Band frequenzmäßig abstimmen

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Hallo,
nachdem wir ein paar Jahre Pause gemacht haben, haben wir unsere Band wieder zusammengeholt.
Musikalisch geht es in Richtung Metalcore.
Nun sind wir mittlerweile mit 2 7-Saitergitarren, Bass und Schlagzeug unterwegs und mit dem Alter steigen auch
die Qualitätsansprüche- - auch im Detail.

Bei der gestrigen Probe haben wir festgestellt, dass wir soundtechnisch sicherlich noch Luft nach oben haben.
Sonst haben wir eigentlich oft Lob für den Gesamtsound bekommen, aktuell klingt es aber einfach eher matschig.
Das mag daran liegen, dass wir eben von vorher Drop C auf Drop A angekommen sind und mit Modellingamps spielen.
Jedes Saiteninstrument klingt alleine fett. Zusammen ist es schwer, Details herauszuhören.

Uns ist schon klar, dass man bei den Gitarren nun Bass rausdrehen sollte... Gain auch. Aber vielleicht ist ja hier jemand, der uns noch die goldenen Tipps geben kann... :)

Gibt es hier Forumisten, die sich sehr gut mit sowas auskennen und ein paar Tipps haben oder Quellen verlinken könnten mit guten Tipps?

Wir wären Euch sehr dankbar!
 
Eigenschaft
 
Jedes Saiteninstrument klingt alleine fett.
Das führt eigentlich immer zu Problemen. Die Instrumente müssen im Kontext klingen, nicht solo.

Eine normal gestimme 7-Saiter kollidiert in den tiefen Frequenzen mit Bass und BD, Bass und BD sowieso. D. h., Frequenzbereiche aufteilen.
Wenn die BD über eine (kleine) PA läuft, kann man sich aussuchen, ob Bass oder BD ~ 40-80Hz belegen, der jeweils andere sollte dort abgesenkt werden. Gitarren fliegen aus dem Bereich am besten ganz raus.
Das Knurren des Basses sollte deutlich unterhalb des Kicksounds der BD liegen, beide Bereiche in den Gitarren etwas abzusenken hilft auch.

Unterm Strich: Erst die signifikaten Bereiche der BD betonen und in den Saiten absenken, den Rest absenken.
Dann das Knurren im Bass betonen und in den Gitarren absenken.
Am Pult, falls Ihr eines habt, gehen bei der BD locker +- 8dB, bei den Gitarren weniger.
Sollte anschließend schon transparenter klingen.

Abgesehen davon, spielt natürlich auch ein gutes Zusammenspiel (Timing) eine wichtige Rolle. Wenn das nicht klappt nützt Euch kein EQ der Welt irgendwas.
 
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Hoi
Goldene Tipps gibts leider nicht. Guter Bandsound ist sehr individuell. Die Erkenntnis von @Arnarchie ist schon mal sehr hilfreich. Wenn nämlich jedes Saiteninstrument alleine gespielt fett klingt, dann wird der Bandsound einfach zugefettet.

Aus eigener Banderfahrung hätte ich noch folgende Ratschläge
  • Bei den Gitarren gilt: Bass verliert zugunsten der Mitten.
  • Spielen nur wenn nötig. Wenn bei einem Song ab der ersten bis zur letzten Sekunde einfach alle voll mithämmern, ist das kontraproduktiv. Gebt auch mal jedem einzelnen Instrument etwas Luft. Nicht spielen kann auch fett klingen.
  • Macht den Bass ruhig etwas lauter. Der drückt eure Gitarren nämlich nicht wirklich weg.
  • Bassverzerrung nur dann, wenn ihr eine Rhythmusgitarre ersetzen wollt. Alles verzerrt = Matsch.
  • Der aus meiner Sicht wichtigste Rat folgt zum Schluss: Spielt tight. Spielt tight. Spielt tight. Alle die anderen Ratschläge nützen nichts, wenn ihr etwas links oder rechts von der "1" seid. Wenn ihr nicht ganz sicher seid betreffend eurem Zusammenspiel, lässt dies mal von externen Kumpels bewerten.
 
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Spielen nur wenn nötig. Wenn bei einem Song ab der ersten bis zur letzten Sekunde einfach alle voll mithämmern, ist das kontraproduktiv. Gebt auch mal jedem einzelnen Instrument etwas Luft. Nicht spielen kann auch fett klingen.
unterschreib ich voll. Weniger spielen ist viel viel mehr (und genau deshalb so irre schwer umzusetzen meiner Meinung nach ;-)
Metalcore ist nicht so meine Welt (haha), aber ich denke, das ist ja eine Wiese, die einfach fett klingen MUSS und "weniger ist mehr" nicht immer zutrifft. Vielleicht könnt ihr ja eure Songs (neutral ;-) ) dahingehend analysieren welche Parts man differenzierter spielen kann?
So in der Richtung:
+ bei diesem Part müssen beide Gitarren das gleiche spielen, aber vielleicht kann der Bass einen anderen Riff spielen und hebt sich dadurch ab.
+ bei diesen Parts spielt die zweite Gitarre aufgelöste Sachen, "nur" Akkorde oder eben Fill Ins während die erste Gitarre den Riff in die Gehörgänge sägt
+ wo kann vielleicht der Schlagzeuger weniger Becken spielen damit die Mitten und Höhen dort von den anderen Instrumenten besetzt werden können
... solche Dinge halt :)
 
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Uns ist schon klar, dass man bei den Gitarren nun Bass rausdrehen sollte... Gain auch.
Beim Bass auch Gain eher maßvoll. Ich bin riesiger Fan von einer deftigen Gain-Zerre, aber im Bandsound kann dir das halt sämtliche Dynamik wegkomprimieren. Und dann ist der Bass ein matschiger Teppich und gibt wenig rhythmische Struktur, was ja gerade bei schnellen, akzentuierteren Parts wirklich nerven kann. Und im Zweifel würde ich den Bass in den Tiefmitten boosten (so zwischen 400 und 800 Hz), da braucht eigentlich niemand anders Platz im Mix. Der typische Badewannen-EQ macht halt nicht durchsetzungsfähig in einem vollen Bandsound.

Außerdem (geht etwas an der Frage vorbei, aber vielleicht auch einen Gedanken wert): Wie sind denn die räumlichen Gegebenheiten? Ein gut gedämmter Raum ist ja soundtechnisch die halbe Miete.
 
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