Anfänger-Frage

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Huhu,

ich hab mir vor ein paar Jahren mal ein Keyboard gekauft, weil ich gerne ein Bisschen Klavierspielen lernen bzw mir selbst beibringen wollte. Hauptsächlich, damit ich relativ einfache Songs, z.B. Videospielmusik nachspielen kann. Ich hab mit einem Büchlein für Anfänger losgelegt, bekam dann 5 Stunden bei meiner Geigenlehrerin, die auch Klavier unterrichtet. Hatte erstmal starke Probleme mit der Zweihändigkeit aber das geht mittlerweile. Ich habe leider in letzter Zeit nicht mehr viel geübt und bin immer noch auf Anfängerniveau. Vom Blatt spielen kann ich kaum, es sei denn, das Lied ist wirklich sehr einfach.

Z.B. sitze ich im Moment am Präludium C-Dur von Bach (ist doch noch Anfängerniveau?), das muss man ja schön flüssig durchspielen damit es klingt, aber ich hab immer noch das Problem dass ich die Songs nur richtig spielen kann wenn ich sie auswendig kann, denn sonst muss ich erstmal gucken: was ist denn das jetzt für ein Akkord, aha das sind diese Tasten, aha dann setz ich mal die Hand um, schon sind ein paar Sekunden vorbei.

Ist das 'normal'? Klar, richtig gute Spieler kennen wahrscheinlich irgendwann alle möglichen Kombinationen soweit auswendig dass die Hände wie automatisch richtig hinfliegen. Aber im Gegensatz zu z.B. Geige, wo man prinzipiell alles vom Blatt spielen kann, und nur die Geschwindigkeit das Problem ist, sind Klaviernoten ja oft viel komplexer und so schnell kann ich die Noten einfach nicht richtig zuordnen. Muss man also wirklich erstmal alles so lange langsam spielen bis man es auswendig kann?
 
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Gleiche Situation bei mir: Konnte erst mal gar nichts vom Blatt. Die relativ einfachen ersten Stücke prägen sich automatisch schnell im Kopf ein. Mit der Komplexität der Stücke und zunehmender Fähigkeit die Noten schneller vom Blatt lesen zu können, verschiebt sich das ganze langsam. Das ist ein fließender (und langsamer) Lernprozess. Ich habe hier diverse Lehrbücher für das "erste Jahr" Klavier. Wenn ich jetzt die ersten 6 Monate zurückspule konnte ich *nichts* davon ad hoc vom Blatt spielen. Jetzt nehme ich eines der Bücher und kann die meisten dort enthaltenen Stücke einfach vom Blatt runterspielen. D.h. ich mache hier ein, zwei Durchgänge pro Hand, je nach Komplexität und dann kann ich das eigentlich auch vortragen. Vor 6 Monaten musste ich das noch taktweise sezieren und durch die hohe Anzahl an Wiederholungen hat sich das natürlich auch automatisch eingeprägt. Auch die Unabhängigkeit der Hände zueinander wird erst mit fortlaufender Zeit immer besser. Meine aktuellen Lehrstücke behandle ich nach wie vor erst mal Links und Rechts getrennt, dann führe ich zusammen. Musikalisch interessante Muster bringe ich unabhängig davon auch gerne mal der anderen Hand bei. Denn wenn eine Hand schon etwas kann, lernt es die andere umso schneller...
 
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Hi,

meiner Meinung nach sollte es nicht unbedingt das Ziel sein, möglichst schnell auswendig zu lernen. Es geht vor allem darum, dass die Finger sich etwas einprägen, nicht der Kopf.

Da ist es schon hilfreich zu lernen, die Hände und Finger einfach mal machen zu lassen, ohne das permanent visuell mit Blick auf die Tasten/Finger zu überprüfen.
Wenn es noch nicht so gut klappt, dann eben langsamer. (Einfachere) Stücke vom Blatt spielen ist da natürlich die optimale Übung, wie schon gepostet.

Ebenfalls hilfreich ist es m.E., sich parallel zum Klavier lernen auch ein wenig Theorie und “übliche Akkorde” beizubringen, und ein Verständnis dafür zu entwickeln, welche Töne man da eigentlich spielt.
Wobei ich es mit der Theorie nicht übertreiben würde, zu viel kann auch stören beim Klavier lernen.

M.E. ist aber kaum ein Stück so gut dazu geeignet wie das C-Dur Präludium. Wenn man das Stück mal als Akkordsatz spielt (alle Töne eines Taktes ein oder mehrmals zusammen als Akkord anschlagen), und die harmonischen Strukturen etwas besser versteht ( C-Dur, Dm7, G7, C | Am D7 G | C (ok, zusätzliches H), Am7, D7, G | C#dim, Dm…,) kann das helfen, “etwas automatischer” zu den richtigen Tönen zu finden, und auch die Noten im Notenbild schneller zu erfassen. Mit dem C-moll Präludium kann man das gleiche anstellen. Klingt auch super, finde ich :).

Eine weitere gute Sache zum Noten lernen/vom Blatt spielen üben finde ich, ist selber mal ein paar Noten aufzuschreiben.

Grüße,
taste89
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

aus meiner Erfahrung hilft es auch die Noten ähnlich wie das einmaleins auswendig zu lernen, damit man nicht immer überlegen muss welche Note dass nun gerade ist. Es gibt da viele gute APPs für das Smartphone und üben kann man dann immer und überall.

Viel Erfolg.
 
Mhm, ich konnte direkt in der ersten Stunde die Kinderlieder vom Blatt spielen, öfters auch schon mit beiden Händen zusammen (also rechts Melodie, links Akkorde). Tasten suchen auf der Klaviatur musste ich da nicht groß. Allerdings habe ich als Kind mit 8 Jahren auch nen knappes Jahr Unterricht gehabt. Dazwischen liegen dann noch jahrelanger Chorgesang, 3 Jahre Gesangsunterricht und das Erlernen des 10-Finger-Tastsystems (man schreibt hier blind auf der Tastatur). Neue unbekannte Stücke kann ich grundsätzlich auch vom Blatt spielen, allerdings sind diese eher holprig, da ich mich immer erst mit der Melodie vertraut machen muss :/ Das dauert dann immer seine 1,2 Tage, bis ich Rythmus und Melodie grundsätzlich im Einklang habe und erst dann kann ich damit anfangen, das richtig zu üben.
 
Hallo

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M.E. ist aber kaum ein Stück so gut dazu geeignet wie das C-Dur Präludium. Wenn man das Stück mal als Akkordsatz spielt (alle Töne eines Taktes ein oder mehrmals zusammen als Akkord anschlagen), und die harmonischen Strukturen etwas besser versteht ( C-Dur, Dm7, G7, C | Am D7 G | C (ok, zusätzliches H), Am7, D7, G | C#dim, Dm…,) kann das helfen, “etwas automatischer” zu den richtigen Tönen zu finden, und auch die Noten im Notenbild schneller zu erfassen. Mit dem C-moll Präludium kann man das gleiche anstellen. Klingt auch super, finde ich :).


Ich hatte mir mal die mühe gemacht die Akkorde via lilypond zusammenzufassen, alledings ohne garantie auf fehler, und ohne Akkordsätze darüber. Aber flüssig kann ich es auch
noch nicht spielen. Eigentlich sollte sich das Stück ja, durch die Wiederholungen,
gut zum vorrausschauenden Lesen eignen, aber das ist wohl übungssachen. Interrssant
finde ich es das, nach längeren Üben, es abschnitte gibt, die die Hände besser ohne nachdenken von selbst Spielen, aber soblald man drüber nachdenkt, inst stocken kommt.

Michael
 

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