Aufteilung der Gage innerhalb der Band

In meinem Duo gilt 50:50 und es kommt so hin, dass jeder von uns ungefähr den gleichen Arbeitsaufwand hat (mein Partner holt und fährt das Auto, ich kümmere mich um die Anlage und den Papierkram).
 
100% (abzüglich jeweiliger Auslagen) in die Kasse, davon wurde Verschleißmaterial und Bier gekauft. Da niemand von uns finanziell von der Musik abhängig ist (bzw. war), war das nie ein Problem. :)
 
100% (abzüglich jeweiliger Auslagen) in die Kasse, davon wurde Verschleißmaterial und Bier gekauft.
Das funktioniert aber nicht mehr, wenn es eine semi-professionelle Band mit >25 Auftritten/Jahr und einer vierstelligen Gage/Auftritt ist.

Obwohl.... die könnten eine Brauerei kaufen :nix: :D

Grüße. Ced
 
Lautsprecherboxen können auch Verschleißmaterial sein...
 
Jetzt aber folgender Fall: Unser Stamm-Schlagzeuger kann bei einem Gig nicht dabei sein. Wir haben deshalb einen Ersatz-Mann angeheuert. Er war jetzt bei drei Proben dabei. Es läuft mit ihm zwar noch nicht bei allen Stücken ganz rund, aber das nehmen wir in Kauf, es ist auf jeden Fall besser, als ohne Drummer aufzutreten.

Nun Frage: Was gibt man ihm bzw. was bietet man ihm an? Wir haben keine konkrete Absprache gemacht, sondern ihm nur vage eine Beteiligung an der Gage zugesichert. Aber wieviel? Am kommenden Samstag ist der Gig, und dann muss es entschieden werden. Was ist hier fair? Ein Viertel (wir sind zu viert) fände ich ehrlich gesagt zu viel, angesichts dessen, dass wir anderen drei ein Vielfaches an Proben- und Planungsaufwand hatten. Oder wie seht ihr das? Generell bei Leuten, die kurzfristig einspringen - haben die einen "moralischen" Anspruch auf gleiche Gage, oder nicht?

????? Der drummer hat den Gig zu 100% gespielt und sogar mitgeprobt. Die Gage zählt für den Gig. Und den hat er zu 100% gespielt und dementsprechend steht ihm 1/4 zu. Alleine den Gedanken, ihm das nicht zu geben finde ich total daneben. Seit ihr`ne Band oder`ne Zeitsrbeitsfirma ??
 
Da ich meine Bandleute nicht als Geschäftspartner oder Arbeitskollegen ansehe sondern als Kumpels/Freunde wird alles gleichmäßig verteilt. Ich finde es immer seltsam arrogant, wenn jemand mehr bekommen würde. Bei den meißten Bands sind die Leistungen dafür meiner Meinugn nach nicht professionell genug um mehr zu verlangen. ;)
 
Eigentlich muss man nicht diskutieren, oder?
Meine Band hat einen Auftritt, einer fällt aus, und muss durch einen Suub ersetzt werden, wenn ich den Auftritt nicht abblasen will (Konventionalstrafe, Image-Einbuße etc. mal außen vorgelassen)

Im Coverbereich überhaupt kein Problem, da gibt es genug Profis in jeder Stadt, die sofort und auch ohne Probe einspringen. Die verlangen einen festen Betrag, den ich entweder zahle - auch wenn es mehr als der Anteil bei gerechter Aufteilung der Gage wäre - oder nicht. Kann sogar sein, dass wenn ich eine Probe für nötig halte, dass er dafür noch mal extra einen Betrag verlangt. Möglicherweise fragt er, was es an Gage gibt, und lässt sich auf den üblichen Anteil ein, sogar incl. der einen oder anderen Probe. Beides habe ich kennengelernt und kann auch beides akzeptieren.
Entscheidend ist doch, dass ich jemanden finde, der einspringt, denn sonst fällt der Auftritt flach und ich habe gar nichts oder sogar Kosten durch Konventionalstrafe oder durch bereits erbrachte Leistungen wie Werbung.
Ich gehe sogar soweit, dass der Musiker, der ausfällt, den zusätzlichen Aufwand der anderen und des Subs unterstützen müsste, indem er die evtl. Pauschale bezahlt, die der Sub für die Probe verlangt, und/oder die anderen mit einer Kiste Bier für ihren extra-Aufwand entschädigt. Ist bei uns so üblich. Ist es doch in erster Linie sein Interesse, dass adäquater Ersatz gefunden wird, der entsprechend vorbereitet auf die Bühne kommt und seinen Part erledigt.

Bei Bands, die eigene Songs spielen ist dies alles schwieriger, da der Sub die Songs vermutlich nicht kennt, und so der Aufwand für ihn selbst deutlich größer ist, und man mit einer einzigen Probe sicherlich nicht hinkommt.

Aber völliger Quatsch, dass man einer Aushilfe Abzüge macht, die mit dem Auftritt nichts zu tun haben, wie Proberaummiete, laufende Transporterkosten, CDs erstellen etc. Hier zählt einzig und allein die Gage. Was ich akzeptieren würde, wenn für den Auftritt ein PA-Verleih engagiert wird und dessen Kosten von der Gesamtgage abgezogen werden, bevor man an die Verteilung geht.

Seid froh, dass es Leute gibt, die kurzfristig bereit sind, Euch aus der Patsche helfen. Für die ist es mit Abstand der größere Aufwand und Stress.
 
@dr rollo:

Stimm dir da vollkommen zu - kenn das auch nicht anders. Derjenige der mit dem Ganzen Kram die meiste Arbeit hat, ist halt die Aushilfe. Auch im Coverbereich spielt längst nicht jede Band jedes Lied gleich und gerade bei selbst erstellten Medleys wird's dann schon ein ziemlicher Aufwand, eventuell auch mit Sound-Programmieren, etc.

Ein Musiker, der zur Rettung des Abends kurzfristig einspringt und eine gute Show abliefert gehört auch ordentlich bezahlt - sonst kann's beim nächsten Mal auch passieren, dass derjenige dann einfach nicht mehr will und man ohne Vertretung in der Luft hängt.

Was natürlich auch von Vorteil ist, ist wenn man sich schon im Vorfeld einen Musiker besorgt, der sich bereit erklärt, bei euren Konzerten als Aushilfsmusiker zur Verfügung zu stehen, falls das mal nötig wird. Der hält sich dann jederzeit auf dem Laufenden, was eure neuen Stücke betrifft - kriegt dann aber für'n Gig meistens auch mehr Gage, weil er langfristig Arbeit damit hat...
 
Unser Gitarrist hat manchmal Terminprobleme, weil er noch ne andere Band hat. Da haben wir mittlerweile jemanden, der ohne Proben sofort einsteigt, wenn er Zeit hat. Der ist eigentlich eine höhere Gage gewohnt, ist aber mit dem Anteil, den er bei uns bekommt zufrieden (3 Musiker = 1/3 der Gage).
Neulich konnte er nicht, da mussten wir jemand anderen einarbeiten. Das hieß:

  • Live-Mitschnitte erstellen von den stark abweichenden Arrangements, zu Hause abmischen und auf CD brennen
  • CDs mit den Original Songs brennen
  • Leedsheets erstellen, soweit noch nicht vorhanden und/oder Texte kopieren

  • separater Probetermin (6 Stunden)

  • zusätzliche Transport-, Auf- und Abbauarbeiten beim GIG übernehmen
Alles in allem reichlich Stress. Aber egal, nutzt ja nichts, der Gig muss durchgezogen werden. Selbst wenn der Sub mehr Geld verlangt hätte, hätten wir keine Wahl gehabt. Die Mehrkosten hätte dann unser Gitarrist getragen, genau wie für solche Aktionen mindestens als Anerkennung ne Kiste Bier rausspringen muss ;-)
Bei der Band von meinem Bruder ist das Gang und Gebe, dass Aushilfsleute am Start sind. Alles Profis, die ihre feste Gage verlangen. Da gibt's auch kein vertun.

Wenn genug Zeit ist, würde ich in solchen Fällen immer nach einer Ersatzband suchen, denn wenn man uns bucht, hat man Anspruch auf 100% Leistung, was man mit Aushilfen ind er Regel nicht leisten kann. Beim Gitarrist ist das noch vetretbar, mit dem Drummer mussten wir das bislang auch erst einmal machen, da hatte er sich das Schlüsselbein gebrochen, kam aber trotzdem zum Singen mit, und um einzuzählen oder kurze Hilfen zu geben. In diesem Fall haben wir die Gage sogar durch 4 anstatt durch 3 geteilt. Wenn man sich einig ist...
Für mich musste in 25 Jahren nicht einmal Ersatz ran :) toi toi toi
 
Ja, das ist wieder der Nachteil daran, dass nicht jede Band dieselben Stücke einfach nur 1:1 covert, sondern den Liedern auch noch den eigenen Stempel aufdrückt... *verflucht sei die individuelle Kreativität* :D
Wir haben's bis jetzt zum Glück noch ohne eine Aushilfe gepackt, spielen aber auch erst seit 5 Jahren in der Kombo. *auf Holz klopp*

Aber den Brauch mit der Bierkiste find ich klasse. ;)
 
Kompliziert wird's, wenn in einer Hobbyband einer ins Team einsteigt, der mit von der Kohle leben muß, während alle anderen auf Gage verzichten könnten. Steht uns wahrscheinlich bevor mit unserem Toni in spe.


Martman
 
Naja, der will halt seinen Kurs schon haben. Kann man ja auch verstehen - ist halt nur die Frage, was der sich unter angemessener Entlohnung vorstellt...
 
Ich denke eigentlich wurde alles zum Thema gesagt, ich muss mir nur grad mal ein bissl Luft machen. Eben hab ich bei einer Band Aushilfe gespielt, wie vorher auch schon einmal bei denen, jeweils ziemlich kurzfristig. Wir hatten beim ersten mal ne Gage ausgemacht (gab keine Bandgage, deswegen mussten sie für mich drauf legen und ich hab den Preis relativ niedrig gehalten). Diesmal ist auch noch der Basser ausgefallen und ich wurde gefragt ob ich auf die Schnelle noch einen besorgen könnte. Hab ich natürlich, für die gleiche Gage.
Und eben, direkt nach dem Gig, wurde uns gesagt, dass sie sich uns beide nicht leisten könnten und für jeden nur die Hälfte bezahlen. Super scheiße!! Vorallem mit was für einem Argument, da hätte man ja vorher nachdenken können, wir hatten ja vorher über die Preise gesprochen, aber nein, erst nach dem Gig. Letztendlich haben wir unser Geld bekommen, aber was mich so ankotzt ist eben, dass es überhaupt diesen Stress gab, obwohl doch vorher alles (natürlich nicht schriftlich, jaja, ich weiss....) abgesprochen wurde. Naja, von denen werde ich wohl nicht mehr angerufen (unberechtigterweise!!!)...
Ach, musste nur grad mal meinen Ärger kund tun...
 
Bei uns wird das nicht aufgeteilt.
Kommt alles in einen Pott, entweder wird es für sinnvolle Anschaffungen gespannt oder am Ende des Jahres aufgeteilt, aber nicht nach jedem Gig
 
@HempyHemp: was war das für eine Band ? Coverband ?
Eigentlich ist so ein Verhalten inakzeptabel. Die haben doch schon vorher gewusst, dass sie Euch die Gage nicht bezahlen werden.

Gestern ist bei uns jemand überraschend ausgefallen, und ein Sub ist eingesprungen. Er hat selbstverständlich dieselbe Gage bekommen wie wir anderen auch. Der gig war eh gut bezahlt, aber eigentlich hätte er sogar mehr Gage verdient gehabt: er ist total kurzfristig eingesprungen, hat super gespielt und mir - es handelte sich um einen wichtigen Kunden - den Abend gerettet.

Ich verstehe das Verhalten mancher Leute beim besten Willen nicht.
 

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