn der Lötkolben, so 25-30W sollten es schon für Potigehäuse sein? Zur Not die Drähte eng an der Lötstelle abscheiden, Isolierung entfernen, verzinnen und an das neue Poti löten, die Drähte im E-Fach sind laut Foto wohl lang genug. Die verbauten Potis sind z.T. logarithmisch (A) oder linear (B) in ihrer Kennlinie, aber das hast Du sicher bei dem Ersatzpoti beachtet.
 
Es pfeifft aber nur wenn ich den Tone Poti vom Bridge Pickup aufdrehe, wenn er auf 0 ist, pfeifft es nicht. In der Mittestellung der Pickups pfeifft es auch.
...
Frage: Liege ich richtig in der Annahme, dass der Tone Poti defekt sein könnte?

Eher unwahrscheinlich, ich bastel jedenfalls schon sehr viele Jahre an Gitarren und hab noch nie erlebt, das es dadurch Rückkopplungen gab. Du kannst das Tonpoti ja mal ablöten, es gibt da ja nur eine einzige Signalverbindung, hier durch ein Beinchen des Kondensators. Die Masse kann für diesen Test dranbleiben. Wäre ja auch schade, diese saubere Lötarbeit unnötig auseinander zu nehmen.

Was Du da schilderst, ist aber eigentlich ein typisches mikrofonisches Pfeifen von PUs. Es kann schon mal passieren, dass sich nach ein paar Jahren die Kappe von der Wachsschicht abgehoben hat, mit der sie auf den Spulen zusätzlich verklebt wurde. Dann muss die Kappe entfernt und neu befestigt werden. Man kann das auch mit einem Tupfer Silikon machen oder doppelseotiges Klebeband verwenden. Die andere Möglichkeit ist, dass sich der Spulendraht irgendwo abgelöst hat und locker geworden ist. Dann muss wohl der ganze PU neu gewachst oder notfalls ersetzt werden.

Die letzte Möglichkeit passiert allerdings auch gelegentlich, nämlich dass die Befestigungsfedern (!) des StegHB das Pfeifen verursachen. Die können nämlich auch magnetisch sein, und wenn sie sich (meist beim Verstellen) unglücklich verdrehen, kann ein Teilstück frei schwingen und in der Spule entsprechende Signalspannung induzieren. Du kannst sie durch ein Stück Silikonschlauch ersetzen, wie man ihn öfter mal für SCs in Strats verwendet. Oder Du nimmst Gewebeband und umwickelst die Federn, um sie abzudämpfen. Eher selten, ist mir aber schon untergekommen.

Gruß, bagotrix
 
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Ich habe mal den Pickup in der Höhe ein paar mal ganz runter gedreht (ca. 9 mm Saitenabstand). da war der Pfeiffton fast nicht mehr zu provozieren. Danach habe ich den Pickup wieder auf rund 3 mm an die Saiten rangedreht. Das Pfeiffen war gefühlt nicht mehr so leicht zu provozieren, obwohl ich das jetzt nicht so laut testen konnte. Vorher hatte der Pickup einen Abstand von nur ca.2 mm. Könnte es eventuell auch daran gelegen haben?

Ich habe den Pickup mal ganz rausgedreht. Heisst das ich muss die pickup Kappe erst weglöten?
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Ergänzung: Auf dem zweiten Bild sieht man das Pickup Fach. Kann es vielleicht sein dass das Hals PU Kabel herumnervt weil es nicht brav in der Kabelrinne liegt?
 

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Ne, also ... solange das Kabel nicht irgendwo offen ist und ne Leitung wogegenkommt, ist das ziemlich egal, wo das liegt. Das macht nichts.

Wenn Du morgen wieder lauter testen kannst, dann mach das ruhig erstmal. Das Ändern der Höhe kann die beschriebene Feder-Rückkopplung verbessern (und verschlimmern), es kann aber auch einfach nur daran liegen, daß weiter weg auch das Signal bei gegebener Saitenschwingung geringer ist und darum keine Rückkopplung mehr auslöst (das ist ja ein gedämpftes System, dem aber von außen Energie zugeführt wird, das also in Resonanz geraten kann, und dann hört man die ... Resonanz). Was passiert, wenn Du das Pickup runterschraubst und den Verstärker lauter drehst? Kannst Du es mit jeder Pickup-Höhe provozieren?

Grundsätzlich fiele mir aber auch nicht ein, wie ein Poti das verursachen könnte, aber daß es das wegdämpfen kann, macht schon Sinn. Ich tu da auch verlorene Wachsfüllung oder ähnliche, pickupspezifische Probleme vermuten.

Das von manchen Herstellern verwendete Lot hat tatsächlich nen höheren Schmelzpunkt als zumindest das, welches ich verwende (irgendwas aus damals, etwa mein Alter, gekauft hat es mein Alter ... oder so, jedenfalls ist es sicher 30 Jahre oder älter und super zu verarbeiten), das sind die einzigen Situationen, wo ich nicht den 30W-Kolben nehme, sondern den mit 150W. Sonst liegt der meist eher nur rum, viel zu viel... Das ist mir aber auch schonmal untergekommen, daß sich was einfach nicht lösen läßt mit normaler Temperatur (anmachen, erstmal eine rauchen, dann paßt das - oder der Große muß ran).

Wenn sich das so mies löten läßt, ist eben mal abmachen natürlich ne nicht so schöne Option...
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Hattest Du denn diese Gitarre, diesen Verstärker, dieses [alle anderen Dinger, die im Signalweg liegen] bereits in Betrieb, ohne diese Rückkopplung oder ist etwas neu?
 
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Hattest Du denn diese Gitarre, diesen Verstärker, dieses [alle anderen Dinger, die im Signalweg liegen] bereits in Betrieb, ohne diese Rückkopplung oder ist etwas neu?
Ja. Genau dieses Setting habe ich jahrelang gehabt ohne Probleme. Das Pfeiffen hat erst vor ein paar Wochen angefangen.

Ich habe mal die Pickupschrauben mit Klebeband eingekleidet um Sie abzufedern. Jetzt ist es gefühlt schon ein Stück besser. Ich muss da mal im Proberaum bei hoher Lautstärke testen.

By the way: Der Lötkolben hat nur 15 Watt.
 
[QUOTE="Dann muss die Kappe entfernt und neu befestigt werden. Man kann das auch mit einem Tupfer Silikon machen oder doppelseotiges Klebeband verwenden. Die andere Möglichkeit ist, dass sich der Spulendraht irgendwo abgelöst hat und locker geworden ist. Dann muss wohl der ganze PU neu gewachst oder notfalls ersetzt werden.
[/QUOTE]

Also soll ich bei diesem Ansatz mal die Pickupkappe weglöten und nachschauen wies im Pickup drinnen aussieht?

Kann ich den Pickup kaputt machen wenn ich mit meinem 15 Watt Lötkolben ewigs an der Lötstelle herumbrate? :confused:
 
Kann ich den Pickup kaputt machen wenn ich mit meinem 15 Watt Lötkolben ewigs an der Lötstelle herumbrate? :confused:

Definitv ja. Denn mit so wenig Leistung bekommt man die im Vergleich zB zu Lötösen sehr dicken Materialien einfach nicht erwärmt. Also dauert es ewig, was dann dazu führt, dass sich die Hitze viel weiter ausbreitet und länger auf empfindliche Bauteile einwirkt. Einen starken, heißen Kolben hält man dagegen recht kurz an die Lötstelle, sodass der erwärmte Bereich viel kleiner bleibt und die Hitze nur kurz einwirkt. PUs sind jetzt nicht so empfindlich wie elektronische Bauteile, aber es ist zB möglich, dass das Wachs in der Spule sich bei zu langer Erwärmung verflüssigt und teilweise rausläuft - und sich dann die Mikrofonie noch verschlimmert...

Das Erhitzen ist allerdings nur die halbe Miete. Du musst das flüssige Lot natürlich auch entfernen. Dazu braucht man entweder Entlötlitze oder eine Entlötpumpe, die das verflüssigte Metall ruckartig absaugt.

Viele löten die Kappen gar nicht ab, sondern trennen die Lötstelle zwischen Grundplatte und Kappe einfach mit dem Dremel auf. Geht sicher auch, habe ich selber aber noch nicht gemacht.

Wenn Du Glück hast, weist die Verbesserung durch das Verstellen der PU-Höhe darauf hin, dass es tatsächlich an den Federn liegt. Die solltest Du also als erstes mal gründlich abdämpfen, vielleicht ist das Problem dann auch weg.

Gruß, bagotrix
 
Definitv ja. Denn mit so wenig Leistung bekommt man die im Vergleich zB zu Lötösen sehr dicken Materialien einfach nicht erwärmt. Also dauert es ewig, was dann dazu führt, dass sich die Hitze viel weiter ausbreitet und länger auf empfindliche Bauteile einwirkt. Einen starken, heißen Kolben hält man dagegen recht kurz an die Lötstelle, sodass der erwärmte Bereich viel kleiner bleibt und die Hitze nur kurz einwirkt. PUs sind jetzt nicht so empfindlich wie elektronische Bauteile, aber es ist zB möglich, dass das Wachs in der Spule sich bei zu langer Erwärmung verflüssigt und teilweise rausläuft - und sich dann die Mikrofonie noch verschlimmert...

Das Erhitzen ist allerdings nur die halbe Miete. Du musst das flüssige Lot natürlich auch entfernen. Dazu braucht man entweder Entlötlitze oder eine Entlötpumpe, die das verflüssigte Metall ruckartig absaugt.

Wie lange ist eigentlich zu lange? (Minuten oder Sekunden)? Auf einem Youtube Video habe ich gesehen, dass der Typ den Poti als Beispiel recht lange aufheizt, so ne gefühlte halbe Minute.

Entlötlitze habe ich. :)
 
Das kommt vermutlich auch auf den Aufbau des Potis an, und natürlich auf die Temperatur des Lötkolbens. Genaue Werte kann zumindest ich da auch nicht nennen, nur die Erfahrungen aus meiner Anfangszeit unter Kaiser Wilhelm oder so :D. Mit eher nicht so gut geeignetem Lötkolben (und bevor ich wusste, dass man so eine Lötspitze auch pflegen muss), waren es damals sicher oft einige Minuten, und ein, zwei mal hatte ich das Poti dann halt runiert. Später habe ich dann für die Masseverbindungen auf eine Lötpistole zurückgegriffen, und dann hatte sich das.

Im Moment solltest aber eh erst mal nur das Tonpoti an einer Stelle ablöten. Wenn das nichts bringt, weißt Du schon mal, dass es an dem nicht liegen kann.

Beim Ablöten der Kappe kannst Du im Gegensatz zum Herstellen der Verbindung auch ohne weiteres direkt das Lot erhitzen statt das Bauteil. Dabei dürften sich Kappe und Grundplatte nicht übermäßig erhitzen. Einfacher ist es, die Lötstelle zwischen Platte und Kappe mit der Dremel-Trennscheibe aufzutrennen.

Das Problem ist eher das Anlöten, weil man dabei halt nicht drum herum kommt, die dicke Grundplatte zu erhitzen. Ein 40 Watt-Kolben/Lötstation sollte es schon sein, damit verliert die Aktion schnell ihren Schrecken.

Vielleicht versuchst Du es aber auch (ohne Gewähr, ich hab das noch nicht probiert) mit dem Trick von unserem User Dr.PAF und lässt einfach mal Wachs in den Zwischenrauzm fließen:

https://www.musiker-board.de/threads/ws-wie-installiere-ich-die-kappe-auf-einen-humbucker.580947/

Seinen Trick zum Wachsen der Kappe, ohne sie abzunehmen, beschreibt er am Schluss des Eröffnungsposts.

Gruß, bagotrix
 
Im Moment solltest aber eh erst mal nur das Tonpoti an einer Stelle ablöten. Wenn das nichts bringt, weißt Du schon mal, dass es an dem nicht liegen kann.

Das mit dem tone poti ablöten versuche ich mal als nächstes. Aber welches Kabel muss ich ablöten? Und muss ich es einfach an die Buchse löten? Ist das aus dem dicksten Kabel? Das heisse Signal oder wie man das nennt? (Sorry, ich bin am Schaltpläne im Internet anschauen, blicke aber nocht nicht durch)

@ Mods: Vielen Dank für die Präzisierung des Titels, jedoch pfeift die Gitarre wenn der Tone Poti voll aufgedreht ist und nicht wenn er auf null ist. ☺
 
, es gibt da ja nur eine einzige Signalverbindung, hier durch ein Beinchen des Kondensators. Die Masse kann für diesen Test dranbleiben.

Mehr gibts nicht zu tun, um das Tonpoti aus dem Weg zu nehmen. An welcher Seite Du den Kondensatoranschluss ablötest, also am Tonpoti oder am Volume, ist für die Überprüfung egal. Wenn der Kondensator noch am Volume hängt, aber die andere Seite im Nichts endet, hat er auch keine Wirkung, weil dann kein geschlossener Stromkreis mehr vorhanden ist. Wie ich schon schrub, halte ich es aber eh für unwahrscheinlich, dass das Poti kaputt ist. Es könnte sogar sein, dass das Pfeifen nach Wegfall des Tonpotis noch früher auftritt, das selbst ein aufgedrehtes Tonpoti die hohen Frequenzen noch etwas dämpft.

Wenn das Dämpfen der Höhenverstellfedern auch nicht hilft, musst Du an den PU gehen. Wobei die einfachere Möglichkeit natürlich wäre, diesen enfach gegen einen anderen zu tauschen. Gebrauchte Tokai-HB sieht man auch immer mal wieder in der Bucht, und die werden jetzt auch nicht soo hoch gehandelt. Oder die nutzt die Gelegenheit zu einer Verbesserung bzw. Individualisierung durch einen anderen HB.

Gruß, bagotrix
 

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