AnfängerFragen zur Klarinette

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don pepe
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Hallo zusammen,

seit geraumer Zeit geht mir der Sound von Klarinetten nicht mehr aus dem Sinn.

Vor einigen Tagen ist meine China-Klarinette angekommen, seitdem übe ich darauf möglichst saubere und anhaltend gleichmäßige Töne zu erzeugen, was mittlerweile schon ganz gut gelingt.

Das LehrBuch "Die fröhliche Klarinette" (für Kinder) von Rudolf Mauz vermittelt sehr gut wie das Instument zu beißen ist und wie man die Muskeln unter dem BrustBein einsetzt.

Ich spiele Gitarre, etwas KeyBoard und Cajon. Noten sind mir geläufig, obwohl es mir noch immer etwas schwer fällt vom Blatt zu spielen.

Zur Klarinette habe ich einige Fragen:

1. Was bedeutet die Angabe 1, 2, 3, 4, 5?
Ist es die Dicke des Blattes gemessen in mm?

2. Wie wirkt sich die Dicke des Blattes auf den Ton und
die Stärke des blasens aus?

3. Welche BlattStärke ist für Anfänger zu empfehlen?

4. Ist eine BißPlatte für den Anfänger gut?

5. Wie wirkt sich die Krümmung der Bahn aus?
Ist es richtig, dass eine geringere Krümmung zu
höherem SchwingungsVerhalten führt?
Was bedeutet das?

Grüße
 
Eigenschaft
 
Vor einigen Tagen ist meine China-Klarinette angekommen, seitdem übe ich darauf möglichst saubere und anhaltend gleichmäßige Töne zu erzeugen, was mittlerweile schon ganz gut gelingt.

Glückwunsch! Das ist mit diesen Teilen gar nicht so einfach - aber machbar für den Start ;-)

Das LehrBuch "Die fröhliche Klarinette" (für Kinder) von Rudolf Mauz vermittelt sehr gut wie das Instument zu beißen ist und wie man die Muskeln unter dem BrustBein einsetzt.

Nun ja, als Lehrbuch würde ich die fröhliche Klarinette weniger einstufen, es ist eher eine Lernhilfe - allerdings eine sehr gute. Was Atmung und Ansatz angeht, so solltest Du Dir auf jeden Fall Zeit lassen und auch beizeiten schauen, daß Du Kontakt zu anderen Klarinettisten bekommst. Das können durchaus auch Anfänger oder junge Jugendmusikkorps-Klarinettisten sein. Ich will hier nicht gleich wieder die Lehrertrommel schlagen, aber für jemand mit Ambitionen auf mehr als "alle meine Entchen" ist es gut, wenn Außenstehende sich mal in Kritik üben ;-)
Allein kann man viel erreichen, aber man hört manche Fehler nicht so leicht. Zum Thema Üben schau mal drüben ins K24 (Klarinettenforum 24), da gibt es eine Menge wertvoller Tips zum Ansatz und zum Training der Stütze.

Ich spiele Gitarre, etwas KeyBoard und Cajon. Noten sind mir geläufig, obwohl es mir noch immer etwas schwer fällt vom Blatt zu spielen.
Das hilft sicherlich am Anfang, aber die Klarinette verlangt doch einige Spieltechniken, die auf den genannten Instrumenten so nicht vorhanden sind. Technisch verlangt die Klarinette einiges an Können - insbesondere im Mundbereich. Also nciht wundern, wenn es anfangs zwar schnell dann aber nur schleppend vorangeht. Ist normal so.

Zur Klarinette habe ich einige Fragen:
1. Was bedeutet die Angabe 1, 2, 3, 4, 5?
Ist es die Dicke des Blattes gemessen in mm?

Nein, es ist die "Stärke". Das ist ein Maß für die Schwere des Anspielens und die Haltbarkeit auf bestimmten Bahnen. Es gibt dafür kein normiertes Maß, so daß 2 bei Vandoren nciht das selbe ist wie 2 bei Rico... Nur die Unterschiede innerhalb der einzelnen Blätter, also 2 zu 2,5 oder 4, sind annähernd vergleichbar. 1 ist immer leicht, 4 oder 5 superschwer.

2. Wie wirkt sich die Dicke des Blattes auf den Ton und
die Stärke des blasens aus?

Grundsätzlich kann man sagen: schweres Blatt = haltbar und laut aber auch anspruchsvoll in der piano-Intonation (rauscht leicht). Leichte Blätter sind eher für leise Passagen gemacht und schulen den Ansatz und die Atemführung besonders gut.
Ansonsten ist das ein Thema für dicke Bücher und oftmals auch eine eher philosophische Frage ;-) Lies Dich in das Thema mal gründlich ein - es gibt eine Menge Material dazu in den Foren und anderweitig im Web.

3. Welche BlattStärke ist für Anfänger zu empfehlen?

Das hängt vom gewählten Mundstück und der Klarinette dahinter ab. Ich tippe mal (Stichwort Chinaware) auf eine ABS-Boehm-Klarinette mit einem Standardmundstück. Das sind Mundstücke, die man mit Blättern von ca. 1,5 bis 3,5 spielen kann. Für den Anfang würde ich mit Rico Royal-Blättern in 2 und 2,5 starten. Die gehen eigentlich immer. Dann später mal auf besseres Material wechseln (Foglietta z.B.). Entscheidend ist, daß man eigentlich auf allen Materialien spielen kann - es hängt halt nur vom Üben ab ;-) Der Fehler liegt zu 90% NICHT am Material, sondern am Spieler...

4. Ist eine BißPlatte für den Anfänger gut?

Bißplatte ist immer gut. 1. hält sie die Klarinette besser im Mund, und 2. schützt sie Dein Mundstück. Ich spiel z.B. nie ohne, find ich unbequem...

5. Wie wirkt sich die Krümmung der Bahn aus?
Ist es richtig, dass eine geringere Krümmung zu
höherem SchwingungsVerhalten führt?
Was bedeutet das?

Nein, so einfach ist es leider nicht ;-) Die Bahnkrümmung muß mit dem Blattschnitt, der Mund- und Zahngeometrie, der Luftführung, dem Musikstück, das gespielt werden soll usw. usw. zusamenpassen.
Eh man SEIN Mundstück gefunden hat, können Jahre vergehen. und mancher findet's nie ;-)
Die Standardmundstücke auf den Chinaböllern sind meist mittellang und mittel offen. Das reicht für den Start. Notfalls kann man sich auch ein preiswertes MS aus einem Markenhaus besorgen (Vandoren, ESM Schreiber, Pomarico...), aber nötig ist es meist am Anfang nicht. Und alles andere muß man dann später mal ausprobieren, wenn Ansatz und Stütze kein Thema mehr sind.

Wie gesagt, folge am besten meinem Rat und schließ Dich einer passenden Interessengruppe an! Dann wird so manches leichter (verständlich). Ach ja, und noch ein wichtiger Tip: Lesen, lesen, lesen...und lesen!

Gruß
Roman

PS: Kannst ja spaßeshalber mal in die MS-Liste schauen. Nicht umsonst sind da jetzt schon über 350 Mundstücke verzeichnet...alle verschieden ;-)
 
...Wie gesagt, folge am besten meinem Rat und schließ Dich einer passenden Interessengruppe an! Dann wird so manches leichter (verständlich).
Ist ein bischen schwierig für mich, ich werde mal die Fühler raustrecken.

...Ach ja, und noch ein wichtiger Tip: Lesen, lesen, lesen...und lesen!
Klarer Fall, versteht sich für mich von selber.

Hatte ich ganz vergessen, mein "ChinaBöller :D" ist eine Bb Böhm-BauForm. Da ordentliche Teile eckiges Geld kosten, wollte ich erst mal sachte einsteigen, um fest zu stellen ob ich den nötigen Ergeiz entwickle und dran bleibe.

Vielen Dank nochmal für Deine sehr ausführlichen und klaren Worte.

Gruß
Peter
 
Der Weg ist nicht verkehrt, und wenn Du aufmerksam in den Foren buddelst, wird die Schwarzwurzel aus Fernost anfangs auch reichen. Dann beizeiten die Augen nach besserem Material aufmachen und eine gebrauchte Mittelklasse-Klarinette anpeilen. Dabei sind dann gerade bei den Böhm-Klarinetten einige gute Angebote von 120,- bis 300,- zu finden.
Aber wie gesagt: Später. Ein gut spielbares Gebrauchtinstrument von einem überholungsbedürftigen Genossen zu unterscheiden, verlangt dann doch schon ein paar mehr Fertigkeiten ;-)

Gruß
Roman


PS: Ansonsten frag einfach! Manches ist in 2min erklärt und braucht hingegen 2 Tage zum selber Ausprobieren ;-)
 
Ansonsten frag einfach! Manches ist in 2min erklärt und braucht hingegen 2 Tage zum selber Ausprobieren ;-)
Werde icih gerne drauf zurück kommen, aber zuerst werde ich mich mal selber schlau machen.
bis dahin...
Gruß
 
Mal 'ne ganz blöde Frage:
Wie fasse ich die Klarinette an, wenn ein G gefordert ist indem keines der Löcher oder Klappen bedient wird?
rrrhhhhhhhhhhh.....

Bestimmt gibt es ein Buch von den hunderten über die man im InterNet lesen kann, welches sich ausschließlich auf die Vermittlung der grundlegenden Techniken konzentriert, ohne gleichzeitig Noten lehren zu wollen?

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist gar nicht so schlecht, und die Lösung kann man u.a. bei youtube anschauen. Bei den hohen Tönen kann man nämlich unten zugreifen, es macht keinen relevanten Tonunterschied (Abstand sollte mindestens 3 oder besser 4 Tonlöcher sein). Man greift also beim g' dann einfach unten mit Mittel- und Ringfinger zu. Bei richtigem Ansatz ruht die Klarinette ja eh schon auf zwei Punkten sicher - rechter Daumen und obere Zähne (Bißgummi hilft). Den Rest gegen's Kippeln machen dann die beiden Hilfsfinger...
Schau zur Übetechnik auch mal ins K24 rüber! Einfache Bücher gibt's dazu übrigens keine. Mauz ist schon lowest level. Essentials kann man auch noch empfehlen, ist dann aber englisch und ohne h ;-)

Gruß
Roman


PS: Mal ein Tip für den Anfang: Tonbildung auf c', d' und e' üben, Stütze eher auf e und f tranieren. Überblasen (also oberhalb von g#' noch weglassen, bis kleinere Staccato-Läufe im Chalumeaus sicher sitzen.
 
ich will meine Frau beim Einstieg ins klarinettenspiel unterstützen. Wie gehen wir`s an. Da in meinem Umfeld v.a. mit C-Notenblättern musiziert wird, stellte sich uns die Frage, ob es einen Sinn ergibt, das spiel auf der B-Klarinette anhand von Standard-C Notierten Stücken zu lernen, also von vorneherein ohne sich um die Tonverschiebung nen Kopf zu machen. Oder gleich 'ne (teure) C-klarinette kaufen. Weil im Musikverein, wo mit B-Blättern gespielt wird, hat sie vom Musikgeschmack nix verloren.
Was denkt Ihr.
Danke für's mitreden, Grüße
 
ich will meine Frau beim Einstieg ins klarinettenspiel unterstützen. Wie gehen wir`s an...

Mein Tip für den Anfang wäre die Lehrersuche, noch vor einem Instrumentenkauf.
Normalerweise helfen Lehrer dabei, ein vernünftig spielbares Instrument auszusuchen, das zum veranschlagten Budget passt. Sie wissen oft auch etwas zu sinnvollen Gebrauchtangeboten, z. B von Schülern, die aufgegeben haben.

Neben freiberuflichen Lehrern gibt es auch Angebote für Erwachsene an den öffentlichen Musikschulen, das geht wohl nach Belegquote. Da würde ich einfach den/die zuständige/n Lehrer/in im Internet heraussuchen und anmailen.
Einen Lehrer habe ich mir einmal empfehlen lassen, indem ich den Prof. an der MH in meiner Nähe freundlich angemailt habe und nach (Ex-)Studenten fragte, die seiner Meinung nach gut unterrichten könnten.

Weil die erste Zeit vorranging vom Erlernen der Grundtechniken geprägt ist, würde ich den persönlichen Musikgeschmack nicht gleich ganz so schwer gewichten.
 
hi!

einen lehrer an der hand zu haben ist immer wichtig!

um die frage zu beantworten:
bevor ich eine billige c-klarinette kaufen würde, die dann am ende mehr schlecht als recht ist und man nicht gleich so viel für eine ordentliche ausgeben möchte, bzw. keine günstigere gebrauchte zu kriegen ist, würde ich eine Bb-klarinette zum einstieg nehmen.
die griffe bleiben gleich und es gibt auch viele spielbücher, in denen c-noten + den klarinettennoten in Bb sind, sodass man trotzdem noch problemlos mit anderen zusammen spielen kann. :)

Bb-klarinetten gibt es auch immer gebraucht, sodass man kein neues instrument nehmen muss.
kauft man eine markenklarinette, so hat es den vorteil, dass man diese auch wieder verkaufen kann.
von no-name möchte ich abgesehen davon eh abraten.

mit einer klarinette kann man übrigens nicht nur in der örtlichen blaskapelle mitspielen. ;)
es gibt auch big bands u. ä. in denen klarinetten eingesetzt werden und wo die musikauswahl von swing bis über rock und pop reichen kann. :)

alles liebe
 
"zonquer" und "petite fleur" habe schon die wichtigsten Dinge genannt, hier noch ein paar Anmerkungen dazu:

- die B-Klarinette kann man eigentlich als "Standard" nennen, dazu kommt im klassischen Bereich öfter mal die A-Klarinette und bei der Volksmusik o. Blasmusik die Es-Klarinette. (was nicht heißt, dass die anderen Stimmungen und Bauformen nicht vorkommen aber halt im Vergleich zu B-Klar. wesentlich weniger.

- so gut wie alle Noten in den verschiedenen musikalischen Bereichen gibt es auch als "B-Stimmen" zu kaufen, meist schon zusammen mit der o. den entsprechenden Begleitstimmen in C (z.B. Play along)

- will man Geld sparen oder hat bereits einen Notenvorrat an C-Stimmen, kann man einmal das "Transponieren" lernen d.h. man spielt vom Blatt einfach einen Ton höher als notiert, das erfordert aber schon etwas Übung um es flüssig hinzubekommen.

- man schreibt sich die Stimme einfach um (1 Ton höher: aus G wird dann A, aus E wird Fis) ist halt ein bißchen Arbeit

- eine modernere und auch vielseitigere Möglichkeit ist ein Notensatzprogramm. Hier kann ich die entsprechende Stimme entweder einspielen, mit der Maus o. Tastatur eingeben oder auch über einen scanner. Dann sind es nur ein paar Mausklicks die eingegebenen Noten in jede gewünschte Tonart zu bringen. (meist kann man sich die Noten auch noch vorspielen lassen, Tempo verändern, ausdrucken usw.)
Notensatzprogramme gibt es auch schon kostenlos oder für ganz wenig Geld. Es lohnt sich auf jeden Fall.

- eine ganz andere Möglichkeit: wenn man mit einem keyboarder zusammenspielt, stellt der einfach am Tuning Knopf einen Ton tiefer und spielt dann seine Noten wie gewohnt ab und der B-Klarinettist spielt die gleichen Noten wie der keyboarder und siehe da - ein Wunder: es passt!

viel Spass über die Feiertage mit der neuen B-Klarinette

atrofent
 
Hallo alle,
Danke erstmal f.d. Input, waren ein paar Punkte dabei, die wir noch nicht bedacht haben, die Überlegungen und die Suche nach einem "Lernbetreuer" kann also mit erweitertem Horizont weitergehen. Vermutlich werden wir demnächst mit ein paar weiteren Vor-Anfängerfragen daherkommen.

Grüße
 

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