"augen zu"

[Josh18]

Moin!
Würde mich bei diesem Text besonders über Rückmeldung freuen, da ich nicht sicher bin was ich von diesem Text halten soll.
Ich finde der Text hat irgendwas, aber wäre auf eine zweite Meinung gespannt

augen zu, sehe dich,
atme ein, geh nicht,
drauf und dran, abzuhauen,
lauf voran, vertrauen aufbauen,

oft versucht, nichts geschafft,
dich verflucht, aber nichts gemacht,
liebe gesucht, hass gefunden,
haben es versucht, uns verbunden,
hat nicht gehalten, woran soll ich mich halten?

haben es weit gebracht, viel geschafft,
hingefallen,im boden eingesackt,
gesprungen und weit gelaufen,
mit uns gerungen, fast verlaufen,

jede nacht wach, nie geschlafen,
lag tagelang flach, angst zu versagen,
nimm mich mit, flieg mit mir,
egal wohin du willst, hauptsache mit dir,

energiefresser?will dein leben verbessern,
liebe gefunden, dich gesucht,
hass verschwunden, mich verflucht,
tief verbunden, tiefe wunden,

augen auf, sehe nichts,
atme aus, wo ist das licht,
drauf und dran, hier zu bleiben,
geh nicht voran, du sollst bleiben

 

[Katz23]

da ich nicht sicher bin was ich von diesem Text halten soll.
Ich finde der Text hat irgendwas, aber wäre auf eine zweite Meinu

Oh, wenn du nicht sicher bist, dann bin ich es wohl noch weniger.
Der Text hat eine interessante Struktur: lückenlose Aneinanderreihung von zum Teil gegensätzlichen Eindrücken, Verben, Wendungen etc. Alles erscheint gleichwertig und du rührst wie in einem Eintopf die Komponenten immer wieder neu um. Es dreht sich also alles um sich selbst und im Kreis, wenn du das beabsichtigt hast, dann ist dir das gut gelungen.

augen zu ...
atme ein

augen auf...
atme aus

Das sind für mich die Ränder in denen sich die Sache bewegt.

Ich weiß nicht inwieweit das als Lied funktioniert und ob am Ende etwas hängen bleibt oder es nur so vorbeirauscht?

 

[Jed]

da ich nicht sicher bin was ich von diesem Text halten soll.

Ich bin auch ziemlich ratlos ...

Jed

 

[x-Riff]

Hi Josh18,
ich finde auch, der Text hat was.
Ich hab mal was gemacht, was ich sonst nicht mache und hab ihn mal für mich durchgenudelt. Dabei habe ich vor allem auf die formale stenge geachtet - die ergibt für mich einen guten Teil des Reizes. Dann habe ich inhaltliche Setzungen gemacht - da, wo es für mich auseinander lief. /-Zeichen steht für Alternativen.

Vielleicht wird ja für Dich auf diese Weise klarer, worauf Dein Text hinauslaufen könnte:

augen zu, sehe dich,
atme ein, gehe nicht,
drauf und dran, abzuhauen,
lauf voran, kann nicht schauen/unvertrauen

oft versucht, aber nichts geschafft,
dich verflucht, aber nichts gemacht,
liebe gesucht, hass gefunden,
haben es versucht und uns verbunden,
hat nicht gehalten, woran soll ich mich halten?

haben es weit gebracht, viel geschafft,
hingefallen und nichts gerafft,
sind gesprungen, weit gelaufen,
nichts gelungen, fast verlaufen,

nächtelang wach, traumungetragen,
tagelang flach, angst zu versagen,
nimm mich mit, flieg mit mir,
egal wohin, hauptsache mit dir,

oft versucht, aber nichts geschafft,
dich verflucht, aber nichts gemacht,
liebe gesucht, hass gefunden,
haben es versucht und uns verbunden,
hat nicht gehalten, woran soll ich mich halten?

liebe gefunden, hab dich gesucht,
hass verschwunden, mich verflucht,
tief verbunden, tiefe wunden,
viele runden, am ende gefunden

augen auf, sehe nichts,
atme aus, such das licht,
drauf und dran, hier zu bleiben,
geh nicht voran, du sollst bleiben

Für mich gibt es eine bewegung vom intro zum outro, von der ungewißheit zur gewißheit, dazwischen wie im traum erinnerungsfetzen, assoziativ zusammengehalten bzw. verbunden, aus dem fünfzeiligen part habe ich einen refrain gemacht, der den /selbst-)zweifel ausdrückt.
Zerrissenheit, das sekundenschnelle umklappen von gelingen und unvermögen und wieder zurück - in einer person und in der beziehung beider personen. Insofern finde ich die assoziationsartigen, verkürzten, schnell gedrängten aussagen stimmig: Hast und Widerstreit. Ende deutet lösung an, kann aber auch part eines neuen loops sein.

x-Riff

 

[MamaMuuht]

Da ist was drin und dran am Text. Ich würde auch versuchen, das zu strukturieren und eine Hook , einen Refrain zu finden. Mal angelehnt an deinen Worten. Nur mal als Beispiel...


augen zu, sehe dich,
atme ein, gehe nicht,
drauf und dran, abzuhauen,
Angst vor dir gegen Vertrauen.

oft versucht, nicht geschafft,
dich verflucht, hat nichts gebracht.
hab dich gesucht, doch nicht gefunden,
Was hat uns all die Jahre verbunden?

Woran soll ich mich halten
wenn nicht an dich?
Woran soll ich mich halten?
Sag, liebst du mich?
Woran soll ich mich halten?
Zeig dein wahres Gesicht!
Heiße Herzen erkalten
Bin ich für dich ein Nichts?

weit gebracht, viel geschafft,
hingefall‘n , oft versackt
aufgerafft, weiter gelaufen,
ließen uns nie den Glauben rauben.

 

[Josh18]

Danke nochmal für eure wirklich guten Kommentare und Vorschläge. Habe mich nun nach mehreren Monaten erneut an den Text gesetzt und einige eurer Ideen und ein paar neue Ideen von mir einfließen lassen. Hier nun das vorläufige Endprodukt:

augen zu

augen zu, sehe dich,
atme ein, geh nicht,
drauf und dran abzuhauen,
lauf voran, ohne zu schauen,

oft versucht, aber nichts geschafft,
dich verflucht, nichts gemacht,
liebe gesucht, hass gefunden,
haben es versucht, uns verbunden,
hat nie gehalten, woran soll ich mich noch halten?

haben es weit gebracht und viel geschafft,
hingefallen, im boden eingesackt,
sind gesprungen, weit gelaufen,
drehen unsere runden, fast verlaufen,

nächtelang wach, nie geschlafen,
lag tagelang flach, habe angst zu versagen,
nimm mich mit, flieg mit mir,
egal wohin, hauptsache mit dir,

also sag mir, woran soll ich mich halten?
wenn nicht an dich?
will mich an dir festhalten,
du dich auch an mich?

hab ich die liebe nun gefunden?
hab dich immer schon gesucht,
mein hass ist verschwunden,
habe mich lange nicht mehr verflucht,

sind nun tief verbunden,
langsam heilen unsere tiefen wunden,
liefen gemeinsam viele runden,
haben den weg endlich gefunden,

augen auf, sehe dich,
atme aus, bist du mein licht?
drauf und dran, hier zu bleiben,
geh nicht voran, du sollst einfach bleiben

 

[Kuschelmaus]

Ich finde die neue Version echt toll. Und auch viel klarer, was du aussagen willst.
Die Fragen die du an dich selbst stellt sind echt eindringlich und das Gefühl, das vermittelt werden soll
kommt zumindest bei mir komplett an.

 

[Josh18]

Ich finde die neue Version echt toll. Und auch viel klarer, was du aussagen willst.
Die Fragen die du an dich selbst stellt sind echt eindringlich und das Gefühl, das vermittelt werden soll
kommt zumindest bei mir komplett an.

Vielen Dank! Mir gefällt die neue Version auch deutlich besser.

 

[x-Riff]

Ich finde die neue Version echt toll. Und auch viel klarer, was du aussagen willst.

Geht mir auch so - hat sehr gewonnen.

Es gibt zwei Stellen, die mir persönlich beim ein-, zweimal durchlesen noch nicht so hundertprozentig gefallen:

sind nun tief verbunden,
langsam heilen unsere tiefen wunden,

Hier stört mich irgendwie die wiederholte Verwendung von "tief" (was man auch als Stilmittel sehen kann). Vorschlag aus dem Bauch, falls es Dir auch so geht:
sind nun tief verbunden,
langsam heilen unsere offenen wunden

Dann finde ich eine Stelle zu ... pathetisch, überschwänglich ...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

augen auf, sehe dich,
atme aus, bist du mein licht?

Da würde ich eher zu "atme aus in das licht" oder so was tendieren.

Sind aber wirklich Geschmacksachen, die man völlig anders empfinden kann.

Toll!
Bin schon gespannt auf die musikalische Umsetzung.

x-Riff