Auf dem MIII warmspielen, bevor es richtig losgeht

Bernnt
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Bevor man auftritt, sollte man sich warmspielen. Das Gleiche gilt, bevor man Anspruchsvolleres angeht.

Auf dem MII hatte ich meine Routinen. Das waren immer dieselben kleine Stückchen, Teile daraus und Vorübungen. Jetzt brauche ich was fürs MIII. Irgendetwas, was den musikalischen Motor im Hirn anwirft, die Koordination von links und rechts antriggert und alle Fingerchen warm macht und dehnt. Zur Zeit überlasse ich die Auswahl und die Reihenfolge dem Zufall. Ob das funktioniert oder nicht, ist darum Glückssache. Ich eiere rum und kriege einfach keine fixen Routinen zusammen, so dass ich eine vernünftige Grundlage für einen Einstieg legen könnte.

Was verwendet ihr dafür? Gesucht wird:
- bewährtes Material für 5 bis 10 Minuten
- Routinen mit verschiedenen Intervallen
- Leichtes bis Mittelschweres, dass Erfolgserlebnisse bietet und mich positiv einstimmt.

Irgendwelche Ideen? Ratschläge?
 
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Hallo Bernnt,

wenn ich zu Hause spiele, dann:
  • Ich ziehe zuerst meine Kiste aus dem Koffer oder Gigbag,
  • dann wasche (und massiere) ich meine Handflächen gründlich unter warmem fließendem Wasser,
  • ich benutze entfettende Seife, weil ich es hasse, mit verschwitzten und öligen Händen zu spielen,
  • dann wische ich meine Hände gründlich mit einem Handtuch ab und endlich
  • setze ich mich, nehme mein Instrument, atme ein paar Sekunden frei und entspanne mich.
  • Schließlich werde ich anfangen zu spielen.
Das ist mein Ritual.:)

Wenn ich nicht zu Hause spiele, versuche ich Folgendes:
Wenn ich mein Instrument (z. B. vom Kofferraum meines Autos zu einem Gebäude) in meiner Hand tragen muss, brauche ich immer Zeit, um diese Hand aufzuwärmen. Meine Muskeln und Sehnen müssen Zeit haben, wieder flexibel zu sein. Wenn es kein Waschbecken und heißes Wasser gibt, benutze ich ein antibakterielles flüssiges Gel, das auch Schweiß und Talg gut beseitigt.

Viele Grüße, Vladimir
 
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Das ist mein Ritual.
Vielen Dank für Deine Antwort, @Akkordeonengel. Schön, dass du ein Ritual hast. Meine Hände müssen auch warm sein. Dazu reibe ich sie einige Male auf dem Oberschenkel hin und her. Das ist ja generell wichtig. Auch das Atemholen...

Leider reicht mir so etwas jetzt nicht mehr. Früher hatte ich meine Rituale: Als ich mit der Holzschuh-Schule durch war, hatte ich lange einige Stücke daraus, die ich immer anfangs gespielt habe, bevor ich an die eigentlichen Stücke ging. Um die Holzschuh-Stücke wars mir nicht zu schade. Das war ja irgendwie Gebrauchs- und ich ergänze Verbrauchsmusik. Beim MIII habe ich einige einfache Menuette als Einspielmaterial benutzt: Viertel, Achtel und gut war. Leider legt dieses Material keine vernünftige Grundlage, wenn man anspruchsvolleres Material spielen möchte. Der Gap zwischen dem Einspielmaterial und dem Lernmaterial ist zu groß. Dazwischen könnte ich nun einige mittelschwere Stücke dazwischenpacken, doch genau davor graust es mich. Ich will ja nicht Material kaputtspielen, dass ich vortragen könnte. Denn kaputtgespieltes Material ist irgendwann tot. Also brauche ich wohl einfach zu lesendes, bewegtes Etüden-Material. Doch da kenn ich mich überhaupt nicht aus....
 
Ich spiele das "Stück'l für'n Hubert" ein paar mal, dann ist mir heiß genug, bleibe dann aber auf Mll :rolleyes:.
 
Schließlich werde ich anfangen zu spielen.
Bernnt will halt wissen WAS ...
was den musikalischen Motor im Hirn anwirft, die Koordination von links und rechts antriggert
auf dem Oberschenkel hin und her. Das ist ja generell wichtig. Auch das Atemholen...
ein paar mal, dann ist mir heiß genug
wie immer lese ich sorgfältig und aufmerksam mit, und wie immer bin ich überrascht über meine professionellen Defizite. Oder habe ich nur nicht drauf geachtet?
Oder sprecht ihr von Vorspiel- und Konzertsituation? Gibt's Stücke, die man totspielen kann? Für die Konzentration sollte der Schwierigkeitsgrad des Stückes kein Kriterium sein.

so gibt's halt unterschiedliche Perspektiven

schönes Wochenende - euer Schuster Kowitsch
 
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so gibt's halt unterschiedliche Perspektiven
das ist ganz einfach. Der liebe Bernd zündelt halt blos gerne ein bisserl. Da legt er irgendwo ein Bündel Stroh in Feuer, rennt weg und ruft "Feuer !!!". Dann schaut er erst mal was passiert, viele rennen dann rum und versuchen sich an der Löschaktion zu beteiligen, während er sich das genüßlich ansieht :D. Nicht böse gemeint, Bernie :love:. Ich wage ja fast zu bezweifeln ob die Sache immer ganz ernst zu nehmen ist, denn soviel Stroh isses dann nicht, und das Feuer geht meist von selbst aus.
Mein' ich halt so :hat:.
 
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Bevor man auftritt, sollte man sich warmspielen. Das Gleiche gilt, bevor man Anspruchsvolleres angeht.

Ein Warmspielen in dem Sinne, mach ich nicht.

Und zwar ganz einfach, weil ich eigentlich keine "Auftritte" habe und wenn ich spiele dann will ich nicht nur "das anspruchsvolle " Stück spielen oder üben, sondern mehr. Wenn ich mich hinter meine Kiste setze und man mich lässt, dann spiele ich sowieso mehrere Stücke, unabhängig ob ich da dann auch noch was übe in der Session. Dass ich dann nicht gleich mit einer absoluten Granate anfange zu spielen, ist eigentlich klar. Aber alles was ich vorweg spiele , betrachte ich trotzdem als Musik und möchte auch Musik damit machen.

Wenn ich dann merke, dass ich jetzt motorisch und so besser bin, dann packe ich auch die schwierigeren Stücke an - und wenns mal Tage sind, wo ich z.B. im Garten heftig geackert habe, dann lass ich die halt auch weg und spiel was anderes. Kann ich mir auch leisten, denn ich muss überhaupt kein Stück für irgendwas können.

Dass ich mich nicht durch extra Warmspielroutinen einspiele , entspricht auch meiner Situation ,wenn ich irgendwo spiele. Das ist dann entweder, wenn ich irgendwo in die Landschaft rauswandere und dort dann irgendwo Musik mache. Da spiel ich mich dann auf dem Zielfelsen oder so auch nicht erst warm, sondern beginne mit Musik (halt was leichteres zum Anfang)

Oder die gleiche Situation finde ich vor, wenn ich auf irgendwelchen Akkotreffen bin. Da kann ich mich auch nicht erst irgendwo warmspielen. Da heißt es : setzt dich mal hin und spiel doch mal was! Da kann ich mich auch nicht erst ne Weile lang einspielen. Da heißt es hopp und los geht´s!

Konzertante Auftritte, wo alle drauf warten, mich auf der Bühne zu hören hab ich nicht und Wettkämpfe bestreite ich nicht. Von daher habe ich auch keine Notwendigkeit mich erst auf Höchstleistung zu tunen, bevor ich loslege. Meine Situation sieht i.d.R so aus, dass es heißt: spielen, von jetzt auf sofort. Und da gehen dann halt nur Sachen, die so oder so "funktionieren. Schwierigere Stücke, wo es mehr Anlauf dafür benötigt, lass ich dann weg, denn wie gesagt, die Spielsituationen in denen ich spiele , da gibt es vorweg auch kein Warmup.
 
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Für Oberkrainerspieler gibt es von Slavko ein Heft für "Fingerübungen"
Damit kann man sich "warmspielen" https://shop.avsenik.com/de/spiel-wie-slavko-avsenik-2

Bei Auftritten habe immer vorher schon Keyboard gespielt - von daher laufen die Finger schon.
Zudem spiele ich ja nicht so anspruchsvolle Dinger - nur Oberkrainer.

Zu Hause fange ich mit einfacheren Stücken an - um dann später auch so schöne Lieder wie "Swingende Harmonika" zu spielen.

Ich spiele das "Stück'l für'n Hubert" ein paar mal, dann ist mir heiß genug, bleibe dann aber auf Mll :rolleyes:.
Da bin ich auch grad dran.
 
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Oberkrainerübungen für MIII? Da staune ich jetzt aber :D
 

hmm - wenn ich mir das recht überlege, dann weiß ich im Moment gar nicht, wo denn hier der Unterschied liegt. Zumindest für mich ist das das gleiche. Ich schnapp mir meine Kiste uns spiele - MII Bass oder MIII Bass. In beiden Systemen weiß ich ungefähr wo die Töne liegen, ohne groß drüber nachzudenken: In beiden Systemen gehts mir gleich , das ich meist nach etwas Spielzeit besser geläufiger bin mit den Fingern. Aber in keinem Fall wollte ich das vorweg mit den immer gleichen Übungen machen. Denn Musik will ich imme rmachen.

Ausnahmen gibts, wenn ich für ein Stück bestimmte Fingerfertigkeiten erstmal noch nicht habe - dann werden die gezielt geübt. Aber auch hier findet das "warmspielen" in Form von Musikstücken statt.

Ich eiere rum und kriege einfach keine fixen Routinen zusammen,

Das ist bei mir vor allem davon abhängig, wie der Tag an sich gelaufen ist - wars bei der Arbeit ein richtiger Sch***-Tag - dann kann es sein, ich finde keinen Bezug zu Musik an dem Tag. Dann lass ich s auch ganz.

so dass ich eine vernünftige Grundlage für einen Einstieg legen könnte.

Wie eben gesagt, hängt das bei mir maßgeblich davon ab, wie der Tag gelaufen ist - viel /wenig Stress, viele /wenige emotional negative Erlebnisse gehabt, ausgeruht, weil Samstag ist... das sind bei mir die Faktoren, die bestimmen, wie bei mir das "Musikmachen " verläuft. Gegen einen richtigen Sch*** Tag hilft dann bei mir auch keine Fingerübung!

.. Da wäre Yoga vielleicht sinnvoller, oder Meditation?

Aber ob ich MII oder MIII spiele, das macht bei mir keinen wirklichen Unterschied, in beiden Fällen bin ich gleich mittelmäßig zugange, habe aber mental keine Probleme damit, ob ich grad MII Noten anschaue, oder MIII Noten. In beiden Fällen spiel ich mich durch Musik machen warm.

Aber ich kenne auch Leute, die haben zuerst ne Weile Czerny Übungen oder Hanancourt Übungen rauf und runtergespielt, um die Finger geläufig zu bekommen, bevor s dann richtig losging.
 
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Zu Hause fange ich mit einfacheren Stücken an
Ja. Das ist der Standardweg, den ich auch immer beschritten habe. Aber was tun, wenn dann viel Schwereres auf dem MIII folgen soll...?

das "Stück'l für'n Hubert"
Ich freu mich auf unser nächstes Treffen.:) Wenn Du das erste Weißbier intus hast, Dein Instrument ausgepackst, und dann stante pede Dein kaltes Instrument mit dem Herbert-Stückl im flotten Tempo ohne Fehler warmspielst, bastle ich Dir einen Orden und bringe dem Heiligen Roland eine Opfergabe dar.:D

wenn ich auf irgendwelchen Akkotreffen bin. Da kann ich mich auch nicht erst irgendwo warmspielen.
Hihi. Glücklicherweise haben wir bei den Treffen, wo ich dabei war, immer erst am Freitagabend gespielt. Da konnte man vorher das ein oder andere Stücklein antesten.

MII Bass oder MIII Bass. ... In beiden Systemen gehts mir gleich .
Mir nicht. Ich weiß natürlich, wo die Unterschiede liegen und finde die Töne auch. Bei MII brauch ich den Daumen und den kleinen Finger kaum. Bei MIII gibt es bei manchen Stücken Abläufe, bei denen man alle Finger braucht. Außerdem wechselt man zwischen merkwürdigen Fingerabläufen ab. Um aber ein Gefühl für alle Finger zu kriegen, brauch ich Vorübungen.

Aber ich kenne auch Leute, die haben zuerst ne Weile Czerny Übungen oder Hanancourt Übungen rauf und runtergespielt, um die Finger geläufig zu bekommen, bevor s dann richtig losging.
Das wäre dann richtig heiß.:great: Jetzt müsste man sich in diesen Gefilden nur noch auskennen...
 
@Bernnt Ich denke es genügen links sowas wie chromatische Tonleiter (schön einfach), ein paar Dreiklänge, auch chromatisch durchlaufend und ähnliches.
 
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und bringe dem Heiligen Roland eine Opfergabe dar.:D

.. gilt! ich würd auch einen mittrinken!:D

Mir nicht. Ich weiß natürlich, wo die Unterschiede liegen und finde die Töne auch

Außerdem wechselt man zwischen merkwürdigen Fingerabläufen ab. Um aber ein Gefühl für alle Finger zu kriegen, brauch ich Vorübungen.

wenn ich das richtgi verstehe, dann ist das eher ein: "ich weiß das, aber ich muss dem Kopf noch klarmachen dass das ab jetzt gilt und dass der den Fingern auch sagt, dass iss jetzt so" Und dafür brauchts das Warm up als Distanzhalter zum restlichen Alltag und zum "anderen" (MII )Spielen.

Hmm... Da könnt der gute alte Czerny mit seiner Schule der Geläufigkeit tatächlich n passender Sparringspartner sein. Da vom Klavier kommend, wird der Daumen auch regelmäßig mitverwendet. Fingersätze muss man halt umdeuten und Übungen auslassen, die auf Klavier gut gehen, aber aufm MIII zu akrobatischen Fingerbrechern werden, aber etliche Übungen daraus kann man sicher sehr gut für s Einspielen auf MIII auch verwenden.
 
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Dann aber vielleicht wirklich den Czerny für Klavier nehmen - die Akkordeonversion ist für MII (soviel ich weiß :-D )
 
Gut, aber der Cerny ist ja für zwei Klavierhände gedacht und entwickelt und nicht für zwei C-Griffbretter.

Also ich würde es so handhaben, mir eine kurze Übung zu suchen, die eigentlich gut läuft und diese frei modifiziert durcharbeiten.
Bedeutet: unterschiedliche Artikulation, Tempo, Dynamik, Balgarbeit, evtl rückwärts und in allen Tonarten (oder pro Session 3-4 Tonarten)
Dann sind sowohl Finger, Körper, Gehör und Kopf gefordert.
 
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Ich freu mich auf unser nächstes Treffen.:)
Ich mich auch ganz besonders.
Wenn Du das erste Weißbier intus hast,
selbstredend . . .
Dein kaltes Instrument mit dem Herbert-Stückl im flotten Tempo ohne Fehler warmspielst
naja, ohne Fehler geht bei mir eigentlich nie, weil ich nicht unter "Konzertdruck" stehe. Aber ich denke ein Weißbier ist da eher Mutmacher als Bremse, also fang schon mal an zu basteln ;).
 
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