Aufnahmen fertig, doch Lautstärkeproblem

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Hallo,

ich hab mit meiner Band (nach langer langer Arbeit) unser erstes Album fertig gestellt.

Die Aufnahmen und die Bearbeitung habe ich mit Audicity gemacht (tolles Programm :great: ). Doch leider muss ich nun feststellen, dass die Songs insgesamt her vom Lautstärkeniveau nicht auf dem selben Level sind.
Wie kann ich die Songs nun auf einen Level bringen? Ich will aber ehrlich gesagt in Audicity nicht mehr jede Spur einzeln bearbeiten um die Lieder letztendlich auf ein gleiches Maß zu bekommen, da wäre ich ja Jahre unterwegs. Zumal das Lautstärkeverhältnis innerhalb der Songs zwischen den Instrumten meiner Ansicht nach in Ordnung ist.
Was kann ich nun tun?

Grüße slugs
 
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Hi und Hallo.

Das Zauberwort heißt "Mastering". Um noch etwas genauer zu werden, wird dieses Lautstärke Niveau über die Effekte Kompressor und Maximizer erziehlt. Als wäre eine Summen Kompiemierung angebracht, um das gewünsche Ergebnis zu erziehlen.

Multi Band Kompressor:
Download C3 Multi Band Compressor by ApulSoft
Download C3 Multiband Comp by AW
Download TK-3BandDisto by TK-Plugins

All in One:
VST Pack plug-in freeware download (selber noch nicht probiert)

Maximizer:
buzzroom
Traitement Dynamique logiciel TbT Audio TLs Maximizer [Freeware] - AudioFanzine

Weiters findet man hier https://www.musiker-board.de/vb/software/20884-die-besten-links-zur-besten-freeware.html.

Bye :great:
 
Hm, ok erst mal vielen Dank für die Hilfe! :)

Ich bin jetzt zwar kein blutiger Anfänger mehr, was Recording angeht, doch noch lange kein Profi ^^
Kannst du mir mal kurz erklären, wie ich nun mit dem Multiband Kompressor und dem Maximizer umzugehen hab?
Muss gar keine detaillierte Anleitung sein, sondern nur ne Beschreibung, was ich ungefähr machen muss.

Grüße slugs :)
 
Hi und Hallo.

Mit Audacity kenne ich mich jetzt nicht so gut aus und empfehle das Programm eigentlich auch nicht. Viel lieber ist mir da Kristal, aber egal. In der Regel lädt man die Vst Effekt als dll Datei runter. Anschließend muss man diese Datei in den Plugin Ordner von Audacity einbinden. - wurde das schon gemacht ?

Beim Mastering wird anschließend die Summe bearbeitet und komprimiert. Jeder hat dort eine andere Vorgehensweise. Bei mir ist der Ablauf in etwa so:
  • Equalizer
  • eventuell Stereo Expander
  • Multi Band Kompressor
  • Maximizer
Das Variiert aber von Stück zu Stück und macht jeder anders.

Infos auch hier: Mastering (Audio) - Wikipedia

Multiband Kompressor und dem Maximizer umzugehen hab?

Ich hab jetzt ein paar Informationen zusammen getragen, was die allgemeine funktionsweise von Kompressor und Maximizer beschreibt.

Kompressor: Kompression - Wikipedia

Hier sind noch ein paar Kompressoren: Kjaerhus Audio - Professional Audio Plugins

Maximizer: Beim Maximizer hab mal einen Artikel von SPL - USA genommen:

[FONT=verdana, arial,sans-serif]Der Loudness Maximizer tut genau das, was der Name bereits verrät. Er dient der Erhöhung der subjektiv empfundenen Lautheit eines Musikprogrammes. Im Grunde ist er natürlich nichts anderes als ein kombinierter Kompressor/Begrenzer zur Reduzierung der Dynamik, doch damit würde man ihm wahrlich unrecht tun. Denn auf das ,Wie' kommt es in diesem Falle an. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Regelverstärkerdesign mit im Arbeitspunkt geknickter Kennlinie arbeitet der LMax mit einer statischen Kennlinie ohne Knickpunkt und einer Neigung, die logischerweise kleiner 45 Grad verläuft, so dass auch schon bei kleineren Pegeln ein Regelvorgang stattfindet. Bei unserem (fruchtlosen) Versuch einer messtechnischen Kennliniendarstellung wurde bereits klar, dass dieser Regelverstärker ,an vielen Rädchen gleichzeitig dreht', um das Audioprogramm zu bearbeiten. Zum Konzept des Gerätes gehört eine sehr aufwendige Untersuchung des Eingangssignals, dessen Ergebnis in die automatische Bestimmung der Regelparameter einfliesst. Die ständige Optimierung dieses Vorgangs, auch unter Betrachtung bereits erfolgter Regelvorgänge und der damit in Zusammenhang stehenden Eingangssignalstrukturen erbringt ein klangliches Ergebnis, das in keiner Weise mit einem ,herkömmlichen' Regelverstärker vergleichbar wäre. Das Ziel ist ein Lautheitsgewinn ohne jegliche Nebeneffekte, die, falls gewünscht, durch entsprechende Einstellung jedoch auch erzwungen werden können. Gleichzeitig gestaltet sich die Bedienung des LMax mit nur drei Reglern extrem einfach. Zur Überwachung dienen vier Pegelinstrumente, von denen zwei zur Darstellung des Ein- und Ausgangspegels in üblicher Form abgestellt wurden. Die beiden verbleibenden Instrumente hingegen dokumentieren gleichzeitig die Besonderheiten des Prozessors. Das mit ,Possible' bezeichnete Instrument zeigt das Ergebnis der Signalanalyse in Form der kalkulierten möglichen Lautheitserhöhung in Abhängigkeit der Einstellung der Regler ,Desired Gain' und ,Soft/Hard'. Zusätzlich bietet das Instrument einen Anzeigebereich für negative Werte, die gleichzeitig signalisieren, dass in diesem Pegelbereich klangliche Veränderungen durch das Regelverhalten wahrscheinlich sind. Man könnte diesen Bereich auch als ,Effekt-Bereich' bezeichnen. Das vierte Instrument zeigt mit der Bezeichnung ,Done' an, welcher prozentuale Anteil der gewünschten Lautheitserhöhung real und aktuell erreicht wurde. Durch die Einstellung des Begrenzers mit dem Regler ,Soft/Hard' kann mit Werten im Bereich ,Hard' ein zusätzlicher Lautheitsgewinn erzielt werden, der auch entsprechend angezeigt wird. In der Extremstellung ,Hard' werden Transienten abgeschnitten, mit dem Ergebnis einer Erhöhung nichtlinearer Verzerrungen, verbunden mit einem entsprechenden Klangverhalten, das je nach Eingangssignal durchaus erwünscht sein kann. Der Regler ,Desired Gain' bestimmt die gewünschte Lautheitserhöhung im Bereich von 0 bis 15 dB. Der Algorithmus versucht, die wahrgenommene Lautheit um den eingestellten Pegelbetrag zu erhöhen. Zur Einstellung dieses Wertes ist die Beobachtung der ,Possible'-Anzeige vonnöten, die nach der Analyse des Eingangssignals ausweist, wieviel zusätzliche Lautheit für das Eingangssignal voraussichtlich realisiert werden kann. Mit dem Regler ,More Density' schliesslich wird der Wirkungsanteil am Regelvorgang von Kompressor und Begrenzer bestimmt, wobei in den jeweiligen Extremstellungen ausschliesslich der Begrenzer beziehungsweise der Kompressor (mit dem Begrenzer als reine Schutzvorrichtung) beim Regeln zu Werke geht. Mit dem Schalter ,Boost' wird die Lautheit unabhängig von allen anderen Einstellungen nochmals um 2 dB erhöht. Da klangliche Veränderungen In dieser Schaltposition in der Regel zu erwarten sind, könnte man diese Funktion eher in den Bereich dynamischer Effekte, etwa bei der Bearbeitung von Einzelsignalen, einordnen. Ein wesentlicher Parameter für ein Gerät zur Lautheitserhöhung, das mitunter bis an die Grenzen des Aussteuerungsbereiches geht, ist die Möglichkeit der Einstellung eines absoluten Ausgangspegels und somit die Ausschaltung der Gefahr möglicher Übersteuerungen jenseits von 0 dBFS nach folgender Komponenten. Zur Einstellung des absoluten Ausgangspegels muss man sich in die Menü/System-Ebene des LMax begeben, wo eine Justierung in halben dB-Schritten möglich ist. 0 dBFS entsprechen auf der analogen Seite +4 dBm. Eine Pegelreduzierung an diesem Punkt wird nicht über die Ausgangspegelinstrumente angezeigt. Über ein LC-Display werden die Parameter der Systemebene, hier nicht näher erwähnt, und natürlich die Einstellwerte der drei Regler angezeigt. Da es bislang noch nichts zu meckern gab, möchte ich an dieser Stelle einhaken: Ich habe schon bessere Displays für diesen Zweck gesehen, die der insgesamt wertigen Erscheinung der roten Serie nach meiner Ansicht nicht gerecht werden und obendrein nicht besonders gut ablesbar sind. Eine Rücksprache mit dem Hersteller ergab, dass wir Geräte aus einer Serie erhalten haben, deren Displays fälschlicherweise nur vernünftig von schräg unten anstelle von schräg oben abzulesen sind. [/FONT]

Der gesamte Artikel: Sound Performance Lab . Loudness Maximizer . Die Roten kommen
Oder auch hier mal lesen Cubase.net :: View topic - Maximizer

Wie jetzt die verlinkten Geräte von der Bedienung funktionieren, kann ich jetzt nicht genau sagen, das jedes Plugin anders aufgebaut ist. Zur Zeit nutz ich nur das Plugin von Cubase und Wavelab.

Bye :great:
 
Also erst mal vielen Dank für die Hife. Dafür gibts auf jeden Fall eine Bewertung! :great:
Ich bin aber zeitlich im Moment leider etwas eingeschränkt, drum werd ich erst in den nächsten Tagen die Artikel genauer ansehen.

Mit Audacity kenne ich mich jetzt nicht so gut aus und empfehle das Programm eigentlich auch nicht.

Finde diese Meinung eigentlich etwas ungerechtfertigt. Das Programm bietet einem für den Preis (kostenlos) extrem viele Möglichkeiten. Mehrspuraufnahmen und Audiobearbeitung und Einbindung von Plugins (auch VST) sind ohne Probleme möglich.
Einziges Manko: Die VST Effekte sind im Moment ohne graphische Oberfläche, d.h. es öffnet sich immer ein graues (manchmal unübersichtliches) Fenster, in dem man die Parameter ändern kann.
 
Ich denke 4feet empfiehlt Audacity nicht, weil er es nicht wirklich kennt. Und so gesehen ist das ja legitim, denn Empfehlungen über die Dinge, die man aus eigener Erfahrung nicht einschätzen kann, sind ja recht wackelig ;)
 
Ich denke 4feet empfiehlt Audacity nicht, weil er es nicht wirklich kennt. Und so gesehen ist das ja legitim, denn Empfehlungen über die Dinge, die man aus eigener Erfahrung nicht einschätzen kann, sind ja recht wackelig ;)

Ja genau. :great:

Kristal ist mir soweit bekannt unter den Freeware Sequenzern. Audacity werd ich mir aber mal ziehen und genauer anschauen. Bis jetzt hab ich eben nur gehört, das es nicht so die wucht ist. Seh es mir aber mal an, um eigenen Erfahrungen zu machen.

Bye
 
ich verwende Audacity gerne zum Aufnehmen, Schneiden und um mp3 zu erzeigen, aber nicht zum Mastering. Mir ist es noch nie gelungen externe VST Effekte einzubinden und mit den Mitgelieferten komme ich nicht zurecht. Auch das Abmischen ist mit den vorhandenen Reglern eine Qual.
 
Ja, Audacity "kann" auch nicht viel...die Haptik ist sicherlich in gewissen Grenzen Geschmacksache, da muss jeder wissen wie weit er sich das zumutet.

Ich verwende es im Grunde auch nur als MP3-Encoder...
 
Hi Slugs,

ich bin auch nicht so bewandert mit Audacity, aber in den Editoren, die ich benutze, gibt es die Funktion "Normalisieren", damit kann ich Tracks bzw. Songs mit unterschiedlicher Lautstärke auf ein Niveau bringen. Vllt gibt es ja ein ähnliche Funktion in Audacity?

Greetz :)
 
die Funktion "Normalisieren", damit kann ich Tracks bzw. Songs mit unterschiedlicher Lautstärke auf ein Niveau bringen.

Jein. Man kann auf der Autobahn gelegentlich mal 180 fahren und am Ende wegen Stau und Baustelle dennoch nur einen Schnitt von 100 Km/h erreichen. Das Optimieren der Spitze hebt den Schnitt also nicht zwangsläufig an.

Mit Normalisieren werden lediglich die Spitzenpegel auf 0 db gebracht, dadurch steigt aber oft die Durchschnittsloudness nicht "spürbar". Wenn im Song nur 1 einziger Ton ist, der pegelmäßig ein krasser Ausreißer nach oben ist, dann kann die gefühlte wie messebare Durchsschnittslaustärke trotzdem zu niedrig bleiben. Deshalb muss erst der Beschnitt der Pegelausreißer erfolgen. Das Normalisieren ist immer der allerletzte Schritt und garantiert lediglich einen optimierten Maximumpegel an den lautesten Events - nicht aber einen hohen Durchschnittspegel.
 
Ja das Stimmt. Normalisieren find ich da auch nicht so sinnvoll.
 
Normalisieren ist, bis auf wenige Ausnahmen, ein unnötiger Schritt.
Ohne das extrems vertiefen zu wollen (damit könnte man ganze Bücher füllen), sei nur so viel gesagt: Jede Bearbeitung, auch digital, raubt erstmal Signalqualität - vor allem, wenn das Material nur in 16Bit zur Verfügung steht.
Kurz gesagt geht es um sich summierende Rundungsfehler bei kleinen Wortbreiten. Sie entstehen bei _jeder_ Bearbeitung des Materials, summieren sich und ergeben als Summe u.U. durchaus hörbare Artefakte.

Auch das stumpfe Anwenden eines Maximizers ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg.
Wenn der Mix an sich druckvoll, transparent und gut ist, macht man mit Maximising eventuell mehr kaputt als man an subjektiver Lautheit erreicht.
Abgesehen davon halte ich es für eine Sackgasse, nur immer "lauter" sein zu wollen als andere Produktionen.
Unsere diesbezügliche Referenz ist nun einmal 0dBFS (full scale).
Sprich: Der größte Pegel einer Produktion kann diesen Referenzpunkt nicht überschreiten - auch nur 0,1dB darüber führen zu digitalem Clipping.

Was Lautheitsanpassungen eines Albums angeht, ist der einzige funktionierende Weg die Benutzung einer kalibrierten Monitoranlage und der eigenen Ohren.
Für den "Heimanwender" reicht es schon, während dieser Arbeitsschritte den Pegelsteller am Verstärker nicht anzufassen, bis das Album fertig ist.

Liegen die Songs in der richtigen Reihenfolge vor (eine Wissenschaft für sich...), kann man daran gehen, sie in ihrer Lautheit aneinander anzupassen.
Eine rockige Uptempo-Nummer sollte subjektiv "fetter" und "lauter" daherkommen als eine sanfte Ballade.

Da wir, wie gesagt, die 0dBFS-Referenz haben, kann es durchaus sinnvoll sein, "von oben nach unten" zu arbeiten, also mit der "lautesten" Nummer des Albums anzufangen.

Nach der Lautheitsanpassung folgen dann hübsch passende Fades und das Setzen der Pausen. Beide Schritte haben einen großen Einfluß darauf, wie der Konsument das Album letztendlich wahrnimmt.
Alle diese Punkte sind sehr stark abhängig von persönlichen Präferenzen und natürlich dem Ausgangsmaterial - sie können eine bereits gute Produktion vergolden oder komplett ruinieren - also obacht!

Gegen den allgemeinen Lautheitswahn sei noch gesagt: Wenn der Mix sauber ist, kleine Anpassungen mittels EQ, Pegelanpassung etc. im Mastering gemacht sind, muß man das Material nicht "maximieren", wenn es bereits "fett" ist.
Im Gegenteil: Jede Kompression/Limiting nimmt dem Material einen Teil seiner Dynamik, die Musik erst interessant macht.
Ist die Platte "leiser" als andere (kommerzielle) Produktionen, verfügt aber über gute Dynamik und ist korrekt gepegelt, stellt das für mich kein Problem dar: Ich habe an meinen Wiedergabegeräten Lautstärkesteller :)

Oft wird gesagt, man müsse das Material für die Wiedergabe auf kleinen Systemen vorkomprimieren - das Gegenteil ist der Fall!
Durch sog. Power-Compression wird das Material auf kleinen Anlagen (mit wenig Leistung und schwachbrüstigen Lautsprechern) eh komprimiert - auf großen Systemen macht aber gerade sehr dynamische Musik sehr viel Spaß: Hier kann eine dynamische Produktion richtig Punkten, da diese Wiedergabesystemen ebenfalls entsprechend dynamisch zu werke gehen.

Insbesondere, wenn das Material radiokompatibel sein soll, ist übermäßige Kompression ein absolutes no-go, da OptiMod und Co. ansonsten gerne anfangen, das Werk komplett zu zerstören.

Empfohlen sei an dieser Stelle mal wieder "Mastering Audio - The art and the science" von Bob Katz (englisch).
Sehr gute Lektüre für alle, die etwas über Mastering lernen wollen.

Ach ja: Die Lautheitsanpassungen werden selbstverständlich am Stereo-Mixdown durchgeführt.
Eine gebräuchliche Bezeichung ist "Pegel verändern".
 

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