Balgwechsel ohne Tonunterbrechung

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Atemblau
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Liebe Akkordeonisten,
nun habe ich ja ein Akkordeon mit großem Balgvolumen, trotzdem geht mir bei meinen Orgelstücken manchmal die Luft aus.

Hier gibt es einen Spieler, der einen Balgwechsel macht, ohne den Ton zu unterbrechen :
(bei 2 :39)

Wie macht der das, habt ihr eine Idee ?
 
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Hallo zusammen,

ich habe die Stelle mehrfach angehört. Zwei Dinge sind mir aufgefallen: 1. Bild und Ton sind nicht genau synchron. Folglich kann das Bild durch Playback enstanden sein und bei der Tonaufnahme der Balg in anderer Stellung gewesen sein. 2. Es ist furchtbar viel Hall auf der Aufnahme. Das bedeutet, eine kurze, durch den Balgwechsel bedingte Tonunterbrechung wird verwischt.

Auch könnte die Stelle nachbearbeitet sein, um die Lücke mit Ton zu füllen.

Ich jedenfalls kenne keine Spieltechnik, wie man die Tonunterbrechung bei Balgwechsel vermeiden könnte. Das ist technisch bedingt, wie wir alle wissen. Man kann sich als Spieler dabei geschickter oder ungeschickter anstellen, aber die kurze Tonunterbrechung beim Balgwechsel bleibt immer.

Viele Grüße

morino47
 
Er wechselt mit dem letzten Ton. Es ist deutlich zu hören an der Klangfarbe des Basses.
Das was Du als Balgwechsel siehst (beim vorletzten Ton) ist nur eine Positionsänderung der Hand, um den Balgwechsel auf dem letzten Ton gut vorzubereiten.

Kasakov hat nur drei Reihen rechts, nur fünf Reihen links, nur einen Riemen. Die Stimmen sprechen extrem schnell an. Somit liegt das Instrument sehr ergonomisch in der Hand, der Abstand und die Körperhaltung bleiben flexibel. Ich finde das Instrument und den Spieler vorbildlich!
 
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ist doch ganz einfach , er wechselt nicht wehrend ein Ton klingt, sondern davor oder danach, und er hat ein sehr gutes Akkordeon!
und das macht er mit drei Reihen rechts und" fier Finger" Technik !!!
 
Rein technisch geht es mit den heutigen Instrumenten nicht, beim Akkordeon einen Balgwechsel durchzuführen, ohne dass der Ton hörbar absetzt.

Das liegt daran, dass für Zug und Druck zwei unterschiedliche Stimmzungen zuständig sind. Bei einem Balgwechsel hört nun die eine Stimmzunge auf und die andere muss einschwingen, was einfach seine Zeit braucht.

Es wurde schon viel entwickelt und geforscht - auch unser user 'Balg' hat sich daran versucht, mit einer einzigen Stimmzunge Zug und Druck hinzubekommen, dann wäre das Problem gelöst. Es hat aber noch keiner eine brauchbare Lösung dafür gefunden.

Das einzige was bleibt, ist in hochwertigste Instrumente zu investieren. Eine Gola braucht z.B. nur weit weniger als die Hälfte der Luft wie die vergleichbare Morino.
 
Er wechselt mit dem letzten Ton. Es ist deutlich zu hören an der Klangfarbe des Basses.
Du hast recht, dankeschön !


Eine Gola braucht z.B. nur weit weniger als die Hälfte der Luft wie die vergleichbare Morino.

Das ist ein Umstand, der mich nötigt, bei Gelegenheit nochmal eine Gola auszuprobieren. Man kann nie Luft genug haben!
Morigol, gibts nach Deinem Kenntnisstand auch irgendwas dazwischen ?
 
gibts nach Deinem Kenntnisstand auch irgendwas dazwischen ?
ich würde sagen, ne schlecht (gewartete) Gola oder ne sehr gut (gewartete / in Schuss befindliche) Morino :D ...
Und dann gibts sicher noch viele andere gute bis sehr gute Instrumente anderer Hersteller, die sich in diesen Bereichen befinden können. Letztlich kommt es auf das einzelne Instrument an, nicht auf den Namen, der drauf steht.
 
ich würde sagen, ne schlecht (gewartete) Gola oder ne sehr gut (gewartete / in Schuss befindliche) Morino

Da würd ich mich trotzdem nicht drauf verlassen und an der eigenen Technik feilen und üben, wie ich den Balgwechsel möglichst rasch und unauffällig hinbekomme. Denn auch ein sehr gutes Instrument will exakt geführt werden, sonst klingtsts trotz alledem nach gewollt und nicht gekonnt!


Gruß, maxito
 
Kasakov hat nur drei Reihen rechts, nur fünf Reihen links, nur einen Riemen. Die Stimmen sprechen extrem schnell an. Somit liegt das Instrument sehr ergonomisch in der Hand, der Abstand und die Körperhaltung bleiben flexibel. Ich finde das Instrument und den Spieler vorbildlich!

und er hat ein sehr gutes Akkordeon!

Ja, und vor allem klingt sein Instrument wie eine Orgel !
Aber das hatten wir ja schonmal.

Könnt ihr heraushören, was da für eine Registrierung verwendet wurde ? 16 & 4 ?
Ich tue mich schwer, meine aber auf jeden Fall KEIN Tremolo zu hören.
 
So spartanisch wie das Gerät gebaut ist könnte ich mir vorstellen, dass es gar keine Register hat. Ich höre zwei 8 Chöre im Diskant, genauso im Melodiebass.
In der tiefsten Oktave ist der Bass 4 chörig.

Es ist eigentlich auch egal, denn die gleiche Registrierung klingt auf einem anderen Instrument trotzdem völlig anders.
 
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Es ist eigentlich auch egal, denn die gleiche Registrierung klingt auf einem anderen Instrument trotzdem völlig anders.

Ja, aber der Sound wirkt auf mich hammermäßig - oder liegt das an der schlechten Aufnahme ?
 
Als schlecht würde ich die Aufnahme nicht einmal bezeichnen.
Genau über dieses Thema wird bei Tontechnikern seit mehreren Dekaden diskutiert.
Natürlich spricht das Instrument schon einmal an wie Hanne. Durch die spartanische Ausstattung ist es unglaublich ergonomisch, außerdem ist der Spieler ist ein alter Fuchs!

Dazu kommt dass die alte Tontechnik dazu neigt, die wesentlichen und schönen Dinge abzubilden, schmutzige Details dagegen einfach auszublenden.
Auch die Dynamik wird automatisch auf musikalische Art und Weise begrenzt, wobei laute Stellen automatisch etwas verzerren und dadurch kräftiger klingen als in Natur, ohne unangenehm laut zu sein.

Die neueste Technik bildet alles analytisch und neutral ab und man bemüht sich mit allen Kräften, den alten schönfärbenden Klang mit den neuen Möglichkeiten zu kombinieren.
Es gibt hunderte Analysepunkte, nicht zuletzt die Tonne Hall, die den Sound so mächtig und perfekt wirken lassen, Balgwechsel kaschieren, und stellenweise Piccolo suggerieren, wo gar keins ist.
 
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So spartanisch wie das Gerät gebaut ist könnte ich mir vorstellen, dass es gar keine Register hat.

Ich hab mal ein bischen gegoogelt, weil es mich interessiert hat.
Hier das Ergebnis :

"
Three concertinstruments
I have had three concert bayan instruments. The first bayan I played from 1951-1961. The second one from 1961-1964 and the third one from 1964-.
Bayan no 1
Some facts about my first concert bayan:
Constructor Master Figanov worked on it for 18 months, it´s weight was 18 kilograms. The cost of that instrument was 18.000 rubles back in 1951 (appr. 25.000 us dollars). I have performed, giving concerts in 18 countries on that instrument. Altogheter I have played over 700 foreign concerts in over 30 countries.
Quality
Master Figanov has constructed all three of my concert bayan instruments. . He always managed to fullfill my wishes of the qualities of my new instruments.

Some technical data
The shifts on the treble side are placed behind the treble keyboard and the shifts on the basside are on the bass-lid.
"
 

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