Balance zwischen zwei 8' Chöre

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Meisterklasse454
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Liebe Akkordeonfreunde,

Wie immer isr der Mensch auf eine Entdeckungsreise und bekommst etwas unerwartet dabei... :)

In meine 4-Chörige Royal Standard "Selecta" (Cassotto Instrument, mit 12 Diskant-Register), so wie auch bei meine grosse Pigini (ebenfalls 4-Chörige, mit 15 Register (u.a. mit 45 Diskant-Tasten und MIII -Vorgelagert)), gibt die Möglichkeit, die 8' Cassotto-Chor und die 8' Fullung-Chor separat zu bedienen.

In beide Akkordeons ist der Schwebung ca. 4 Cent, also relative Flach.

Und nun merke ich dass bei Betätigung auf beide 8' Register, kann ich der Schwebetone (der Naturgemess aus die beide o.g. Chöre resultiert) etwa andere als von Hersteller vorgesehen, "mischen", ähnlich wie beim einer Mischpult. So z.B., wenn ich das 8' Cassotto-Chor nicht ganz öffne (statt 100% - vieleicht nur ca. 85%) und die Fullung 8' Chor auf 100% (ganz offen) lasse, ändert sich der Balance zwischen die beide 8' Chore und ich bekomme etwa mehr Schwebung zum hören.

Ich vermute dass der Cassotto 8' stärker als der Fullung 8' ist und deshalb normalerweise "deckt" er der Fullungsklang etwa.

Hat jemand hier ähnliche Erfahrung gemach, oder hat jemand hier etwa ein andere Erklärung für diese Phänomen?

Grüß,

Mkl454
 
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Ein heissgeliebter Trick von mir, wenn ich mal keinen Chorus zur Hand habe! Es ist auch lebendiger als ein Chorus, denn jede Zunge reagiert etwas anders und Du bekommst ein sehr unorganisiertes Tremolo, dass extrem auf Lautstärkeschwankungen reagiert.

Hier ein kleines Beispiel: https://vimeo.com/32684349
... natürlich nicht jedermanns Geschmack und für viele klingt es gruselig und manchen bereitet es sogar körperliche Schmerzen, weil sie schlimmen Verschleiss befürchten.
 
Danke lieber Freund!

Das Klangbeispiel finde ich ganz toll!!

Nun, was für ein Trick nützt Du dafür / dabei? Leider habe ich nicht ganz verstanden was Du oben geschrieben hast.. :)

dein Mkl454
 
Die Halb-Schaltung selbst ist der Trick. Es erlaubt Dir ein Tremolo zu erzeugen, wenn Du keins hast. Du schreibst, bei Deinen Instrumenten ist es ziemlich flach. Dabei ist es aber kein gewöhnliches Tremolo, denn durch die halbe Öffnung verstimmt sich der Ton ungleichmäßig über die dynamische Range. D.H. das Piano klingt vielleicht sauber, weil der 2. Chor garnicht anspricht, im Mezzoforte klingt es recht gerade weil die Zunge entspannt mitschwingt und im Forte hast Du ein übles Tremolo weil die Zunge schräg angeblasen wird (gefährliches Halbwissen!!!)
 
Danke noch ein Mal!

Ja, dann ist es klar, denn auch ich diese Teil-Schaltung nütze; jetzt kommt sogar meine Unwiessens Dir gefährlich nahe :gruebel:

Ich muss zugeben dass ich noch nicht mit 50% Öffnung (Halb-Öffnung) gespielt habe; das muss ich jetzt ausprobieren, um der von
Dir geschriebene Phänomen mit alle sein Gefahr zu erleben.

Ich war zuvor bei die Behauptung, dass meine 8' Cassotto deckt das 8' Fullung und das beim etwa 20% wenig Cassotto-8' kommt die ca. 4 cent Schwebung erst richtig zu Ohr.

Ich werde jetzt in beide Richtungen experimentieren. Gewiss, Dein Erklärung öffnet in diese Sinne Neue Spektrum zum Theme Schwingungen und gegen beeinflussung ähnliche Chöre / Dry Stimmung.

Denn dein und mein o.g. Beschreibungen sind insofern unterschiedlich - sie attackieren verschiedene Phänomenen, denke ich. Allerdings hast Du hier etwas SEHR wichtig beschreibt. Hmmmmm...:gruebel:
 
Hihi. Yes try it! Aber dringend den Schutzhelm tragen!

Ich habe offenbar erst jetzt verstanden:
- DU meinst wahrscheinlich lediglich die Lautstärke des dominierenden Chores. Also bei Verringerung der Lautstärke des stärkeren "verdeckenden" Chores wird die vorgesehene Schwebung besser hörbar.

- ICH meine aber, dass man mit einem kontinuierlichen Mix durch halbgeöffnete Register nicht nur Lautstärke, sondern auch die Tuningstabilität, Formanten und das Dynamikverhaten stört und dadurch interessante Effekte entstehen.

Ich habe hier mal ein bischen herum experimentiert. Zwei Finger immer auf den Registerschaltern und drei Finger auf dem Manual.
An manchen Stellen bleibt es einchörig, manchmal versuche ich dreistimmig zu Mixen. Manchmal entehen die Änderungen nur durch die Stellung der Registerschieber und manchmal stehen sie einfach halb und es passiert etwas durch Balgdruckunterschiede.
http://soundcloud.com/klangbutter/8fuss-mix
 
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Lieber Klangbutter,

Dein detalierte Antwort & der "8Fuss Mix" track habe mir grosse Freude gebracht. Dein Track muss jeder hier unbedingt hören!!

Übrigens, Ich denke dass wir auf die selbe Schienen hier reisen, nur ist Dein Erklärung vollständiger:
Ja, ich meinte dass man kann die Registeröffnung bis eine bestimmte Punkt und relative minimal, bewegen - und Dadurch nur der Balance (Lautstärke) im Mix zwischen die Chöre ändern, und das ohne Nebenwirkungen :)

Danach aber (bei weitere kontinuierlichen Änderung) wird sich die Stabilität immer mehr leiden und man bekommt interessante, auch unerwartete Klänge zu hören. Dein o.g. Beschreibung trifft voll und ganz.

Neulich gehe Ich diese experimental "Richtung" mehr und mehr, zumal seitdem ich einer 15-Diskantregisternakkordeon spiele, nun mache ich es noch nicht so lange, wahrscheinlich auch noch nicht so extreem (schade eigentlich; Ich muss es auch mal beherschen!).

Ich bin also immer noch bei den "Zwischestuffen": Nun kombiniere ich fast immer die verschiedene Chöre beliebig, nach den Prinzip der Du hier erklärte, und das - mit etwa sehr sensible / vorsichtiger Drücken auf 2 oder 3 Register zugleich, meistens der einer mehr, der andere weniger.

Z.Z (noch ohne Schutzhelm), kann ich ca. 6-8 Registern-Halbdrück-Kombinationen geniessen, die ich sogar als "Feste Registerierung" neulich wahr nehme (Zusätzlich zum 15 original fester Registern). Das ist sicherlich nur ein Zwischenbericht.

So z.B., das drücken auf 8+8 zusammen mit 8+8+16 klingt bei mir fabelhaft. Oder wenn ich erstmal auf 8+8, danach auf alle drei (8' Cassotto + 8' Fullung + 8'+8') drücke, bekomme ich ein wunderbare Schwebung, ma con sordino also Gedämpft. Das Schwebung als sich zu balancieren habe ich schon erwähnt... Und es gibt auch die Möglichkeiten beim 16'Fuss mit 4' (Piccolo) usw.
Das wirklich schöne dabei: Man hat die Möglichkeit, die eigene Klänge zu produzieren, oder sehr nahe zu kommen.

Die Akkordeon wird dadurch also flexibler als man denkt.

Ich vermutte das dabei nützen wir nicht nur unsere gute Oheren, sondern auch einige sehr fähige Akkordeons. Die o.g. Klänge kann bei ein andere Akkordeon manchmals müffig und uninspiriert klingen, wie es beim Fehler beim Registernbetätigung so oft passiert...

Jetzt hast Du mir auf jedem Fall ermüntern, noch weiter zu experimentieren!

Vielleicht werden unsere Beiträge auch andere Leser helfen :cool::cool:
 

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