Automatisch Noten einfärben bei schwierigen Tonarten?

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Kla4Spieler
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Hallo zusammen. Ich spiele relativ gut Klavier und habe aber beim Notenlesen immer wieder das Problem, dass ich bei schwierigen Tonarten die Vorzeichen (der gesamten Tonart) nicht schnell genug umsetzen kann. Solange ich in C Dur oder A Moll spiele, geht das tiptop. Ich habe aber auch Noten erworben, welche in As Dur, Es Dur, Fis Moll etc. geschrieben sind. Normalerweise schreibt sich der Pianist ja gewisse Notizen von Hand aufs Notenblatt, aber bei 3-4 generellen Vorzeichen geht das schlicht nicht mehr. Ich möchte deshalb versuchen, mit einer Software die Noten einzulesen und dann dem Programm zu sagen, dass es mir alle Des, Es, Ges und H auf ALLEN Oktaven einfärben soll. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, dass man auf dem Klavier auf 5 Oktaven mehr oder weniger simultan spielt und man auf jeder der 5 Oktaven stets alle Vorzeichen im präsent haben muss. Und das mehrmals pro Takt und unzählige Male bei einem ganzen Stück.

Gibt es eine Möglichkeit, wie ich mir die von generellen Vorzeichen betroffenen Noten automatisch farbig anzeigen (und drucken) lassen kann?

(Transponieren der Tonart ist für mich aber ein NoGo.... das wäre für mich etwa so, wie wenn man Van Gogh sagen würde, dass er seine Gemälde bitte in Blau malen soll, weil es keine anderen Farben mehr gebe :))

Hat da jemand Erfahrung?
 
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Konzentrier` Dich lieber darauf, es besser lesen und verinnerlichen zu lernen. Nutze die Zeit dafür, und verschwende sie nicht mit umständlichen Umgehungsversuchen.
Das bringt - vor allem - auf lange Sicht mehr.

Ein durchaus gutgemeiner Rat von mir.

LG
Thomas
 
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Ich schließe mich turko an. Der Weg dahin lautet: Tonleitern üben, Quintenzirkel lernen und verstehen, grundlegende Harmonielehre lernen. Dann beginnst Du in Tonarten zu denken. Die Tasten, die zu einer Tonleiter gehören, "leuchten' dann gewissermaßen im Geiste auf. Dann muss man nur noch draufdrücken, wie auf die weissen Tasten bei C-Dur.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich möchte deshalb versuchen, mit einer Software die Noten einzulesen und dann dem Programm zu sagen, dass es mir alle Des, Es, Ges und H auf ALLEN Oktaven einfärben soll.
Ohne reichlich Handarbeit würde es bei deinem Vorhaben wahrscheinlich nicht gehen. Ich gehe wie die Anderen hier davon aus, dass der Aufwand für deine Markierungen in keinem Verhältnis zum geringen Nutzen stünde.

Beim Einspielen könntest Du jede Woche (bzw. wie Du willst) eine neue Tonart zu den bisherigen dazunehmen und Du wärst recht zügig "komplett".
Eine konkrete Anleitung zur Erarbeitung der Tonarten entlang dem Quintenzirkel findest Du z.B. im Anhang der deutschen Ausgabe der Russischen Klavierschule Band 2 (Seite 128ff).

Gruß Claus
 
habe aber beim Notenlesen immer wieder das Problem, dass ich bei schwierigen Tonarten die Vorzeichen (der gesamten Tonart) nicht schnell genug umsetzen kann.
Das ist eine Übungsfrage. Können ist besser, einfacher, billiger und tragfähiger. Wenn der Drummer das schafft(e), warum nicht auch Du? ;)

So ein Notenfärber würde insbesondere eines trainieren: Deine Aufmerksamkeit bzw. Angst bzgl. Tonarten ... Ist vielleicht nicht das Ergebnis, das Du wirklich brauchst. // Der Umweg über den Kopf ist am Anfang nötig, am Ende hinderlich. Oder buchstabierst Du beim Lesen noch? Nein? Eben ...

Hier ein paar Möglichkeiten, die Beziehungen zwischen Notenbild, Hände/Finger und Gehör zu festigen.

1) Klassisch "ansehen, lernen, vergessen", z.B. über https://de.wikipedia.org/wiki/Vorzeichen_(Musik)

2) Sicherer über Anki https://apps.ankiweb.net/ "verewigen". Einfach selbst ein paar Lernkarten damit anfertigen, loslegen ... und sich von der eintretenden Lernsucht fernhalten. Möglichkeiten: visuelle Abfrage (Notenbild), Anzahl Vorzeichen, gespielte Tonleiter dazu usw. usw. S.a. https://www.youtube.com/results?search_query=anki+tutorial .

3) Haptisch verstehen. Die #-Vorzeichen und die b-Vorzeichen hernehmen (s.o.), auf der Klaviatur in ihrer Reihenfolge verfolgen, die beiden Muster erkennen (f#, c#, g# ... und b, es, as, ...). // Den Quintenzirkel auch einmal mit einer Quinte (7 Halbtönen) mit kleinem Finger und Daumen (oder umgekehrt) auch abwandern. // Aha-Momente bemerken.

4) Abstrahiert ... sagen Dir die Vorzeichen nur, welche 7 der 12 Tasten einer Oktave für eine bestimmte Tonart "erlaubt" und welche "verboten" sind. 7 aus 12, fast wie beim Lotto. Oh ja, es gibt auch andere 7 aus 12, und manche davon klingen oberscharf, andere nach Ohrenkrebs. Oder 8 aus 12. oder 6 aus 12 usw. Da geht die Musik auf. // So als Ausblick.

5) Abstrahiert-abstrahiert kannst Du zu jedem Grundton eine Dur-Skala abwandern (Schritte: GGH GGGH) und diese Töne stumpf durchnummerieren: 1 2 3 4 5 6 7, egal, ob sie auf weiß oder schwarz liegen. // Und die/eine der Moll-Skalen? 1 2 b3 4 5 6 7 (3. Ton erniedrigen). // Und spielte man mit dem Grundton "c" den Akkord Cm7, wäre der mit dieser Skala vereinbar: 1 2 b3 4 5 6 b7 : Dorian, was viele Stücke einfach anders klingen lässt, und gar icht so selten zu hören ist. // Und ja, mit diesen kleinen Variationen kann man schon viel Musisches bewegen. ... Das schafft kein Notenfärber.

Gutes Gelingen
 
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Um noch mal (wertungsfrei) auf die Ursprungsfrage zu antworten:

Gibt es eine Möglichkeit, wie ich mir die von generellen Vorzeichen betroffenen Noten automatisch farbig anzeigen (und drucken) lassen kann?

Das wird in diversen Notationsprogrammen über Plugins zu verwirklichen sein, die man eben notfalls schreiben müsste.
In LilyPond beispielsweise wäre so etwas gut umsetzbar, denn dort sind Noten nicht nur grafische Punkte auf Linien, sondern werden intern und in der Eingabe stets mit ihrem zugehörigen Versetzungszeichen verarbeitet. Somit ließen sich die Noten relativ leicht einfärben, denn ein fis ist dort immer ein fis (und auch als solches einzugeben), unabhängig davon, wie es am Ende dargestellt wird (z. B. ohne # davor, abhängig von den Generalvorzeichen oder vorhergehenden Versetzungszeichen im Takt.


Fazit: möglich, aber dennoch keine gute Idee - sogar eine schlechte!
Selbst mit einem solchen Plugin müssen die Noten ja erst einmal ins Notationsprogramm gebracht werden und das ist vor allem bei Klaviernoten aufwendig und zeitintensiv.

Wie alle anderen auch schon geschrieben haben: Die Mühe lohnt nicht für eine solch gefährliche Krücke!
Lieber die Zeit in Üben und Spielen investieren.
Eine große Gefahr sehe ich auch darin, dass man sich an die eingefärbten Noten gewöhnt und somit nicht nur von ihnen abhängig wird, sondern auch "normale" Noten vermutlich schlechter spielen kann als vorher, weil man automatisch davon ausgeht, dass eine schwarze Note auch niemals ein Vorzeichen haben kann, dass ebenso unsinnig wie schädlich ist.

Das Ziel muss, wie gesagt, sein, nicht blind im Stück herumzutappen, sondern immer (!) zu wissen, in welcher Tonart man sich gerade befindet.
Dann kennt man nicht nur "die Töne der Tonleiter", sondern erkennt auch leichter Akkorde.
Mit entsprechender Praxis ist das eine enorme Hilfe.
Dieser theoretische Hinterbau hilft sogar (und vor allem) beim freien Spiel ohne Noten.

Es gilt immer das Prinzip: Mustererkennung!
Je mehr man intuitiv erfassen kann, desto mehr Kapazität bleibt für besondere Fälle frei.
Im Laufe der Zeit wird man immer mehr intuitiv erfassen können und somit immer müheloser und sicherer werden.
Diese Arbeit kann einem aber kein Computerprogramm der Welt abnehmen.

Viele Grüße
Torsten
 
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Wow, so viele Antworten hätte ich gar nicht erwartet. Ich verstehe euch. Es ist eine Krüke, die die Entwicklung der eigentlichen Fähigkeiten ausbremst. Wenn ich jetzt ein Musikstudent wäre oder sonst ein begnadeter junger Pianist, dann würde ich das wohl bestimmt so umfassend anpacken, wie ihr empfohlen habt. Es ist aber so, dass ich 44 bin, vier Kinder habe und ich setze mich jeweils am Abend, wenn alles schläft, ans Klavier und frische die Fähigkeiten auf, welche ich in der Jugend und Adoleszenz erworben habe. Ich spielte sehr lange Boogie Woogie... das spielt man ohne Noten auf hohem Niveau. Daher musste ich aber meine Fähigkeiten im Notenlesen nie wirklich verbessern.

Ich werde also mal sehen, wie weit ich komme mit dem Trainieren, es geht ja nur um einzelne Stücke. Ich habe keine Zukunft als Musiker mehr vor mir. Ich finde die Formulierung von Torsten noch recht treffend:



"Ziel muss es sein, nicht blind im Stück herumzutappen, sondern immer (!) zu wissen, in welcher Tonart man sich gerade befindet. Dann kennt man nicht nur "die Töne der Tonleiter", sondern erkennt auch leichter Akkorde."



Vielen Dank für eure Inputs!
Tobias
 
Ich hatte früher panische Angst vor H-Dur. Dann habe ich einfach eine Weile jeden Tag vor dem Üben Tonleitern gespielt, und irgendwann lief es wie von alleine. Jetzt müsste ich das nur noch mit allen anderen Tonarten machen. ;)
 
Wow, so viele Antworten hätte ich gar nicht erwartet.
Und trotzdem hat Dir niemand eine (Notensatz-)Lösung geboten... ;)

Es ist aber so, dass ich 44 bin, vier Kinder habe und ich setze mich jeweils am Abend, wenn alles schläft, ans Klavier
Es ist doch schön, wenn Du dich trotzdem dazu aufraffen kannst, Dich abends ans Klavier zu setzen statt Dich vor die Glotze zu knallen. :great:

Ich habe keine Zukunft als Musiker mehr vor mir.
Die meisten von uns hier werden niemals Weltruhm erwerben, keine Angst!
Aber Musik ist auch für Normalmenschen im Alltag eine echte Bereicherung.
Du bringst Deinen Kindern ja auch das Sprechen bei oder lässt sie Fußball spielen, ohne zu erwarten, dass sie jemals den Literatur-Nobelpreis erhalten oder Nationalspieler werden.
Siehst Du meinen Punkt?

Zum Aufwand
Ja, das Üben ist Aufwand, erledigt sich aber nebenher, wenn man konzentriert und regelmäßig arbeitet.
Stattdessen den Aufwand in die Programmbedienung zu Notenfärberei zu stecken, wäre im Gegensatz dazu Verschwendung und extrem schlecht investierte Zeit.

Du musst Dich ja nicht überfordern und nicht zu früh zu hohe Ziele setzen.
Aber Du wirst sehen, dass es mit der Zeit besser wird.
Und: Es wird nicht alles zu 100 % auf Anhieb funktionieren, aber der Trick besteht darin (wieder mein Lieblings-Stichwort "Mustererkennung", sich in möglichst vielen Situationen sicherer zu bewegen. Nicht in allen. Das geht nicht. Das kann niemand.
Und auch ein hervorragende Vom-Blatt-Spieler wird enorme Schwierigkeiten haben, wenn man ihm eine Musikrichtung vorsetzt, in der er sich fremd fühlt.
Also auch auf höchstem Niveau (oder gerade da!): Mustererkennung.

Was kannst Du vom Boogie lernen? (den kennst Du ja schon)
Wenn Du Boogie-Woogie (ohne Noten) spielst, dann doch wohl auch nicht immer nur in C-Dur, oder?
Und genau da musst Du ja wissen, wo Deine "drei Akkorde" liegen, welche Rolle sie spielen und in welcher Tonart Du spielst.

Du würdest (ohne Noten und ohne Vorzeichen-Zählerei) wohl bei einem Boogie in G-Dur niemals auf die Idee kommen, statt eines D7-Akkords "versehentlich" einen Dm7 zu spielen, weil Du das fis-Vorzeichen vergessen hast.
Siehst Du? Genau so muss es auch beim Notenlesen gehen, wenn Du weißt, in welcher Tonart Du Dich bewegst und was Tonika, Dominante und Subdominante sind (usw.), wird alles mit der Zeit auch ohne Färberei immer natürlicher und müheloser.

Viel Erfolg und viele Grüße
Torsten
 
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Hallo liebe Leute,
ich habe mich mit dem Thema nur etwas befasst, - ich bin aber kein Musiker.
Dadurch gebe ich mir auch nicht das Recht um zu urteilen.

Ich kannte mal einem Metriebsmeister, der hatte sich eine Dr. Böhm-Orgel gebaut.
Diese hatte ich auch von innen gesehen, und ich hatte nur noch - gestaunt!
Lauter hervorragend schöne Lötstellen, mit vielen, vielen also sehr vielen Platinen und Drähten.
Diese Orgel hatte einen Transponier-Schalter mit 12 Schalt-Stufen, entsprechend dem Quinten-Zirkel;
so kann dann alles auf den weißen Tasten gespielt werden. Das ist sehr lange her, - Ende der 70er-Jahre.

So viel wie ich weiß, wird das natürliche Moll, auch nur auf den weißen Tasten gespielt; also A-Moll.
Und Blues bezieht sich auf "F" also auch nur noch weiße Tasten. (Umgekehrt wie in C-Dur, s. u.). Erst 4 und dann 3 Töne.
In C-Dur, haben wir zuerst 3 Töne, C, D und E; danach die 4 nächsten Töne. Zu weiteren Tonlagen fällt mir folgendes ein:
Es ist wie ein kleines Treppchen, wenn im Qintencirkel eine schwarze Taste dazu kommt, wird eine Kläppchen-Stufe dazugezählt - ;
so folgen für G-Dur, D-Dur, A-Dur usw. -, das F#, G# usw. - gedanklich habe ich mir das so vorgestellt, - vielleicht hilfts.

Die heutigen elektronischen Instrumente können bestimmt auch tranponeren.
Viel Erfolg beim Üben, wenn man es so will;
und Allen viel Glück im neuen Jahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Orgel hatte einen Transponier-Schalter mit 12 Schalt-Stufen, entsprechend dem Quinten-Zirkel;
so kann dann alles auf den weißen Tasten gespielt werden.
Das ist dann doch ein bisschen zu einfach gedacht. Schon die sehr einfache Sonatine op. 36 Nr. 1 in C-Dur von Muzio Clementi beinhaltet verschiedene Tonarten. Sie ist zwar in C-Dur, hat aber trotzdem verschiedenste schwarze Tasten. Da hilft dann auch kein Transponierschalter.

Viele Grüße,
McCoy
 
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