Attenuator - Selbstgemacht!

Bierschinken
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Attenuator selber zusammenbauen – Anleitung​

Hallo, nachdem mir immermehr meine Nachbarn auf den Wecker gehen, mit der Bitte Nachts nicht zu spielen bzw. tagsüber leiser, bin ich in Zugzwang gekommen etwas zu unternehmen.

Sicher, den Verstärker leiser stellen geht, aber im Falle eines Plexi oder Tweed-Amp geht dann auch die gewünschte Verzerrung verloren, also ist das keine Option für mich.
Etwas anderes muss her!

Als Mitglied des Tube-Town Forum stieß ich schnell auf den "Pos100", der mit wenigen Bauteilen eine Stufenlose Dämpfung des Ausgangssignals eines Verstärkers ermöglicht und damit wie geschaffen für meine Bedürfnisse ist.
Das wirklich clevere an dem Teil ist die Stufenlose Dämpfung und die Tatsache, das egal welche Last am Lautsprecherausgang hängt, der Amp immer eine Last von 8Ohm sieht.
Nimmt man 150W-Typen als Widerstände kann der Attenuator genügend Leistung vernichten um für jegliche Amps auch als Dummyload nutzbar zu sein.

Da alle meine Amps einen 8Ohm Ausgang haben beschloss ich auf die 16Ohm-Option zu verzichten. Auch den optionalen Line-Out habe ich (vorerst) nicht verbaut, da ich ihn eigentlich nicht benötige.
Meine Beta-Test-Version sieht nun etwa so aus:
Attenuator Schaltplan


Wie man sieht, sind es nicht viele Bauteile.
Man bekommt alles wirklich notwendige bei Tube-Town und landet dann bei einem Materialpreis von etwa 80-90.
Lediglich das Schraubenmaterial muss woanders beschafft werden (Baumarkt!) sowie die Wärmeleitpaste und den versilberten Kupferdraht den ich verwendet habe.
Es sei aber gesagt, dass sowohl Wärmeleitpaste als auch der Cu-Draht nicht notwendig sind.

Das Konglomerat der Teile schaut dann etwa so aus...
Rheostatpoti

Hier fehlend sind 2x M10 Unterlegscheiben für das Rheostatpoti, der bereits erwähnte versilberte Cu-Draht in 1mm Stärke und ein paar Schrauben für die Hochlastwiderstände.

An Werkzeug wird folgendes benötigt...
Rheostatpoti Werkzeuge

Im Laufe der Arbeiten hat sich eine zusätzliche Feile zum entgraten der Löcher als nützlich erwiesen.

Wenn das alles bereit liegt, kanns auch schon mit dem Bastelspass losgehen!

Zu Beginn sollte man die benötigten Lochdurchmesser mit der Schieblehre ausmessen und notieren um später Unfälle zu vermeiden.
  • Für´s Rheostat sinds 10mm
  • Buchsen 11,5mm
  • Schalter 12mm
  • Schraube M4, 4,5mm
  • Schraube M3, 3,5mm

Anschließend sollte man mit dem Rheostatpoti beginnen, da es das größte und eigentlich zentrale Bauteil ist. Nachdem das Loch angezeichnet und gebohrt ist, sollte man unbedingt überprüfen ob das Bauteil passt und an der richtigen Stelle sitzt.

Wenn alles stimmt, geht es weiter mit den Löchern für die Schalter.
Sind die richtigen Positionen bestimmt, kann angezeichnet und gebohrt werden.
Sitzen auch die Schalter, können zu guter letzt die Positionen der Buchsen bestimmt, angezeichnet und gebohrt werden.

Ist das geschafft, sollte der obere Teile des Gehäuse etwa so aussehen...
Gehäuse für Attenuator


Von Innen betrachtet schaut es so aus...
Innenleben Attenuator


Nun müssen die Befestigungslöcher für die Hochlastwiderstände angezeichnet und gebohrt werden.
Dabei sollte man auf die Höhe der Widerstände achten, damit es keine Platzprobleme mit dem Rheostaten gibt. Aus diesem Grund habe ich die beiden Widerstände soweit an die hintere Kante gesetzt wie eben möglich.
Da ich zudem weiss, dass das Ding im Betrieb richtig heiss wird, wollte ich gescheite Füße haben. Das Hammondchassis hat zwar ein paar Klebefüße beiliegend aber die sind nur wenige Millimeter hoch und waren mir nicht ausreichend.
Die Position der Füße sollte mit bedacht der Widerstände gewählt werden, sodass sich da nicht im Wege steht.

Nachdem die Löcher gebohrt sind können die Füße auch sofort montiert werden. zusätzlich sollten die Löcher für die Widerstände auf Größe und Lage überprüft werden...
Attenuator von unten


Und weils so schön ist, dürfen die Widerstände wieder runter und mit Wärmeleitpaste versehen werden.
WICHTIG dabei ist, dass die Wärmeleitpaste nur hauchdünn auf demWiderstandskörper sein darf, denn eigentlich ist Wärmeleitpaste schlecht! - Sie ist nur besser als Luft und sollte die kleinen Hohlräume zwischen Widerstand und Gehäuseboden füllen.

Am besten trägt man etwas von der Paste auf und verteilt es dann mit einem Spachtel, EC-Karte, Rasierklinge oder anderem glatten Gegenstand.
3rax-78.jpg


Die Paste sollte etwa so dick sein, dass sie so grade noch transparent ist. Man sollte noch den Untergrund des Widerstands erkennen.
Im Übrigen ist es fast egal welches Produkt man da nimmt. Einen hohen Silberanteil bedarf es hier nicht, sodass ultra teure "Szene-Produkte" ausscheiden.
Solange eine gute Langzeithaltbarkeit und Temperaturfestigkeit (mind 100°C besser 150°C) gegeben ist, reichen 2mL der Paste locker aus.

Hat man alles richtig gemacht, sollte keine Paste seitlich an den Widerständen herausquellen und etwa so aussehen....
3rax-79.jpg


Damit ist die Unterseite auch sogut wie fertig und wir widmen uns wieder der Oberseite.

Am besten demontiert man nochmals das Rheostatpoti um die Metallachse auf die gewünschte um zum verwendeten Knopf passende Länge, mittels Metallsäge, zu kürzen.

Zum Bestücken der Schalter sollten auch die Buchsen nochmals demontiert werden. Zumindest in meinem Falle war es sinnvoll, da die Buchsen ziemlich genau über den Schaltern sitzen.
Dann können die Bipolar-Kondensatoren auf den On/Off/On Brightswitch gelötet werden und die Drahtbrücke für den Bypass am Bypass-Schalter gelötet werden.
3rax-7a.jpg


Danach werden die Buchsen montiert und mittels Drahtbrücken durchverbunden...
3rax-7b.jpg


Und weil man den Draht grad in der Hand hat, kann man die beiden Hochlastwiderstände auch direkt durchverbinden und das Verbindungskabel anlöten...
3rax-7c.jpg


Dann kann man auch schon mit der Verkabelung beginnen!
Am besten druckt man sich den Schaltplan aus und geht ihn in stoischer Ruhe durch um jegliche Fehler zu vermeiden.
Lieber eine Verbindung 2 mal im Kopf nachgehen bevor sie verlegt wird, statt sich nacher blöde zu suchen nach dem Fehler!
Verkabelung


Der Aufmerksame Leser, wird die Schrauben und Lötfahnen am Poti entdeckt haben.
Das Poti wird mit eben jenen ausgeliefert, aber ich dachte mir dass ich auch gut die Kabel direkt an die Laschen löten könnte - Fehleinschätzung!
Das Material lässt sich auch mit einem Leistungsstarken Kolben nur ganz schwer verlöten, also lieber die mitgelieferten Lötfahnen verwenden.

Zuletzt noch die restlichen Verbindungen zwischen Ober- und Unterseite verlöten und wenn man möchte mittels Kabelbinder etwas Ordnung reinbringen.
3rax-7e.jpg


Ist man fertig, sollte man die gesamte Schaltung auf Kurzschlüsse oder fehlerhafte Verbindungen durchmessen, denn die wären für eventuell angeschlossene Amps eventuell tödlich!

100% Genauigkeit kann man mit den meisten Multimetern in diesen Niederohmigen Bereichen nicht erwarten, da oft schon die Widerstände der Messstrippen zu Fehlmessungen führen können. Also nicht auf den genauen Wert und die Zahl hinterm Komma achten, die Tendenz muss stimmen.

Gibt es keine Auffälligkeiten, d.h. kein Durchgang wo kein Durchgang sein darf o.ä., dann kann man endlich das Gehäuse verchrauben.
3rax-7g.jpg


Fertiger Attenuator DIY


Der Anfangs eingeplante Chickenhead greift mir nicht stark genug zu.
Das Poti ist recht schwergängig, sodass ich lieber einen kräftigeren Knopf verwende, den ich fester auf die Potiachse schrauben kann.
Zum Glück hatte ich in meiner Grabbelkiste noch diesen Knopf eines alten Plattenspielers.

Insgesamt habe ich etwa 8 - 10 Std für den Bau gebraucht, allerdings habe ich nicht strikt durchgearbeitet sondern hatte den Rechner nebenher laufen und so immermal Ablenkung. Wenn man sich ranhält sollte die ganze Sache in 4-5 Stündchen gehalten sein.

Ich habe jetzt ein paar Stunden mit dem Attenuator zugebracht und bin absolut zufrieden. Das Teil macht genau das was es machen soll!
In der Maximalstellung gibt es bereits eine leichte Pegelsenkung, die sich dann mit dem Poti bis zur völligen Stille runterregeln lässt.

Dank des Brightswitches kann man auch den Höhenverlust bei starker Abdämpfung wett machen. Entgegen vieler Leute Aussagen macht der Brightswitch bei meinen Amps jedenfalls einen riesen Unterschied - in allen Stellungen!

Um ehrlich zu sein ist mir der 10µ zuviel. Der 4,7µ bringt schon reichlich Höhen, sodass ich den 10µ wohl gegen einen kleineren C austauschen werde.
In der Stellung ohne jeglichen Brightkondensator fehlen mir dezent Höhen, das kann mitunter recht dumpf wirken. Hier werde ich wohl einen kleinen Kondensator fest installieren (470nF - 1µF ?!)

Das sind aber kleinigkeiten, die ich im weiteren Betrieb noch erforschen und anpassen muss. Da werde ich euch auf jedenfall auf dem Laufenden halten!

Vielleicht konnte ich ja den Einen oder Anderen auch zum Selbstbau animieren und hoffe dass der kleine "Workshop" euch dabei hilfreich ist.

Grüße,
Schinkn
 
Eigenschaft
 
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schöne sache, auch wenn ich persönlich einfach leistungsmäßig angepasste amp bevorzuge bzw. sowieso auf endstufenzerre verzichte...

was mir allerdings im (sonst klasse) tutorial fehlt, ist der hinweis darauf, dass man es hier zwar nicht mit wirklich lebensgefährlichen spannungen zu tun hat, aber dennoch hier ziemlich dicke leistungen ausm amp kommen und am werk sind, die auch mal was rösten können oder auch mal "britzeln", wenn man dran kommt. achtung! auch, dass im falle eines defekts des attentuators akute lebensgefahr für den amp besteht, kommt nur einmal kurz in einem nebensatz vor...
 
... wenn die genannten Ergänzungen noch kommen: 1A-Tutorial, hast dir ja richtig Arbeit gemacht! Gehört direkt bei TT verlinkt!

Und die stftung warentest hast du auch widerlegt: Bierschinken ist gar kein Gammelfleisch! :D:D:D

mfg, Immo
 
Hallo,

danke Jungs!

Nehmen wir mal einen "worst-case" an, wir haben einen Verstärker der 200W an 16 Ohm leistet. Dann liegen zwischen den Polen 63V.
Das ist dann grade so über den Schutzkleinspannungen von 50V AC.
Ich frage mich wirklich ob man das überhaupt spürt?

Bei einem gewöhnlichen 100W Verstärker, der verzerrt vielleicht 150W bringt sind das 48V und ist damit mMn ungefährlich bei Berührung. Insofern, ist da ein Disclaimer wohl überflüssig.

Und dass eine inkorrekte Verschaltung zum Tod der Endstufe des Verstärkers führen kann, weiss nun jeder der solch ein Projekt angeht, da er sich etwas mehr mit dem Thema Verstärker befasst hat.

Grüße,
Schinkn
 
Hi,

Ich wär da nicht so sicher, dass da jeder Plan hat... Könnte mir auch vorstellen, dass manch Hirni, der sich ein 100W-Stack ins Wohnzimmer gestellt hat, irgendwann merkt, das das ein bisschen laut ist. Jedenfalls sind fertige Attenuatoren ein häufiges Mittel, um falsche Kaufentscheidungen auszubügeln.

Und ist es nicht so, dass man nicht nur auf die Spannung gucken sollte, sondern auch auf die Stromstärke? Außerdem sollte ein Hinweis nicht nur da stehen, wo es sicher tödlich endet...
 
Nabend,

ich bin um ehrlich zu sein nicht Firm in solchen Sachen, aber meiner Meinung fällt der Attenuator unter Schutzklasse III wegen der Schutzkleinspannung < 50V AC.

Und diese Schutzkleinspannungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht zu Körperströmen mit lebensgefahr führen.

Ich werde das auch gerne nocheinmal recherchieren um ganz sicher zu gehen, dass ich keinen Quatsch erzähle.

Grüße,
Schinkn
 
also, du hast schon recht, dass das nicht tödlich sein kann. sonst würden die hersteller nie so was per klinkenbuchse auf die umwelt loslassen - spüren wird man denke ich 50V dennoch.

mir war es auch nicht hauptsächlich deswegen, sondern dass halt hohe leistungen dahinter stecken: da kanns warm werden, wenn nicht schlimmer - das ist, worauf ich raus will :)

und die gefahr fürn amp sehe ich auch nicht so weit hergeholt: ich kenne nicht nur einen richtig guten gitarristen mit nicht ganz kleinem equipment, der aber zu blöd wäre, auch nur die klinkenbuchse einer gitarre zu tauschen...

aber auch egal, spätestens jetzt haben roseblood und ich ja entsprechendes reingeschrieben :)

aber auf jeden fall lustiges musikding-treffen hier ;)
 
moin schinkn!

super-tutorial!

ich werd´s sicher nicht/nie selber machen, aber das ist ja super-übersichtlich gemacht + sehr gut geschildert.

interessant finde ich auch die preis-übersicht. eben ca. 80,- E. material plus ein paar stunden arbeit.

da sehen die weber-teile gleich nochmal deutlich günstiger aus als bisher ;)


cheers - 68.
 
Moin,

ja, manche Soaks sind wirklich gar nicht soo teuer, wenn sie denn gut sind (was ich von den Webers mangels Erfahrung nicht weiss).

Raphrav, wer zu blöd ist ne Klinkenbuchse zu verlöten, baut sich sicher keinen Attenuator ;)

Grüße,
Schinkn
 
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spüren wird man denke ich 50V dennoch.

eigentlich nicht, aber natürlich kommt es auch auf die Person und deren Zustand an.
Die haben bei der Norm sicher auch einiges an Headroom gelassen um wirklich sicher zu gehen.

bei mir ist es so das ich 100V an dünnen Hautstellen (z.b. Handgelenk Innenseite) nur als leichtes kribbeln warnehme. (Hab ich so in meiner Laufbahn als Elektiker rausgefunden.:D)


Gute und einfache Schaltung!:great:
Sogar der Widerstand am Amp ändert sich nicht zu sehr und das man ganz auf 0 Regeln kann find ich gut!

wie viel ändert sich der Sound?
hab den von Tube-Town nachgebaut und noch etwas mehr gedämpft, aber der Sound ändert sich bei großer dämpfung schon sehr viel.
 
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Hi,
Gute und einfache Schaltung!
Sogar der Widerstand am Amp ändert sich nicht zu sehr und das man ganz auf 0 Regeln kann find ich gut!
Ja, muss ich sagen, bin ich auch sehr angetan von.
Die Last ändert sich wirklich nur marginal über den Regelweg des Poti und man kann das Teil eben auch prima als Dummyload zum Messen oder Recorden verwenden.

Ich hab noch einen Satz für nen zweiten Attenuator für einen Freund, der bekommt nen Line-Out. Da bin ich mal gespannt was der kann, evt rüste ich den dann zum Recorden noch nach. :D

Soundlich wirds schon sehr dumpf mit höherer Dämpfung! - Das lässt sich mittels Bright aber prima kompensieren. Der 4,7µ ist da ideal. Damit habe ich einen ziemlich ausgewogenen Sound.

Grüße,
Schinkn
 
bei mir sind es komischerweise nicht die höhen was weg gehen, sondern der Sound wird irgendwie "weicher" nicht mehr so bissig und aggressiv, auch unten rum.
 
Raphrav, wer zu blöd ist ne Klinkenbuchse zu verlöten, baut sich sicher keinen Attenuator ;)

Ähhh... wieviele Leute wollen einen ganzen Amp bauen, obwohl sie zu blöd sind, sich ins Auge zu stippen? :D:D:D
 
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Boah ey, voll geil!
So'n Teil brauch ich auch, Keule :D
 
Ähhh... wieviele Leute wollen einen ganzen Amp bauen, obwohl sie zu blöd sind, sich ins Auge zu stippen? :D:D:D
genau das hab ich mir verkniffen, weil ich keinen bock auf grundsatzdiskussionen hatte - aber stimmt schon ;)
 
das ist toll. genau das richtige um meinem neuen twin beim recording etwas endstufensättigung zu entlocken.

mal ne bonusfrage:
was kann das teil nicht, was diese sündhaft teure hotplate kann?
der preisunterschied ist ja wriklich enorm.
 
Beweg deinen fetten Arsch hierher!
Das Zeug rostet noch weg.....

Wie lieblich! So nen Schwiegersohn wünscht sich Mutti! :D:D:D


---

Der Hot Plate hat offenbar noch n Knöpfchen mehr zur Klangformung, außerdem kann man laut Anleitung zwei Speaker-Outs anschließen (=2 Amps? Hab ich beim Überfliegen nicht gecheckt). Den Line-Out kann man ja beim Pos100 auch einbauen.
Echte Vorteile hat der Hot Plate wohl nicht. Der Preis erklärt sich wohl dadurch, dass hier a) wirklich mal der Preis der Bauteile ins Gewicht fällt (bei 9V-Effektgeräten kann man die als Großserienhersteller fast vernachlässigen) und b) dadurch, dass es ein Nieschenprodukt ist, das nur wenige anbieten. Und wer es braucht, braucht es dringend...
Was man von allen Attenuatoren nicht erwarten darf ist, dass der Amp dann ganz leise genauso klingt wie laut. Das liegt einfach daran, dass der Lautsprecher nicht ordentlich was zu tun kriegt, und wie der klingt, hängt nunmal extrem vom Pegel ab. Schaltungen wie diese sorgen aber zumindest dafür, dass die Endstufe sich richtig austoben kann.

mfg, Immo
 
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Das wirklich clevere an dem Teil ist die Stufenlose Dämpfung und die Tatsache, das egal welche Last am Lautsprecherausgang hängt, der Amp immer eine Last von 8Ohm sieht.

Das ist richtig, wenn man das Ding gleichspannungsmäßig analysiert. Für Wechselspannung stimmt das aber nicht, da besonders bei höheren Frequenzen die Kondensatoren den Dummy zum Teil überbrücken. Man muss auch aufpassen: Es gibt Amps, die mögen Kondensatoren am Ausgang überhaupt nicht und beginnen dann zu schwingen. Das sind nur sehr wenige, aber es gibt sie :)

Nimmt man 150W-Typen als Widerstände kann der Attenuator genügend Leistung vernichten um für jegliche Amps auch als Dummyload nutzbar zu sein.

Wenn man die Widerstände an ein ausreichendes nicht lackiertes Kühlblech schraubt, dann schon. Aber die meisten Amps haben weit nicht genug Leistung, um da Probleme zu machen.

also, du hast schon recht, dass das nicht tödlich sein kann. sonst würden die hersteller nie so was per klinkenbuchse auf die umwelt loslassen - spüren wird man denke ich 50V dennoch.

Die Sache mit den Klinkenbuchsen zu hinterfragen ist schon richtig, denn die 40Veff (100W an 16 Ohm) ziehen ganz schön in den Fingern und unter anderem daher bin ich auch überhaupt kein Freund von Klinkensteckern als Lastverbinder. Abgesehen davon sind sie rein strombelastbarkeitstechnisch dafür auch ziemlich ungeeignet. Aber sicherheitstechnisch ist das Ganze Schutzkleinspanung und somit kein Problem.

Was aber noch keiner angesprochen hat ist, dass das Teil Verstärker killen kann. Wenn man umschaltet, während da eine übersteuerte, nicht leerlauffeste Endstufe dranhängt, dann kann der kurze Leerlauf reichen, damit es scheppert. Also ohne Signal umschalten...

MfG Stephan

@Sven: Kekse! :D
 
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Moin Stephan,

danke für die Kekse :)

OneStone schrieb:
Für Wechselspannung stimmt das aber nicht, da besonders bei höheren Frequenzen die Kondensatoren den Dummy zum Teil überbrücken.
Ja klar, aber den Blindwiderstand so nachzubilden ist einfach zu aufwändig und ich finde auch klanglich gar nicht notwendig.

Aber wie Verhält sich das mit den Kondensatoren? - Die Problematik war mir in dem Maß nicht bekannt. Ich vermute, es könnte da Probleme durch die Gegenkopplung geben?!
Gibt es Gesetzmäßigkeiten nach denen man kalkulieren kann, wann es problemtisch wird?

OneStone schrieb:
unter anderem daher bin ich auch überhaupt kein Freund von Klinkensteckern als Lastverbinder
Zurecht! - Ich finde die SpeakOn-Verbinder auch deutlich besser, aber es ist wohl schwer den "Industriestandard Klinkenstecker" abzulösen.:redface:

OneStone schrieb:
Wenn man umschaltet, während da eine übersteuerte, nicht leerlauffeste Endstufe dranhängt, dann kann der kurze Leerlauf reichen, damit es scheppert.
Das macht man ja auch nicht :D
Also Kinder, Bypass nicht im Betrieb schalten!

Grüße,
Swen
 

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