Anspruchsvollere 80er Pop-RnB-Funk-Songs schreiben

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hallo liebe musiker,

ich wollte euch um hilfe, tipps und erfahrungen bitten, beim schreiben von -wie im titel beschrieben- "anspruchsvolleren" pop songs. damit meine ich zb smooth jazz/ "popjazz"/ oder eben auch die typische 80er jahre rnb-pop-funk-songs, die eben nicht nur aus dreiklängen bestehen.

ich komme aus dem rock/metal, deswegen war songschreiben für mich immer "riffs-aneinanderreihen".. jetzt beschäftige ich mich mit kadenzen und allgemein musik theorie.

schreibt ihr zb erst die melodie und dann nehmt ihr einfach das tonmaterial und guckt welche akkorde passen könnten oder jammt ihr rum bis ihr die harmonie hat. ich frage, weil ich es sehr schwierig finde mit den ganzen vier- und mehrklängen zu jammen..

bin gespannt und freue mich auf eure antwort!
 
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hi großfliege b

...mal so und mal anders..

es kommt durchaus beides vor.
man entwickelt eine schöne tonfolge also eine melodie und schaut anschließend welche harmonien darunter passen bzw interessant sind. hierbei gehe ich auch gerne mal sehr analytisch vor und suche gezielt nach harmonien, in denen die verwendeten melodietöne nicht die standardfunktionen wie 1,3,5,7 belegen.
oder
es ergibt sich eine nette akkordfolge beim klimpern, für die anschließend eine melodie entwickelt wird.

naja und wenn es jetzt darum geht es "anspruchsvoll" zu gestalten:
hmm - ich will es mal so ausdrücken -
je mehr man über die harmonielehre weiß, desto leichter fällt es einem etwas zu entwickeln, dass zumindest den anschein erweckt als wäre es anspruchsvoll.
das interessante daran ist allerdings für mich, dass es irgendwann für einen selbst nicht mehr anspruchsvoll ist, weil man ja genau weiß was man warum tut.

nimm zb mal dein vor kurzem gesuchtes akkordschema.
anfangs denkt man: "klingt ziemlich cool"
dann hört man die akkorde heraus und erkennt, dass es im grunde nur aus V->I besteht. zugegeben in einer recht netten kombination.
mit der erkenntnis allerdings ist das "anspruchsvolle" für mich selbst schon wieder verschwunden.
die frage ist dann nur noch, ob es für den geneigten zuhörer "anspruchsvoll" bleibt oder auf dauer zur gewohnheit wird, seinen besonderen reiz deshalb verliert und schlussendlich von etwas anderem, dass zunächst "anspruchsvoll" erscheint ersetzt wird.
 
hi roon,

danke für deine antwort!!

"anspruchsvoll" ist natürlich schwammig ausgedrückt, aber ich meine damit einfach nur akkordverbindungen die nicht nur dur und moll dreiklänge sind. wenn ich mir oft stücke aus den achzigern anhöre (ich höre vorallem die "black music", aber auch den ganzen jan hammer kram :) ), dann denke ich wie kommt man verdammt nochmal darauf solche akkorde zu spielen? :)
oft sind das akkorde die ich gar so ohne weiteres spielen könnte.. deswegen wollte ich fragen, könnt ihr alle akkorde von dur bis m7b5 oder sonst was direkt spielen, ohne groß drüber nachzudenken? wenn ja, sollte ich mich jeden tag mal hinsetzen und mein normales akkord repertoir aufbessern!

vielen dank,
großmeisterunberührt
 
zu deiner frage:
ja
 
dann wird jetzt geübt und 7#5b9 akkorde auswendig gelernt!

-mischmeister b
 
dann wird jetzt geübt und 7#5b9 akkorde auswendig gelernt!

-mischmeister b

Auswendig lernen bringt m.M.n. nicht so viel. Du sölltest schon nachvollziehen können, warum der Akkord jetzt so gespielt wird und warum da genau DIE Töne drinn enthalten sind. Sonst kannst du dann vielleicht nen E7b9 spielen aber keinen E7#9 ;)
 
also mir persönlich hat es recht viel gebracht zunächst mal alle maj9, min9 und dominant13 akkorde wirklich AUSWENDIG zu lernen. alle vierstimmig ohne grundton und den dominantischen mit 3 7 9 13.
dadurch hatte ich auch gleich voicings für alteriert und moll6 gelernt. ausserdem auch ne möglichkeit für sus.
alles mit den 3 mal 12 akkorden.
später kam dann eben gezielte b9 oder kreuz9 im dominantischen hinzu und maj6.
ab diesem zeitpunkt hatte ich auch erst angefangen genau zu wissen welchen ton bzw welche funktion ich mit welchem finger spiele.

ein weiterer vorteil war, dass ich auch für 4 stimmige akkorde voicings MIT grundton parat hatte , da zb ein Cmaj9 das gleiche darstellte wie ein Emin7 und ein Amin9 wiederum war ein Cmaj7
und so weiter.

ich will nur verdeutlichen, dass das auswendiglernen durchaus eine sinnvolle möglichkeit sein kann, um sich ein zunächst mal sehr gutes repertoir von akkorden draufzuschaffen.
das VERSTEHEN kommt dann im nächsten schritt von alleine.
 
also mir persönlich hat es recht viel gebracht zunächst mal alle maj9, min9 und dominant13 akkorde wirklich AUSWENDIG zu lernen. alle vierstimmig ohne grundton und den dominantischen mit 3 7 9 13.
dadurch hatte ich auch gleich voicings für alteriert und moll6 gelernt. ausserdem auch ne möglichkeit für sus.

mit den rootless 3 13 7 9 bzw. 7 9 3 13 voicings hat man ja neben den dom7, alterierten und minor6 ja auch noch voicings für halbvermindert und für sus(b9).

zusammengefasst:

das voicing Bb, D, E, A (von unten nach oben, Bb direkt unter schlüssel-c) dient...
- ... mit grundton C als voicing für C7
- ... mit grundton F# als voicing für F#7(alt)
- ... mit grundton G als voicing für Gm6
- ... mit grundton E als voicing für Em7(b5)
- ... mit grundton A als voicing für Asus(b9) / A phrygisch

das erschlägt also schon schon wirklich viel, ich hab mir diese voicings in den zwei meistverwendeten umkehgrungen, mit terz als auch mit septime als unterster ton, auch auswendig draufgeschafft, das lohnt sich echt.

gruss, alex
 

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