Antest Casio CT 1S und Vergleich zu Roland GO:piano als 'Stage-Pianos'

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So, nach zwei Besuchen im Musikladen. Beide Keys waren uebereinander im Staender und konnten direkt verglichen werden:
- Begutachtet wurde aus dem Blickwinkel 'ultraleichtes Stagepiano' (nicht Spielhilfen, nicht BT/USB/WLAN/Beam-mich-weg usw)
- die eingebauten Lautsprecher wurden nicht probiert
- Hoeren erfolgte mit eigenem Kopfhoerer, welcher sehr 'enlarvend' bzgl. 'Unschoenheit' im Klang ist. Via PA o. Keyboard-Amp klingt es oft verzeihender

1) Aufbau & Bediehnung:

In Sachen 'Festigkeit' duerften sich die Gehause beider nicht viel geben. Das Go hat eine eher glatte Oberflache, die des Casio ist recht rau.
Das Casio gibt's in 3 Farben: es sei vermerkt, 'Casio-Weiss' ist kein Weiss, sondern Creme.

Zwei Philosophien bei der Bediehnung: hier mit Display, dort mit Knoepfen + 'Tastatur'. Funktioniert beides gleich gut => Geschmacksache.
Die Micro-Taster des Rolands haben einen festen Schaltpunkt und sind gut zu bediehnen (also keine 'unpraezisen Folienschalter'), Casios 'Knoepfe' taugen ebenfalls.
Was mir pers. am GO gar nicht gefaellt: Lautstaerke via +/- Taster: ich find das 'unhaptisch' und schlecht kontrollierbar (aber ich hasse auch tiptiptip-Induktionsfelder ;) )

2) Tastatur:

Beide haben bekannterweise 'Federmechanik' und 'Box-Shape' Klaviertasten.
Die angebliche 'Textur' ist bei beiden (!) eher ein 'Matt-Finish', wobei die schwarzen beim Roland fast glatt sind und irgendwie 'scharfkantig'.
Die Casio Tastatur ist Blendamed-Weiss, die vom Roland 'Elfenbein'-getoent - ob man von Rolands 'Ivory Feel' auch was fuehlt oder sich Gefuehle eher einbildet, sei dahingestellt - aber schoen ausschauen tut es in jedem Fall.

Roland Tasten sind straff gefedert, mit deutlich Widerstand ueber den ganzen Tastenweg, der untere Anschlag ist knackig wie bei einem 'echten' Piano.
Die Casio Tasten sind leichtgaeng, Richtung Synth-Tastatur, der Anschlag ist sehr teigig.
Roland Tasten haben Normallaenge (15cm) und einen Hub von ca 8 mm (per Auge geschaetzt), Casio-Tasten sind 1 cm kuerzer und haben den ueblichen Tastenhub von 10mm.
Nahe am 'Fallboard' (Gehaeuserand) benoetigen die Rolandtasten viel Kraft, ist nicht mehr so recht spielbar, bei Casio kann man leicht bis zum Rand spielen.

Ergo Licht u. Schatten bei beiden, die Roland Tastatur ist ingesamt 'klavier-aehnlicher', vor allem beim 'still spielen'

Anders stellt sich die Sache beim Spielen mit Ton dar: egal welche 'Anschlagsstaerke' (light, medium, hard): hatte Muehe, die Roland Tasten zu kontrollieren, oftmals ist trotz (deutlichem) Anschlag kein Ton ertoent. Casio : dransetzen, spielen, passt.
Man muss dazu sagen: das Go kam frisch aus dem Karton, nach Einspielzeit wird die Tastatur (vielleicht) einen Ticken reaktiver werden. Das Casio stand ebenfalls frisch im Showroom, eingespielt war das auch nicht.

3) Klaenge
* Piano-(Fluegel) Klang:
Go-Grand: Roland hat 'damper resonance', d.h. nur mit gedruecktem Sustain-Pedal gibt es 'Saiten-Resonanz'. Die Simulation ist ehrlich gesagt, klanglich nicht toll, eher ein etwas kuenstlich klingender Hall-Effekt, f. mich pers. haette sie keinen 'Mehrwert'.
Zeitgenoessische Roland 'Stage-Piano' Philosophie: leise, sanft geht nicht so recht - es soll 'kesseln'. Irgendwie funktioniert das Go nur wenn man in die Tasten haut und im High-Velocity Layer nudelt. Und dort ist es schrill und metallisch. Der Eindruck hat sich beim 2. Testtag noch verstaerkt zu einem 'igitt'. Auch der anwesende Band-Drummer verzog das Gesicht.
Ebenfalls (f. mich subjektiv) nervig: die penetrierende Simulation der mechanischen Geraeusche: hoert sich an wie Buschtrommel-Konzert vorm Stammes-Clash. Wenn man das mal im Ohr hat, nervt es ungemein.
Schoen hingegen: kein Looping im Ausklang.
Weniger schoen: Ausklang (Decay) auf C4 ... 8 (ACHT!) Sekunden - das ist laecherlich.
Die weiteren Klavierklaenge neben dem "Go Grand" sind, zumindest ueber Kopfhorer, nicht erwaehnenswert.

Casio-Grand: das Timbre entspricht den grossen Casio Stage Pianos. Es ist sanft und 'un-aggressiv' - aber so wie beim GO das 'Forte' zu viel klirrt, ist es beim Casio einen guten Tick zu brav.
Ausklang C4: 16-17 Sekunden (fuer so ein Dingens richtig gut). Das Ausklangs-Looping hingegen ist heftig (woiwoiwoiwoi...).

Der Bassbereich des Casios ist recht duenn, der des Roland kraeftig. In der oberen Oktaven klingen beide, jeweils auf ihre Art, synthetisch und kuenstlich.

Wie gesagt, Rolands 'Stage-Pianos' gehen die letzten Jahre Richtung 'Krawallbruder': prima fuer Laermen in einer Rockband, gar nicht prima fuer 'pianeskes' Spiel wie z.B. in ner Jazz Combo oder Singsang-Duo (einmal so einen schrillen GO-Ton und die feinhoerige Chanteuse hupft aus dem Fenster)

Bei beiden ist die Klangqualitaet ein Riesenstueck von den hauseigenen 'Digital-Piano' Serien entfernt, da braucht man sich nix vormachen.


* E-Pianos:

Roland E-Pianos: Handvoll Roland-typische EPs. Eines der EPs hat eine Art 'Rechteck'-Tremolo: schroecklich, grauenhaft (aber vielleicht gut fuer Krawallo-Rock?). FM-Pianos gibt's nur eines, 1-2 mehr wuerden nicht schaden.

Casio E-Pianos: hat doppelt soviele EPs. Ich pers. mag die Casio Vintage EPs (Wurly & al) sehr: warm und 'natuerlich' statt 'Effekt-Hascher'. Fuer andere moeglicherweise zu brav.

Insgesamt fehlt, und zwar bei beiden Keys, Bassfundament.

* Orgeln: Orgel-'patches' sind mir ein Ohr-Graus egal wo: kann i net bewerten

* Strings: bei beiden gibt's was. Sind brauchbar

* Andere:

Roland hat eine Handvoll Brot&Butter-Sounds - Vibraphone, Floete, Posaune, usw. Ueber den 'Jump Brass' breiten wir betreten den Mantel des Schweigens ... und noch mehr ueber die unausrottbaren Kleinkind-'Dooos-Aaaahs'.

Casio: Hallejuja (dass man das nochmal erleben darf): es wurde kein Speicherplatz an 'Dooos' und 'Aaahs' verschwendet. Die Auswahl ist ungewoehnlich: z.B. gibt es statt der 'klassische Floete' wie im GO die Mellotron 'Tape Flute' (Strawberry-Fields), statt Kontrabass zwei VZ/CZ Synth-Baesse (Kontrabass findet man im 'Bass-Piano' Split-Patch)
Sehr nett: die akustische Gitarre, klingt als solche sehr fein und das Schmankerl ist der speziell spielbare 'Multi-Finger-Pad' darunter.
Neben den ueber die Patch-Baenke direkt aufrufbaren 28 'Haupt'-Sounds kann man weitere Klaenge per 'Tastatur-Tasten' auswaehlen (das CT hat insgesamt so viel Klaenge wie Tasten) - und hier kommt das Brot: die 'Casio-Vintage' Sektion - noe, nicht wegen 'Da-Da-Da', sondern wegen den klasse CZ und VZ Synth-Patches. Bei einem hat ich spontan a Melodie in den Fingerchen ... was war das nochmal ... ach ja... Yello Toy Intro. Auch weitere 3-4 haben richtig Spielfreude vermittelt - doch egal wie oft der Blick sehnsuechtig auf die linke Gehaeuse-Seite fiel : da wuchs einfach kein Pitch-Bender heraus - der waere sowas von 'haben-will' (dazu siehe unten 'Midi')
Vielleicht kommt die Freude an diesen Vintage-Klassikern auch daher, dass man die so gut wie nicht geliefert bekommt (mir ist nur der Casio XW bekannt): ne Jupiter 'SuperSaw" ist ja in wirklich jeder Rolandbuechse drin und entsprechend 'abgehoert', die ollen Casio Schinken hingegen hoeren sich so dermassen 'frisch' an :)

Der zweite Trumpf des Casios: es kann 2 Klaenge layern (jeweils in Volumen und Oktavelage einstellbar). Damit lassen sich alltaegliche 'Piano+Strings' Layer bilden. Die cerise sur le gateau sind aber - wieder die CZ/VZ Synth-Patches: oufti gibt das interessante Flaechen und Solo-Synths.
Getruebt wird die Layer-Gschichte durch die Polyphonie von lediglich 64: faengt man an, mit Layer und Haltepedal Flaechen anzuhaeufen, kommt man ganz schnell zum Punkt, wo Toene abgeschnitten werden

* Midi und Midi-Controller

Casio: laut Spec kann das 1S General-Midi: d.h. Pitch und Modulation - und ADR-Huellkurve, Filter, Portamento etc.
D.h. mit einem Pico/Nano/Micro/irgendwas-Control kann man (moeglicherweise) richtig Livespektakel veranstalten.
Leider hat Casio (in Anbetracht des anvisierten Kundenkreises, dem man die komplexe Besorgung eines USB-A-B 'Druckerkabels' nicht mehr zumuten kann?) einen fragilen Micro-USB eingebaut.
Zum Roland GO (ebenfalls mit Micro-USB) liess sich keine Midi-Spezifikation finden.

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Fazit
======

Die Tastatur des GO ist haptisch erheblich wertiger als beim Casiotone. Beim Spielen relativiert sich das etwas: die vom GO braucht Eingewoehnung, das Casio spielt man einfach.

A-Pianos: objektive Wertung ist schwierig, zuviel haengt vom Geschmack, Hoervermoegen, Stil/Anwendung etc ab (mein pers. Favorit ist 100% das Casio - kann die grellen Roland-Grands einfach nicht mehr hoeren)

E-Pianos: Geschmacks-Sache. Objektiv sind die Vintage-EPs des Casio naeher an den Originalen

Brot&Butter: Roland hat mehr "die Klassiker". Casio hat weitaus mehr Patches und eher 'Unuebliches', insbesondere die Casio Vintage Synth-Sounds: wer damit nix anfangen kann - so what, aber wer damit herzschmerzelt, hat ein eine Handvoll ganz ausgefallene und fein klingende (Solo-)Sounds fuer seine Band - Hut ab vor dem Mut, nicht eine weitere Tausend-Fliegen-Tonschleuder zu fabrizieren.

Der Wehrmutstropfen des CT: die Synti-Klaenge verzehren sich nach einem Pitch-Rad (wie beim CT S400). 'Abhilfe' gibt es eventuell ueber (Mini)-Midi-Controller

Beide Keys haben ihren Zielkreis. In Punkto 'Sound-Kreativitaet' bietet das Casio allerdings ganz andere Moeglichkeiten als das GO. Gerade als Zweit-Key unter einer 'Preset-Schleuder' bringt es eine Handvoll Klaenge mit, die so erfrischend anders sind als die ewigen 'flute-violine-trumpet'.

Zuletzt: leider gibt Casio nicht die US-Preispolitik an die Europaeer weiter - waehrend ueberm Teich das GO so viel kostet wie bei uns, liegt das US-CT bei umgerechnet 170 Euro (ja, da steht eine '1' vor).




GO:pianoCT 1S
Tastaturklavier-aenlich, recht straffsynth-aenlich
Fluegel (Klang)relativ aggressiv im Forte
Starker Bass, obere Oktaven synthetisch
Simulation mechanischer Geraeusche sehr dominant.
Saiten-Resonanz (nur) bei gedruecktem Haltepedal, Resonanzklang-'Beimischung' qualitativ so lala
Decay (Ausklang) auf C4: 8 sec
Timbre typisch Casio, aenlich PX 'Privias', elegant und unaufdringlich, aber (zu) gedeckt im Forte.
ziemlich duenner Bass, obere Oktaven synthetisch
Keine Saitenresonanz
Decay (Ausklang) auf C4: ca. 17 sec
Electric Pianos/Clavs6 EPs, 1 Clav
Charakter 'fetzig' bzw. 'funky' (grosse Velocity-Kang-Spruenge)
Bass ziemlich duenn
12 EPs, 3 Clavs
'realitaetsnaher', warmer 'vintage' Klang
Bass ziemlich duenn
'Sounds' gesamt38 Patches + 2 Drum/FX-Kits
Auswahl: klassische 'Brot&Butter' Sounds
61 Patches (keine Drumkits)
Auswahl: a-typisch (vintage Casio CZ/VZ)
Layer/Splitweder/noch2-fach Layer mit individueller Regelung von Volume u. Octave-Shift. Kein Split
Midikeine Spezifikation publiziertlocal-control on/off
Midi Channels f. beide Layer frei waehlbar
GM2-Controller (empfangend): Program-Change, Pitch-Bend, Volume, Pan, Expression, Modulation ADR-Envelope, Cutoff/Resonance, Portamento
 
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Danke :)

Ist dir aufgefallen, je nachdem wie stark man anschlägt ist die Zugriegeleinstellung eine andere beim Orgelsound.

Ist das gut?
 
das stimmt, das haette ich ausprobieren koennen, hab das vergessen.

Es steht in der Ueberlegung, sich das das Ding mal herkommen zu lassen und in Ruhe auf Herz u. Nieren durch zu arbeiten, insb. wegen Midi und Mini-Controller.
Denn... eventuell koennte man ja einen kleinen ... Windows-Editor dafuer schreiben o. eine Config fuer Android Midi Commander ;)
 
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Als kleine Ergänzung noch meine hier abgelegten kurzen Eindrücke und (was wichtiger ist) eine Empfehlung für eine mMn sehr gut funktionierende Transportlösung.

Ciao
Jan
 
@Frrranky Sehr schönes und detailliertes Review :great:.

Ich bin nicht gut genug, um ich mit einem davon auf die Bühne zu setzten. Ich habe aber vor einiger Zeit aber ein kleines Urlaubs-Übe-Instrument gesucht, und das Go gegen das CT-S300 verglichen. Das CT-1S gab es da leider noch nicht. Ich würde aber die meisten Deiner Eindrücke zum Go bestätigen. Bei mir ist es deshalb das CT-S300 geworden: Viel günstiger und mit praktischem Griff (nein, nicht zum Wegwerfen)...

Gruß,
glombi
 
So, ich hab mir ein B-Stock bestellt zwecks Testen. Extra in Schwarz, damit ich ja nicht in Versuchung komm, dem Gas zu erliegen :)

Geplante Tests: wie schlaegt es sich 'in der Band'? Was kann man mit einem externen Midi-Controller alles anstellen? Lassen sich per CCs gemoddete Sounds ev. sogar abspeichern?

Wahrscheinlich gibt's dann auch ein PC-Editor, vielleicht so im Casio-'Vintage'-Design :)
 
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WENN du's behältst...?
 
WENN GAS, dann NUR in rot ! B-Sotck 'rot' war zum Glueck ausverkauft :D Manchmal muss man sich selbst austricksen ;)
 
Mich würde mal weiß reizen.
Rot sieht irgendwie "gestrichen", "angemalt" aus.
 
So, erst mal Midi (der Rest kommt in spaeteren Posts): Controller Key , MidiOexchen und Android Phone drauf losgelassen:


erst mal das 'negativ-Erlebnis': das 'CT Keyboard' ist offenbar vom Standard-Midi-Bereich getrennt, d.h.:
Sounds (unten mehr dazu) lassen sich ueber Midi Program Changes in die Midi-Channels 1-16 laden, aber koennen (ohne externe Helferlein) NICHT ueber die CT-Tastatur gepielt werden (die Presets auf dem CT schalten auch nicht um).
Auch lassen sich die Sounds, die ueber 'das Keyboard' gespielt werden, NICHT mit Midi Controller Messages veraendern.
Wahrscheinlcih ist die 'Keyboard-Engine' ueber SysEx erreichbar, eine SysEx Spezifikation gibt es aber (noch) nicht.

D.h. spielen + "Midi-modden" kann man nur ueber externe Hilfsmittel (Midi-Computer, PC, Tablet, Phone etc). Dazu spaeter mehr

Also dann auf die "Sounds in den Channels":
A) Sounds:
Per Default liegt in jeder Bank (msb/lsb) die standardisierte GM-Sound-Palette (128 Sounds).
In den Baenken 2-0 und 2-64 liegen die eigentlichen CT-S1-Sounds (in 2-0 ohne 'Effekte' wie Reverb, in 2-64 mit 'Effekten'), u.z. auf den Programmplaetzen 1-61. Die restlichen 65-128 sind dann wieder mit GM-Sounds 'aufgefuellt'.
Das gilt fuer die Channels 1-9 und 11-16 (ja, auch 16...)
In Channel 10 wird das Standard GM-Drumkit geladen.
D.h. man kann (theoretisch) 15-fach multi-timbral spielen + 1x Schlagwerk

Schematisch:
Bank Programm msb lsb 1 ...................... 61 62 ..............128 2 0 : [ CT Sounds 'ohne Effekte ][ GM-Sounds 62-128 ] 2 64 : [ CT Sounds 'mit Effekten' ][ GM-Sounds 62-128 ] 'Rest' [ GM-Sounds 62-128 ]

B) Midi Controller:
Die 'Channels' reagieren auf Midi Controller (vollstaendige Liste s. unten):
die Klassiker Pitch Bend, Modulation, Volume, Expression Pedal, PanPot.
ebenso Cutoff (sehr mild, eher 'Brillianz'), ADR-Huellkurve, Portamento, Vibrato, Reverb, Chorus (Resonanz reagiert NICHT !)
ebenso lassen sich die Channels verstimmen (per coarse und fine tune)


So, was kann man nun damit anfangen?:

nochmal schematisch:
Also nochmals: [ 'Keyboard-Sound-Generator' ] <= CT Tastatur, Bediehnfeld, 'Presets', Keyboard Konfig (EQ, Reverb, Volumen usw) [ '(GM)Midi-Sound-Generator' ] <= Midi-Controller mit externer Tastatur, PC, Tablet, Smartphone usw. zum 'Spielen' und Modden (GM-Controller)

1. Anschliessen eines externen Midi-Keyboards/Midi-Controllers : wg. Anschluss via Midi-USB muss der Kontroller 'Hostfunktion' haben, alternativ PC/Mac/IOS/Android dazwischenschalten als Midi-Usb-Host. Das externe Key nimmt dann auch die Rolle eines 2. Manuals ein.
2. Abspielen z.B. von Midi-Song-Files, Midi Rhythmus Pattern via PC/Tablet/Phone via 'App' (Softsequencer, Karaoke-Software, Lern-Software)
3. Der 'Ring-Trick': Anstoepseln eines Smartphones mit einer 'Midi'-App, die die gesendeten midi Noten-On/Off-Signale vom CT Keyboard in die GM-Engine umleitet:

[ CT Keyboard ] =='Note on/off' ==> [Smartphone mit Midi-Router Router] ==>'Note on/off' ==> [ 'Channels' ]

Die Sounds werden ebenfalls ueber vorbereitete (Touch)-Pattern der App ins CT geladen.
Um die eigenen CT-Sounds abzuschalten, setzt man entweder das CT-setting 'local off', oder speichert sich einen Preset in ein freies Tone-Memory, in dem die 'CT parts' (main/ u. ggf. layer) per 'part-volume' stumm geschaltet sind.

App fuer Android: Boldero Midi-Commander (freeware): installieren, Global Settings -> 'Midi' ->THRU
Controller koennen als Fader oder Potis erzeugt werden. Program-Changes als Buttons.
Anschliessend braucht man nur das das Phone ans CT anstecken, App started u. verbindet sich automatisch u. man kann sofort loslegen
Ich werd f. d. Commander bei Gelegenheit Configurations-Datei hochladen, die man nur noch importieren braucth

Pix vom MidiCommander s. unten


Uebersicht Midi Controller (verifizierte Liste.):

Spezial
=======================================================================================================
+ En msb lsb Pitch Bend
+ Cn vv Program Change (Bank Select s. 'Standard CC'

Standard CC
=======================================================================================================
dez. hex Controller

0 00 Bank Select MSB
32 20 Bank Select LSB

1 01 Modulation
7 07 Channel Volume
10 0A Pan
11 0B Expression

64 40 Damper Pedal on/off (Sustain) (63 off, 64 on)
66 42 Sostenuto Pedal (63 off, 64 on)
67 43 Soft Pedal (63 off, 64 on)

(71 47 Filter Resonance # listed in CT-S1 midi spec, but does not work )
74 4A Brightness/Filter Cutoff

73 49 Attack Time
75 4B Decay Time
72 48 Release Time

65 41 Portamento On/Off (63 off, 64 on)
5 05 Portamento Time
84 54 Portamento Control (Anlauftiefe 'vor erstem Ton')

76 4C Vibrato Rate
77 4D Vibrato Depth
78 4E Vibrato Delay

91 5B Reverb Level
93 5D Chorus Level

100 64 Registered Parameter Number (RPN) - LSB
101 65 Registered Parameter Number (RPN) - MSB
120 78 All Sound Off 0 (Midi Panic)
123 7B All Notes Off 0

Stimmung:
======================================================================================================
* coarse tune (RPN)
B0 65 00
B0 64 02
B0 06 vv # vv default = 40 00
B0 64 7F
B0 65 7F

* fine tune (RPN)
B0 65 00
B0 64 01
B0 06 mm # mm ll default = 40 00
B0 26 ll
B0 64 7F
B0 65 7F
 

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Weiter geht's.
Testbericht Bandprobe ueber g'scheite Lautsprecher, gespielt wurde mit div. APs, EPs, und ein bisserl mit Synthsounds.
aaalso:
allgemein ist die Klangqualitaet nicht mit dem vom Casio PX 5S zu vergleichen. Weder die APs (acoustic pianos) noch EPs. Das hoert man auch im Band-Radau raus. Das soll nicht heissen, dass sie schlecht sind (im Gegenteil, s.u. Vgl. mit Roland), bloss halt nicht auf dem Niveau eines ordentlichen Stage-Pianos.
Im Vergleich mit den abgrundtief-maechtigen Synthflaechen der PX fallen die der CT regelrecht in die Toy-Ecke ab - doch der Vergleich ist nicht fair - gegen ein Ausnahme-Geraet in der (UVP) 1000 Euro Liga (man beachte, die CT kostet in US keine 200 Euro).

Im direkten Vergleich zum "Allrounder" Roland VR09 (VR730):
die APs vom CT sind deutlich angenehmer, pianesker und kontrollierbarer spielbar. Das lyrischere und un-schrille der CT-APs im Vergleich zum "Roland Stagepiano Sound" ist auch den anderen Junx sehr positiv aufgefallen. Durchsetzungsvermoegen ist absolut gegeben, ohne je aufdringlich oder zu werden oder die Gehoergaenge zu foltern.
Im Grund lassen sich saemtliche APs einsetzen, gut gepasst haben fuer Rock-Blues (Stones Stil) die hellen Grands/Pianos, z.B. das Rock piano oder auch das Honky-Tonk, das nicht zu aufdringlich verstimmt ist. Aber auch das Grund-Piano (Stage Piano) ist sehr universell u. passt zu Rock sowie zu Balladen.
Waehrend des Spielens bin ich zwischen den (bereits optimierten) Roland-APs und den APs der CT hin und her gesprungen - und hatte die Roland-APs immer moeglichst schnell wieder "verlassen" :evil:

Auch die EPs kamen grosso modo gut. Wie schon gesagt, der Klang ist weicher, zurueckhaltender u. mehr vintage als bei Roland. Wenn der Song laut wird, funktionieren allerdings nur noch einige, die anderen gehen etwas unter.

Uebrigens kann das CT ja layern - hab ein paar nette u. kraeftige "Layer"-EPs erzeugt, die sich so nicht auf dem Roland abrufen lassen.

Die CZ/VZ Synths klingen halt ... im Classic Rock deplatziert, bei eher neuem/experimentellem Rock(-Pop) o. auch Jazz(-Fusion) sind sie hingegen eine ausgefallene Alternative.

Pers. Fazit: haette ich nicht schon eine PX waere die CT erste, sehr brauchbare Wahl als guenstiges, super-leicht-kompaktes, "Hammer-loses" AP/EP Ergaenzungsboard zur Combo-Orgel.
 
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So, hier mal ein erstes 'setup' Profile fuer Android Midi Commander. html-'Howto' ist ebenfalls im Zipfel (zip-file) enthalten - im Webbrowser oeffnen.
MC installieren (play store), Setup-file in den MC laden (s. howto), Midi-Setting auf THRU stellen: dann kann man die GM Sounds (bzw. CT-Sounds der 'GM-Engine') ueber die CT Tastatur spielen.
Im Setup file sind ein paar Beispiel-Patches, u.a. mit GM-Effekten wie Chorus (sehr feiner Chorus uebrigens), Portamento usw. - auf die 'onboard' Lautsprecher abgestimmt (der CP70 'Simple Minds'-Fake klingt gar net so schlecht find ich ... <kopfeinzieh>)

Noch 2 Dinge:
die 'GM sounds' lassen sich auch mit 'SURROUND' spielen: allgemein gefaellt mir die Surround-Funktion richtig gut, bringt eine Menge Fuelle und Raeumlichkeit in saemtliche Klaenge ohne den Klang selbst zu verfaelschen (hab da schon ganz anderes erlebt... :evil: )
@ Stuckl: die 'dynamische Orgel' funktioniert gut - z.B. wie 2 Manuale: links locker greifen: gedaempfte 08880... (oder so) Begleit-Registration, rechts fester spielen: full out ('Melodie')
 

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Und leslie slow / fast?
 
Und leslie slow / fast?
Du meinst, schaltbar? Nix. Ist vielleicht besser so - Casio und Leslie-Sim ... :evil:
Die CT-Orgelpatches sind ja auch in der GM-Sektion enthalten u. man koennte mal mit GM-Chorus o. GM-Vibrato experimentieren, ist aber jetzt zu spaet, das CT ist auf dem Retourenweg (Vernunft hat ueber GAS gesiegt, zumindest fuer den Moment ...) - vielleicht macht das jemand anders (mit Hilfe der MC-App) ???
 
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Wovon noch nicht die Rede war: Beide, das Casio CT und das Roland Go, haben nur einen Miniklinken-Ausgang. Für die Bandprobe geht das vielleicht noch zur Not, aber auf die Bühne würde ich mich damit nicht stellen - zu störanfällig. Und ich habe noch keinen wirklich stabilen und störungsfreien Adapter Miniklinke --> Klinke gefunden.
 
Wovon noch nicht die Rede war: Beide, das Casio CT und das Roland Go, haben en Adapter Miniklinke --> Klinke gefunden.
Hatte in dem Fall noch nie Probleme, die Kopfhörerbuchse als out zu verwenden.
 
zu störanfällig. Und ich habe noch keinen wirklich stabilen und störungsfreien Adapter Miniklinke --> Klinke gefunden.
das stimmt, hatte da auch schon Terz: es scheint, saemliche Klinken-Adapter 'Buchse-Buchse' stellen die Verbindung zur Steckermasse (Sleve) nicht durch eine Kontaktzunge, sondern durch 'Anschmieg-Kontakt' mit der metallenen 'Buchsen-Aussenhuelse' her. Damit der Stecker ueberhaupt reinfluscht, ist da etwas Luft - wenn man am Stecker wackelt, geht der Kontakt verloren und es knackst oder er ist ganz weg. Einige Metall-Buchsen'roehren' sind so eng, dass der Stecker(Sleve) regelrecht gepresst wird - der raue China-Buchsenstahl wirkt auf die empfindlichen Stecker hocheffizient grossflaechig abbrasiv (m.a.W die Stecker schaun aus als haett man sie mit 40er Schleifpapier abgezogen) und mit fortschreitendem Materialabtrag bekommt die Gschichte wieder 'Luft' ...
Eine Loesung: Selbstbau mit 2 (3 fuer Stereo auf 2x Mono) Einbaubuchsen (Thomann & al, 1-2 Euro), haben fuer alle Stecker-Segmente Zungen (ggf. vergoldet ;)). Buchsenkontakte mit Kabel verbinden (loeten), die Gschichte mit Tape umwickeln, oder, ganz nobel, in eine kleine Box einbauen :)

Andere Moeglicheit: wenn das zweite Key im Aufbau einen 3.5 Aux-in (fuer Zuspieler) hat: vom CT/GO direkt da rein (ein kleines 3.5-3.5 mm Kabel ist mir pers. sogar lieber als 2 dicke fette 6.3 Kabel dranzuhaengen)

Oder der Vorschlag von Unifaun.

Oder, oder .... ;)
 
Ich finde 3,5mm für die Bühne genauso wenig geeignet, wie Spannungsversorgung über Niedervolt Stecker. Beides wären für mich Ausschlusskriterien für ein Bühnenkeyboard. Einzig das SP404 hab ich eine zeitlang live eingesetzt, hat zwar keinen 3,5mm Ausgang, sondern Cinch, was ich genauso unglücklich finde, dafür aber NV-Stromversorgung. Hat immer funktioniert, aber trotzdem hab ich mich damit nicht wohl gefühlt. Für mein Keyboard würde ich das auf jeden Fall vermeiden. Mein Döpfer LMK hat auch eine externe Stromversorgung NV, und sollte ich das mal auf der Bühne nutzen, würde ich die NV-Buchse durch was robusteres ersetzen, z.B. eine XLR, wie Döpfer das später auch bei den LMKs umgesetzt hat, aber noch eher die Stromversorgung in‘s Innere verlegen und eine Kaltgerätebuchse verbauen.
 
denke, das ist pers. Geschmacks-Sache. Oder eine regionale - die Amis verkabeln selbst im Hobbybereich zwanghaft alles mit DI und XLR. Dann denkt man sich wiederum, Musiker wie der Alfredson setzen SK und PX5s aka externe Trafos ein - oder spielen iPad via 3.5mm zu - voellig 'unmoeglich' scheint das also nicht zu sein.
 
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