Bandgründung - Finanzierung fürs Equipment etc.

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Hallo zusammen,

ich habe keinen Thread gefunden, der das Thema behandelt. Meine Frage ist eigentlich ganz simpel. Wie finanziert man eine Band, das ganze Equipment, Proberaum, Fahrtkosten etc.?

Ich habe vor kurzem erst mit ein paar Freunden eine Rockband gegründet und das hat sich aus schwieriges Thema herausgestellt. Wir sind alle Anfang 20 und können nicht gerade Baden. Trotzdem haben wir Gesangsanlage, ein kleines Mischpult, Proberaum etc. gebraucht um mal wirklich etwas aufbauen zu können. Wie finanziert man das alles, bzw wie kann man das alles finanzieren? Legt man zusammen und kauft sich das Equipment? Was, wenn sich die Band dann auflöst? Wer kriegt dann was? Was ist, wenn einer allein eine Proberaumanlage für die Band kauft - kriegt er das Geld wieder, wenn bei Gigs was rausspringt? Habt ihr eine Bandkasse (Geldbeutel, in dem die Einnahmen verstaut werden) oder so etwas wie ein "Band-Konto" wie ein Girokonto bei einer Bank? Wenn ja, wer kann darauf zugreifen? Teilt ihr Gagen eventuell sofort untereinander auf?

Für mich (und sicherlich viele andere hier) wäre es sehr interessant mal einen kleinen Einblick zu kriegen, wie andere Bands das Bandgründungen handhaben.

Viele Grüße

Andi
 
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Wir lösen das so: Alles was für alle gekauft werden muss, wird durch alle geteilt. Fahrkosten auch, es fahren ja alle mit. Gesangsanlage ist wieder so ein Ding. Wir haben eine im Raum stehen da die Zweitband im Raum ihre mitgebraucht hat, dafür zahlen die auch nur 2/5 der Miete, wir 3/5.
Aber an sich wird alles geteilt. Wenn jemand aufhört wird dieser dann "ausgezahlt", was dann auch wieder durch alle geht.
 
Naja was muss denn schon gekauft werden? xD

Das der Schlagzeuger sich sein Schlagzeug selber kauft ist ja klar und genau so haben wir das auch gesehen bei der Gesangsanlage, wenn du Sänger sein willst, kauf dir das Ding! Klar gibts immer Bands die das gemeinschaftlich kaufen, aber sind wir mal ehrlich, der Gitarrist haut auch mal 3.000€ aufn Kopf für Gitarre + Amp, warum soll er sich dann noch an der Gesangsanlage beteiligen? Der Vorteil dabei ist auch, dass es keinen Streit gibt, wenn man sich mal trennt, wem was gehört.

Die Grundausstattung im Proberaum wie Teppich, Sofas, vlt. n Schrank etc. wird reingeteilt bzw. kostet nicht die Welt. Im An und Verkauf bekommt man Sofas bspw. schon für 10€ und viele Proberäume kommen sogar ohne Teppich aus.

Ein Konto haben wir nicht für Bandkasse, dass macht meiner Meinung nach nur Sinn wenn man mit hohen Summen hantiert und auch dann kann es problematisch werden. Wenn du bspw. studierst und Bafög beantragst, musst du das als Vermögen angeben obwohls nicht deins ist und dann kanns sein, dass du kein Bafög bekommst. Wenn du arbeitslos bist kanns sein, dass du erst mal das Geld aufbrauchen sollst etc. Davon abgesehen steht ihr am Anfang, mehr als 50€ pro Gig werdet ihr wahrscheinlich eh nicht bekommen und die werdet ihr wahrscheinlich gleich nach dem Gig auf die Fahrer aufteilen, sodass da nicht viel über bleibt. Sollte mal was überbleiben, lagern wir das in bar bei jemandem daheim. Das wird dann ausgezahlt, falls es mal nicht genug Spritgeld gab bei nem Gig bzw. spart sich da an, um Dinge wie Aufnahmen, T-Shirts, CD's,... wenigstens anteilsmäßig zu bezahlen. Zur Sicherheit, dass man nicht beschissen wird, kann man noch 2 identische Listen anlegen, eine beim Kassenwart eine im Bandraum, in denen werden dann Ein und Auszahlungen mit Unterschrift des Kassenwarts und des Empfängers vermerkt, so weis man immer, wieviel in der Kasse ist.

Fazit: Ja Musik kostet Geld, aber das kosten andere Hobbys auch.

Grüße

Jonny
 
Das der Schlagzeuger sich sein Schlagzeug selber kauft ist ja klar und genau so haben wir das auch gesehen bei der Gesangsanlage, wenn du Sänger sein willst, kauf dir das Ding!

Sein Equipment bringt bei uns jeder selbstverständlich selbst mit. Da wir aber alle beim Background mitsingen, brauchen wir erstens ein kleines Mischpult und 2. eine geeignete Anlage. Das sind schon ein ganzes Sümmchen, das da zusammen kommt.

Die Kosten fürs Mischpult haben wir untereinander aufgeteilt - die Anlage wird einer bezahlen und später dafür entsprechend erstmal allein Gage kassieren.

Wir haben allesamt einiges an Live-Erfahrung, haben vorher in diversen Bands gespielt und haben deshalb relativ hohe Erwartungen an uns selbst und unser Equipment. Leider fehlt uns allen das nötige Kleingeld.

Danke für die bisherigen Antworten.
Viele Grüße

Andi
 
Bei uns ist das wie folgt:

Wir haben ein Konto auf der Bank, wo jeder monatlich 10 Euro einzahlt. Das sind 5 Euro pro Kopf für die Miete und 5 Euro in die (gemeinsame) Bandkasse.

Jeder ist für sein Equipment selbst verantwortlich. D.h. Gitarrist kauft sich selbst Amp + Boxen, Schlagzeuger sein Schlagzeug und Sänger die Gesangsanlage. Da unser Sänger sowieso mehrere Mics hat, nutzen unsere zwei Gitarristen eben diese.

Wenn Anschaffungen getätigt werden, wie z.B. Backdrop kaufen, Aufkleber/Flyer drucken lassen, wird dies aus der Bandkasse genommen. Falls Betrag x fehlen sollte, zahlt jeder (bei fünf Leuten) Betrag x/5 zusätzlich ein.

Falls jmd. die Band verlassen sollte - sein Pech. Musik ist bei uns ein Hobby. Hobbies kosten Geld. Was in der Kasse ist, bleibt in der Kasse. Es gibt keine "Rückzahlungen".

Gibt es Fahrten zu Gigs, die wöchentliche Fahrt zum Proberaum... wird abgewechselt. Bei uns haben 4 von 5 Leuten ein eigenes Auto. Der, der keins hat, gibt halt ab und an mal 'ne Runde aus. Fertig :)

Mit diesem "System" fahren wir seit geraumer Zeit richtig gut. Gibt kein Stress.
 
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Wir machen das auch genauso wie capsob es oben beschrieben hat, da ist dann alles geklärt und kein Stress.

Ich finde ein Konto ist auf jeden Fall Sinnvoll sobald man Monatlich Miete zahlen muss. Da kann man dann schön nen Dauerauftrag einrichten und keiner muss dem Geld für Miete hinterherlaufen bzw. auslegen.
Ich finde es auch Sinnvoll einen Verantwortlichen zu bestimmen, der muss das halt Vertrauenswürdig machen und auch Einblick gewähren, wenns Interessiert.

Bei Geld hört die Freundschaft ja bekanntlich auf, Leider.
 
Grundsätzlich kauft jeder das Equipment, das er für sein Instrument braucht, also Drummer das Drumset, Bassist Bass und Amp, dito der Gitarrist, Keyboarder sein(e) Keyboard(s) etc. Schwierig wird's bei der PA/Gesangsanlage, weil neben dem Lead-Sänger auch die anderen Backings singen und auch sollen, Keyboard ggf. über die Anlage läuft, ähnlich wie ggf. Sax oder andere Instrumente, die abgenommen werden müssen.
Dann kommt hinzu, dass es gerecht bleibt, das nicht einer extrem mehr investieren muss als andere. Früher war das Problem bei den Keyboards, wo man mit Abstand mehr investieren musste, um einigermaßen adäquat an den Start gehen zu können. Heute hat sich das einigermaßen ausgeglichen. Also bleibt das Problemkind die PA. Wir haben selten etwas gemeinsam gekauft, haben das in die einzelnen Komponenten aufgeteilt: Einer das Pult, einer die Effekte, einer die Endtsufen, einer die Boxen, gf. jeder für sich einen (aktiven) Monitor. Ich erinnere mich, dass mein Einstieg in meine erste Band das FPH-Pult war, ein 16/2 Mitec, für das ich 2500DM hingelegt hab.
Als ich mit Duo/Trio unterwegs war, hab ich die PA gestellt, und der Gitarrist die Lichtanlage. Mittlerweile stellt unser Drummer alles, dafür zahlen wir ihm Leihgebühr pro Gig.
In der anderen Band sieht das ähnlich aus, was kleinere Gigs angeht. Bei größeren gehen wir mit Leihanlage an den Start.
Was laufenden Kosten angeht, zahlt jeder etwas mehr, als der Anteil für die Proberaum-Miete wäre, und der Überschuss wandert in eine Kasse, aus der wir Plakate oder CDs drucken, oder was sonst noch so aufläuft an Kosten.

Alles gemeinsam anschaffen würde ich ungern. Das erste Problem ist, dass man sich einig werden muss, was man anschafft. Das zweite ist die Regelung, wenn einer aussteigt, wie man den Wertverlust verrechnen kann, dass Neueinsteiger gleich investieren müssten, um den "Aussteiger" auszuzahlen. Alles schwer zu regeln, und Stress vorprogrammiert.
 
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Alles gemeinsam anschaffen würde ich ungern. Das erste Problem ist, dass man sich einig werden muss, was man anschafft. Das zweite ist die Regelung, wenn einer aussteigt, wie man den Wertverlust verrechnen kann, dass Neueinsteiger gleich investieren müssten, um den "Aussteiger" auszuzahlen. Alles schwer zu regeln, und Stress vorprogrammiert.

Das ist ja das Dilemma, das ich gerade habe. Wir bräuchten eine neue PA für den Proberaum - ich spiele mit dem Gedanken die selbst zu bezahlen, dass sie dann mir gehört. Allerdings würde ich sie zu 99,9% für die Bandproben nutzen, d.h. ich könnte auch einfach solange die Gagen aus der Bandkasse behalten, bis ich die Kosten der PA wieder zurück habe (die anderen Bandmitglieder wären einverstanden). Allerdings gehört die Anlage dann ja nichtmehr mir, sondern der Band - und wie ist es dann, wenn einer aussteigt? Seine Gagen sind ja auch in die PA eingeflossen, soll er die Anteile nun zurückbekommen - eventuell nur teilweise - oder garnicht?
Ein heikles Thema, vor allem als Hobbymusiker. Eigentlich sollte es ja jedem Spaß machen und deshalb sollten Stretigkeiten wegen sowas vermieden werden, aber ohne Geld und ohne Anlage geht`s halt auch nicht ...

Viele grüße

Andi
 
Im Endeffekt hast du 2 Möglichkeiten:

Entweder du kaufst sie dir selber und sie gehört dir allein. (Wenn Keyboarder oder so mit drauf geht kann man sich immernoch einigen ob er dir ein bisschen was als "Miete" zahlt, mir persönlich wär das wurst)
Oder ihr kauft sie zusammen für die Band und wer aussteigt hat Pech.

Hinterher Finanziell was ausmachen zu wollen halt ich für schlecht. Wer was in ein Hobby investiert und dann aufhört muss halt damit Leben das Geld nicht wieder zurückzubekommen.

Grüße ausm Frankenland
 
Naja, mal sehen - ich halte beide Möglichkeiten nicht für optimal, aber es gibt halt keine Alternative. Letztendlich habe ich es auch nicht gerade Dicke im Geldbeutel, d.h. ich werde wohl die 2. Möglichkeit wählen.

Ebenfalls Grüße ausm Frankenland ;)
 
Meine Erfahrung mit einer gemeinsamen Anlage - und auch eine "Gefahr", die ich sehe - dass jeder gewisse Ansprüche erhebt, weil er ja seinen Teil dazu beigetragen hat. Da gibt's dann mal hier ne Veranstaltung, da ne Party, wofür die Anlage dann auch von einzelnen Musikern "misbraucht" wird.
Entweder man schafft wirklich ne knallharte Regelung, die schriftlich fixiert wird, dass wirklich jeder, der aussteigt, damit auf seine Anteile verzichtet, was natürlich kritisch in dem Moment wird, wenn jemand nicht aussteigt, sondern gefeuert wird, oder man legt von vorneherein einen Wertverlust fest, und derjenige, der geht, bekommt dann seinen anteil abzgl. des Wertverlustes ausgezahlt. Oder Ihr findet eine Regelung, dass einer kauft, und eine regelmäßige Miete bekommt, was man aber auch besprechen muss, wie das aussieht, z.B. pro Probe, aber besser pro Monat, um es als festen bestandteil des Proberaums zu verrechnen. Ich könnte mir folgendes Szenario vorstellen: Proberaummiete = 200EUR verteilt auf 5 Musiker sind 40EUR pro Nase, aber jeder zahlt 50EUR. Damit würde derjenige, der die Anlage gekauft hat, pro Jahr 600EUR bekommen, was ich bei einer Anschaffung von ca. 3000EUR als durchaus realistisch ansehen würde. So rechnen wir bei uns ind er Firma auch: immer 5 Jahre Lifecycle.
 
Also bei uns wird nichts gemeinsam gekauft - jedes Gerät gehört genau einer Person.
Das hat den Vorteil, dass bei Besetzungswechsel keine Probleme mit gemeinsam gekauften Sachen entstehen.
Bei einer Anlage könnte man das ja so lösen, dass eine Person das Mischpult kauft, 2 jeweils eine Box und einer den Subwoofer (so ist es bei uns).
 
War bei uns auch meistens so, dass einem das Pult gehört, dem nächsten die PA_Boxen, dem anderen die Endstufen etc. Hat nur den Nachteil, wenn einer geht, dann wird die Anlage auseinander gerissen, und der Nachfolger muss gleich das passende Teil beisteuern, sprich u.U. gleich heftig investieren. Daher wäre es schon hilfreich, wenn die Band einen gewissen Puffer an Geld aufbaut, den man auch für solche Zwecke nutzt, entweder Abkaufen des "alten" Teils bzw. Neuanschaffung als Ersatz. Und wenn es nur ein Vorstrecken ist, das dann von demjenigen nach und nach zurückgezahlt wird.So bleibt man zumindest einsatzbereit.
 
Kurze Zusammenfasung wie es bei uns läuft:

Wir haben einen mithilfe eines Anwalts aufgesetzten GbR Vertrag, in dem das alles geregelt ist. Inhaber dieser GbR sind allerdings nur 3 von 5 Mitgliedern, die sich alle Einnahmen und Ausgaben teilen. Die andern zwei sind "unbezahlte Angestellte", wenn man so will und haben keinerlei Risiko oder Anspruch auf irgendwas, was mit der Band zu tun hat. D.h. würden wir morgen Millionen verdienen, würden sie erstmal leer ausgehen und wären von unserer Großzügigkeit abhängig ;)

Das Equipment gehört fast alles konkret einer Person. Die PA beispielsweise gehört komplett unserem "Band-Techniker" und ist eine kostenlose Dauerleihgabe an uns.

Die Sachen, die der Band als solche gehören (z.B. das In Ear Rack mit Digitalmischer und Splitter) bleiben im Besitz der Band (der GbR), bis sich diese auflöst. Im Falle einer Auflösung wird alles "Gemeingut" veräußert und die Einnahmen unter den Gesellschaftern fair aufgeteilt. Tritt ein Gesellschafter aus, hat er Anspruch auf eine anteilige Auszahlung seiner Investitionen (allerdings natürlich nur in Anlagevermögen und nicht in CD-Produktionen oder ähnliches). Diese Ansprüche gelten natürlich abzüglich Abschreibungen d.h. nach einer gewissen Zeitspanne nach der Investition ist das Teil abgeschrieben und er hat keinen Anspruch mehr.

Einnahmen und Ausgaben der GbR als solche gehen, solange sie im momentanen Rahmen sind, alle über mich und mein normales Girokonto und ich mache eine genaue Finanzbuchhaltung. D.h. wenn wir im Plus sind, gehört ein Teil meines Girokontos nicht mir sondern der GbR. Wenn wir im Minus sind, schuldet mir die Band Geld. Das wird dann mit zukünftigen Einnahmen verrechnet.
 
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