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Bandkonto eröffnen

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HFU
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Hi,
wir wollen unsere Bandkasse bald auf ein Bankkonto schaffen, da es mittlerweile zu heikel wird, alles zuhause zu Bunkern, und es auf der Bank (wenn auch nur wenig) sicherer ist.
Nun ist die Frage, wie ist das als Künstler, ein Konto zu eröffnen, von wegen Kosten?!
Wir nehmen nicht wirklich Geld mit Gigs ein, zahlen privat immer mal ein wenig ein.
Ist es sinnvoller das Konto über eine Privatperson laufen zu lassen, oder ein Konto auf den Bandnamen eröffnen (falls das überhaupt geht), oder muss man ein "Geschäftskonto" eröffnen?
Wir sind kein eingetragener Verein. Verwalter sollen 2 Personen sein.

Würde mich über eure Hilfe freuen.
 
Eigenschaft
 
Ich würde immer ein "Bandkonto" eröffnen - als GbR Konto.

Das ist IMHO der saubere Weg.

Topo :cool:
 
Danke erstmal :)
Was fallen da so im Normalfall für Kosten an?
Gibt es besonders empfehlenswerte Banken(/Sparkassen)?
 
Ich würde vorerst ein "normales" Girokonto eröffnen. Also ein Bandmitglied mit seinem Namen.
Für Studenten und Schüler gibt es kostenlose. Einfach mal nachfragen bei einer nahegelegenen Bank/Spk.

Wenn die Bank keine Rückschlüsse ziehen kann, dass es gewerblich ist, ist das alles kein Problem.

Ansonsten kostet sowas ein paar Euro (unterschiedlich von Bank zu Bank). Aber das kann man sich in eurem Fall sicher sparen.

Wenn ihr dann die großen Gigs fahrt und die Fuffis in den club tut, eröffnet ihr ein schickes Bandkonto.
 
Ich würde vorerst ein "normales" Girokonto eröffnen. Also ein Bandmitglied mit seinem Namen.


Genau das würde ich nicht machen.
Ein Konto auf den Namen einer Einzel Person kann, unterstellt, das auch Schlechtes im Leben passiert und sich nicht alle Mitmenschen/Bandmitglieder "sauber" verhalten, zu steuerlichen und juristischen Problemen führen.

Ich habe gerade einen Fall in Heidelberg mit erlebt (ein Verwanter spielt in dieser Band), wo sich jemand nach "Mallorca abgesetzt" hat und die Band nicht an das Geld vom Konto (2400,-€) rangekommen ist, da niemand anderes eine Verfügunsberechtigung für das Konto hatte (da Privat Konto).

Das Geld ist für längere Zeit weg - wenn nicht für immer. Man kann so nur schwer strafrechtlich gegen den "Neu-Mallorciner" vorgehen usw. usw. usw.
Ich kann und will jetzt hier sicherlich nicht den Einzelfall im Detail schildern, jedoch im Nachhinein betrachtet, wäre heute vieles einfacher, wenn es ein "Band Konto" gegeben hätte.

Es gibt darüber hinaus Banken, die keine Kosten/Gebühren (auch ohne Gehaltseingang) für Konten erheben.


Topo :cool:
 
Nun gut, Verwalter werden 2 Personen. Ich und die Mutter eines anderen Mitglieds, da sie ab und zu was einzahlen möchte (und ihren Sohn auch kontrollieren mag, da er mit Geld nicht umgehen kann).
Und nach Malle will ich nun wirklich nicht. :p
Aber trotzdem danke für den Tipp :)
 
DieGräfin
  • Gelöscht von DieGräfin
  • Grund: revidiert
Wie sieht es mit so einem GbR Konto denn mit der Haftung aus? Bei nem privaten Konto mag sich vielleicht einer absetzen und man kommt temporär nicht ans Geld, aber der schlimmere Weg wäre doch, einer kauft (mit angegebenen GbR Bankkonto), sagen wir mal eine schöne Signature Gitarre (natürlich im Sinne der Band ;-) ), das Konto ist aber nicht gedeckt. Wer zahlt dann?

Wir stehen nämlich grad vor der selben Frage. Es dreht sich eigentlich um kleine Beträge, halt Proberaummiete, Homepage Kosten etc.
 
In dem Fall würde ich persönlich einen kleinen Vertrag der Bandmitglieder untereinander abschließen.

Dort steht, wer Mitglied der Band bzw. Bevollmächtigte ist. Dort steht, dass Einnahmen von Gigs sowie Beiträge der Mitglieder (Höhe nennen) in eine Bandkasse kommen. Darin steht, dass folgende Personen die Bandkasse verwalten. Darin steht, welche regelmäßigen Beiträge (Proberaummiete) sie zu überweisen haben und über welche Beträge sie ohne Abstimmung mit den anderen verfügen dürfen und dass sie ein Kassenbuch (Einnahmen, Ausgaben, Zwecke, Datum, Betrag) zu führen haben. Dann steht darin, dass Ausgaben ab einer Höhe von x grundsätzlich von soundsoviel Mitgliedern (Mehrheiten festlegen) beschlossen werden müssen und vielleicht ein paar weitere Angaben, soweit sinnvoll.

Über wichtige Abstimmungen sollte dann ein Protokoll angefertigt werden, das unterschrieben wird.

Hört sich vielleicht erst mal ziemlich formal an - schafft aber für alle Beteiligten Sicherheit.
Zumindest kann sich jedes Bandmitglied bei Verstößen an den halten, der gegen den Binnenvertrag verstoßen hat.

Na ja - so würde ich es machen ...

x-Riff
 
Hallo x-Riff,

vielen Dank für die Ausführungen. Ich bin nämlich derselben Ansicht, lieber vorher zu genau, als bei solchen Themen zu schludern und im worst-case finanziell die A-Karte gezogen zu haben.

Gibt es solche Verträge als Vordruck bzw. Beispiele?

Was mich besonders interessieren würde, wäre eine Regelung, wie es mit gemeinsam angeschafften Equipment aussieht. Hast du da auch Tipps?

Das ist für mich / uns alles erstmal rein hypothetisch (noch läuft alles prima ;-) ), aber wie man so weiß, kann viel passieren.

Gruß
 
Möglicherweise gibt es da Musterverträge - googeln würde Klarheit schaffen.
Ich habe jedenfalls gute Vorlagen für Werkverträge im Netz gefunden - allerdings im Geschäftsbereich.

Ansonsten muss man auch die Latte nicht zu hoch hängen: ein Vertrag ist eine von allen Beteiligten unterschriebenes Schriftstück, das zwingend Ort und Datum sowie die Beteiligten (Name, Anschrift, Geburtsdatum) nennt sowie den Inhalt des Vertrages.
Das erfüllt die Kriterien der Rechtsgültigkeit.

An einen Vertrag kann weitere Regelungen anhängen. Beispielsweise indem man im Vertrag einen Passus aufnimmt, dass alle Anschaffungen, die für die Band getätigt werden, in eine aktuelle Liste aufgenommen werden muss, wo Höhe des Betrags, Datum, Bezugsquelle, Verwendungszweck, besondere Abmachungen (wer beispielsweise eine PA noch nutzen darf) sowie wer was dazu beigetragen hat (kann ja sein, dass einer etwas vorschießt, weil die anderen nicht so viel Kohle haben, momentan).

Man kann auch eine Liste erstellen, welche Songs entstanden sind, wer die Musik, den Text und wer das Arrangement gemacht hat. Das kann man dann auf die Bandmitglieder aufteilen, z.B. songtitel, Musik = 50% Gitarrist, 50 % die anderen Bandmitglieder; Text = 100% Sänger; Arrangement = 100% Band.

Bei beiden genannten Sachen würde ich immer ein Tabellenprogramm nehmen, weil es parktischer ist.
Für den Vertrag eignet sich natürlich ein Textverarbeitungsprogramm.

Bei Musterverträgen ist oft ein Problem, dass sämtliche Möglichkeiten eingebaut sind und die deshalb sehr umfangreich sind.
Das ist andererseits aber auch nicht schlecht, weil man dann auch einen Blick auf alle möglichen Eventualitäten hat, die vielleicht doch geregelt werden sollten und woran man selbst nicht gedacht hat.

Ein pragmatischer Umgang wäre es jedenfalls, wenn Du und der threadersteller mal googeln würde - und dann kann man anhand von Vorlagen und Euren speziellen Bedürfnissen gemeinsam so eine Art Vertrag entwerfen. Ach - da fällt mir was ein: es gibt einen user hier rockbuerosued (könnt Ihr auch googeln) - das ist eine Art geförderte Beratungsinstitution in Bayern für Musiker und Bands und Musikmanagement - tut Euch mal auf deren Site um: vielleicht haben die so ne Art Mustervertrag - sollte mich jedenfalls nicht wundern.

x-Riff
 
Hey,

danke x-riff. Sitz grad auf der Arbeit und dachte, dass du vielleicht (als jemand dess Beiträge ich gern lese und mir oft helfen ;-)) rein zufällig das passende Dokument schon in der Zwischenablage hast ;-).

Werde mich natürlich da noch informieren. Vielen Dank für die Tipps.

Gruß underscare (der sich selber immer über Leute aufregt, die einfach nicht 3 Wörter googlen können ;-) )
 
Ach verdammt ... google ist grad in der Nähe ...

Hier ist ein Muster-GbR-Band-Vertrag, der mir auf den ersten Blick ganz sinnig erscheint:
http://www.band-unity.de/formulare/bandvertrag.pdf

Hier gibt es Hintergrundinfos für Musiker - erscheint mir jetzt auf den ersten Blick auch recht seriös:
http://www.musicfaq.de/content.php?id=52

Das hier stammt von einem Rechtsanwalt und scheint ebenfalls ein tauglicher Einstieg:
http://www.musikrecht-meyer.de/voe/dp_Band.pdf

Der VM könnte ein möglicher Ansprechpartner sein - da kann ich aber nix zu sagen:
http://www.kuenstler.biz/quirini/vdm/vdmallesueberdenvdm12.php

Hier gibt´s ne Anwalts-Web-Site, wo so ein Band-Vertrag Thema ist:
http://www.frag-einen-anwalt.de/forum_topic.asp?topic_id=62855&

Das sollte als Anfangsfutter ausreichen ...

Der nächste Schritt wäre, dass Ihr Euch als Band überlegt, was Ihr übehaupt regeln wollt und wie Ihr es regeln wollt. Dann mal einen entsprechenden Vertrag aufsetzen und ruhig hier posten - wenn was auffällt oder so wird sich bestimmt der ein oder andere melden - auch ohne dass das hier in eine Rechtsberatung ausartet (was nicht gestattet ist) - es wird also eher allgemeine Einschätzungen oder Fragen oder Anregungen geben.

x-Riff
 
Wow, super danke ;-). Werd ich mir zuhause mal zu gemüte führen.

Wie gesagt, wir sind noch ziemlich am Anfang mit allem, aber es schadet ja nie, sich vorher schonmal Gedanken darum zu machen ;).

Gibt auf jeden Fall Karma ;).

Gruß
 
Ich würde vorerst ein "normales" Girokonto eröffnen.

Auf keinen Fall! Wenn es ein normales Einzelkonto ist und der Kontoinhaber auch als wirtschaftlich Berechtigter genannt wird, kann es auch ganz schnell eine Geldwäscheanzeige nach sich ziehen, wenn ein Bankmitarbeiter merkt, dass da Zahlungseingänge o.ä. für "Die Band X" eingehen, die nicht zum Kontoinhaber passen.
Der Banker muss zudem eine Verdachtsmeldung machen, um sich nicht selbst der Beihilfe strafbar zu machen.
Ärger hat man sich also schnell eingehandelt...

Wie sieht es mit so einem GbR Konto denn mit der Haftung aus?.... das Konto ist aber nicht gedeckt. Wer zahlt dann?

Ganz einfach: die GbR-Gesellschafter haften im Außenverhältnis (also auch ggü. der Bank) gesamtschuldnerisch, also jeder einzeln auf die volle Summe und zwar mit seinem ganzen Privatvermögen. Diese Haftung kann bei einer GbR auch nicht gesellschafsvertraglich ausgeschlossen werden. Entsprechende Klauseln sind ggü. Dritten unwirksam. Wer so etwas möchte, müsste eine GmbH oder zumindest eine KG gründen.
 
Hi, wir haben uns ein kostenloses Online-Bankkonto angelegt. Kontoinhaberin bin ich und ich führe nebenbei eine Liste über Ein- und Abgänge, lege einmal monatlich den Kontoauszug offen und treibe die "Schulden" unserer Leute ein. Sind alle recht verlässlich bei uns, gab bisher nie große Probleme :) Und da es online ist, hat zumindest theoretisch jeder die Möglichkeit, an das Geld bzw. das Konto zu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und da es online isr, hat zumindest theoretisch jeder die Möglichkeit, an das Geld bzw. das Konto zu kommen.

Das stimmt so aber nicht ;-). Du könntest natürlich PIN und TANs an die anderen weitergeben (was ich persönlich nie tun würde, denn DU bist Kontoinhaberin und wenn dann plötzlich auf dem Konto 200 € fehlen...Na, wer wars? ), aber auch dann haben die anderne Bandmitglieder kein Recht, über dieses Geld zu verfügen. Mir fallen da spontan mind. 5 Szenarien ein, in all denen du im Endeffekt die Schuld bekommen wirst / die Verantwortung hast, wenn mit dem Konto schindluder getrieben wird.

Das Statement bezieht sich jetzt nur auf den Punkt "Online Konto --> Jeder kann dran".

Ansonsten wäre da ja vielleicht nur der Punkt mit der Geldwäsche (wovon ich prinzipiell keine Ahnung habe) und die Tatsache, dass du diejenige bist, die immer die Augen offen halten muss, ob alle Mitglieder zahlen etc. Das ist bei einer verlässlichen Band ja prinzipiell nicht unbedingt viel Arbeit.

LG
 
Das stimmt so aber nicht ;-). Du könntest natürlich PIN und TANs an die anderen weitergeben (was ich persönlich nie tun würde, denn DU bist Kontoinhaberin und wenn dann plötzlich auf dem Konto 200 € fehlen...Na, wer wars? ), aber auch dann haben die anderne Bandmitglieder kein Recht, über dieses Geld zu verfügen. Mir fallen da spontan mind. 5 Szenarien ein, in all denen du im Endeffekt die Schuld bekommen wirst / die Verantwortung hast, wenn mit dem Konto schindluder getrieben wird.

Darum schrieb ich ja auch "theoretisch" :) Es besteht zumindest die MÖGLICHKEIT, sollte sich einer spontan nach Mallorca absetzten (vllt. ja auch ohne böswillige Absicht), dass man zur NOT, an das Geld kommen KÖNNTE.
Aber in die Nesseln kann man sich eh immer setzen, ob das Konto nun online oder offline, GbR oder Privat is. Wenn einer aus der Band das Geld will, kriegter das auch.

Ein weiterer Vorteil des online-Kontos ist, dass man eben ganz bequem innerhalb von Sekunden bescheid weiß, wer was (noch nicht) gezahlt hat. Ist dann auch bei einer nicht ganz so verlässlichen Band weniger Arbeit, weil man nicht alle zwei Tage wegen eines Kontoauszuges zur Bank rennen und prüfen muss, ob die Kohle nu endlich drauf is.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn einer aus der Band das Geld will, kriegter das auch.

Hey,

darum gehts ja auch nicht direkt. Es geht nur darum, dass in deinem aktuellen Fall, DU in jeder Beziehung die bist, auf die alles zurückläuft. Wurde Geld abgehoben (egal wer das war), taucht es im System unter deinem Namen auf. Man weiß im Endeffekt nicht, wer es war.

Bei einem Gemeinschaftskonto hat in der Regel jeder eine eigene Karte bzw. unterschreibt am Schalter mit seinem Namen. So ist nachzuvollziehen, wer das Geld geholt hat.

Und das bezieht sich ja nicht nur auf Geld abheben, sondern auch alle anderen Sachen, die mit dem Konto passieren.


Deswegen, wenn Privatkonto auf eine Person, dann hat / sollte auch nur diese Person die Befugnis / Möglichkeit haben mit dem Konto umzugehen. PIN / TANs rausgeben ist tödlich.

Ich weiß schon wie du das meinst, mit Kollegen / Kolleginnen in einer Band, vermutet erst keiner was böses...Aber glaub mir, ich kenns aus persönlicher Erfahrung, wie es ist, bei einem so sensiblen Thema (Bankkonto) die richtige Arschkarte zu kriegen... Es kann sich so viel ändern...Man unterstellt durch Vorsicht ja niemanden böse Absicht.


Online Konto an sich is ne coole Sache, hab ich schon seit 7 Jahren oder so...Hauptsächlich aus dem von dir genannten Grund --> Schnell mal nachgucken ;).
 
Es besteht zumindest die MÖGLICHKEIT, sollte sich einer spontan nach Mallorca absetzten (vllt. ja auch ohne böswillige Absicht -> aus Versehen? :gruebel:), dass man zur NOT, an das Geld kommen KÖNNTE.

ich vermute stark, dass zum Zeitpunkt, wenn ihr das Verschwinden merkt, oder die Karte aus Malle ankommt, das Konto schon lange leer ist. Also ist dann auch nix mehr mit "an das Geld ran kommen"
Desweiteren sei zu bedenken, dass dir die Bank auch ganz schön die Hölle heiß machen kann, wenn dann rauskommt, dass du die Zugangsdaten heraus gegeben hast. Auf Unterstützung oder ähnliches braucht man dann von Bankseite aus kaum hoffen :rolleyes:
Eine Maßnahme wäre auf jeden Fall, keine Überziehung fürs Konto zuzulassen.... Dann ist maximal das bisher eingezahlte Geld weg, und nicht noch mehr...
 

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