Band: Live Session Recording

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Hallo

Ich bräuchte mal ein paar zweite Meinungen: unsere 5 köpfige Band (ruhiger indie/indiefolk/Rock) möchte gerne ein paar Demos produzieren. Oder anders gesagt: wir haben ein bisschen recording Equipment und wollen schauen s welche Qualität wir kommen wenn wir damit aufnehmen und anschließend Mixen lassen. Grundwissen zum Recording sowie ein großer Akustisch teilweise behandelter (nicht nur Noppenschaum :p) Proberaum ist vorhanden.

Konstellation ist folgende: Sängerin, Schlagzeug, Stagepiano, Gitarre (e oder akustik) und Ebass.

Equipment:
8 Kanal USB Interface (Roland octa capture)
Sm 58
Sm 57
Div dynamische Vocalmics
Sennheiser e 935 (live mic der Sängerin, passt gut zur Stimme)
Rode NT5 matched pair
Rode NT 1A
Shure Beta 91

Ziel ist es aus Zeitgründen alle gleichzeitig oder notfalls Band und Gesang getrennt.

Ich hätte gerne eure Meinung zur Mikrofonierung. Meine Herangehensweise wäre gewesen:


Bass über Di
Gitarre wenn E: Amp in abgelegenem Teil mit Sm 57, wenn akustik Nt1A
Vocals: Live E 935, getrennt NT1 A. Eventuell ließe sich aber auch ein Tlm 103 oder RE 20 mieten
Schlagzeug: da nur 4 Kanäle Glyn Johns bzw. Bd mit dem Shure Beta 91, Snare Sm 58 ohne Korb oder das 57 vom Amp, je nach Klang. Die Rode Stäbchen als Overhead.
Piano über DI oder wenn Kanäle besser für etwas anderes verwendet würden auch über MIDI möglich zu nachträglich aufnehmen.

Habt ihr Ideen/ Verbesserungsvorschläge Wo am ehesten was verändert werden sollte? Macht es Sinn wenn nicht alle Instrumente laut sind ein Roommic zu verwenden? Ein paar Euro zum Mics leihen wären da.

Edit : Monitoring soll über Kopfhörer für alle laufen, Equipment dazu ist vorhanden
 
Eigenschaft
 
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Ich kenne zwar weder Eure Musik, noch die Spielfähigkeiten, noch den Raum, aber grundsätzlich bin ich ja ein Freund des "gemeinsamen Aufnehmens". Wenn es der Raum zuläßt, würde ich es durchaus mal versuchen, alle zusammen aufzunehmen. Das kann die Band-Performance positiv beeinflussen.
Meine Erfahrungen sind da klar: Lieber die bessere Musik als den technisch besseren Sound.
Und "Indiefolk" schreit mir nicht nach klinischem Studiosound.

Jeder mit seinem eigenen Mikro. Gesang mit dem Sennheiser. Raummikro nur, wenn sich der Raum vielversprechend anhört. Ist aber Aufwand, es herauszufinden.
Am Schlagzeug: Zwei Overhead drüber. Egal, ob Glyn Johns oder nicht. Kick und Snare, das reicht dann.

Wenn man Gesang oder anderes nachträglich aufnimmt, muß es musikalisch deshalb nicht besser sein.
Und man muß sich dann zusätzlich um passendes Monitoring kümmern. Mehr Zeit und Aufwand.

Cheerz, der Omnimusicus
 
Euer Plan klingt erstmal ganz vernünftig. Das allerdings nicht:

Ziel ist es aus Zeitgründen alle gleichzeitig oder notfalls Band und Gesang getrennt.
Die Vocals sollten auf jeden Fall overdubbed werden, wenn während des Live Recordings keine getrennte Gesangs Kabine vorhanden ist (Drums!).

Habt ihr Ideen/ Verbesserungsvorschläge Wo am ehesten was verändert werden sollte?
Am ehesten wie gesagt bei den finalen Vocals (Overdubbing) und evtl. beim Live-Recording vs. Overdubbing. Live Einspielen erfordert sehr gute spielerische Fähigkeiten und perfektes Zusammenspiel der Band, was viel Vorbereitungszeit (Proben, bis der Arzt kommt) erfordert. Zumindest, wenn ihr professionelle Ergebnisse erreichen wollt. Für Overdubbing empfiehlt es sich, vorher Guidetracks einzuspielen. Neben dem spielerischen Aspekt hat das in eurem Rahmen auch viele tontechnische Vorteile: (u.U. weitaus) weniger Übersprechen, mehr Mikrofone am Schlagzeug möglich, E-Gitarren Amp kann richtig aufgedreht werden usw.
Recorderman / Glyn Jones ist ne nette Sache, aber für professionelle Band Mixe ungeeignet. Ja, es gibt Ausnahmen, wie z.B. "Travelling without Moving" (Jamiroquai), aber mal ganz ehrlich - die Drums klingen dort ziemlich rough und unausgewogen.

Macht es Sinn wenn nicht alle Instrumente laut sind ein Roommic zu verwenden? Ein paar Euro zum Mics leihen wären da.
Eigentlich nur fürs Schlagzeug, und auch nur, wenn der Raum gut klingt. Aber solltet ihr wirklich mit Recorderman aufnehmen, habt ihr schon genug Raum Anteil drauf.
Dann lieber mit dem Geld das Interface erweitert und das Schlagzeug richtig abgenommen.
 
Hi, wir haben mit unserer Band an einer Recording Session Teilgenommen (ein Übungsprojekt für nen Kumpel der Tontechnik bzw. Toningenieur studiert).
Er hat "sein Song" bearbeitet und seine Note dafür bekommen. Wir haben noch paar mehr Songs aufgenommen, damit es sich lohnt, und jetzt hat er mir netterweise das Audiomaterial von den restlichen Songs zukommen lassen, damit auch ich mischen üben kann.
Er hat verschiedene Aufnahmetechniken genutzt (XY, Blumlein, M/S usw...).
Das Set, Git., Bass und Bläser sind einzeln Mikrofoniert worden. Nun muss ich feststellen, dass auf so gut wie jedem Mic von jedem Instrument was drauf ist (normal, wenn alle im gleichen Raum gleichzeitig aufnehmen).

Jetzt endlich zur eigentlichen Frage:
Wie bekommt man einen guten Mix hin bzw. wie geht man mit solchen Audiomaterial um, um einen guten, ausgewogenen Mix hin zu bekommen? Wie kann ich das eine Instrument herausarbeiten, wenn das andere parallel auf der selben Spur zu hören ist (gerade bei Bläsern)?
Hat jemand Erfahrung damit? Ich habe bis jetzt immer ganz sauber getrennte, einzeln eingespielte Spuren zum Mischen gehabt.

@Grafzahel
Wie habt ihr eure Aufnahme realisiert und gemischt?

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, meinte @Grafzahel ...geändert
 
@Tastenmanne
Bisher leider noch gar nicht, aber ich werde auf jeden all Ergebnisse posten wenn es so weit ist!
 
Ich suche schon ne ganze Weile nach einem Beitrag, finde aber nichts dazu. Deshalb dachte ich, dass meine Frage gut hier her passt.

@Mtree
Selbstverständlich bin ich über jeden professionellen Ratschlag froh:great:
 
Wie bekommt man einen guten Mix hin bzw. wie geht man mit solchen Audiomaterial um, um einen guten, ausgewogenen Mix hin zu bekommen?
Genau so wie mit Aufnahmen ohne Übersprechungen, eigentlich. Liegt bei mir aber daran, dass ich immer akribische Mix Vorbereitungen mache. Vor allem Spuren säubern und sortieren. Angefangen von Cuts (Tomspuren, Gesangsspuren und alles, wo "Schmutz" drauf ist) über chirurgische EQ Eingriffe (punkt genaues Dämpfen von aufdringlichen / störenden Frequenzen) bis hin zu gröberen Shapes z.B. im Bassbereich (z.B. wenn mir zu viel Nahbesprechung / Bassbetonung auf Vocals ist und sie dadurch unnatürlich klingen).
Und auch weil ich sehr viel Lautstärken automatisiere.

Wie kann ich das eine Instrument herausarbeiten, wenn das andere parallel auf der selben Spur zu hören ist (gerade bei Bläsern)?
Mit Cuts und Gates (oder Automation) arbeiten und wenig Komprimieren. Ggf. noch für das jeweilige Instrument unwichtige Bereiche absenken, wo andere Instrumente zu Hause sind. Bei Bläsern z.B. kannst du evtl. den Bass- und Höhenbereich etwas zähmen, wenn da viel Schmutz von Bass und Drums sein sollte.

Generell ist noch wichtig den Mittenbereich transparent zu gestalten und Prioritäten beim EQing zu setzen. Gibt es (Lead-)Vocals, sind diese immer das wichtigste Element. Ich senke dann im Mittenbereich auf anderen mittenlastigen Instrumenten (also quasi alles außer Bass und Drums) gezielt für den Gesang ab. Das muss man immer nach Gehör machen und die entsprechenden Frequenzbereiche können trotz der selben Lead Vocals auf verschiedenen Instrumenten auch woanders liegen.
 
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Wow, das klingt alles sehr logisch und einfach, aber extrem umfangreich. Ich glaube da braucht man extrem viel Erfahrung und immer einen Profi an der Seite der einen Feedback zur Arbeit geben kann.
Am Gehör wird es glaube nicht unbedingt scheitern, das traue ich mir zu. Ich bin Berufsmusiker, mache zu Hause immer mal paar Aufnahmen (schon alleine zu Übungszwecken) und beschäftige mich häufig mit der Materie. Die größte Herausforderung liegt denke ich darin eine Vorgehensweise zu finden.

Vielen Dank für die guten Tips. Das gibt mir Hoffnung mit viel Übung bald einen guten Mix hinzubekommen (für ein Demo muss es bald mal reichen;)).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, das klingt alles sehr logisch und einfach, aber extrem umfangreich. Ich glaube da braucht man extrem viel Erfahrung und immer einen Profi an der Seite der einen Feedback zur Arbeit geben kann.
Ja, da ist viel Logik bei. Man darf trotzdem nur nicht vergessen, dass ein Mix auch ein künstlerischer Schritt in der Produktion ist. Die Logik und die Technik sind nur die Grundlagen bzw. die Mittel zum Zweck.
Am Ende werden qualitativ ebenbürtige Mischer trotzdem alle einen unterschiedlichen Mix abliefern, weil vieles auch einfach Geschmackssache ist.

Und ansonsten: learning by doing. Üben, üben, üben ...

Am Gehör wird es glaube nicht unbedingt scheitern, das traue ich mir zu. Ich bin Berufsmusiker, mache zu Hause immer mal paar Aufnahmen (schon alleine zu Übungszwecken) und beschäftige mich häufig mit der Materie. Die größte Herausforderung liegt denke ich darin eine Vorgehensweise zu finden.
Beides ... das "genaue Hinhören" beim Mischen und Mastern ist was anderes als Töne herauszuhören u.ä. ... das muss man auch Üben.
Die richtige Vorgehensweise ist natürlich wichtig. Ein paar Grundlagen vermittelt dieses Buch:

https://www.amazon.de/Mixing-Secrets-Perfektes-Homestudio-Anwendungen/dp/3826691792/

Vielen Dank für die guten Tips. Das gibt mir Hoffnung mit viel Übung bald einen guten Mix hinzubekommen (für ein Demo muss es bald mal reichen;)).
Falls du Hilfe brauchst, kannst du mich auch per PM kontaktieren. Referenzen siehe Signatur. :)
 
Falls du Hilfe brauchst, kannst du mich auch per PM kontaktieren.

Vielen Dank für das Angebot! Ich habe vor kurzem dieses Buch hier gekauft (war ein 50% Rabatt Angebot zu Helloween inkl. Magic A/B Plug-In).

http://mixedbymarcmozart.com/product/bundle-your-mix-sucks-german-magic-ab-plugin-copy/

Find das auch schon ganz hilfreich.
Das Buch welches du empfiehlst sieht vom Inhalt ähnlich aus. Das werde ich mir zusätzlich zulegen.

Thema Cut´s und Schmutz entfernen:
In Logic gibts ja die Funktion "Stille von Audioregion entfernen". Das ist ein echt gutes Tool. Hab mal eine Spur "per Hand" gecuttet und eine weitere mit diesem Tool. Man muss gut aufpassen und Abschnitt für Abschnitt vorgehen. Wenn man sich behutsam rantastet und sich damit einarbeitet ist das Ergebnis genau so gut. Perfekt um viel zeit zu sparen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für das Angebot! Ich habe vor kurzem dieses Buch hier gekauft (war ein Angebot zu Helloween inkl. Magic A/B Plug-In). Find das auch schon ganz hilfreich.
Das Buch welches du empfiehlst sieht vom Inhalt ähnlich aus. Das werde ich mir zusätzlich zulegen.
Im Prinzip ist's ganz einfach:
Du brauchst eine geeignete Abhörumgebung, die du gut kennst. Zur Not tuts auch ein guter, offener Kopfhörer. Hab mit meinem AKG K712 schon mehrere Mixing Wettbewerbe gewonnen und man hört auch nicht, dass das KH Mixe sind.
Und ansonsten besteht Mixing vor allem aus Leveling, EQing und Kompression. Bzw. technisch und musikalisch exakt und passend eingestellte Lautstärkeverhältnisse (Automation ...), eine passende Mischung aus Frequenzverdeckungen und Frequenzverteilung und einer passenden Dynamik. Am Ende dann alles noch bisschen mit Delays und Hall ausschmücken und ne geeignte Summenbearbeitung drauf packen. Fertig :)
Ist n bisschen wie Kochen ... man braucht gute Zutaten und geeignete Gewürze, und dann ist noch die Frage wie man das alles zusammen wurstet. :D

Thema Cut´s und Schmutz entfernen:
In Logic gibts ja die Funktion "Stille von Audioregion entfernen". Das ist ein echt gutes Tool. Hab mal eine Spur "per Hand" gecuttet und eine weitere mit diesem Tool. Man muss gut aufpassen und Abschnitt für Abschnitt vorgehen. Wenn man sich behutsam rantastet und sich damit einarbeitet ist das Ergebnis genau so gut. Perfekt um viel zeit zu sparen.
Das Schneiden kann dir leider kein Tool abnehmen. Wenn eine Spur irgendwo wirklich aus kompletter Stille besteht, gibts ja keinen Grund dort zu schneiden ;)
Man schneidet ja (mal von Timing Korrekturen abgesehen), um gezielt Unerwünschtes bzw. Schmutz zu entfernen.
 
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Das Schneiden kann dir leider kein Tool abnehmen

Ich habe z.B. die Trompete bearbeitet. Dort war viel Zeug von anderen Bläsern drauf. Jetzt hab ich im Prinzip die einzelnen Töne ausgeschnitten (natürlich mit ausreichend Attack und Release) und kleine Fades gesetzt damit nix knackt. Selbstverständlich muss man dabei darauf achten das man die Phrase nicht zerstört und zu viel cuttet. Hört man die Spur jetzt einzeln ab klingt es ein wenig abgehackt, im Mix jedoch merkt man das nicht. Und genau das Selbe macht diese Funktion "Stille entfernen". klar ist da keine Stille, aber leisere Frequenzen der anderen Instrumente. Das wird ziemlich gut erkannt. Und falls es mal nicht passt kann man auch noch per Hand nacharbeiten.

Allerdings ist es auch gut möglich, dass du als Profi noch etwas ganz anderes darunter verstehst und noch viel sauberer und genauer cutten würdest. Ich weiß ja nicht wie so eine "perfekte" Spur am Ende auszusehen/zu klingen hat.
Weiß nicht ob das was bringt, aber hier mal ein Screenshot. Oben ist die bearbeitete Trp. und darunter eine noch nicht bearbeitete Sax-Spur. Erstellt mit der Funktion in Logic.
 

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OK, wenn das das Tool kann ... ich würde mich allerdings nicht drauf verlassen.
Ist ja (Hand gemachte) Musik und da kann man nicht einfach ein 0815 Schema anwenden.
Macht halt Arbeit, klar ... eine richtig gute Produktion macht immer viel Arbeit, der Mix ist da ja nur ein Teil des Ganzen.

Ist bisschen wie mit diesem "LANDR" Mastering, das von einem Programm automatisch gemacht wird.
Da kann man seinen Mix auch gleich direkt ans Radio weiter geben und das Mastering von deren Broadcast Geräten machen lassen ... :D
 
ich würde mich allerdings nicht drauf verlassen.

Da geb ich dir absolut recht. Man muss immer Kontrolle hören und evtl. per Hand nacharbeiten. Vom "Tool" alles alleine machen lassen war nie meine Absicht;)
Es ist aber ein guter "Helfer". Mit welcher DAW arbeitest du denn?
 
Mit welcher DAW arbeitest du denn?
Reaper. Geht für mich besser als Cubase oder Pro Tools.
Bin aber z.Z. auch noch nicht lang im Geschäft und stehe mehr oder weniger am Anfang.
Aber wenn du weitere Fragen hast, nur zu. ;)
 
ruhiger indie/indiefolk/Rock
Das Genre lebt geradezu vom gemeinsamen Einspielen, bleeding/Übersprechen ist gewünscht und sinnvoll.
Wenn der Raum und die spielerischen Skills es zulassen, dann solltet ihr das in jedem Fall versuchen.
Automatisches oder manuelles Säubern/Freistellen würde ich entsprechend auch nur mit größter Vorsicht/Sorgfalt und ganz bewusst angehen. Wenn überhaupt.
Wenn ihr Interesse habt, kann ich Unterstützung anbieten (dann bitte per PM). Das ist mein Komfort-Genre, solche Projekte mache ich immer gern.
 
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