Aufs Akkordeon schlagen?! Percussion?!

  • Ersteller Balgseele
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Aber die Instrumente von einem Percussionist sind auch für Percussion gemacht...das Akkordeon leider nicht. Ich finde dieses "drauf-rum-Geklopfe" eine Modeerscheinung. Geschmäcker sind nun mal verschieden.
Wer bestimmt denn, wofür ein Instrument "gemacht" ist? Vor allem - was ist so schlimm und verwerflich daran, wenn man etwas außerhalb des "Verwendungszweckes" tun würde?
Natürlich ist es gewissermaßen eine "Modeerscheinung" und garantiert Geschmackssache. Aber Argumente bezüglich Zweck und Nutzen haben nichts mehr mit Geschmack zu tun ;)
 
Die Tonerzeugung des Akkordeons ist primär durch die Zungen und die Spieltraktur gegeben. Wenn das Akkordeon für etwas anderes gedacht wäre, bräuchte man das alles nicht. Und wenn man das alles wegläßt, bleibt eine mehr oder weniger schlechte Trommel übrig. Die modernen Komponisten sollten mal langsam erkennen, daß der Zug, daß es toll und neu sei, Instrumente zu mißbrauchen, längst abgefahren ist und sowas eigentlich nur noch ein müdes Lächeln hervorruft. Ich würde es für kreativer halten, sich neue Instrumente auszudenken, diese zu bauen und dann auch Musik für diese zu schreiben.
 
kann ich VirtualPancake nur zustimmen.
Was solln da kaputt gehen? Also meine drei Akkordeons, die ich hatte, sind daran nicht verendet.
Ich kann zwar verstehen, dass es wirklich stranges Zeug gibt wo, naja, nur noch Gekloppe und sonst was ist, aber keine Musik mehr (wobei das wirklich relativ ist). Aber wengele Rhythmus auf dem Balg zu kloppen? Ich glaub, da mach ich mir eher selbst weh bevor ich da was dran kaputt mach =)
 
Ich denke nicht, daß hier irgendjemand jemand anderes verbieten will, sein Akkordeon zu schlagen. Wenn man allerdings um die Feinarbeit und Beschaffenheit der einzelnen verbauten Teile weiß, wird man es tunlichst vermeiden.
Stand schon auf meinem Beizettel aus den 50er Jahren, daß man das Akkordeon vorsichtig und auf seine Füße abstellen soll und es möglichst keinen Stößen aussetzt...
 
Also, um nochmal aufs Cajon zurückzukommen - das ist in meinen Augen eine mindestens genauso schwachsinnige Modeerscheinung wie das Trommeln auf dem Akkordeon. Plötzlich sind alle der Meinung so eine Holzkiste mit ein paar Drähten drin könnte ein Drumset ersetzen oder würde gar in irgendeiner Weise gut klingen. :screwy: Ich kann das von daher beurteilen, weil ich nicht nur Akkordeon sondern auch Schlagzeug spiele und schon desöfteren aus diversen Gründen (Platzmangel am Auftrittsort, geringerer Technikaufwand usw.) mit dieser Meinung konfrontiert wurde. Stichwort "Mensch, son Cayon (sorry, man spricht das Kachon aus!) klingt doch fast wie ein richtiges Schlagzeug, vielleicht könntest du uns ja am Samstag darauf begleiten?" Klare Antwort: Nein! Es klingt nach ner Teekiste und nein, könnte ich nicht, will ich auch nicht. Entweder man nimmt richtige Percussioninstrumente (mit einer Conga z.B. kann man ebenso Bass- und Slapsounds erzeugen, die dann aber auch nach Musik klingen) oder halt doch ein Drumset.
 
Die modernen Komponisten sollten mal langsam erkennen, daß der Zug, daß es toll und neu sei, Instrumente zu mißbrauchen
Nur die modernen Komponisten? ;)
Ich bin der Meinung, dass das zu allererst den volkstümlichen Komponisten in der Musikantenstadel-Sparte klar werden sollte. Find ich ehrlich gesagt mehr Missbrauch als Klopfen.

Ich kann mir auch immer noch nicht vorstellen, was da so schnell kaputt gehen soll. Man klopft ja nicht mit dem Vorschlaghammer auf die Stimmzungen. Wenns da sogar einen Beipackzettel dazu gibt, sieht das in meinen Augen eher nach entweder reiner (übertriebener) Vorsichtsmaßnahme oder nach schlechter Konstruktion aus.
Hier gilt das gleiche wie bei Percussion: Um hörbaren, rhythmischen Klang zu erzeugen, muss man nix kaputt machen. Wenn man das nicht mal "darf", könnte man ja gar nicht richtig spielen.
Was ist mit Staccato, sfz-Betonungen/Akzenten, Bellow-Shake, etc...? Da setzt man das Instrument ebenso "Stößen" aus. Die Dynamik des Spielens entfaltet sich ja erst dadurch, das Instrument tatsächlich ohne die Angst zu spielen, dabei etwas zu beschädigen.
 
Zu dem Cajon: Hat das eine federnde Seite? Ansonsten würde ich das darauf Rumtrommeln aus gesundheitlichen Gründen lassen.

Zum anderen: Die Instrumente sind dafür gebaut, gespielt zu werden. Ein Staccato oder Bellow-Shake erzeugt nicht die Schlagvibrationen wie, wenn man mit der Hand drauf rumtrommelt - v.a. wo trommelt? V.a. gibt es beim Bellow-Shake gar keine Schläge, da man ja selbst den Zug und Druck ständig abfedert, wenn zwar schnell, aber trotzdem.
Der Balg ist nichts anderes als mit Stoff und Leder bespannter Karton. Dieser kann sehr wohl irgendwann keine Lust mehr haben und knickt ein. Wenn man auf das Chassis direkt klopft, kriegen die Stimmstöcke alles ab. Beim Spielen werden die Kräfte einerseits umgelenkt - nämlich auf Bauch (Diskant) und auf die Klappen, welche eine Polsterung haben.

Je genauer und feiner ein Akkordeon gebaut ist, umso kleiner werden die Toleranzen, die es verträgt, bis irgendwas zu Bruch geht. Während die Stimmplatten meines Akkordeons mit Wachs und Nägeln befestigt sind, gibt es auch Akkordien, bei denen die Platten nur mit Wachs befestigt sind. Da könnte theoretisch schon mal eine Platte bei zu großer Schlagbeanspruchung rausfliegen, wenn das Wachs nicht mehr 100% hält.
 
Ich find irgendwie wird hier bisschen arg großes "Theater gemacht".
Vor paar Jahren mit meinem alten Akkordeon:
Es war glatt, ich hats eilig, ratsch, lag ich mit dem Instrument (das hatte ich mit Gigbag aufm Rücken) auf der Straße. Dem Instrument gings dannach noch gut. Mir net, hatte erstmal Schock.
Klar, kanns auch nach hinten los gehen (Bekannter ist das Instrument aus dem Auto gefallen, ganze Bassseite hinüber: 800 € Reparatur).
Und beide Male wirkten da vermutlich größere Kräfte drauf, als wenn ich da weng drauf rumklöppel. mMn =)

Also vor solchen Situationen hab ICH Angst, nicht vor ein paar Kreuzele in meinen Noten wo "Balkklopfen" drübersteht.
 
Natürlich halten die Instrumente etwas aus. Aber man muß ja auch nichts herausfordern ;) Klopfe doch jeder nach Herzenslust. Ist ja jedem das eigene Akkordeon. ;)
 
(Bekannter ist das Instrument aus dem Auto gefallen, ganze Bassseite hinüber: 800 € Reparatur).

Ich habe mal auf der Autobahn (nein, ich meine nicht die Oberkrainer-Polka :rolleyes:) bei ca. 140 den Schraubensalto trainiert. Dabei verließ durch die sich öffnende Heckklappe meine Morino (VN (nicht M, wie ich im Vorstellungsposting versehentlich schrieb)) im Koffer das Auto. Auto war Totalschaden, ich leicht lädiert, Akkordeon hatte weder optische noch klangliche Reparaturen nötig.

Gruß,
INge
 
Natürlich halten die Instrumente etwas aus. Aber man muß ja auch nichts herausfordern ;) Klopfe doch jeder nach Herzenslust. Ist ja jedem das eigene Akkordeon. ;)

Genau, danke :great:

Ich habe mal auf der Autobahn (nein, ich meine nicht die Oberkrainer-Polka :rolleyes:) bei ca. 140 den Schraubensalto trainiert. Dabei verließ durch die sich öffnende Heckklappe meine Morino (VN (nicht M, wie ich im Vorstellungsposting versehentlich schrieb)) im Koffer das Auto. Auto war Totalschaden, ich leicht lädiert, Akkordeon hatte weder optische noch klangliche Reparaturen nötig.

Gruß,
INge

Gut, dass Dir nix (kaum was) passiert ist!! :eek:
...und was das Akkordeon angeht: Hier zeigt sich Qualität :)
 
kann ich VirtualPancake nur zustimmen.
Was solln da kaputt gehen? Also meine drei Akkordeons, die ich hatte, sind daran nicht verendet.

Ich glaube auch kaum, daß jemand sein Akkordeon "kaputt" bekommt, wenn er etwas Rhythmus klopfen möchte. Darum geht es mir nicht...falls ich das irgendwo erwähnt habe, dann einfach wieder vergessen.

Mir geht es nur um die "eigentliche Nutzung" eines Akkordeons und da gehört Percussion für mich nicht dazu. Aber wie ich schon einmal geschrieben habe:

Alles ist Geschmackssache.

Und um Gottes Willen! Nur weil ich kein Befürworter der Percussion auf einem Akkordeon bin --> verbieten möchte ich es keinem und jeder der Spaß daran hat, der sollte auch seiner Leidenschaft nachgehen!

Nur durch die verschiedenen, individualen Nutzungen eines Instrumentes lebt die Musik. Ich bin stets für etwas Neues zu haben und entscheide mich höchstens persönlich dagegen, wenn es bei mir eine Testphase gegeben hat und diese nicht positiv für mich ausgefallen ist.

Hoffe meine Stellungnahme ist jetzt eindeutig.;)

LG Reija
 
Ich glaube auch kaum, daß jemand sein Akkordeon "kaputt" bekommt, wenn er etwas Rhythmus klopfen möchte. Darum geht es mir nicht...falls ich das irgendwo erwähnt habe, dann einfach wieder vergessen.
Okay, super :great:

Und Geschmackssache war das natürlich schon immer...
 
Ein Akkordeon ist doch ein Gebrauchsgegenstand, da kann man auch mal auf dem balg rumschlagen, natürlich nicht dreschen- nein man kann eigentlich nichts kaputtmachen dadurch. warum soll man nicht auch mal was anderes damit machen? Denkt ihr dadurch fallen die stimmplatten ab?, oder der balg wird brüchig? wenns danach geht, dürfte man auch kein glissando mehr auf den Tasten machen, oder auch kein Bellowshake in Triolen oder Quartolen- wobei die Balgecken aneinanderknallen...
gruß t-tris
 
was ist denn ein Bellowshake? :confused:

maj7
 
Ein Akkordeon ist doch ein Gebrauchsgegenstand, da kann man auch mal auf dem balg rumschlagen, natürlich nicht dreschen- nein man kann eigentlich nichts kaputtmachen dadurch. warum soll man nicht auch mal was anderes damit machen? Denkt ihr dadurch fallen die stimmplatten ab?, oder der balg wird brüchig? wenns danach geht, dürfte man auch kein glissando mehr auf den Tasten machen, oder auch kein Bellowshake in Triolen oder Quartolen- wobei die Balgecken aneinanderknallen...
gruß t-tris
Sach ich doch ;)

Und ich liebe den Bellowshake...
 

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