Atemübungen zur Beruhigung?

Iguana
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Also ich brauch irgend eine Technik um meine Stimme wieder auf ein normales Level zu bekommen wenn ich aufgeregt bin. Ich finde schon dass ich gut singen, halte für gewöhnlich auch die Töne und sing schön kräftig und laut.

Tja aber so bald es Zuhörer gibt klappt es nicht mehr. Gestern waren Freunde im Proberaum vorbei gucken und da hieß es "Spielt doch mal was!" Ich war jetzt nicht mega aufgeregt weil ich eigentlich wußte dass ich den Song kann, aber als ich anfing war die Stimme leise, die Töne kamen nicht, ich hatte zu wenig Luft und konnte nicht schön aus der Brust singen. War so kläglich dass ich dann meinte "es kratzt grad irgendwie im Hals" und hab abgebrochen. Mich ärgert das so, weil ich es doch eigentlich kann und wir den Song schon bis zum erbrechen geübt hatten. Habe in dem Moment auch nicht an Kritik oder ähnliches gedacht.

Der Song war clean gesungen mit Akkustikbegleitung. Komischerweise konnte ich bei unserem anderen Lied bei dem ich shoute alles "singen" wie immer. Und da war ich schon nervöser, weil ich nicht wusste wie die es finden würden. Aber das kann ich halt nur mit einer Technik und da kann ich auch nicht abrutschen wie beim cleanen Gesang.

Deshalb brauche ich irgend einen Tipp wie man sich beruhigt, gibt es Atem- oder Stimmübungen die einen wieder normal singen lassen? Oder ist es nur Übungssache und ich muss noch mehr an meinem Selbstvertrauen arbeiten und immer öfters mal vor "fremden" Leuten spielen? Hattet ihr anfangs auch solche Probleme?
 
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Lampenfieber nennt sich das. Das kenn' ich nur zu gut. So bald ich vor Publikum stehe (und das nach geschlagenen sieben Jahren Solo-Erfahrung) krieg' ich das bibbern (ja, das Mikro in der Hand zittert sichtbar!). Und zwar immer in der Form "Song selten vor Publikum gesungen - mehr Bibbern".
Die Effekte, die Du beschreibst lassen sich zwar in Maßen kontrollieren, aber ausschalten kann ich sie nicht. Ich habe mir deshalb angewöhnt, ein Stück als "Opener" zu haben. Einen alten Schinken, der schon so oft gesungen wurde, dass die Nervosität abnimmt. Irgenwann nach anderthalb Liedern stellt mein Körper fest, dass es jetzt genug war mit dem Adrenalin und benimmt sich.

So. Jetzt zurück zu Deiner Frage. Atemübungen... ich würd's mal mit den Atemübungen aus dem Autogenen Training oder so versuchen, vielleicht auch die Jacobson-Methode. Also gar nicht Gesangsspezifisch, sondern klassische Entspannungsübungen.
Da ich gelegentlich an starken Spannungskopfschmerzen leide, habe ich diese Techniken aus der anderen Ecke gelernt, aber die Methode "entspann' und zentrier' Dich mit einem tiefen Atemzug" funktioniert bei mir auch vor dem Singen.
(Ausatmen, ganz tief Luft holen, Luft kurz halten, ruhig und zentriert ausatmen). Mein Blutdruck geht dabei messbar runter und ich habe das Gefühl von freieren Lungen.

Gruß

Ice
 
Hi Iguana!
Was Du beschreibst, werden viele schon erlebt haben; das wird sich nach einigen Auftritten sicher etwas legen. Trotzdem kommt man immer wieder in neue Situationen, in denen dann die Anspannung wieder etwas steigen wird (größeres Publikum etc).

Wenn Du eine Atem-Technik suchst, mit der du dich beruhigen kannst, dann schau dich doch mal beim Thema Meditation um. Dort findet man einfache kleine Übungen, auch losgelöst von jeglichen religiösen Inhalten. Bücher dazu gibt es jede Menge, gerade aus dem buddhistischen Bereich. Auch das Internet bietet einiges. Zwar geht es da natürlich nicht um gesangsspezifische Übungen, aber um Atem und Beruhigung.

Im Mittelpunkt steht dabei meist die Achtsamkeit auf den eigenen Atem. Mit ein wenig Übung und Geduld kannst du solche Übungen ohne Hilfsmittel oder besondere äußere Bedingungen in jeder Situation durchführen.


Schau mal, vielleicht enstpricht das ja deinen Vorstellungen!

Gruß Brigde
 
Wichitg ist in solchen Augenblicken, daß man überhaupt die Nerven hat, an den Atem zu denken und etwas damit zu machen.
Du mußt Deine Atemzüge tief in den Bauch machen. Das ist auch der Kern der meisten meditativen Atemübungen.
 
Ich glaube mit atemübungen und dergleichen kommt man bei dem problem nicht weiter.
Man sollte sich nicht in einen buddhistischen mönch verwandeln müssen und eine halbe stunde meditieren,bevor man leuten etwas vorsingen kann.
Ich glaube man muss einfach(oder vielleicht auch nicht so einfach),seine einstellung zum vorsingen verändern.Es muss einem richtig spass machen,den leuten was auf die ohren zu geben.
 
siniman schrieb:
Ich glaube mit atemübungen und dergleichen kommt man bei dem problem nicht weiter.
Man sollte sich nicht in einen buddhistischen mönch verwandeln müssen und eine halbe stunde meditieren,bevor man leuten etwas vorsingen kann.


Darum geht es doch gar nicht. Vielmehr geht es um kleine Übungen; das können auch nur ein paar Augenblicke sein. Es geht pimär auch nicht um die Atemübung selbst, die ist nur Mittel zum Zweck. Ziel ist es, über die Achtsamkeit zur Beruhigung des Geistes zukommen.
 
Völlig richtig, auch wenn Du aus dem Bereich Autogenes Training oder Jacobson kommst, ist die tatsächliche Entspannung eine Frage von ein oder zwei Atemzügen, nicht mehr. Man muss halt vorher üben.
 
Ja ,ihr habt schon recht.
Nur,glaube ich dass ein Anfänger sich mit Meditation nicht beruhigen kann,vor allem
nicht wenn diese ihm von Leuten empfohlen wird die sich ,seiner meinung nach ,schon damit auskennen und auch viel mehr erfahrung als sänger/in haben.
Dadurch entsteht eine weitere hürde,nämlich richtig meditieren zu können.
Ich glaube manchmal kann man eine verkrampfung auch durch den sog. "Sprung ins kalte
Wasser" lösen.
 
Gerade die Jacobson-Technik (Progressive Muskelentspannung) hat erst mal nichts mit Meditation zu tun.
Hier steht ein bißchen was, in der Wikipedia finden sich auch brauchbare Links. Das lässt sich relativ schnell lernen, basiert ja darauf, dass Du eben nicht entspannt bist und bringt viel.
 
IcePrincess schrieb:
... aber die Methode "entspann' und zentrier' Dich mit einem tiefen Atemzug" funktioniert bei mir auch vor dem Singen.
(Ausatmen, ganz tief Luft holen, Luft kurz halten, ruhig und zentriert ausatmen). Gruß

Ice

Ganz, genau - einfach "nur" tief durchatmen. Das hilft enorm.
Vor meinem ersten und bisher einzigen Auftritt war ich auch mega-nervös.
Wir waren zwar mehrere Sänger, die abwechselnd gesungen haben, aber ich musste den ersten Song singen.
Ich hatte das Gefühl, mir sitzt ein riesiger Stein im Bauch - so angespannt war ich. Dann habe ich einfach tief durchgeatmet und war gleich viel entspannter.

Grüße
Brigitte
 

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