Ansprüche bei Nichterfüllung des Vertrages

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Patrick Kranig
Patrick Kranig
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Dieses Thema ist zwar alt, aber weil ich kein neues eröffnen möchte, lasse ich den mit einer Folgefrage wieder auf erleben:

Kann man als Band mehr Gage im Nachhinein von der Venue/Veranstalter wegen der Inkompetenz des örtlichen Tontechnikers (und daraus resultierenden "versauten" Show) verlangen?
Ich frage aufgrund des Technical Riders dass man im Vorfeld gibt und es ja ein Teil des Vertrages darstellt.

MFG
 
Gegenfrage: Zahlt eine Band Gage zurück, wenn sie schlecht gespielt hat ?
 
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wegen der Inkompetenz des örtlichen Tontechnikers
1) definiere Inkompetenz. Da gibt es sicherlich ein weites Spektrum, was dasangeht.
2) sich auf einen örtlichen Techniker zu verlassen hat immeretwas von Glücksspiel. Das kann in 9 von 10 Fällen gut gehen. Und dann halt mal in einem Fall wieder eher suboptimal. Willst du auf Nummer sicher gehen, dann bringe einen eigenen Techniker, der dann aber tunlichst kompetent in deinem Sinne ist, mit.

Deswegen aber mehr Geld verlangen ist ein, (wie soll ich es höflich sagen?) nun ja, ambitioniertes Ansinnen.
 
Burkhard Ihme
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Netiquette
Wenn ein Vertragspartner seinen Anteil nicht nicht erfüllt, kann man „klagen“….
Selbst wenn man vor Ort noch vor dem Gig feststellt, dass die vereinbarten Randbedingungen nicht erfüllt sind, kann man sich weigern oder zumindest androhen, den Auftritt nicht zu machen, wenn Vertragsbestandteile nicht erfüllt werden.
IdR wird das aber zum Bumerang. Wir haben uns mal bei einem VeranstalterBiergartenbetreiber beschwert, weil er weder für eine ausreichend große Bühne, noch für funktionierenden Regenschutz gesorgt hat. Den Auftritt haben wir mit feuchter Berieselung des Schlagzeug absolviert. Ergebnis der Beschwerde war, dass unserer Band dort in Zukunft „Auftrittverbot“ erteilt wurde…….
 
Burkhard Ihme
  • Gelöscht von Claus
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weil er weder für eine ausreichend große Bühne, noch für funktionierenden Regenschutz gesorgt hat.
Das ist was anderes, weil belegbar. Aber wie will man den persönlichen Eindruck belegen, dass der Haustechniker nichts taugt, wenn z. B. die Gegenseite der Meinung ist, dass er der Beste seines Faches ist?
Im vorliegenden Fall hilft nur ärgern, dass man sich drauf eingelassen hat und in Zukunft entweder versuchen, die Skills herauszufinden (nur wie?) oder gleich einen eigenen Techniker, dem man vertraut und die Band kennt, mitzunehmen.

Ergebnis der Beschwerde war, dass unserer Band dort in Zukunft „Auftrittverbot“ erteilt wurde…
Leider ist es wohl so. Und das Schlimme ist, dass es sich womöglich sogar bis zu anderen VAs herumspricht...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nachtrag: Was bringt mehr Gage? Der Gig wird dadurch nicht besser. Die Gefahr, dass ihr als Abzockband gestempelt werdet - in den verklärten Augen des VAs - ist dagegen aber da.
Lasst es 🙂
 
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Vielen dank für die Antworten!
 
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Du schickst als Band einen TecRider, der dann Bestandteil des Vertrages ist. Wird da irgendein Punkt nicht erfüllt - was man möglicherweise erst direkt vor Ort feststellt -, muss man schauen, ob man kurzfristig gemeinsam eine Lösung oder zumindest einen Kompromiss findet, um den Gig trotzdem stattfinden zu lassen, oder halt nicht auftritt. Kann genauso nach hinten losgehen, wenn die Band im Vertrag schreibt, dass sie eine PA mitbringt und das dann nicht tut, und es sich kurzfristig keine auftuen lässt. Wenn ich im Vertrag eine regenfeste Bühne verlange, die das dann aber nicht ist, und ganz offensichtlich mein Equipment nass wird, weil es in Strömen regnet, würde ich nicht auftreten, aber trotzdem auf meine Gage bestehen.
Wenn ich einen Tontechniker angefordert habe, und keiner da ist, oder der vorhandene sich als unfähig erweist, was schon vor Beginn des Gigs klar ist, dann kann man auch argumentieren, dass man so nicht spielen kann. Wenn man im Anschluss mit der Leistung des Tontechnikers nicht zufrieden war, weil der Monitormix ne Katastrophe war, oder das Publikum sich bei der Band beschwert, dass der Sound völlig sch... war, dann ist das schon eine schwierigere Situation. Dies dann aber Erhöhung der Gage kompensiert zu bekommen, ist schon schwierig. Da müsste man zumindest nachweisen, dass so der Ruf der Band stark gelitten hat, man dadurch finanzielle Einbußen hatte, wie z.B. Wegbleiben des Publikums bei folgenden Gigs (was vermutlich nur schwer zu beweisen ist).
Also lieber als Lehrgeld abtun, vielleicht eine Entschuldigung an die Fans, z.B. Facebook o.ä., wo man das Problem versucht zu erklären, möglichst ohne den Veranstalter direkt zu kompromitieren.
 
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Ich finde den Gedanken absolut abwegig. Außerdem sehe ich keinen Zusammenhang mit dem Technical Rider? Oder habt ihr da genau definiert, welche Ausbildung, Erfahrung und Referenz der Tontechniker haben soll?! Was ich auch wiederum ziemlich abwegig fände…
 
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Jaja, der technical Rider-Raider-Blader als "Bestandteil des Vertrags". Nur zu oft kannste dir damit allenfalls den Hintern wischen.

Ich war seinerzeit mit nem Comedy Duo als Tec unterwegs. Da hatten wir auch sowas. Da gings aber vor allem darum zu kommunizieren, was auf den Veranstalter zukommt. Ich habe immer eine Woche vorher beim Veranstalter angerufen, mich nett vorgestellt und die Sache abgeklopft. Vorher habe ich mich immer bei unserm "Management" erkundigt, wie der Vorverkauf läuft. Dementsprechend kann man nämlich breite Hose machen oder hält besser die Füße still. Nur ein einziges Mal haben wir Nachbesserung verlangt und wegen ausverkaufter Hütte auch durchsetzen können.

Ansonsten kennt man mit der Zeit doch seine Pappenheimer. Clubs mit schrottigem Material und talentlosen Mitarbeitern halten sich auch nicht lange.

Den Auftritt haben wir mit feuchter Berieselung des Schlagzeug absolviert. Ergebnis der Beschwerde war, dass unserer Band dort in Zukunft „Auftrittverbot“ erteilt wurde…….
Will man solchen Locations denn überhaupt spielen? Manchmal passts eben nicht.
 
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Wie der Technical Rider ist in der Regel leider auch die Gage Vertragsbestandteil ;)
Du könntest natürlich in eure Verträge eine Konventionalstrafe von 10.000 ,- Euro aufnehmen, die im Falle von Vertragsverletzungen fällig wird. Mal sehen, wie viele Veranstalter mit euch dann noch Verträge schließen...

Macht nen Haken dran und vergesst das "schlechte" Konzert. Benennt die Defizite gegenüber dem Veranstalter für's nächste Mal. Wenn aber der "Techniker" nun mal der Hausmeister des Venues ist, der immer die Technik macht, bleibt wohl nur, den schon genannte eigenen Techniker mitzubringen. Vergesst aber nicht, das dann auch zukünftig im Rider zu ergänzen, dass zwar der Haustechniker die VA betreut, aber eine andere Person mischt.

Als Band, egal wie professionell und angesagt, muss man immer im Team mit dem örtlichen Veranstalter denken, man profitiert schließlich gemeinsam von ner guten Show. Deshalb sollte man immer freundlich und konstruktiv agieren, statt sich mit unnötig harten Bandagen das Leben gegenseitig schwer zu machen.

Ach ja, ne kleine Ergänzung bzw ein paar Gedanken noch dazu: ich weiß nicht, wie erfahren ihr als Band seid. Manchmal liest man hier oder in anderen Musikerforen, dass Bands in jedem Detail maximale Kontrolle über ihren eigenen Sound "erwarten". Wer das möchte, muss mit eigener (guter!!!) PA und eigener Crew reisen. Wenn man als Amateurband üblicherweise pro Jahr eine Handvoll Konzerte in Bars und auf Stadtfesten/kleinen Festivals spielt, fällt diese Option imho weg, auch wenn manche Bands das nicht akzeptieren wollen. Diese werden dann von Veranstaltern gerne mal als "schwierig" wahrgenommen. Gerade das technische Personal vor Ort macht solche Jobs aber durchaus öfter im Jahr, manche professionell, manche nur im Nebenberuf, aber häufig mit deutlich mehr Erfahrung als die von ihnen betreuten Künstler. Man tut also u.U. ganz gut daran, sich auf seine Kernkompetenz zu konzentrieren und einfach nur auf der Bühne gut abzuliefern.

Meist wird von Bands ja der schlechte Bühnensound als Hauptproblem empfunden. Dazu kann man aber nur betonen, dass für den selten die Techniker, sondern in der Regel die Bands selbst verantwortlich sind. Einerseits zu laute Amps, andererseits falsche Nutzung der Monitore (zu viele verschiedene Signale, zu hohe Pegel, "ich hör mich nicht gescheit"). Ich selbst habe aber noch keinen Techniker erlebt, der mir meinen Monitorsound vorgegeben hätte. Man wird gefragt, was man auf seinem Monitor möchte, und das bekommt man dann auch. Funktioniert auch bei knappen Soundchecks auf Festivals eigentlich immer ;)

Ok, kleiner Exkurs zur Selbstreflexion, der nicht unmittelbar mit der Frage zu tun, aber vielleicht ursächlich zur Irritation beigetragen hat. Ich lass es mal so stehen.
 
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Du schickst als Band einen TecRider, der dann Bestandteil des Vertrages ist. Wird da irgendein Punkt nicht erfüllt - was man möglicherweise erst direkt vor Ort feststellt -, muss man schauen, ob man kurzfristig gemeinsam eine Lösung oder zumindest einen Kompromiss findet, um den Gig trotzdem stattfinden zu lassen,...
Das sehe ich auch so. ich erwarte vom Veranstalter und leiste selber auch höchstmögliche Flexibilität.
Zu mir hat mal ein Veranstalter in der Vorbesprechung gesagt nachdem ich sehr genau die Randbedingungen abgefragt und (berechtigte) Forderungen gestellt habe:
"Kannst Du denn nicht Improvisieren?"
Meine Antwort war: "Doch, kann ich sogar sehr gut, ich versuche es aber immer zu vermeiden!"

Mit einem unbekannten Haustechniker ist es schwierig. In den meisten Fällen merkst Du aber schon bei der Vorbesprechung vor dem Gig wenn Du die Setlist übergibst was dabei rauskommt.
Aber dann ist es meist schon zu spät... . In so einem fall geht unser Bassist während des Auftritts (wenn es passt) mal zum FOH und hört wie der Mix klingt und motiviert bei Bedarf den Techniker etwas in die richtige Richtung.

Mittlerweile habe ich den gesangspart weitestgehend an eine andere (neue) Person abgegeben und mache die Technik bei den meisten unseren Gigs.

...oder halt nicht auftritt.
Hatten wir auch schon. z.B.:
-Abgesoffenes FOH nach Gewitterregen, es gab viele brazel und andere Störgeräusche (Erklärung ans Publikum, gefolgt von 2 Acapella Stücken).
-PA ist zu 50 % ausgefallen (Vorgezogenes ende nach 3 Stücken mit 50 % PA)

Aber hier dann immer nach Rücksprache mit dem Veranstalter, nicht einseitig und dann passende Erklärung ans Publikum mit möglichst harmonischem Übergang.
 
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In so einem fall geht unser Bassist während des Auftritts (wenn es passt) mal zum FOH und hört wie der Mix klingt und motiviert bei Bedarf den Techniker etwas in die richtige Richtung.
Das finde ich auch den besten Ansatz.

Ich hatte eigentlich immer Techniker erlebt, die sich mit ihrer Technik auskennen. Viele davon haben von Sound im musikalischen Sinne nicht soo viel Ahnung, sind aber immer bereit gewesen, die Band zu unterstützen. Man muss es ihnen halt nett erklären, worauf es bei der Technik und Besetzung ankommt. Jede Band, jede Musikrichtung hat ja auch so ihre Eigenheiten, die sie nicht unbedingt kennen oder nicht unbedingt ihren Vorlieben entsprechen.

Sie leisten aber auch oft gute Arbeit. Beim Auftritt einer anderen Band mit zwei Sängern stand ich mal am Mischpult rum. Der eine Techniker hat mir mal nen Kopfhörer rübergereicht, wie die beiden ohne Effekte klangen. Nicht gut. Der Typ hat das aber wirklich gut kaschiert, ohne das mit der Band oder den Sängern im Einzelnen abzusprechen. Also im Allgemeinen geben die sich schon Mühe.

Wenn es nur der Hausmeister ist, muss halt einer von der Band helfen.

Von einer Erstattung wegen "schlechtem Sound" habe ich noch nie gehört. Wenn die Technik läuft, findet der Gig statt, auch wenn es nicht so dolle klingt. Dann wird auch die Gage fällig, fertig.
Die Qualität ist kaum in Vertragstexten messbar. War die schlecht (entweder Sound/Technik/Bühne oder auf der anderen Vertragsseite die Musik) spricht sich das rum und man spielt da halt nicht nochmal.


mit feuchter Berieselung des Schlagzeug
Wenn der Wetterbericht nach Regen aussieht und ich die Bühne nicht kenne, habe ich idR für Klavier und Verstärker eine Regenhülle und ne ca 3x4 m Plane dabei.
Schüttet es aus Eimern, ist eh Schluss, aber wenn mal ein Guss zwischendurch kommt, kann man sein Zeug wenigstens abdecken.
 
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Wenn der Wetterbericht nach Regen aussieht und ich die Bühne nicht kenne, habe ich idR für Klavier und Verstärker eine Regenhülle und ne ca 3x4 m Plane dabei.
Schüttet es aus Eimern, ist in der Regel eh Schluss, aber wenn mal ein Guss zwischendurch kommt, kann man sein Zeug wenigstens abdecken.
Das kann doch nicht die Lösung sein.
Wir stellen da unser Equipment für mindestens 50 k€ hin, (was in der Gage Null einkalkuliert ist...) und dann steht da ein 3x3m Pavillion Zelt, worunter natürlich keine 5-Mann Band passt. Dazu eine Bühne, die aus, mit Europaletten verschraubten (natürlich auch nicht Outdoor geeigneten) OSB-Platten besteht, die dann zwar 10 (in Worten Zehn!) Meter breit, aber nur 2,5m tief ist...
Das Wetter war seit mehreren Tagen unbeständig mit Wechsel zwischen volle Kanne Sonnenschein und derben Schauern..., aber der Veranstallter will durchziehen...
Die haben da regelmäßig Live Musik, denken aber im Grunde nicht von zwölf bis Mittag.
Wir haben uns das dann, so gut es geht, mit Sonnenschirmen, Folie und Gaffa Tape alles hingebastelt und auch gut 4 h gespielt, bis wir dann wegen Gewitter tatsächlich abbrechen mussten...

...wenn man dann aber anschließend zum Chef geht und (zugegeben schon etwas angesäuert...) anmerkt, dass das alles eine ziemlich unprofessionellen Vorbereitung war und als Antwort bekommt "...wisst ihr was, ihr braucht hier auch nicht mehr zu spielen..." zeigt das, wie wenig "Hebel" man hat.
Will man solchen Locations denn überhaupt spielen? Manchmal passts eben nicht.
...eben, ganz genau, dann eben nicht...

Nichtsdestotrotz ist es schade. Wir waren da vorher regelmäßig und hatte da auch schon eine gewisse Fan Base...
 
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Grundsätzlich: Für einen Anspruch auf Schadensersatz - und darum geht es wohl - muss ein Schaden nachgewiesen werden. Irgendetwas verlangen kann man zwar, aber es fehlt halt dann der gesetzliche Anspruch.

Wie wäre es, wenn ein Busfahrer mehr Gehalt verlangt, weil ein übergewichtiger Fahrgast länger zum Einsteigen brauchte und er deshalb später nachhause kam? Also, ist es auch relevant, wer überhaupt was zu verantworten hat.

Und dann das Thema "Vertragsformulierungen". Hier basteln Laien in x-ter "Überarbeitung" dauernd an irgend etwas herum und am Schluss glaubt jeder, dass man eine sinnvolle Vereinbarung abgeschlossen hat.

Nur als Beispiele: Wenn es um Größe und Art der Bühne geht, dann sind Ausdrücke wie "groß genug für eine 5-köpfige Band" und "wetterfest" absolut untauglich, um klare Kriterien festzulegen. Wie viel Stellfläche darf oder muss eine 5-köpfige Band brauchen? Ist sie selbst schuld, wenn sie mehr braucht? Dazu gibt es keine Definitionen. Es wäre aber ganz einfach, wenn man eine "Minimale Aufbau- und Betriebsfläche von 10 m mal 5 m" vereinbart. Gegen welches Wetter ist wann eine Bühne gesichert? Warum schreibt man nicht "muss geschlossene Rück- und Seitenwände und ein in 3 m Höhe um mindestens 5 m über den vorderen Bühnenrand hinausstehendes Dach haben (mir geht es nicht um die Zahlen, sondern um die Art der Festlegung).

Ich sag mal, dass jeder selbst schuld ist, der mit irgend einem Wisch als vermeintlicher Vertrag unterwegs ist, von wem er den auch immer haben mag.
 
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Das kann doch nicht die Lösung sein.
Wir stellen da unser Equipment für mindestens 50 k€ hin

Ja, da reden wir sicher über unterschiedliche Größenordnungen.
Bei mir ging es nur um E-Piano und Keyboardverstärker.

(was in der Gage Null einkalkuliert ist...)

Wenn man kostendeckend bzw. mit Gewinn arbeiten will, sollte es das ... meine Geräte, Fahrtkosten, Wartung, Reparaturen usw. muss ich natürlich mit kalkulieren ... aber klar, die Realität sieht teilweise anders aus.

"...wisst ihr was, ihr braucht hier auch nicht mehr zu spielen..." zeigt das, wie wenig "Hebel" man hat.

Es zeigt erstmal, dass der Veranstalter ein *%&$§§ ist. Wenn es den Musikern das Zeug vollregnet, sollte da zumindest eine gewisse Anteilnahme kommen. Bei so jemandem würde ich mir tatsächlich blöd vorkommen, ihm noch in den Hintern zu kriechen, dafür dass man da spielen darf.
Ich hab sowas allerdings auch noch nicht erlebt - sondern eigentlich immer Verständnis und den Versuch, zusammen eine Lösung zu finden. Eigentlich versteht das jeder, dass man sein Zeugs nicht in den Regen stellt.

Davon abgesehen - in so einem Fall gibt es sicher keine Lösung, mit der man 100% zufrieden ist.
Da muss man letztlich selbst abwägen, wie groß das Risiko ist, dass man einen Schaden hat im Vergleich zur Gage.

Sowas ist letztlich bei einem Handwerker nicht anders. Wenn mir jemand sagt, mach mal dies und jenes in 8 m Höhe, es gibt aber keine Absturzsicherung - muss ich mir auch überlegen, ob ich mich selbst um Sicherung kümmere und mit einkalkuliere, oder mit ungenügender Sicherung arbeite, oder ich lass es.

"muss geschlossene Rück- und Seitenwände und ein in 3 m Höhe um mindestens 5 m über den vorderen Bühnenrand hinausstehendes Dach haben (mir geht es nicht um die Zahlen, sondern um die Art der Festlegung).
Ist auf jeden Fall gut - nur kann das genauso dazu führen, dass der Wirt Dir nen Vogel zeigt, bzw. ganz höflich sagt, dass er sich so eine Bühne nicht leisten kann.
Oder du kommst hin und die Bühne sieht eben anders aus. Die wenigsten Veranstalter richten sich beim Bühnenbau nach den Wünschen der Bands.
Und dann steht man wieder vor der Abwägung spielt man nun unter schlechten Voraussetzungen oder lässt man es.

Persönlich würde ich dazu tendieren, wie im Handwerk Bedenken anzumelden - also zu besprechen und schriftlich anzuzeigen, dass die Bühne nicht den geforderten Ansprüchen genügt; dass die Band aus Goodwill trotzdem spielt, sich aber vorbehält, selbst zu entscheiden, bei Regenwetter usw. den Auftritt zu unterbrechen/abzubrechen/mit kleinem Equipment weiterzuspielen, dh. nicht weisungsgebunden zu entscheiden.

Im Detail trotzdem schwierig - denn Du musst ja nicht erst abbauen, wenn es in Strömen regnet, sondern im Idealfall vorher. Und dann streitet man sich trotzdem, ob nun die Gage fällig wird.
Oder der Regen zieht dann doch vorbei, Du hast aber abgebaut.
Fakt ist: Irgendjemand muss am Ende entscheiden und das Risiko tragen. Der Wirt, die Band, das Publikum, ...

Manchmal ist auch ne Option, wenn der Wetterbericht schlecht ist, nicht mit der guten PA + Instrumenten hinzufahren, sondern falls man noch irgendwelches altes Equipment hat, das zu nehmen - verringert das Risiko. Und vorher überlegen, wer was und wie man möglichst schnell abbaut, dass es im Ernstfall schnell geht.
 
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Grundsätzlich: Für einen Anspruch auf Schadensersatz - und darum geht es wohl - muss ein Schaden nachgewiesen werden. Irgendetwas verlangen kann man zwar, aber es fehlt halt dann der gesetzliche Anspruch.
So ist es.
Euch ist die volle Gage ausgezahlt worden - somit ist Eure Leistung bezahlt. Die Gage im Nachhinein zu erhöhen - dafür fehlt die Grundlage.
Wie oben beschrieben, gibt es grundsätzlich das Mittel des Schadensersatzes, aber dafür müßt Ihr den Schaden nachvollziehbar und überprüfbar beschreiben und er muss der Gegenseite eindeutig zugerechnet werden können. Das wird ein ziemliches Gezergel, wenn es überhaupt über die Bagatellschwelle hinausreicht. Zudem wird es dauern.

Und wie schon beschrieben, könnt Ihr auf schwarzen Listen landen.

Ob das lohnt?

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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@Patrick Kranig : Gage einfach nachträglich erhöhen geht nicht, Schadenersatz wäre möglich nur für einen entstandenen Schaden,.
Wenn es schlicht darum geht, den Technical Rider penibel durchzusetzen, müsste von vornherein eine ausdrückliche Konventionalstrafe in den Vertrag, aber damit kannst Du nicht nachträglich kommen. Generell fraglich, ob die Veranstalter so einen Vertrag dann noch mit Euch abschließen.

Meist wird von Bands ja der schlechte Bühnensound als Hauptproblem empfunden. Dazu kann man aber nur betonen, dass für den selten die Techniker, sondern in der Regel die Bands selbst verantwortlich sind. Einerseits zu laute Amps, andererseits falsche Nutzung der Monitore (zu viele verschiedene Signale, zu hohe Pegel, "ich hör mich nicht gescheit"). Ich selbst habe aber noch keinen Techniker erlebt, der mir meinen Monitorsound vorgegeben hätte. Man wird gefragt, was man auf seinem Monitor möchte, und das bekommt man dann auch. Funktioniert auch bei knappen Soundchecks auf Festivals eigentlich immer
Oh, da habe ich selbst auch mehrere Jahre gebraucht, um einen Reifeprozess durchzumachen: Ich hatte früher großes Misstrauen, wenn der Bühnensound nicht nach HiFi klingt - aber vertraut ruhig den Tonis, die allermeisten kennen ihren Job. Der Bühnensound muss gut genug sein, um sich selbst differenziert zu hören und gut spielen zu können, den Rest für die Leute da draußen macht das FoH schon. Als Musiker sollte man versuchen, sich einfach mal fallen zu lassen.
 
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