Audio-Interface auch zum Musik-Anhören? Muß ich auf irgendwelche Treiber achten?

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Curtisblow
Curtisblow
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Hallo zusammen,

ich bin ein Amateurmusiker (git, voc), der in erster Linie Musik am PC hören will und nur gelegentlich mal etwas aufnehmen.
Die hier diskutierten Audio-Interfaces werden stets nur in Bezug auf ihre Recording-Fähigkeiten (welche Sampling-Raten, welche Latenz, wieviele Kanäle ...) besprochent. Leider finde ich NIE irgendwelche Hinweise über die Fähigkeiten zur Musik-Wiedergabe mit diverser "Player"-Software. Oder ist so eine Fragestellung überflüssig, weil so ein Interface das 100%ig kann?

Bis vor 4 Monaten benutzte ich einen alten Win2000 PC mit einer Terratec DMX6fire 24/96 (PCI-Steckkarte mit Breakout-Box). Dann habe ich aufgerüstet auf neue PC-Hardware und Win7 64 bit. Die Terratec läuft nicht mehr, aktuelle Treiber? Fehlanzeige.
Schade. Sound und Funktionen der Terratec waren für mich ok.

In erster Linie will ich jetzt den schlechten Onboard Sound ersetzen durch eine qualitativ bessere Soundkarte/Audio-Interface, mit der man auch daheim im Zimmer leidlich gut aufnehmen kann. Ich hatte mir dazu vor kurzem eine ESI ESP1010e zugelegt (PCIe Karte und Breakout-Box mit 8 Ein- und 8 Ausgängen). Der Sound war auf Anhieb um Klassen besser, so wie ich mir das vorgestellt hatte. LEider traten kurze Zeit nach der Installation massive Probleme mit dem Betriebssystem auf bis dem Rechner überhaupt kein Klang mehr zu entlocken war oder der Rechner aus seinem Energiespar-Zustand nicht mehr aufzuwecken war ... Ich werde das Ding zurückgeben, obwohl es mir von seinen Features her gefallen hätte: das Interface würde nämlich mit vielen verschiedenen Software-Schnittstellen/Standards (Treibern) klarkommen: EWDM, MME, DirectSound, ASIO 2.0.

Meine Fragen nun: Welche Audio-Treiberstandards sind wichtig? Brauche ich je nach Anwendungssoftware verschiedene Treiber? Welches Audio-Interface könntet Ihr mir dazu empfehlen?

Dazu liste ich erstmal auf, was ich eigentlich alles für Software verwenden will bzw. was ich mit dem Audio-Interface machen möchte:

1. Musik/Sounds abhören mit
itunes
Windows Media Player
DVDs abspielen mit z.B. VLC Media Player
Benötigen diese "Player" einen speziellen "Treiberstandard"? MME? DirectSound? oder funktionieren sie IMMER, egal mit welchem Audio-Interface?

2. Arbeiten/Üben mit dem Begleitautomaten BandInABox
dieses Programm erzeugt in erster Linie Midi-Daten, die in einen (Software-)Synthesizer zur Sounderzeugung geleitet werden. Mit der
künftigen BandInABox-Version (2012), die ich mir zuzulegen gedenke, soll das wohl der Roland VCS DXi sein, der wohl auch über einen ASIO Treiber angesteuert werden kann.
Wie das funktioniert, weiß ich aber nicht, hab ich noch nie gemacht.
Kennt jemand hier BandInABox? Welcher Treiberstandard würde für BandInABox notwendig sein, wenn man nicht ASIO verwendet?

3. Gelegentlich mal was aufnehmen (git und/oder voc oder irgendein stereo-audio-line-signal), z.B. mit Audacity oder evtl. auch mit professionellerer Software, die dem einen oder anderen
Audio-Interface gratis beiliegt (Cubase LE, Ableton LIVE).
Dazu sollte das Audiointerface wenigstens haben: 2 gleichzeitig nutzbare Input-Kanäle (MIC, Hi-Z, Line bzw. 1xStereo), 2 (oder wozu braucht man mehr als 2?) Ausgangskanäle für die Monitor-Boxen.
Latenzfreies Monitoring. Ich habe zwar bisher nur dynamische Mikros und keine Kondensator-Mics, aber Phantomspeisung vorsichtshalber sollte schon sein.
Schön, aber nicht unbedingt ein Muß wären: Kopfhörer-Anschluß, MIDI-I/O (Keyboard oder sonstige Midi-Instrumente hab ich eh nicht), Digitale I/O-Kanäle

4. Vielleicht noch gelegentlicher mal ein Spiel zocken, z.B. so ein Autorennen. Dazu brauche ich keinen 5.1/7.1-Surround-Sound oder sowas. Meine zwei Boxen (ESI nEar05) genügen mir. Ich mag die.

Da die Rückseite meines PCs ziemlich unzugänglich ist, wären Anschlüsse vorne (über eine externe Breakout-Box) deutlich besser, daher hab ich an ein USB-Interface gedacht. PCI(e)-Karten mit extra Box gibts nur
wenige oder sind teuer bzw. funktionieren nicht (?) richtig (siehe oben, meine letzte Erfahrung). Firewire hat mein jetziger Rechner nicht.

Preisvorstellung: bis 150 EUR.

Folgende Interfaces hab ich mal in die Auswahl gezogen, aber vielleicht könnt ihr mir ja was besser Geeignetes empfehlen:
Focusrite Scarlett 2i2
Focusrite Sapphire 6 USB
M-Audio Fast Track Pro
Roland UA-55 Quad Capture (da ist mit 179 EUR aber die Schmerzgrenze eigentlich schon überschritten)

Funktioniert all die Software, die ich oben aufgelistet habe, mit diesen Interfaces? Denn nicht alle Interfaces unterstützen auch alle Treiberstandards.
Und was ganz wichtig für mich wäre: Zuverlässige Treiber, die stabil laufen (und wofür es auch in ein paar Jahren noch Updates gibt). Dafür nähme ich auch Abstriche bei Samplingraten oder Latenzen in Kauf. Der Sound
soll aber schon gut sein.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Gruß
Curtisblow
 
Eigenschaft
 
Hallo,
grundsätzlich sind die Interfaces, die du genannt hast, alle in der Lage die von dir gestellten Anforderungen zu erfüllen. ASIO und MME bzw. Direct Sound können die wohl alle. Line-ins und -outs, sowie Mikrofoneingänge haben sie auch alle. D.h. du solltest dein Equipment ohne Probleme anschließen können. Für die Monitore sind symmetrische Ausgänge sicher von Vorteil. Aber das haben ja auch alle von dir genannten Interfaces. Wenn du Wert auf gute Erreichbarkeit der Anschlüsse legst ist ein USB-Interface in diesem Preisbereich sicher die beste Alternative. Ich kenne zumindest keine PCI(-Express)-Karte mit Breakoutbox in dieser Preislage. Der Vorteil einer PCI(-Express) Lösung dürften allerdings die vermutlich niedrigeren Latenzen beim Monitoring und Spielen von Softwareinstrumenten sein. Ich vermute allerdings, dass für deine Anwendungen die Latenzen nicht so relevant sein dürften, bzw. die eine USB-Interfaces ausreichen.
Das Scarlett ist übrigens mehr oder weniger der Nachfolger des Saffire 6 und dem daher vorzuziehen. Das M-Audio-Gerät ist ja schon ewig auf dem Markt und bestimmt auch nicht schlecht, zumal es MIDI hat. Das ist nicht schlecht wenn du mal ein Keyboard anschließen möchtest. Schau dir auch noch mal die Presonus Audiobox USB an in der Preisklasse. Wenn du auf die Eingänge vorne am PC verzichten willst kommt vll. auch eine günstigere PCI-Lösung, wie z.B. die M-Audo Delta Audiophile 24/96 in Betracht. Die hat allerdings auch weniger Anschlussmöglichkeiten.
Über die meisten von dir genannten Interfaces dürfte es hier im Forum auch schon User-Erfahrungen geben bzgl. Qualität und Treiberstabilität. Ein Tipp hier die Kaufempfehlungen am Anfang des Forums. Deine Treiber- und Wiedergabeanforderungen sollte eigtl. jedes halbwegs ordentliche Interface erfüllen.
 
Hallo dstr,

danke für die prompten Antworten. Sind sehr hilfreich und haben mich erstmal ein wenig beruhigt.
Natürlich habe ich die Kaufempfehlung am Anfang des Forums gelesen. Sie kommen mir ein wenig "Tascam-lastig" vor ;)
Im Forum bin ich allerdings öfter über Treiberstabilitätsprobleme mit Tascam-Interfaces gestolpert, vielleicht habe ich da einen falschen Eindruck bekommen?

Das Presonus habe ich mir auch angesehen. Hinsichtlich Ausstattung unterscheiden sich die Geräte ja eigentlich nur durch (Nicht-)Vorhandensein von Digitalen SPDIF- und MIDI-Ein/Ausgängen.
Brauche ich aber beides (bis jetzt) nicht.

Das einzige PCIe-Interface mit Breakout-Box unter 150 EUR, das mir untergekommen ist, war das ESI ESP1010e, ein "Super-Schnäppchen" (139 EUR statt UVP 399 EUR) weil Versandrückläufer bei Thomann. Und das Ding scheint bei Thomann (wie auch
bei Musik-Service) aus dem Lieferprogramm genommen worden zu sein (warum wohl??? :gruebel:), obwohl es doch erst im April 2009 auf den Markt gekommen ist. Vielleicht wegen der Stabilitätsprobleme,
die mir auch begegnet sind? :mad:
Überhaupt empfiehlt hier kaum einer ein Interface von ESI (z.B. die Maya 44 XTE PCIe-Karte hätte ziemlich genau die Features, die ich bräuchte, bis auf die "fehlende" Breakout-Box). Taugen die nix?

Mittlerweile ist für mich das wichtigste: sauberer, fein aufgelöster Klang und stabile Treiber, mit denen allen Anwendungsprogrammen, die ich benutzen will, zurechtkommen.
Im Benutzerhandbuch des ESI ESP100e steht eine interessante Aufstellung, welcher Treiber von welcher Anwendung benutzt wird:
MME von z.B. WinAmp, WaveLab, Cakewalk, Audition, Vegas
WDM von zB. SONAR, PowerDVD, WinDVD
ASIO von z.B. Cubase, Logic, Reason, Nuendo, SONAR, Samplitude
GSIF von GigaStudio

Audacity benutzt, wenn ich mich recht entsinne, ebenfalls MME.

Zwei Fragen hätte ich noch:
Ist WME und MME dasselbe?
Was ist WDM? DirectSound?

Ich denke, es wird wohl das Focusrite Scarlett 2i2 werden. Ist zwar erst kurz auf dem Markt, scheint aber ein Renner zu sein.

Nochmals danke und groovigen Grooß
Curtisblow
 
So,

ich habe mir bei Thomann das Focusrite Scarlett 2i2 bestellt, heute ist es eingetroffen.
Ausgepackt, Treiber installiert, angeschlossen, funktioniert. Absolut problemlos. Das Gerät wird zunächst mal über die normale Windows-Systemsteuerung als Audio-Gerät angesprochen und ist nach der Treiberinstallation als Standard-Ausgabe und Standard-Eingabegerät definiert.
Die Ausgabe von den üblichen Anwendungen wie Windows-Media-Player, itunes, VLC-Media-Player funktioniert ohne Probleme. Die Klangqualität ist auch spürbar besser als vom Onboard-Chip.

Erste Aufnahme-Versuche (dyn. Mikrofon, E-Gitarre) über das "Windows-Aufnahmegerät" klappten ebenfalls auf Anhieb, aber natürlich mit deutlichsten Latenzen.
Die dem Scarlett beiliegende DAW-Software (Ableton Live Lite), die mit ASIO-Treibern fast latenzfreie Aufnahmen ermöglichen soll, habe ich noch nicht installiert. Ich werde wieder berichten.

Nach den ersten Eindrücken bin ich sehr positiv angetan von Klangqualtiät, problemloser Treiberinstallation und Funktion unter Windows (Win7 64 bit), Optik und Haptik des Geräts.

Groovigen Grooß
Curtisblow
 
ich empfehle durchaus öfter PCI Steckkarten (meist aber die Juli@), allerdings nicht in Fällen wie deinem, wenn's schon mal gehakt hat.
Die 'Fehlersuche' wird dann aufwendig - und du bist ja einigermassen stressfrei zu einer schnellen Lösung gekommen.

bei BiaB 2012 wird man Midi nur noch für vorhandene Arrangements oder stark elektronisch angehauchte Sachen einsetzen.
Für den typischen Band-Charakter sind die Realdrums und Realtracks um vieles interessanter.
(einzelne Audio-Spuren kannst du übrigens auch direkt in das Arrangement aufzeichnen)
Die Sache mit den Realtracks ist extrem clever gelöst:
im Grunde arbeitet das wie Midi, holt sich die benötigten Audiosegmente aber aus ellenlangen, live eingespielten 'Bibliotheken' die zig Varianten von Spielweisen enthalten und setzt die Fragmente entsprechend der 'Stilvorschrift' und Noten zu einem backing-track zusammen. In immer neuen Varianten.
Die 'guten' kann man logischerweise fixieren und auch abspeichern.
Der Haken an der Sache ist folgender: diese Realtracks kosten einzeln sehr viel Geld.
Wenn man das nutzen will, kommt man in der Regel kaum um die 'vollständigen' Versionen herum.
Ist aber imho jeden Euro wert. Ich habe so eine Version (2010) auf externer USB-Festplatte.
Die Installation von selbiger auf den Rechner ist locker 4 Stunden gelaufen - an DVDs will ich da gar nicht denken...
Einfach mal durchrechnen.

ach so... Audacity muss man sich nicht antun.
Ich nehme für 'Schnellschüsse' meist Wavosaur (der Name ist bekloppt, das Programm nicht - allerdings englisch)
Reaper 0.99 ist frei und allemal besser als die Seuche mit A. (tut mir leid, ich kann das Teil nicht ausstehen)
Von Samplitude gibt es auch eine freie Version mit maximal 8 Spuren oder so...

cheers, Tom
 
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