[Anfänger] Klänge von Bässen und Basskauf

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Hanke
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Hallo,
gleich vorweg: Ich bin Linkshänder und spiele seit ca. 7 Jahren Gitarre. Ich habe mich dabei eher aufs Akkorde dreschen konzentriert.

Was mich jetzt eigentlich aber interessiert: Wie unterscheiden sich Bässe vom Klang her? Bei Gitarren sind ja schon ziemlich arge Unterschiede (Les Paul, Stratocaster, Telecaster) vom Klang her vorhanden, wie schaut das bei Bässen aus? Klingt der Ibanez wie ein Ibanez und der Fender P-Bass wie ein P-Bass? Gerade z.B. im "ärgeren" Metalbereich ist es ja in letzter Zeit fast schon oligatorisch (bzw. irgendwie klischeehaft) geworden, aktive 7-Saiter-Gitarren zu spielen, weil "das muss so klingen". Und was mich auch interessiert: Manche Bässe (z.B. die J-Style Bässe aber auch die Ibanezmodelle) haben zwei Pickups, aber irgendwie hat keiner einen Toggleswitch? Oder wird das auch mit einem Drehknopf gesteuert?

Bzgl. Basskauf: Ich würde am ehesten Punk/Hardcore oder Alternative (Sonic Youth oder so), evtl. auch Jazz oder Hip Hop spielen wollen, bzw. höre ich Musik in der Richtung. Basslines von den Minutemen finde ich auch ziemlich cool, die so immer vor sich hinarbeiten und eine dichte Basis bilden. Kein Metal. Kein Breakdownmüll. Was kommt da klanglich in etwa hin? Irgendwie findet man bei Bässen etwas weniger bzgl. "Nimm X für Genre Y". Ja, ich weiß, es gibt keine Regeln. Preis offensichtlich eher unteres Segment.
Im Prinzip geht es da eh nur noch um Ibanez oder Harley Benton oder Squier, evtl. auch ESP. Ich bin leider etwas voreingenommen, da ich meine Stratocaster liebe und meine Les Paul nicht ganz so mag. Vor allem dass die Stimmmechaniken in einer Reihe sind finde ich toll ;) Kann ich dann meinen Gitarrengurt auch gleich für den Bass verwenden? Oder sind da drastische Unterschiede vorhanden?

Und bzgl. Verstärker: Brauche ich unbedingt sofort einen? Ich wohne recht hellhörig, meine Gitarren spiele ich fast nur unplugged, unter anderem auch aus Faulheit ;)

Falls jemand mit anspielen und selber hören kommt: Das ist eben das Problem, in meiner Nähe gibt es genau ein Musikgeschäft mit LH-Bässen, die haben derzeit scheinbar nur drei Ibanezbässe.

Grüße,
Robin
 
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Moin Robin!
Erstmal schön, dass du mit dem Bässtem Instrument anfängst ;)
Also es gibt grob gesagt 2 weit verbreitete Modelle: Jazz Bässe und Precision Bässe. Klar gibt es noch andere, wie Rockbässe, Thunderbirds, Stingrays, etc. Aber die beiden sind doch am weitesten verbreitet.

Precision Bässe: 1 Splitcoil als Tonabnehmer. Die haben einen ziemlichen "Knorz". Kann man sich jetzt nicht so viel drunter vorstellen, ich weiß. Ein Precision kannst du gut für Rock/Punk Zeugs einsetzen Der Bassist von Rise Against, nutzt zum Beispiel einen P-Bass.
Außerdem besitzt der P-Bass einen ziemlich fetten Hals

Jazz Bass: 2 Single Coils. Dadurch sehr flexibel, da es für jeden Tonabnehmer je einen Lautstärke Regler gibt. Kannst du also die einzelnen Pickups nach Lust und Laune rein und rausdrehen. Der Sound ist etwas mittiger, hat etwas mehr Höhen. Ein etwas weicherer Sound als der Precision Bass. Und der Hals ist viel dünner.

Welcher Bass dir mehr liegt, musst du selber rausfinden. Zur Flexibilität kann ich dir aber noch einen PJ-Bass empfehlen. Da hast du einen Single-Coil und einen Split Coil. Und das bedeutet für dich mehr Soundvarianten.

Thema Gurt: Deinen Gitarrengurt kannst du höchstwahrscheinlich verwenden. Mach ich auch :D

Thema Verstärker: Es wäre wirklich besser, wenn du dir direkt einen Amp kaufst. Ohne klingts halt nicht so schön. Und du kannst ja auch Kopfhörer verwenden ;)

So, ich hoffe, ich hab alles gesagt, ansonsten frag einfach nochmal nach^^
Bässte Grüße,
Philip
 
Gut ich versuch mich mal.

Also Bässe unterscheiden sich schon stark von ihrem Klang. Aber das lässt sich halt schwer in Worte fassen. Einige klingen eher höhenreich (z.B. Jazz bzw J Bässe) , andere eher betonen die Tiefmitten (z.B Precision bzw P Bässe) und da gibt es noch jede Menge andere.
Der Toggleswitch hat sich beim Bass nicht durchgesetzt. Hier hat man bei mehreren Pickups entweder je einen Volume für die einzelnen Pickups oder einen Blend regler.
Die Sache "Nimm X für Genre Y" lässt sich beim Bass noch viel weniger allgemein sagen als bei der Gitarre. Da kannst du einfach jeden Bass in jedem Genre verwenden. So wird das in der Praxis dann auch gehandhabt. Da nimmt man einfach, was gefällt.
Den Gitarrengurt kannst du für den Bass auf jeden Fall auch verwenden, ich wüsste nicht das zwischen Bass- und Gitarrengurten überhaupt unterschieden wird.
Unverstärkt ist ein Bass deutlich leiser als eine unverstärkte Gitarre. Also das macht schon eher weniger Spaß. Solange du nur leise im Zimmer spielst kannst du aber auch einen Gitarrenverstärker recht gefahrlos verwenden.
Als Linkshänder ist das mit dem Anspielen vor Ort natürlich nicht so einfach. Aber den Klang eines Instruments kannst du ja trotzdem feststellen. Oder die Dicke des Halses - da Unterscheiden sich die Modelle wie die Geschmäcker der Bassisten. Da wirst du ja von der Gitarre ungefähr wissen ob du lieber zierliche Zahnstocherhälse oder fette Knüppel in die Hand nimmst.
Soundbeispiele gibt es natürlich auch auf Youtube oder bei Thomann - da kannst du dich schon mal grob orientieren welche Bässe dir gefallen bzw. was für einen Klang du überhaupt suchst.
 
Die Einteilung zwischen J, P und PJ-Bässen ist schon recht gut, allerdings musst du auch bedenken, dass es Bässe gibt, die statt der Singlecoils halt auch Humbucker haben. Die klingen dann - oh wunder - fetter, ähnlich wie eine Les Paul fetter klingt als eine Strat.

Ich persönlich empfinde den Jazz-Bass als angenehmer zu hören und zu spielen, ist aber wie gesagt 'ne Geschmackssache.
Bass ohne Amp zu spielen macht übrigens ganz ganz wenig Spaß. Bass mit Amp mit blöden Nachbarn zu spielen noch weniger.
 
Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen...
Eine Bemerkung habe ich dann doch auch noch..., ein Ahornhals ist deutlich höhenreicher als ein Palisanderhals.
Aber das wird dich jetzt auch nicht viel weiterbringen.
Wenn du in die Punkrichtung möchtest ist ein Preci (Precision Bass, kurz P Bass) evtl. eine Überlegung wert. Allerdings ist das Halsprofil i.d.R. stärker als beim Jazzy (wurde oben auch schon geschrieben). Mein Tipp ist, schau ob du nicht mal in einen größeren Musikgeschäft vorbeischauen kannst. Da kannst du dann die verschiedensten Bässe anspielen und auch feststellen was dir "soundtechnisch" und "ergonomisch" am besten gefällt.
 
Abgesehen von allem was geschrieben wurde finde ich
persönlich die Saitenwahl recht wichtig.
Ganz klar klingt ein Preci anders wie ein Jazzy aber ein
Preci mit Roundwoundsaiten klingt auch nochmal
voellig anders als mit Flats.
Um die Feinheiten im Sound wahrzunehmen wirst du um einen
Verstärker nicht drum rum kommen.
Wie gesagt würde ich die Thematik Saiten eingehend bearbeiten.
Infos gibts ja mehr als genug.
Mit dem Gurt musste mal probieren.
Baesse sind teilweise recht schwer und da macht auf Dauer
ein breiter Gurt 8-10cm breite durchaus Sinn.
Wirste selbst schnell merken ob die Schulter schmerzt :D
 
@ Hanke

Wenn Du es ganz einfach haben willst:

Telecaster Gitarre - Telecaster Bass
Stratocaster - Precision Bass
Jazzmaster - Jazz Bass

So wurden sie mal entwickelt.
Aber es muss natürlich nicht zusammen passen. ;)
 
Sehr gutes Vergleichsvideo mit unterschiedlichen Bässen:
http://www.youtube.com/watch?v=NKEHQdONP90

P-Bass:
http://www.youtube.com/watch?v=gTqcl1swhEY

J-Bass: (von unserem Forumiten Burn-E)
http://www.youtube.com/watch?v=rSm4df2IRQA

Thunderbird:
http://www.youtube.com/watch?v=Vs41qr0AMNE

Stingray:
http://www.youtube.com/watch?v=TlMStrT5A6M


Für den kleinen Geldbeutel (alles unter 400 Euro):
Sterling SUB (low budget Stingray): http://www.youtube.com/watch?v=-Yy7urpG81U
Epiphone Thunderbird IV Classic pro (gibt es auch in ordentlicher Farbe ;)): http://www.youtube.com/watch?v=K0ycp-IYqDM
Squier PJ Bass: http://www.youtube.com/watch?v=bumLCqDJGeI
Squier Cabronita P-Bass: http://www.youtube.com/watch?v=xRdlKVi5Ido
Squier P-Bass: http://www.youtube.com/watch?v=shHywjPn_I8
Squier J-Bass (wir ständig empfohlen das Teil, da gute Hölzer): http://www.youtube.com/watch?v=7DLpLekM8NY


Wenns noch billiger sein muss: Squier Affinity Jazz und P (PJ eher) Bass sind für ~250€ zu haben und sind echt ordentlich muss man sagen. Wenn du einen der Klassiker suchst wäre Fender meine erste Adresse, die Squier Teile kommen denen sehr nah und sind ausgesprochen gut verarbeitet.
 
Interessant, dass noch keiner auf die Unterschiede zwischen Bässen mit passiver und aktiver Elektronik eingegangen ist... Mir als Gitarrist erscheint dies und die etwaigen Auswirkungen auf Klang und Möglichkeiten der Klanggestaltung auch als erwähnenswert, weil es unter Bassisten weitaus verbreiteter erscheint, als bei Gitarristen.

Abgesehen davon... (und die Bassisten werden das vielleicht nicht mehr so auffällig empfinden) fand ich beim testen, von den schlankeren Gitarrenhälsen und den kürzeren Mensuren kommend, die Mensur und Halsform (Dicke und Breite) deutlich wichtiger... Blöderweise fand ich dann beim testen was das Gesamtbild (Klang, Haptik, Aussehen) angeht, so unterschiedliche Bässe wie einen aktiven Ibanez-Bass (schlanker, schmaler Hals) und je einen passiven Jazz- und Precisionbass von Squier am Besten... :rolleyes: Strenggenommen würde wohl der Klang des Precisionbasses gewinnen, aber wegen des Halses (Kontrabass-Technik hin oder her) bin ich mangels Erfahrung unsicher, ob für mich zumindest der Jazzbass von den Halsmaßen her angesagter wäre...
 
Natürlich gibt es tausende von Kleinigkeiten auf welche man achten kann.
Das Thema Halsbreite/dicke wurde oben kurz angeschnitten.
Aktiv oder passiv würde ich mich fragen wenn das uebliche Equipment
mal steht was im übrigen auch einen gewaltigen Unterschied macht
und allein schon den Sound unter Umständen recht heftig verbiegt.
Da finde ich abgesehn von den Saiten mit den größten Unterschied
zur Gitarre......Thema Boxen.....da kann man uebrigens Jahre brauchen
um letztlich das für einen passende zu finden.
Zuerst muss er sich mal wohlfühlen mit dem Instrument sowohl optisch
als auch Haptisch wo für mich schon die Saiten dazugehoeren.
Denn da gibt es schon krasse Unterschiede im Zug und der Oberfläche
was unter Umständen dem Spielspass im Weg stehen könnte.
 
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Falls sich bestimmte "krumme" Konstellationen von Sound und Haktik herauskristallisieren, kann man auch fündig werden, muss nur evtl. genauer suchen...
z.B. Preci-Sound mit Jazzy-Halsmaßen: Fender Blacktop oder Sandberg Electra
 
Unter der Voraussetzung ein linkshändiges Instrument mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis zu finden wäre in Bezug auf Moulin's Link zum Thomann-Katalog wohl ein Squier VM Jazz die vorerst beste Wahl.

(Und nun steinigt mich für die Pauschalisierung :D)
 
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Der entscheidende Faktor ist glaube ich, dass es ein Linkshänder Bass sein soll. Ich habs auch fast überlesen.

Dabei hab ichs doch extra gleich an den Anfang hin ;)

Danke für alle Antworten aber, die Links waren auch ziemlich nützlich. Ich werd nächste Woche testen fahren, wenn nicht werde ich wohl oder übel im Internet bestellen. Verstärker werd ich mir offensichtlich vor Ort anschaffen. Bzgl. Verstärker: Kennt evtl. jemand die Marke "Vision"? Ich seh grad, dass bei einem Gebrauchtgeschäft ein kleiner Amp (40W) um 38€ angeboten wird :gruebel:
 
Für daheim ausreichend mehr aber auch nicht.
Also keine klangtechnischen Wunder erwarten
 
Wenn Du es ganz einfach haben willst:

Telecaster Gitarre - Telecaster Bass
Stratocaster - Precision Bass
Jazzmaster - Jazz Bass

So wurden sie mal entwickelt.
Aber es muss natürlich nicht zusammen passen. ;)

Zwar etwas Offtopic, aber das ist so einfach, dass es schon wieder komplett falsch ist.

Die Telecaster Gitarre hat rein gar nichts mit dem Telecaster Bass zu tun. Die Gitarre kam 1950 auf den Markt, der Telecaster Bass erst 1968 und war einfach eine Wiederauflage des Ur-Precision der 1958 überarbeitet wurde und erst da sein heutiges Aussehen und den typischen Pickup bekommen hat.

Die Stratocaster kam ein paar Jahre nach dem Precision Bass auf dem Markt. Der Preci hat aber wiederum ein paar Jahre später dann den Contour-Body der Strat geerbt.

Und zwischen Jazzmaster und Jazz Bass gibt es auch keinen Zusammenhang, da liegen auch ein paar Jahre zwischen den Modellen. Der Jazz Bass sollte soweit ich weiß eigentlich als Deluxe-Model den Precision Bass komplett ablösen. Da er unterschiedliche Zielgruppen ansprach wurden dann doch beide Modelle fortgeführt.
 
Der Telecaster Bass hieß 1951 aus Marketing Gründen Precision Bass und war eine Weiterentwicklung der Telecaster Gitarre. Ich habe ihn hier zum besseren Verständnis dann gleich als Telecaster Bass bezeichnet.
Darauf folgte Anfang 54 die Strat woraufhin wieder der 'Telecaster Precision' Ende 54 eine Modellpflege bekam um 1957 mit weiteren Überarbeitungen zum (Splitcoil) Precision Bass wurde.
Nach dem Splitcoil Preci kam 1958 die Jazzmaster Gitarre. Fender entwickelte daraus dann den Jazz Bass. Der Prototyp bekam zunächst wie die Gitarre zwei große Singlecoil PUs, die aber so nicht in Serie gingen.
 
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wenn du einen bezahlbaren bass suchst, der deinen bedürfnissen entspricht, dann schau dich mal bei ibanez um, ansonsten gibt es auch bei esp in der ltd serie wirklich gute instrumente, wenn du natürlich nicht auf den preis achten musst, dann schau mal bei warwick, oder du machst was ganz anderes und nimmst dir mal 3 wochen urlaub und baust dir unter professioneller anleitung bei formentera guitars dein trauminstrument.
 
Linkshänder... übersehen. Das schränkt dich extrem ein. Der Squier VM Jazz Bass wird dadurch noch mehr zum offensichtlichen Tip... Warwick ist hier aber auch einen Blick wert, da die Brüder ihre Instrumente auch immer als Linkshänder Version ohne Aufpreis anbieten. Warwick Bässe sind auch mit einem sehr wiedererkennbaren holzig-knurrigem Charakter gesegnet. Coole Teile.
 
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