balanced output am mixer und trotzdem DI-Box?

  • Ersteller Zorro Zork
  • Erstellt am
Die symmetrische Signalübertragung lässt sich ganz ohne Fourierreihen erklären: der zweite Leiter ermöglicht die Eliminierung einer additiven Störung durch Differenzbildung. Dazu muss auf dem zweiten Leiter nicht einmal das invertierte Signal übertragen werden, sondern es kann auch ein Nullsignal sein, wie in dem Artikel erklärt.

Zu der Diskussion aus Post #15 & #16 würde ich auch sagen, dass "invertiert" korrekt ist. Ein Signal hat ja auch einen "Gleichanteil" (der 0-te Fourierkoeffizient). Dieser ist nicht sinusförmig und hat daher keine Phase, weshalb eine Phasenverschiebung hier auch nicht sinnvoll ist.
 
Edit: verklickt ...
 
@Distance: Danke für die ausführliche Erklärung.

Ich habe mal eine Grafik angehängt, damit ich das, was ich bisher zu wissen glaubte und das, was ich jetzt zu wissen glaube mal veranschaulichen kann. Ich will das nämlich jetzt richtig verstehen.

Was ist denn "was, das man ohne Drehung symmetrieren kann"? Bzw. noch viel interessanter: Was ist das Gegenteil?
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass eine Welle, die wie in Graph A dargestellt aussieht auch tatsächlich so schwingt. Eine Verschiebung um eine halbe Periode (oder irgendeine Periode) würde die Geschichte nicht symmetrisch machen (Graph B), eine Drehung (im Wörtlichen Sinne) würde jedoch durchaus in einer Symmetrie resultieren (Graph C).

Aber folgender Satz hat mir dann die Augen geöffnet:

Ein Signal kann immer dargestellt werden durch eine Überlagerung von (nötigenfalls unendlich vielen) Sinus- bzw. Cosinusschwingungen. Dein Pianoklang ändert also nicht seine Frequenz, sondern es handelt sich um eine Überlagerung unendlich vieler Schwingungen konstanter, aber jeweils unterschiedlicher Frequenz.
Welle A wäre also aus zwei oder mehr sich überlagernden Wellen zusammengesetzt, die ungefähr wie in Graph D aussehen könnten. Wenn man diese Wellen einzeln jeweils um eine halbe Periode Verschiebt wären diese natürlich symmetrisch.

Habe ich das jetzt richtig verstanden?
 

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Was du in C gezeichnet hast, sind das Signal f(t) aus A und das invertierte (an der Zeitachse gespiegelte), -f(t). Diese beiden Signale werden bei der symmetrischen Übertragung in getrennten Leitern geführt, was die Eliminierung von additiven Störungen erlaubt.

Worauf du hinaus willst, ist vermutlich dasselbe wie Gerrit_BASS in Post #16 meinte. Das kleinere Problem an dem Argument ist, dass es für den Gleichanteil nicht funktioniert. Das viel grössere Problem ist, dass wir schliesslich Musiksignale übertragen wollen und diese sind alles andere als periodisch! Also in diesem Fall besser nicht von Phasenverschiebung sprechen.
 
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass eine Welle, die wie in Graph A dargestellt aussieht auch tatsächlich so schwingt. Eine Verschiebung um eine halbe Periode (oder irgendeine Periode) würde die Geschichte nicht symmetrisch machen (Graph B), eine Drehung (im Wörtlichen Sinne) würde jedoch durchaus in einer Symmetrie resultieren (Graph C).
Wie synthos schon sagte ist das keine Drehung, sondern eine Inversion, also quasi einfach ein Vorzeichenwechsel. Bei einem Signal wie dem Sinus mit seinen Periodizitäts- und Symmetrieeigenschaften ist das aber auf jeden Fall das selbe wie eine Phasendrehung/-verschiebung um 180°.

Welle A wäre also aus zwei oder mehr sich überlagernden Wellen zusammengesetzt, die ungefähr wie in Graph D aussehen könnten.
Nein, denn die einzelnen Wellen, aus denen das Gesamtsignal besteht, sind immer Sinus- und Cosinusschwingungen unterschiedlicher Amplitude und Frequenz. Bild D passt also nicht, weils keine (Co)sinusschwingungen sind. Wieviele Schwingungen das genau sind, müsste man berechnen, das hängt von der Gesamtschwingung ab.
Vom Prinzip her ist es aber richtig.

Wenn man diese Wellen einzeln jeweils um eine halbe Periode Verschiebt wären diese natürlich symmetrisch.
Die Frage ist, ob das auch für nicht-periodische Schwingungen gilt.

Habe ich das jetzt richtig verstanden?
Ja, nur dass eben für die Symmetrierung selbst, wie synthos ja schon mehrfach sagte, die Inversion wichtig ist. Den Rest braucht man also eigentlich garnicht ;)
 
Ok, danke synthos und Distance.

Dann war meine Vorbildung doch nicht so falsch, da f(t)*-1 logischerweise einer Spiegelung an der Zeitachse entspricht, also das Ausgangssignal "nach unten geklappt" wird.

Gelernt habe ich: Eine Rechteckwelle gibt es nicht sondern nur einen Stall voll (Co)Sinuswellen, die überlagert mehr oder weniger die Form eines Rechteckes abbilden.

Ich stelle fest, dass mir das in der Praxis komplett egal sein kann, interessiert hat es mich trotzdem. Wissen ist ja nicht gesundheitsschädlich.
 

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