Ballade ohne Titel

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Nabend zusammen,

ich möchte Euch bitten, folgenden Text mal etwas unter die Lupe zu nehmen. Die dazugehörige Musik ist vergleichsweise langsam und pianolastig - alleinstehende Worte werden also gesanglich etwas in die LĂ€nge gezogen und vom Ton her variiert (ich finde, das sieht in gedruckter Form immer etwas dĂ€mlich aus, wenn man's nicht vorher noch schnell erklĂ€rt). Es geht mal wieder mehr oder weniger um Liebe bzw. SexualitĂ€t, allerdings etwas kritisch beĂ€ugt. FĂŒr die mittelmĂ€ĂŸige deutsche Übersetzung entschuldige ich mich schonmal im Voraus, die Zeit fordert ihren Tribut :D Aber ich denke es wird klar, was gemeint ist.

Englisch
He had a key to her heart
he somehow lost it at the bar
With all those drinks and all those lips
he couldnt see what he will miss

"They're all the same", the girl said
they're trading heartbreaks for a bed
"But not with me, I've had it all"
and in her dreams he starts to

Fall
He starts to fall
He starts to fall
He starts to fall

And every night she feels alone
her smile turned into a frown
an empty glass, a bandaged wrist
and she's still longing for that kiss

"They're all the same", the boy said
when he got up out of bed
he turned around and smiled back
another girl that he has had

Fall
He starts to fall
He starts to fall
He starts to fall

Deutsch
Er besaß einen SchlĂŒssel zu ihrem Herzen,
doch er verlor ihn an der Bar
Mit all dem Alkohol und all den Lippen
erkannte er nicht, was er verpassen wĂŒrde

"Die sind doch alle gleich", sagte das MĂ€dchen
denn sie tauschen ein gebrochenes Herz gegen ein Bett
"Aber nicht mit mir, ich hab genug",
und in ihren TrÀumen beginnt er

zu fallen
Er beginnt zu fallen
Er beginnt zu fallen
Er beginnt zu fallen

Und in jeder Nacht fĂŒhlt sie sich einsam
ihr LĂ€cheln verwandelte sich in einen finsteren Blick
Ein leeres Glas und ein verbundenes Handgelenk
Und sie sehnt sich immernoch nach dem Kuss

"Die sind doch alle gleich", sagte der Junge
als er aus dem Bett aufstand
Er drehte sich um und lĂ€chelte zurĂŒck
ein weiteres MĂ€dchen, das er hatte

Er beginnt zu fallen
Er beginnt zu fallen
Er beginnt zu fallen

Bestes,
Christian
 
Eigenschaft
 
Hallo Christian,

interessant, dass du daraus eine Ballade machst mit einer pianolastigen Begleitung.
Ich hÀtte das jetzt eher in den Rap gesteckt. :D
Kurz, wenig schmĂŒckendes Beiwerk und ebenso auf den Punkt gebracht.

Hier mal meine Anmerkungen

He had a key to her heart
he somehow lost it at the bar
With all those drinks and all those lips
he couldnt see what he will miss


Die Strophe ist gut zur EinfĂŒhrung. Du erklĂ€rst ganz kurz und knapp, was ihn ausmacht. Man kann sich vorstellen, was das fĂŒr ein Typ ist und worauf du weiterhin eingehen willst. Ich wĂŒrde nur statt he somehow lost it at the bar lieber das but somehow lost it at the bar. So verhinderst du die Dopplung von he. Und es kommt der deutschen Übersetzung etwas nĂ€her. ;)


"They're all the same", the girl said
they're trading heartbreaks for a bed
"But not with me, I've had it all"
and in her dreams he starts to


Wieso kommst du jetzt auf eine Sie? Sicherlich hast du Sie erwĂ€hnt in der ersten Strophe, aber irgendwie richtet sich der Hörer viel mehr arauf aus, dass noch etwas ĂŒber ihn erzĂ€hlt wird. Ich wĂŒrde eher von ihm ausgehen. Was macht er, dass sie so etwas sagen kann?
Die Zeilen an sich sind gut. Auch die Wörter, die du verwendest. Es geht nur um den Sinnzusammenhang zu ersten Strophe.


Fall
He starts to fall
He starts to fall
He starts to fall


Na ja, kann man nicht viel zu sagen, wa? :D
Der Übergang von Strophe zu dem hier (Refrain?) ist gut.


And every night she feels alone
her smile turned into a frown
an empty glass, a bandaged wrist
and she's still longing for that kiss


Gute Strophe. Schöne Bilder. Die Reime funktionieren auch.


"They're all the same", the boy said
when he got up out of bed
he turned around and smiled back
another girl that he has had


Jetzt haben wir es. Du tauschst diese beiden 2. Strophen aus.
Hier hast du nĂ€mlich die Er-Perspektive, die oben fehlt. Dieser Umsprung ist irgendwie, zumindest beim ersten Mal, echt nicht logisch. Hier funktioniert das besser, weil man merkt, wie verbittert und verzweifelt sie ist. Überlege dir noch mal, wie man das klĂŒger lösen kann.

Ansonsten wÀre ich gespannt, wie du das musikalisch umsetzt.
Wie gesagt, habe ich was vollkommen anderes im Kopf. :D

GrĂŒĂŸe,
ze_ba_ree
 
Hi dogfisch, Hi zebare,

also ich fand es nicht ĂŒberraschend - fĂŒr mich ist die SIE die Frau, zu deren Herz er den SchlĂŒssel hat, mit dem er aber zu nachlĂ€ssig umgeht: ihm ist etwas anderes wichtig.
Das ist ihr nicht genug und damit verliert er sie und sie bleibt einsam.

Mir gefÀlllt der Perspektivwechsel, der wie im Film zwischen den Personen wechselt.

Ich finde es auch gut erzÀhlt: die einfache Sprache unterstreicht das prabelhefte, das mÀrchen- oder fabelÀhnliche: die Figuren bleiben ohne Namen, werden nicht beschrieben, fungieren als Platzhalter, stellen Rollen oder Figuren dar, keine Individuen.

Das einzige, worĂŒber ich gestolpert bin (ohne dass es den Gesamteindruck trĂŒbt) ist das verbundene Handgelenk des MĂ€dchens ... kann ich nichts mit verbinden, es entsteht kein Bild in mir, ich weiß nicht, wofĂŒr es steht oder was es bedeuten soll.

Bin gespannt auf die musikalische Umsetzung ... kann es mir auch als hardrock vorstellen ... fĂŒr eine Ballade ist der Text fast ein bißchen kurz, aber ich denke, es wird gehen, gut sogar ...

herzliche grĂŒĂŸe

x-Riff
 
...Das einzige, worĂŒber ich gestolpert bin (ohne dass es den Gesamteindruck trĂŒbt) ist das verbundene Handgelenk des MĂ€dchens ... kann ich nichts mit verbinden, es entsteht kein Bild in mir, ich weiß nicht, wofĂŒr es steht oder was es bedeuten soll. ....

Die Spuren einer Selbsttötungsabsicht? (Ok, hÀtte man weniger technisch schreiben können ;)).
 
Möchte auch mal meinen Senf zu nem Text geben! :)

He had a key to her heart
he somehow lost it at the bar
With all those drinks and all those lips
he couldnt see what he will miss

Wenn ich das richtig interpretiere geht es um nen Typen, der seine Freundin alleine zuhause lĂ€sst und um die HĂ€user zieht, anschließend eine Frau "aufreißt" und dann mit ihr etwas hat. "He couldn't see what he will miss": Also seine Freundin, die er nach diesem One-Night-Stand nicht mehr haben wird? Aber wieso macht er es dann ĂŒberhaupt? Wieso geht er ĂŒberhaupt ohne seine Freundin fort? Streit, Beziehungskrise oder einfach mit Kumpels was trinken?

"They're all the same", the girl said
they're trading heartbreaks for a bed
"But not with me, I've had it all"
and in her dreams he starts to

Hier redet also die Freundin. Aber woher weis sie, was ihr Freund so treibt? TrÀumt sie das alles nur?
Fall

He starts to fall
He starts to fall
He starts to fall

Kann ich mir sehr gut vorstellen mit der Stimme, des SĂ€ngers von Alesana :D

And every night she feels alone
her smile turned into a frown
an empty glass, a bandaged wrist
and she's still longing for that kiss

Kommt sehr gut rĂŒber. Sehr emotional. Ich hab grade wirklich ein Bild im Kopf und kann mir das alles gut vorstellen, wie sie in der leeren Wohnung hockt, mit der Weinflasche neben ihr und ein Messer (oder Rasierklinge) voller Blut neben ihr.

"They're all the same", the boy said
when he got up out of bed
he turned around and smiled back
another girl that he has had

Hier tut sich wieder die Frage auf, warum macht er das? Er sagt ja selbst, dass sie alle gleich sind. Es kommt hier so rĂŒber, als hĂ€tte es fĂŒr ihn keinen Reiz mehr, One-Night-Stands zu haben. Mich wĂŒrden seine Hintergrundgedanken interessieren.

Fall
He starts to fall
He starts to fall
He starts to fall


 
Hi zusammen,

erstmal danke fĂŒr das ganze Feedback! Da sind einige interessante Ideen bei, auf die ich vermutlich nie im Leben gekommen wĂ€re.

"They're all the same", the girl said
they're trading heartbreaks for a bed
"But not with me, I've had it all"
and in her dreams he starts to


Wieso kommst du jetzt auf eine Sie? Sicherlich hast du Sie erwĂ€hnt in der ersten Strophe, aber irgendwie richtet sich der Hörer viel mehr arauf aus, dass noch etwas ĂŒber ihn erzĂ€hlt wird. Ich wĂŒrde eher von ihm ausgehen. Was macht er, dass sie so etwas sagen kann?
Die Zeilen an sich sind gut. Auch die Wörter, die du verwendest. Es geht nur um den Sinnzusammenhang zu ersten Strophe.

Ich muss ja zugeben, dass fĂŒr mich eigentlich immer klar war, dass es um "Sie" geht - aber jetzt wo Du das Thema so ansprichst muss ich zugeben, dass man sich nach der ersten Strophe vermutlich auch ein bisschen auf "Ihn" fixieren kann. Gleich der erste Vers in der ersten Strophe soll darauf hinweisen, dass es hierbei schon eher um sie geht. Er hat den SchlĂŒssel zu IHREM Herzen, mit dem er zu leichtfertig umgeht und ihn dann auch verliert. Die Konsequenz daraus folgt dann in der zweiten Strophe, wo ihre Reaktion auf das Verlieren des SchlĂŒssels beschrieben wird. Letztendlich halte ich ihr "Schicksal" auch fĂŒr ein bisschen spannender als seins - denn wenn ich mich minutenlang darĂŒber auslasse, dass er mit allem schlĂ€ft, was nicht bei drei auf den BĂ€umen ist, dann kann ich wohl wirklich so'n Bushido-Track machen :D

Jetzt haben wir es. Du tauschst diese beiden 2. Strophen aus.
Hier hast du nĂ€mlich die Er-Perspektive, die oben fehlt. Dieser Umsprung ist irgendwie, zumindest beim ersten Mal, echt nicht logisch. Hier funktioniert das besser, weil man merkt, wie verbittert und verzweifelt sie ist. Überlege dir noch mal, wie man das klĂŒger lösen kann.

Ich kann schon nachvollziehen, was Du meinst. Ich glaube aber, dass die Perspektive des MĂ€dchens auch gleich zu Beginn schon notwendig ist, da ansonsten der Refrain total zusammenhangslos erscheint. Es ist ja wirklich erst der letzte Vers in Strophe 2, der den Refrain irgendwie in einen Kontext zum Rest des Textes setzt. Ich finde auch, dass durch die aufeinanderfolgenden Perspektivwechsel eine Art Verbundenheit zwischen den beiden entsteht - zwar nur ganz entfernt, weil's ja vermutlich nur eine Nacht war, die die beiden miteinander verbracht haben, aber immerhin. Wenn ich die Perspektiven so strikt trennen wĂŒrde, geht glaube ich einiges verloren.

Das einzige, worĂŒber ich gestolpert bin (ohne dass es den Gesamteindruck trĂŒbt) ist das verbundene Handgelenk des MĂ€dchens ... kann ich nichts mit verbinden, es entsteht kein Bild in mir, ich weiß nicht, wofĂŒr es steht oder was es bedeuten soll.

Hier soll in der Tat wahlweise ein Suizidversuch oder auch einfach "nur" selbstverletzendes Verhalten impliziert werden, je nach dem, wie dĂŒster man sich das gerade machen möchte. Das ist natĂŒrlich schon ein etwas krasses Bild, aber in den Strophen 3 und 4 wollte ich allgemein schon eine etwas dĂŒstere/ernstere Stimmung aufbringen: Das MĂ€dchen greift zum Alkohol, um ĂŒber den Schmerz der gescheiterten Romanze hinwegzukommen, der Junge hingegen lĂ€sst durchblicken, dass Frauen fĂŒr ihn doch eh alle gleich sind und allerhöchstens fĂŒr einen One Night Stand zu gebrauchen sind.

Wenn ich das richtig interpretiere geht es um nen Typen, der seine Freundin alleine zuhause lĂ€sst und um die HĂ€user zieht, anschließend eine Frau "aufreißt" und dann mit ihr etwas hat. "He couldn't see what he will miss": Also seine Freundin, die er nach diesem One-Night-Stand nicht mehr haben wird? Aber wieso macht er es dann ĂŒberhaupt? Wieso geht er ĂŒberhaupt ohne seine Freundin fort? Streit, Beziehungskrise oder einfach mit Kumpels was trinken?

Die Idee, dass da noch eine Freundin zu Hause wartet, finde ich ganz interessant, war aber nicht direkt das, an was ich beim Schreiben gedacht habe. In "meiner" Idee geht es eher um einen flĂŒchtigen sexuellen Kontakt zwischen den beiden Charakteren, die sich bis dahin fremd sind. Das MĂ€dchen erhofft sich mehr, wird aber bitter enttĂ€uscht und fĂŒhlt sich nur benutzt, wĂ€hrend der Junge sich gleich zur nĂ€chsten Dame vorarbeitet, ohne einen Gedanken an vergangene "Partner" zu verschwenden. Der ganze Text ist sehr abstrakt gehalten und geht nicht zu sehr ins Detail was die Hintergrundgedanken und Motivationen der Einzelnen angeht. Ich glaube aber auch, dass deswegen interessantere Interpretationen möglich sind, als wenn ich eine Situation beschreibe, die ich evtl. selbst erlebt habe und in die nur ich mich hineinversetzen kann.

GrĂŒĂŸe,
Christian
 

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