Oooch Leutz, ich mach hier jetzt wahrscheinlich völlig unbeliebt, aber langsam wird es wirklich Volksverdummung!
Früher konnte man im Forum doch mal konkrete Hilfestellung auch oder gerade bei Anfängerfragen bekommen, aber mittlerweile wird das hier zu einer reinen Laberecke, in der es scheinbar nur noch um die Zahl der Beiträge und Karmapunkte geht, und damit geht die Sach' und das Niveau den Bach runter!
Den neuen Teilnehmern wird es kaum auffallen, aber von vielen der alten Teilnehmer (die Ahnung und gute Ratschläge hatten) sieht man so gut wie gar nichts mehr. Dafür findet man fast nur noch die schnell gehackten Beiträge von den Spezialisten mit Rat zu allen Lebenslagen.
Götz und Rockondaddy haben es hier eigentlich auf den Punkt gebracht_
Was nützt es den jemanden, wenn er mit der rechten Hand die wunderbarsten, kompliziertesten und/oder sonstwas Rhythmen spielt, und keine Akkorde kann? Außerdem, falls es sich noch nicht herumgesprochen haben sollte, macht die rechte Hand sowieso immer nur Ab- und Aufschläge, weil sie ja wieder an den Ausgangspunkt zurückgeführt werden muss.
Viel wichtiger ist, daß die linke Hand läuft, weil z.B. für eine Rock *n* Roll oder Boogiebegleitung die linke Hand ganz andere Sachen machen muss, als wenn ich beispielsweise irgendwelche irischen Sauflieder mit G und C und D-Dur begleiten will (daß es in Irland auch noch anderes Liedmaterial geben soll, ist mir bekannt) oder eine Countryballade, in der neben den drei erwähnten Akkorden vielleicht noch ein E-Moll vorkommt.
D.h. das der Rhythmus aus der linken Hand kommt, weil durch die technisch bedingten Unsauberkeiten beim Umgreifen die Klampfereien dann nach Gitarrespielen klingen, während es bei jemanden, der zwar alles ganz sauber spielt, dadurch aber auch notgedrungen Pausen machen muss, es also immer nach Klampfen klingen wird. Und die Dämpf- oder Mutingtechniken die es braucht, werden zumindest auf einem höheren Level eigentlich immer durch die linke Hand erzeugt. Daß man mit der rechten Hand da auch noch etwas machen kann, ist mir auch klar, aber eben nicht am Anfang.
Aber - sieht man mal von den heute üblichen Songs mit Airplay aus der Dance- und sonstwas Szene ab, bei denen eigentlich nur noch die Sounds und der Rhythmus den Song oder vielleicht sogar Hit machen, dann besteht Musik immer aus zwei Elementen, und das ist Harmonie und Rhythmus. Und das heißt, das ich mich, um ein Lied zu erkennen, erstmal mit dessen Akkorden beschäftigen muss, bevor ich an die Schlagtechnik herangehe. Die mag für Schlagzeuger interessant sein, aber wenn ich mich nicht ganz vertan habe, ist das hier das Akustik-Gitarren-Forum.
Die beste Methode um zu motivieren, ist es doch, sowohl Anfängern wie auch Fortgeschrittenen Erfolgserlebnisse zu vermitteln, und die hat man eher, wenn man/frau einen Song erstmals nur mit einfachen Abschlägen ohne zu stocken durchspielen kann, weil das in seiner Vorstellungskraft dann schon dem Song entsprechen kann. Dadurch hat er dann aber auch die Motivation, an die notwendige Feinarbeit, die wiederum durchaus auch die rechte Hand betreffen kann, heranzugehen.
Und wir sind uns doch wohl einig, das auch nur fünf Minuten tschakka-tschakka-Rhythmus an Stumpfsinn (Demotivation) kaum zu überbieten sind.
Boom-Tschakka-Tschakka wäre dafür schon interessanter, da wären wir dann bei Country und brauchen auf jeden Fall die linke Hand dazu, wenn es echt klingen soll, und die rechte Hand muss dann eben einmal die entsprechende Bass-Saite treffen, und darf dann nur auf den oberen drei Saiten "Tschakka" mit Ab- und Aufschlag machen.
Und - meiner unmaßgeblichen Meinung nach - wäre es viel wichtiger, einem Anfänger erstmal klarzumachen, daß er nicht über alle sechs Saiten Ab- und Aufschläge machen soll/darf, sondern daß nur der erste Abschlag über alle Saiten (ab der jeweiligen Bass-Saite ) gehen darf, die restlichen Anschläge aber eigentlich nur über die ersten drei Saiten (also e-, h- und G-Saite) gehen sollten. Und wenn man ihm/ihr dann noch vermitteln kann, daß der erste Anschlag etwas kräftiger und der dritte etwas schwächer als der erste, aber doch stärker als die anderen Auf- und Abschläge sein sollten, dann dürfte die größte Hürde für einen Anfänger hinsichtlich der (An-)Schlagtechnik erstmal genommen sein.
Und - ja, Gitarrespielen ist mein Hobby, aber ich bin kein Hobbygitarrist!
Und Tschüss!