Audio-Recorder oder Mikrofon für Sprachaufnahmen

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flautilius
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Hallo zusammen,

mein Projekt besteht darin, geleitete Meditationen zu produzieren, also Sprachaufnahmen mit Meditations-Musik im Hintergrund (als separate Aufnahme und Tonspur).

Ich hatte bereits Gelegenheit, probeweise für die Sprachaufnahmen einen Marantz-Recorder und ein hochwertiges Mikro zu verwenden, kam damit aber nicht so gut zurecht. Das teure Mikro nimmt zuviel Nebengeräusche beim Sprechen auf, jeden kleinsten Schmatzer etc., das ist wirklich störend. Trotz viel Herumprobieren mit unterschiedlichen Aufnahmeeinstellungen ließ sich das Problem nicht lösen.

Zuletzt habe ich mit einem relativ günstigen Diktiergerät aufgenommen, dem Philips DVT 4010. Direkt unter den Mund gehalten, am Stecker des Kopfhörers festgehalten, damit es keine Bewegungsgeräusche gibt, Mikro-Empfindlichkeit heruntergesetzt und aufgesprochen. Klappt prima, ohne störende Nebengeräusche.

Natürlich ist die Audioqualität an sich zwar okay, aber nicht hervorragend.

Deshalb möchte ich fragen: Gibt es einen Audio-Recorder (oder ein Mikrofon), den man ganz unkompliziert und spontan für Sprachaufnahmen verwenden kann, der einerseits nicht so empfindlich ist, dass alle Nebengeräusche beim Sprechen (und beim Festhalten) aufgenommen werden und der andererseits mehr Audioqualität bietet als das Diktiergerät?

 
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Hallo, flautilius,

vorab erstmal die Frage, welchen Marantz-Recorder und welches Mic Du benutzt hast? Wie nahe warst Du vor dem Mikrofon? Ggfs. Popschutz benutzt? Normalerweise müßtest Du bereits mit den eingebatuen Mics der heutigen Mobilrecorder ganz gute Ergebnisse erzielen können.
Wie montierst Du die Musik mit der Sprache zusammen? Aus "separate Aufnahme und Tonspur" schließe ich, daß Du da wohl noch irgendeine Software benutzt. Vielleicht kommen wir da ein wenig weiter ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Anbei siehst du die Geräte, die ich benutzt habe.
Popschutz natürlich auch benutzt.
Alles probiert mit unterschiedlichen Abständen zum Mikro und manueller Tonsteuerung.

Das Problem scheint aber auch vielen Sprechern bekannt zu sein: Auch teure und hochwertige Mikros schützen nicht davor, dass Nebengeräusche beim Sprechen, jeder winzige "Schmatzer", übermäßig laut aufgenommen werden. Häufig sind zusätzlich die höheren Frequenzen überbetont. Ich meine diese Zischlaute, die in den Ohren weh tun. Für Meditationen ganz ungeeignet.

Ich habe auch nicht für jede Aufnahme etliche Stunden Zeit, um alles digital nachzubessern.

Deshalb nehme ich aktuell ja nur noch (meine Stimme) mit dem genannten Diktiergerät auf, das einigermaßen befriedigende Ergebnisse erzielt, ohne dass die Aufnahmen lange bearbeitet werden müssten. Jedenfalls sind weder die Nebengeräusche beim Sprechen überbetont noch die höheren Frequenzen.

Und aus diesem Grunde habe ich gefragt: Kennt Ihr Mikros oder Recorder, die ähnlich "tolerant" aufnehmen und zusätzlich eine bessere Tonqualität haben als das (schon durchaus brauchbare) Diktiergerät?
 

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Bei Deinen Aufnahmen muss man ermüdungsfrei zuhören können. Schmatzer und ähnliches schneidet man bei professionellen Aufnahmen heraus und benutzt in der Regel Mikrofone mit guter Auflösung wie das Neumann U 87 (a)i, das so ziemlich das Standardtool für Sprachproduktionen weltweit ist. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Microtech Gefell MT 71 S geamcht, das gleich gut ist, offener klingt aber mehr als tausend Euro billiger. Um Handlinggeräusche zu vermeiden nutzt man/frau ein Stativ (auch gerne Tischstativarme bei Sprachaufnahmen) und eine "Spinne" (eine elastische Aufhängung). WaveLab von Steinberg in einer abgespeckten Ausführung ist ein ausgezeichnets Programm zur Aufnahme und Bearbetung. Dazu ein RME Babyface und Du hast Profiqualität für unter 2.000 Euro. Audio Technica hast Du ja schon benutzt. Ist auf jeden Fall ordentlich brauchbar. ich kann jetzt aber nicht erkennen, welcher Typ. Überbetonte Höhen gibt es bei AT aber eigentlich nicht.
 
Ein professionelles Diktiergerät macht eine Menge 'Vorverarbeitung' bei der Aufnahme.
Das Ziel dort ist vor allem die spätere automatische Textausgabe.
(kann mir gerade nicht vorstellen, dass dabei eine auch nur ansatzweise 'angenehme' Sprachwiedergabe erfolgt - aber ich war ja nicht vor Ort)
Wie du bereits erwähnst - das Problem ist vollkommen natürlich. Ein Mikrofon zeichnet auch die Dinge auf, die wir im Alltag schlicht überhören. Je besser das Mikrofon, desto deutlicher werden uU auch subtile Unterschiede.

Es ist nicht nur der Abstand - auch die Einsprechrichtung macht eine Menge aus, zB etwas am Mikro vorbeisprechen, das Mikro leicht schräg stellen.
Wenn's mit dem Audiotechnica problematisch ist, mal das Standard SM58 im Handbetrieb nutzen.
Dabei sollte sich eine gute Ansprechposition relativ schnell finden lassen.
(die Bassanhebung durch den Nahbesprechungseffekt kann man per EQ absenken)

Imho ist das, was du vorhast deutlich anspruchsvoller als einen Pop-Tack einzusingen und eine Begleitung drunter zu legen.
 
Imho ist das, was du vorhast deutlich anspruchsvoller als einen Pop-Tack einzusingen und eine Begleitung drunter zu legen.

Ehrlich gesagt, ich hätte nie geglaubt, dass Sprachaufnahmen so kompliziert und mit so viel Arbeit verbunden sind. (Sofern man professionelle Standards anlegt.)

Was die Wirkung der Meditationen betrifft, ist das aber so: Wenn ich mit dem hochempfindlichen Mikro aufnehme, muss ich viele Stunden Arbeit reinstecken, um jeden "Schmatzer" zu entfernen. Wenn ich mit dem günstigen Diktiergerät aufnehme, ganz ohne Plopschutz und ohne Tisch-Stativ und ohne Akustikschaumstoff, entstehen paradoxerweise kaum Probleme. Ich kann diese Aufnahmen ohne viel Schneide-Arbeit verwenden - und die Zuhörer finden die Aufnahmen TROTZDEM gut.
Ich werde sicherlich nicht noch einmal tausend Euro in die Technik stecken, um mir exorbitant mehr Arbeit zu machen, die von den Hörern offenbar gar nicht wahrgenommen wird.

Dachte halt nur, dass es vielleicht für 200 Euro ein Mikro gibt, das einen guten Kompromiss darstellt zwischen Aufnahmequalität und Toleranz gegenüber den besagten Nebengeräuschen beim Sprechen.
 
Ich bin da auch eher gedanklich auf der Wellenlänge von Telefunky. Ein Top Mikrofon wie das von Astronautenkost genannte U87 hört eben nur noch besser, und wenngleich die erreichbare Qualität unter den richtigen Bedingungen damit absolutes Profi Niveau darstellt, ist das aber auch mit dem entsprechenden Aufwand in der Nachbearbeitung verbunden.
Mein Tip geht eher in Richtung klassisches Broadcast/Radio Mikro, beispielsweise das EV RE20. Das ist von vornherein so konstruiert worden um Sprache mit möglichst wenig Nachbearbeitung angenehm einzufangen. Nicht umsonst ein Klassiker der amerikanischen Radiostationen.
Für geringeren Nachbearbeitungsaufwand würde ich ein festes Setup der Mikrofonierung einrichten (eine Reihe Versuche mit verschiedenen Positionen und Abständen), dann ausprobieren was davon am wenigsten Nachbearbeitung benötigt und dann entsprechende Presets für die verwendeten Tools anlegen. Sind die Aufnahmebedingungen konstant, ist es auch die Nachbearbeitung. Jedenfalls bei vergleichbarem Material und identischem Sprecher.
Ein typisches Problem in deinem Fall ist ja, dass man für solche Meditationen eher ruhig, also relativ leise spricht. Dabei ist es aber so, dass die Sibilanten (Zischlaute) immer eine gewisse Grundlautstärke haben, die sehr vom jeweiligen Sprecher abhängt. Also je leiser die Stimme, desto mehr treten diese Sibilanten in den Vordergrund. Mit einer voluminösen Stimme klingen diese Laute im Verhältnis leiser. Manche Leute zischen ihr S sehr scharf, fast schon wie eine Hundepfeife, bei anderen Sprechern ist es eher verwaschen. Arbeitest du mit verschiedenen Sprechern musst du sowas in deinen Einstellungen ebenfalls berücksichtigen, ein 1-for-all Preset ist da nicht machbar.

PS.: Natürlich kannst du auch mit einem 300 Euro Setup von Mikro+Interface schon recht gute Aufnahmen machen, aber dann eben auf jeden Fall mit deutlich mehr Nachbearbeitungsaufwand. Andererseits liegt man mit einem Setup aus Mikro+Channelstrip auf Radioniveau bei *mindestens* 1500 Flocken, und moderne Oberklasse Stationen haben nicht selten eine Signalkette, die locker nochmal das zehnfache davon kostet. Für das Geld kann man sich auch seeehr lange hinter seinen Rechner klemmen.
 
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Wenn ich mit dem günstigen Diktiergerät aufnehme, ganz ohne Plopschutz und ohne Tisch-Stativ und ohne Akustikschaumstoff, entstehen paradoxerweise kaum Probleme. Ich kann diese Aufnahmen ohne viel Schneide-Arbeit verwenden - und die Zuhörer finden die Aufnahmen TROTZDEM gut.
dann hast du wirklich Glück und profitierst von der Entwicklungsarbeit der Philips Ingenieure.
Die filtern die beschriebenen Effekte schon bei der Aufnahme heraus, weil sie die automatisierte Weiterverarbeitung schlicht stören.
Könntest du einen kurzen Aufnahmeausschnitt (nur Sprache) irgendwo hochladen - würde mich echt interessieren. :)
 
Natürlich gehen Aufnahmen mit dynamischen Mikros auch zur Not. Bloß bei langen Aufnahmen geht es dann um die schnelle Ermüdung des Zuhörers/Zuhörerin. Das BP 40 von Audio Technica ist ein brauchbares Teil. Wenn Du es aber in besserer Abstimmung haben willst, probier doch das MD 300 von Microtech Gefell aus. Ist ein dynamisches Spitzenmikro u.a. für den Broadcastbereich. Du kannst Dir das bei den Thüringern für die Kosten des Rückportos ausleihen und zwei Wochen lang testen.
 
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Ggf. ist es aber auch Pfiffig einen 4-Spur Fieldrekorder zu nutzen, der noch zusätzlich 2 Mikrofone nutzen kann. Ich besitze den DR-40v2 von Tascam, der kann genau das.
So kannst Du je nach Sitzung entscheiden was besser war, oder ggf. einen passenden Mix erstellen. Da helfen dann auch Presets. Wenn Du immer gleich aufbaust und immer die gleichem Mikrofon nutzt kannst Du Dir ja ein einmaliges Preset dafür in der DAW anlegen und benutzen.

Als Mikrofone finde ich die tbone SC 600 von thomann gelungen. Sie schonen den Geldbeutel und bieten Dir viele Möglichkeiten, da sie auch als Kugel nutzbar sind.
 
Müllt die Ohren Euerer Zuhörer doch bitte nicht bei nackten Sprachaufnahmen durch irgendwelchen Billigscheiß zu!
 
Müllt die Ohren Euerer Zuhörer doch bitte nicht bei nackten Sprachaufnahmen durch irgendwelchen Billigscheiß zu!

Es sind keine "nackten Sprachaufnahmen". Im Hintergrund ist Musik.

Wie Menschen Sprachaufnahmen empfinden, kann übrigens sehr unterschiedlich sein.
Teure Mikros sind nicht notwendig besser in der Wirkung als billige. Zumindest ist das meine bisherige Erfahrung.
 
:evil:
Stimmt aber. Gerade Sprachaufnahmen sind recht anspruchsvoll, weil wir Menschen darauf total justiert sind und kleinste Nuancen unterscheiden können.
Ganz wichtig ist natürlich auch die Performance.
Wenn Du Dir mal so Sachen von zB Werner Eberwein anhörst, dann wird deutlich, dass es eben nicht nur die Sprachtechnik und Induktionstechniken sind, die die Qualität ausmachen, sondern eben auch die Sprechtechnik. Da steckt viel Übung drin.
Und aus eigener Erfahrung kann ich auch behaupten, dass die Fokussierung bei der Aufnahme ohne reales Gegenüber eine ganz schöne Herausforderung ist.
 
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:evil:
Stimmt aber. Gerade Sprachaufnahmen sind recht anspruchsvoll, weil wir Menschen darauf total justiert sind und kleinste Nuancen unterscheiden können.
Ganz wichtig ist natürlich auch die Performance.
Wenn Du Dir mal so Sachen von zB Werner Eberwein anhörst, dann wird deutlich, dass es eben nicht nur die Sprachtechnik und Induktionstechniken sind, die die Qualität ausmachen, sondern eben auch die Sprechtechnik. Da steckt viel Übung drin.
Und aus eigener Erfahrung kann ich auch behaupten, dass die Fokussierung bei der Aufnahme ohne reales Gegenüber eine ganz schöne Herausforderung ist.

Das ist schon richtig. Allerdings kommt es bei solchen Aufnahmen eben auch darauf an, dass der Sprecher selbst in einem entspannten Zustand ist und sich nicht zu sehr auf die Technik konzentrieren muss.
Mit Diktiergerät am Mund im entspannten Zustand und bequemen Sessel im Wohnzimmer gelingen mir oft bessere Aufnahmen als im sterilen Tonstudio, umgeben von technischen Geräten.
Die Qualität des Inhalts ist wichtiger als die Tonqualität. Natürlich wäre es optimal, auch tolle Tonqualität produzieren zu können.
 
Letztlich stimmt das. Die uralten Aufnahmen von Milton Erickson funktionieren auch noch ;)
 
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Der Sprecher/die Spercherin sollte in der Regel in einem konzentrierten Zustand sein! D.h. mögliche Ablenkungen minimieren. Bei professionellen Produktionen ist die Umgebung entsprechend und ein Tontechniker/eine Tontechnikerin da, die sich um die technische Seite kümmert. Oftmals gibt es noch Regisseurin/Regisseur, die sich um den Ausdruck etc. kümmern. Wie man/frau sich denken kann, geht es bei Sprachproduktionen um Verständlichkeit, bei Tutorials und Hörbüchern sogar auf Dauer. Dafür gibt es künstlerische, handwerkliche und technische Voraussetzungen. Aus Respekt gegenüber den Zuhörerinnen und Zuhören sollte man/frau die so angehen, dass man/frau das bestmögliche Resultat erreicht. Anders als vor dreißg Jahren, muss man dafür nicht mehr den Gegenwert eines großen Autos hinblättern, aber es gibt auch Grenzen unter die man/frau nicht gehen sollte. Wenn im Hintergrund Musik läuft, sollte das Mikro ein durchsetzungsfähiges Signal abgegeben. Ich habe ein recht große Erfahrung mit verschiedensten Mikrofonen und Sprachproduktionen und muss Dir sagen, dass die besten Mikros immer auch ihren Preis haben. Aber auch mit niedrigeren Budgets kann man anständige Aufnahmen hinkriegen. Dein Audio Technica ist so ein Teil mit dem das geht. Da ist es Blödsinn Dir einen billigst Thomannknochen nahezulegen. Wenn Du Dich ein wenig damit beschäftigst und Du Dir damit einmal ein gutes Set-up einrichtest, werden die Aufnahmen auch nicht so mühselig. Für die weitere Bearbeitung gibt es professionelle Tools die Dir die Arbeit erleichtern. Handwerk ist auch immer das Wissen um die Werkzeuge, Kunst das Wissen um die Mittel.


 
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Deine Erläuterungen sind sicher richtig, wenn es um kommerziellen, Professionellen Inhalt geht oder dem, was man anstreben kann. Geschulter Sprecher. Bitte mit Stimmtraining. Ein Studio. Regie. Tontechnik. Und das dazugehörige Equippment.

Ich muss an dieser Stelle zugeben, den Besitz des Audio-Technika schlicht nicht gesehen zu haben. Ich hatte nur das Diktiergerät wahrgenommen. Dann braucht es natürlich kein anderes Mikrofon wenn er ein solches AT bereits hat. Das ist richtig.

Dennoch möchte ich was zum „Billigscheiß“ einwenden.
Ich sehe da ganz allgemein immer wieder ein Missverhältnis zwischen persönlichen, mit Sicherheit durch die Erfahrung stark gestiegenem Anspruch und dem daraus resultierendem Rat, der für professionelle und kommerzielle Ziele absolut enwandfrei ist, aber nicht dem Ziel eines Amateurs gerecht wird.

Ich bin ein großer Freund von Hörbüchern. Simon Jäger hat sein erstes Hörbüch bei sich zu Hause eingelesen ... hat mich auch nicht gestört, dass im Hintergrund mal ein Hund gebellt hat. Das hat den Inhalt und die Darbietung nicht geschmälert.

Dafür gibt es professionelle Aufahmen in der Sprecher oder die gesamte Produktion einfach nichts taugt. Wo Fehler drin sind. Textstellen wiederholt werden etc. Da nutzte offenbar weder Studio noch teures Equippment etwas.

Es kommt da meines Erachtens nach mehr auf den Inhalt an.

Natürlich soll das nicht bedeuten, dass man mit einer Handyaufnahme in der U-Bahn in der Lage ist gute Aufnahmen zu erreichen. Aber immer gleich die Profi-Keule als das Wahre zu preisen halte ich auch nicht für den passenden Ansatz.

Wenn man sich mal bemüht, etwas Zeit und Muße investiert und das ganze nicht immer gleich als Hochglanz-professionelle „Produktion“ ansieht - manche Menschen wollen einfach nur mit geringem oder überschaubarem Niveau auf einem Amateur Level einem Projekt nachgehen - ist auch mit dem „Billigscheiß“, ein gutes Ergebnis erzielbar.

Das Ergebnis wird kein Hochprofessionelles sein und nicht die persönlichen Anforderungen und Erwartungen oben genannter Enthusiasten erreichen. Aber das ist die kleineste und in den allerseltensten Fällen die Zielgruppe.

Bedenke ich zB. den Inhalt um den es hier geht und an die Zielgruppen, die sich das anhören werden, kann ich kaum glauben, dass das erwartet wird oder notwendig ist.

Meist werden Meditationsübungen in einer Gruppe auf einer Boombox abgespielt. Oder über das Smartphone mit den mitgelieferten Kopfhörern oder über Bluetoothlautsprecher.
Die wenigsten Personen werden sich mit hochwertigem Audioequippment hinsetzen und die Aufnahme dahingehend auf professionalität bewerten.

Natürlich steigen mit der Erfahrung die Ansprüche. Vollkommen normal.
Manchmal aber so weit, dass dem Erfahrenen der Bezug zu manchen Anwendungsfällen verloren geht.
Es geht nicht immer darum professionelles zu erreichen.

Das „die besten“ Mikrofone ihren Preis haben ist wohl kaum unerwartet. Wer „das Beste“ will muss auch entsprechend zahlen.
Aber wer bitteschön braucht durchweg „das Beste“?

Ich beschäftige mich seit Jahren intensiv mit dem Thema Fotografie.
Nur weil jemand sagt er wolle gerne „bessere“ Portraits machen rate ich dort auch nicht gleich zum
Fotostudio nebst Schmink- und Haarstylist sowie mindestens Vollformatkamera und Zeiss Otus Objektiv, damit man nicht mit Billigscheiß die Augen der Betrachter zumüllt. Es gibt sehr viele günstige Wege. Man kann mit Hausmarken und günstigem Equippment tolles erreichen.

Verstehe das bitte nicht persönlich an Dich oder Dein letztes Posting gewandt. Jedem seine Einstellung zu dem Thema und alle Ratschläge sind ja absolut richtig.

Doch finde ich dieses ständige treten gegen die T. und F. Produkte nicht für angebracht. Damit sind für den Amateur auch gute Ergebnisse erreichbar.

In diesem Sinne, frohes Neues.
 
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Ich schreibe nichts davon, dass man unbedingt ein Neumann U 87 braucht. Wie gesagt baut Audio Technica sehr brauchbare Mikrofone. Das geht mit dem AT 2035 für rund 150 Euro los. Das ist um Welten besser als diese Billigthomanknochen und nun wirklich erschwinglich. Das hätte ich auch empfohlen, wenn flautilius nicht längst ein AT hätte. Und je besser das Mikrofon, desto weniger Nachbearbeitung. Und auch wenn das spätere Abspielen nicht über High-End-Equipment verläuft, lohnt sich die gute Aufnahme in Sachen Durchsetzungsfähigkeit und Sprachverständlichkeit. Ich habe auch schon Akkordeon aufnehmen müssen. Der Zweck war ein Clip für Druckkammerlautsprecher auf einem Auto. Wir haben das Akkoredon trotzdem mit zwei Neumann TLM 170 aufgenommen! Die Sprecherin wurde trotzdem mit dem U 87 aufgenommen.
 
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Klar, wenn man das Equipment besitzt, warum nicht nutzen?
Aber für Amateuranwendungen wie in besagtem Fall extra Neumanns anschaffen und für die Sprachaufnahmen ist Studio?
Da setze ich an. Wie geschrieben, habe ich überlesen dass er das AT schon hat.
Aber das lässt sich für Meditationen sicher im bequemen Sessel entspannter nutzen als konzentriert im Studio. Ich finde Studioaufnahmen gerade in diese Richtung oft eher unentspannt und künstlich.
Wie richtig erwähnt wurde achtet der Mensch auf Nuancen. Selbst durch die Audioqualität eines Telefonhörers ist einem Zuhörer schnell klar wie das Gegenüber sitz, ob es bei der Sache ist etc.
Dazu braucht es kein Studio. Gutes Mikro statt Telefon ist aber sicher förderlich. :) Habe da mal vor ein paar Jahren ein Training zu dem Thema besucht. Es ist faszinierend was man bei genauem hinhören hearusfinden kann.
 
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Aber für Amateuranwendungen wie in besagtem Fall extra Neumanns anschaffen und für die Sprachaufnahmen ist Studio?

Schreibe ich ja gar nicht. Ich beschreibe lediglich, wie das Profis machen und wie man diesen Ergebnissen nahe kommen kann ...
 

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