Ich vermute mal Neuling/Greenhorn. Alles gut, Fragen hilft und lieber gleich zu beginn als später, wenn man dann schon konditioniert ist.
Generell gilt:
Nutze immer das entsprechend passende Gegenstück, also für XLR 3-pol auch XLR 3-pol und achte auf die richtige Belegung und die richtige Leitung. Vor allem letzteres ist mittlerweile auch beim Ton wichtig, da man hier im Analogbereich eine "andere Art" von Leitung verwendet als im Digitalbereich: Analoge Übertragung vs digitale Übertragung (z.B. AES-EBU). Bei AES-EBU sollte man auch entsprechende Datenleitungen nutzen, welche eine andere Impedanz/Wellenwiderstand haben, in der Regel 110 Ohm. Das hat nix mit dem ohmschen Widerstand zu tun.
zu 1.
Eine Insertleitung (meist Mono) beinhaltet auf der einen Seite eine Stereoklinke 6,33 mm und auf der anderen Seite je eine Monoklinke, ebenfalls 6,33 mm. So zumindest ganz klassisch. Dies dient dazu um ein externes Gerät, z.B. Gate, Compressor, in einen Mischpultkanal einzuschleifen, also quasi dazwischen zu bauen. Bei heutigen Digitalpulten braucht es das nicht wirklich, da diese Art von Geräten in der Software stecken und vor allem Inserts oftmals nicht mehr vorhanden sind. Allerdings gibt es doch Gründe, um ein externes Gerät einzuschleifen.
Insertleitungen gibt es auch in XLR Ausführung, doch das sind dann Sonderkonstruktionen.
zu 2.
Kommt auf die Konstruktion an. Hast du ein Beispiel?
Man kann sich über so eine spezielle Konstruktion z.B. einen "Direkt out" über den Insertpunkt basteln. Ist allerdings in den seltensten Fällen Stereo, da man ja in der Regel an einen Monokanal ran geht.
zu 3.
Aux Input mit kleiner Klinke (3,5 mm) kenn ich so nicht.
Aux Input, Line und Instrumenten Input kenn ich.
Line und Instrumenten Input ist prinzipiell dasselbe. Hier wird am Eingang ein Linepegel erwartet, also -10 dB oder im Studio +4 dB Bezugspegel. Kann als Klinke (6,33 mm) ausgeführt sein, muss es aber nicht.
Aux Input wird als Rückkanal für z.B. ext. Effektgeräte benutzt. Da hier auch Linepegel erwartet wird, könnte man hier allerdings auch Zuspieler und eben auch Instrumente (z.B. Keyboard) anschliessen. Die Knöppe auf dem Pult sind halt anders gekennzeichnet und liegen in einer anderen Sektion des Pultes. So gesehen eine rein logische Trennung.
zu 4.
Ich versteh die Frage nicht.
zu 4. (b)
Unter Subouts verstehe ich die dedizierten Einzelausgänge für Subgruppen. Kommt auf das Pult an wie diese dann beschaltet sind und welche Anschlüße vorhanden sind. Bei besseren Pulten ist es in XLR symetr. ausgeführt. In der Regel findet man hier allerdings auch meist Klinke mono 6,33 mm. Pegel ist Linepegel, wie auch folgend.
Mainout ist mittlerweile meist in XLR symetr. ausgeführt. Kommt auf das Pult an. Ansonsten 6,33 mm Mono L/R für die Mix-Stereosumme.
Controllroom ist ein dedizierter Ausgang in Stereo. Je nach Pult als RCA, Kinke oder auch in XLR. Hier kann man auch wieder pro Pult diverse Quellen aus dem Pult ausgeben, z.B. ein Kanal oder mehrere (PFL/AFL), Kanalgruppen, Stereosumme, etc. Ist also ein seperater Ausspielweg, welcher eben das gewünschte Audiosignal z.B. in einem Abhörraum hörbar machen soll, unabhängig von dem Gesamtmix, vor allem getrennt im Pegel anpassbar.
Track2-Out ist so eine Sache. Das kommt auf die interne Beschaltung an, was hier ausgegeben wird. In den meisten Fällen die Stereosumme. Ob dies dann Pre. oder Postfader abgenommen wird, evtl. getrennt einstellbar ist oder auch Quellenwahl stattfinden kann, hängt vom jeweiligen Pult ab. Für mein Empfinden muss hier Prefader sein, am besten einstellbar, damit ich einen festen, zuverlässigen Aufnahmepegel habe.
Beispiel: Google hilft. Ansonsten RTFM der entsprechenden Pulte/Geräte.
Grundsätzliches:
Dynamische Geräte (Gate, Compr.) als Insert in einen Kanal oder eine Subgruppe. Man kann hier auch EQs einschleifen, wenn der EQ im Pult dies nicht hergibt, z.B. vollparametrische EQs. Bei heutigen Digitalpulten allerdings nicht mehr so relevant.
Inserts wirken eben nur ausschließlich auf das Signal der betreffenden Quelle.
EFX (Hall, Delay, etc.) als AUX Return. Das Eingangssignal am FX wird aus unterschiedlichen Signalquellen über einen AUX Weg gemischt beaufschlagt, im FX prozessiert und dann wieder als FX Summe in das Pult zurück gespielt. Man könnte anstatt einem AUX Return auch einen normalen Pultkanal nehmen, doch der würde ja dann fehlen. Die AUX Returns sind oftmals auch nur rudimentär ausgestattet, was EQing und Pegelanpassung betrifft und haben oftmals auch keinen AUX out. Wobei sich dies mittlerweile auch gebessert hat. "Kannst du mir mal Hall auf meinen Monitor geben?" Ja ja.
Zuspieler über einen Return oder über einen Pultkanal. Was eben so frei ist und ob man das Signal noch bearbeiten möchte oder ausspielen möchte.
Direkt out, das ist so eine Sache. Hier kommt es auf den Abgriff an, Pre oder Post Fader. Ich bevorzuge hier Pre Fader, am besten noch vor dem EQ bzw. direkt nach dem Eingangsverstärker. Damit habe ich sozusagen das Rohmaterial der Quelle. Direkt out ist für Mehrspurmitschnitte gedachte. Bei guten (analogen) Pulten wie z.B. MIDAS Heritage, Soundcraft Series Five u.a. liesen sich die Direktouts schalten: Pre-/Post Fader, Pre-/Post EQ. Bei anderen Pulten konnte man z.B. nach einer kleinen Operation (Steckbrücke oder Lötbrücke) sich das so hin konfigurieren.
Solang man weiß was man tut, kann man Ein- und Ausgänge auch kreativ nutzen. Ich habe da schon alles mögliche auf den alten Konsolen gebaut. Nur als Beispiel für die Fremdnutzung von Direktout... Man führe den Direktout an den danebenliegenden Kanal weiter. Damit hat man ein- und dasselbe Signal auf 2 Kanälen und kann damit eine 2. Mischung erstellen oder das Signal mit einem weiteren Effektgerät bearbeiten. Hilfreich, wenn z.B. auf diesem einen Kanal 2 Instrumente liegen, welche unterschiedlich bearbeitet werden müssen. Der Musiker steckt auf der Bühne um, der Techniker mutet Kanal 1 und öffnet Kanal 2 und umgekehrt. Man muss also nicht an den Einstellung rumfummeln. Gerade bei Analogtechnik hilfreich.