Anfängerfrage zu Pickup-Parallelschaltung / Zumischung

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Zunächst einmal eines vorweg: Die elektrischen Zusammenhänge der einzelnen Schaltungen kann ich nachvollziehen und es geht mir bei den Fragen um die klanglichen Aspekte und deren "Nutzen".

Ich habe einen Bass mit zwei MEC Humbuckern, die sich mit der gebräuchlichen Jazz-Bass-Schaltung einzeln oder zusammen betreiben lassen. Die Mischung erfolgt mit zwei Volume-Potis.
Beim Einzelbetrieb klingt der Bridge-PU voll und massiv, während der Bridge-PU eher heller und impulsiver klingt. Soweit, so gut: da ist ja auch aufgrund der Position zu erwarten. Wenn ich nun einen der beiden PUs voll aufdrehe und den jeweils anderen zumische, dominiert fast in allen Regelverhältnissen der Sound des Neck-PUs. Im Band-Kontext bemerke ich beispielsweise keinerlei Vorteil in der Durchsetzungsfähigkeit des Sounds, wenn ich den Bridge-PU hinzumishce, so subtil sind die Auswirkungen. Für mich stellt sich die Frage, mache ich ewas falsch, oder fehlen mir hier die goldenen Ohren?

Der zweite Punkt: Beide PUs voll aufgedreht => Mein physikalisches Wissen sagt mir hier es liegt eine Parallelschaltung vor, die gesamtimpedinz ist geringer als die der IEnzelnen PUs, daher verringert sich der Gesamtpegel, das Signal wird leiser. Aufgrund von Interferenzen gibt es Auslöschungen im mittleren Frequenzband, der Sound wird dumpfer. Die Rage dazu: in welchem musikalischen Kontext wäre diese Einstellung sinnvoll?
Was ich versuche, ist zu ergründen, wie ich die PUs regele um bei der Musik (Speedrock, Hard 'n' Heavy, PostPunk) den Bass optimal einsetzen zu können.
 
die gesamtimpedinz ist geringer als die der IEnzelnen PUs, daher verringert sich der Gesamtpegel, das Signal wird leiser.
Falsch. Zwar bedämpfen sich die beiden gegenseitig, allerdings bringt ja jeder seinen eigenen Pegel mit, so dass sich die Effekte aufheben.
Die Impedanz sagt übrigens nichts über den Signalpegel aus. Es ist nur oft so, dass die Pickups mit mehr Windungen einen höheren Output haben und gleichzeitig (da mehr Windungen und dünnerer Draht) eine höhere Impedanz (sowohl höheren ohmschen Widerstand als auch eine höhere Induktivität).
Aber über den Signalpegel sagt die Impedanz nichts aus, da auch Abstand zu den Saiten und das Magnetmaterial eine Rolle spielen.
 
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@chris_kah ...und in welchem Kontext macht die Parallelschaltung musikalisch sinn?
 
Das darfst du selber entscheiden. Es klingt ja unterschiedlich.

Je nach Position bekommt der Pickup einen bestimmten Mix an Obertönen mit. Daher klingen die Positionen unterschiedlich.

Beide parallel bekommen beide Mixe mit, wobei dann vor allem die Grundanteile sich verstärken, andere sich eventuell etwas auslöschen.
Gleichzeitig wird bei Parallelschaltung die Induktivität halbiert, was sich auf die Resonanzfrequenz des Pickup - Kabel Gebildes auswirkt und eher höhere Anteile bevorzugt.
All das zusammen formt den Klang.
 
Wenn ich nun einen der beiden PUs voll aufdrehe und den jeweils anderen zumische, dominiert fast in allen Regelverhältnissen der Sound des Neck-PUs. Im Band-Kontext bemerke ich beispielsweise keinerlei Vorteil in der Durchsetzungsfähigkeit des Sounds, wenn ich den Bridge-PU hinzumishce, so subtil sind die Auswirkungen. Für mich stellt sich die Frage, mache ich ewas falsch, oder fehlen mir hier die goldenen Ohren?
Ich denke das Missverständnis, das hier vorliegt ist die Annahme, dass man mit den beiden Vol-Potis die PUs "mischen" kann. Das Problem ist, dass passive Schaltungen sowas nur sehr eingeschränkt erfüllen können, im Prinzip ist das eher ein "An-Aus-Schalter". Hast Du z.B. den Hals PU voll aufgedreht und möchtest den Steg PU per Vol-Poti dazumischen macht es kaum einen Unterschied ob das Stegvol-Poti auf 1,2,3 oder 6 ist, wirklich hören tut man den bridge PU erst wenn das Poti voll aufgedreht ist. Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit den Hals PU in der Lautstärke etwas runterzudimmen, das funktioniert aber auch nur sehr eingeschränkt.
Eine passive Schaltung kann nur was wegnehmen, d.h. das Vol-Poti ist eigentlich zum Leiser- und nicht zum Lautermachen gut.

Wenn Du mehr Durchsetzungsfähigkeit im Bandgefüge möchtest würde ich entweder am Verstärker die Mitten etwas reindrehen oder die Anschlagposition der Hand Richtung Steg verschieben, das ist bei passiven Bässen viel effektiver. Ansonsten müsstest Du den Steg PU eben voll aufdrehen oder den Hals PU etwas zurücknehmen. Deine Wahrnehmung täuscht Dich also nicht, eine passive Schaltung ist hier einfach an Ihrer Grenze. Ein stufenloses Mischen ohne Verluste ist nur mit einer aktiven Schaltung möglich.
 
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Bei 2 Humbuckern bringt es manchmal die Hals-PU parallel und die Steg-PU seriell zu verlöten.... (seriell = mehr Output) - so wird der "zu hohe" Output des Halstonabnehmers kompensiert
 

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