Band/Musiker Versicherungen (Bandhaftpflicht, Proberaumversicherung, Equipmentversicherung, etc...)

Sharkai
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Zu aller erst mal wieder, ich hab zu diesem Thema hier im Forum gesucht und auch ein bisschen was gefunden, aber nur oberflächliches und vor allem schon über 10 Jahre alt.

Um was geht es mir hier eigentlich?

Ich hab gerade mal nachgerechnet, was für einen Gesamtwert (Neuanschaffung) ich in etwa im Proberaum stehen hab. Als ich dann kurz vor der 18.000 Euro Grenz war kam ich schon ein bisschen ins grübeln.

Was wenn es durch irgend etwas einen Totalschaden im Proberaum gibt und einen Ausfall aller (oder der meisten) Gerätschaften entsteht?? Was bei einem Einbruchdiebstahl?

Dieser Gedanke hat mich dann mal ein wenig im Internet recherchieren lassen, was man da vorsorglich machen kann. Natürlich bin ich auf entsprechende Versicherungsanbieter gestoßen aber die haben mich dann zusätzlich noch auf weitere Probleme aufmerksam gemacht.

Wie ist das den mit der Haftpflicht bei Liveauftritten? Was ist wenn bei Livegigs ein Besoffener einen Schaden verursacht und dieser Trunkenbold anschließend nicht mehr gefunden wird, weil er sich erfolgreich verdrückt hat? Da sind ruck zuck 1.000 oder mehr Euros an Schaden vorhanden. Und der worst case wäre, wenn beim Aufbau etwas nicht gesichert wird und unglücklich ins Publikum stürzt und dabei ein oder mehr Leute verletz würden; teilweise schwer. Da sind dann 6 - 7 stellige Zahlen gar nicht mehr so abwegig.

Nach dieser farbigen Einführung stellt sich nun die Frage: Soll ich ich, oder soll ich keine Versicherung abschließen. Wenn ja, welche und lohnt sich das überhaupt?

Ich begebe mich jetzt mal auf etwas dünneres Eis und sage, dass ich bei meiner Internetsuche vor allem auf der Bandversicherung.de Seite war (die ein paar Schreibfehler und nicht beendete Sätze enthält). Da fand ich vor allem zu lesen, das die Privathaftpflicht den Proberaum meist nicht einschließt, weil er ja nicht nur von mir, sondern auch den anderen Bandmitgliedern genutzt wird. Als Berechnung der Kosten für eine Musik-Equipmentversicherung wird zum Beispiel 1,5% der Versicherungssumme im Jahr genannt. Das wären dann in meinem Fall 270,- Euro im Jahr, oder etwa 22,5 Euro im Monat. Das wäre dann aber nur die Equipmentversicherung. Bandhaftpflicht wäre da noch gar nicht dabei.

Die Bandhaftpflicht kommt dann zum tragen, wenn die Band als Veranstalter unterwegs ist. Wann das aber genau ist, erschließt sich mir nicht wirklich. Wenn wir in einer Kneipe einen Gig habe, sind wir dann Veranstalter oder ist das der Wirt? Wie ist das dann, wenn man (wie wohl die meisten Fälle in der Praxis sind) zum Wirt geht, fragt ob man spielen kann und der Wirt dies erlaubt? Ist der Wirt dann der Veranstalter oder die Band/der Musiker? Also ich rede nicht von Veranstaltungen mit mehreren Künstlern, sondern eben dem typischen Kneipengig oder auch Partygig.

Wenn ich das jetzt auf den aktuellen Stand für unsere Band bringe wäre eine Equipmentversicherung gerade noch etwas zu früh. Die macht erst dann richtig Sinn, wenn man wieder Gigs bekommt und deshalb mit dem Equipment unterwegs ist. Rein Im Proberaum ist die Schadenswahrscheinlichkeit doch eher gering und deshalb überschaubar. Ich muss da noch dazu sagen das unser Proberaum in einem Bunker ist, mitten in einem Industriegebiet. Anwohner gibt es auch im Haus, aber unser Raum ist echt gut Schallisoliert. Also da mach ich mir wegen Feuer weniger Gedanken. Was unsere Vorgänger aber schon hatten war Wassereinbruch von einem herausgezogenem Regenrohr. Wurde mutwillig herausgezogen und direkt auf den Lichtschacht zum Proberaum gebogen. Diese Rohre sind mittlerweile aber fest verschraubt; so richtig fest! Damals war der Schaden überschaubar. Da das Wasser nicht höher als die Teppichoberkante kam, war "nur" der Teppich im Raum unbrauchbar. Das Equipment das drin stand steht ja nicht direkt auf dem Boden sondern hat kleine Stellfüßchen. Das hat zum Schutz gereicht. Im schlimmsten Fall war der Boden einer Box feucht/nass, aber eben nur Außen, den Boxen sind ja mit abweisendem Stoff bezogen (keine Ahnung wie das richtig heißt).

Also für mich würde ich so eine Versicherung erst sehen, wenn Corona vorbei ist und wir wieder spielen können, vorher eher nicht.

Wie ist das bei euch?
Habt ihr Versicherungen?
Hättet ihr mal eine gebraucht und nicht gehabt?
Wie denkt ihr über die Absicherung eures Equipments und der Absicherung gegen eventuellen Schäden an dritten?
Ab wann seht ihr da einen Sinn drin oder ist das für euch nur Geldmacherei der Versicherungen?
Wie sehen das die Veranstaltungstechniker hier im Forum (aus der Sicht der Band und aus der Sicht als Veranstaltungstechniker)?

Ich denke das dies ein echt interessantes Thema ist, das wohl immer dann zum tragen kommt, wenn es zu spät ist. Es geht ja nicht nur um viel Geld sondern auch um meist liebgewonnene Instrumente und Equipment.
 
Eigenschaft
 
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Vielleicht geht das sogar über die Hausrat. Mal mit der Versicherung reden?

Einzelversicherungen können sehr teuer sein. Dann lohnt sich das kaum.
 
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Das wäre das Henne/Ei Problem. Eine Versicherung lohnt sich fast immer nur im Schadensfall; aber dann um so mehr. Und das mit dem Hausrat ist auch so ne Sache. Soweit ich das verstanden habe müsste dann der Proberaum im gleichen Haus sein und dann auch nur mein Equipment davon. Da die meisten Proberäum aber nicht im gleichen Haus sind, wäre das eine eigene Hausratsversicherung. Dazu kommt noch zusätzlich, das man den Wert des Equipments bei der Hausratversicherung mit angeben müsste. Ist also im besten Fall recht schwammig mit der Hausratversicherung.
 
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Bei ca.18.000,00 zahlt man z.B.
https://ssl2.mannheimer.de/rechner/...MI-7Gm-pWT9QIV8mDmCh1MawDGEAAYAiAAEgITffD_BwE
pro Jahr. Das lohnt sich u-U. auch, wenn man noch keine Muggen hat. (Z.B. Einbruch im Bunkerraum, Wasser/Feuerschaden)
Nicht versichert sind dadurch Personenschäden, aber das ist eh nicht einfach, wenn man das Beispiel mit ungesichertem Equipment betrachtet, hier könnte sich eine entspr. Versicherung auf grobe Fahrlässigkeit zurückziehen. Kompliziertes Feld……deshalb lieber Versicherungsfachleute ansprechen.
 
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Das Wichtigste ist es, erst mal zu sortieren.
Das muss man dann sowieso machen, bevor es zu einem Abschluss kommt, der passen soll und bei dem man nicht Geld zahlt für etwas, das man nicht braucht und genau so viel, dass alles abgedeckt ist, was (realistischerweise) passieren kann.

Dazu gehört auch, dass man zunächst mal klärt, wer überhaupt etwas versichert.
Wenn es Dein Equipment ist, dann ist es auch Deine Sache, es zu versichern, weil Dir als Eigentümer/in entsteht ja ein Schaden. Und da kann man dann im Einzelnen klären, ob es um Diebstahl aus dem Proberaum (Richtig: Wer hat alles einen Schlüssel? Da stellt man eine Liste auf und gibt die bei der Versicherung ab.) geht oder um Diebstahl, Beschädigung etc. bei einer Tour oder aus dem Tourbus.

Anmerkung: Wie haben uns damals als jeweilig eigene Eigentümer als Band (bzw. mehrere Bands) zusammengeschlossen und eine gemeinse Liste aller Dinge angelegt und die insgesamt versichert - ich meine, das wären damals so rund 30.000 € gewesen. Das ging auch. Was der Versichererer dann wollte, ist, dass er einen Ansprechpartner hat, von dem er das Geld bekommt und über den die Kommunikation läuft. Wem das Equipment im Einzelnen gehört hat, interessiert den eigentlich nicht. Damit kann man dann auch gemeinsames Equipment (PA, Tourbus) versichern.
Senkt die Preise enorm, denn das ist richtig:
Einzelversicherungen können sehr teuer sein.

Bandhaftpflicht deckt die Versicherung von Schäden ab, die anderen Leuten entstehen duch das Verhalten oder sonstige Ereignisse einzelner Bandmitglieder oder der Band insgesamt und für die normalerweise dann die Band oder deren Mitglieder aufkommen müßten. Das kann bei einem Gig sein, dass der durch die Krankheit eines Bandmitglieds ausfällt - die Vertragsstrafe würde je nachdem wie die Versicherung ausgelegt ist, durch diese übernommen. Oder ein Bandmitglied macht durch Versehen die PA des Veranstalters kaputt oder etwas ähnliches.

Das macht generell nur Sinn, wenn Ihr wieder auftretet. Und dort, wo keine Verträge vorliegen bzw. nur mündliche, wäre das sowieso kein Fall, den ich über eine Versicherung regeln wollen würde. Das halte ich für völlig übertrieben. Da versucht man sich im Guten zu eignen. Wenn man Verträge unterschreibt, sollte man sowieso lesen, wie da die Dinge wie Schäden durch Ausfall der Band etc. geregelt sind.

Um das Ganze nicht zu lang zu machen:
Guckt erst mal, was Euch das Wichtigste ist. Das kann gut und gerne bei dem Proberaum machen, in dem die eigenen Sachen stehen. Ob nun alleine oder mit den anderen zusammen.

Dann kann man schauen, wie es mit der Versicherung läuft. Und im Bedarfsfall kann man die Versicherung erweitern - beispielsweise auf Gigs bezogen. Und das macht man auch nur, sobald es wieder Gigs gibt und für die Fälle, die man für wichtig hält. Ob man eben unbedingt versichern muss, dass man die Gitarre ersetzt bekommt, wenn man sie selbst aus der Hand fallen lässt, sollte man sich überlegen. Und ob das dann bei einem Selbstbehalt von 300 € oder 600 € unbedingt sinnig ist, sollte man dann vorher auch mal überlegen.

Was Ihr auf jeden Fall tun könnt:
Eine Liste mit Dingen, die man versichern möchte, aufstellen.
Eine Liste der Fälle, für die man versichert sein möchte, aufstellen. (So wie Du es schilderst, seid Ihr die Band und nicht die Veranstalter. Dementsprechend braucht Ihr auch keine Haftpflichtversicherung, die Euch als Veranstalter versichert. Das müsst Ihr aber mit den Kneipenwirten regeln. Die möchten auch nicht gerne Veranstalter sein. Aus dieser Rolle können sie sich allerdings nicht so gerne verabschieden wie sie das gerne wollen, vor allem um mit der GEMA nichts zu tun zu haben - in der Regel sind sie einfach Veranstalter und Ihr seid die Band, fertig aus. Damit solltet Ihr Euch aber sowieso mal mit beschäftigen - ganz unabhängig von einer Versicherung.)
Sich Gedanken machen, ob es der Zeitwert (Summe, die beim Kauf anfiel abzüglich Abnutzung) oder der Wiederbeschaffungswert (Summe, die das versicherte Equipment heute wert ist) sein sollte.

Damit kann man dann verschiedene Versicherungen anfragen.
Wer überhaupt reagiert und mit welchen Vorschlägen, kann schon das Feld der in Frage kommenden Versicherer erheblich lichten.

Herzliche Grüße und viel Erfolg!

x-Riff
 
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@x-Riff
Ja, das sind alles sehr schlüssige Tipps.
In unerem/meinem speziellen Fall gehört die PA mit samt dem Licht mir. Somit wäre es eigentlich nur für mich wichtig (bei Bedarf) eine Equipmentversicherung abzuschließen. Da aber di ganze Band davon einen Nutzen hat sollten die Versicherungskosten geteilt werden. Da ich weiß das mindestens einer von der Band hier sehr wahrscheinlich mitliest muss ich noch sagen, das dies alles erst mal eine theoretische Sache für mich ist, über die ich mir einfach Gedanken mache. Ich werde da niemand vor vollendete Tatsachen stellen.
Das wäre dann das Equipment.

Das mit den Veranstaltungen ist aber so ne Sache in unserem Fall. Wir spielen ja Punk-Rock und da ist es so üblich, das man mit anderen Bands zusammen spielt. Das hat viele verschiedene Gründe, aber der häufigste ist, das die meisten Bands mit ach und krach 1std Programm zusammen bringen. Ein weiterer ist, das jede Band auch eigene Leutze mitbringt, was dann für eine gewisse Anzahl an Zuschauern sorgt.
Das Problem ist nur das, das wenn man so was organisiert man ja automatisch auch der Veranstalter ist. Vielleicht ganz automatisch, aber im, Zweifelsfall werden alle mit dem Finger auf uns zeigen. Ab diesem Punkt wird es schon schwer sich da rauszuwinden.
Dieses Thema ist jetzt nicht Aktuell für uns, aber das kann durchaus noch was werden. Wir scheuen die Mühen nicht die man bei der Organisation hat.


Jetzt doch nochmal eine andere Betrachtungsweise:
Kennt eigentlich jemand reale Beispiele wo eine solche Versicherung geholfen hat oder wo man wirklich gerne eine solche gehabt hätte?

Also ich persönlich kenne nur 2 Fälle. den einen hab ich schon oben beschrieben, aber da wäre wohl die Selbstbeteiligung fast höher gewesen wie der neue Teppich.
Im Anderen Fall ist aber einer band der komplette Proberaum abgebrannt. Die Band selber kenn ich aus meiner Vereinstätigkeit, wenn auch nur sehr am Rande. War halt das typische Equipment total kaputt, das man nicht immer zur Probe und zurück schleppt, also doch recht heftig.
Allerdings hab ich außer diesen beiden Fällen noch nie etwas von Problemen die eine Versicherung erfordert hätten gehört. Das man der Gage nachrennen muss zähl ich da jetzt nicht dazu, den solche Storys gibt es ja wie Sand am Meer (leider).
 
Hi Sharkai,

nicht ganz ernst gemeintes Intro:
Ihr wißt aber schon, daß Punkrock und Versicherungen eigentlich nicht zusammen passen ... ;) ?

Wie ist das bei euch?
Habt ihr Versicherungen?


Ja, Equipment und Haftpflicht. Beides für Studio/Proberaum.

Hättet ihr mal eine gebraucht und nicht gehabt?

In meiner Zeit als Musiker on the road in unversicherten Bands in ca. 25 Jahren, netterweise nie.
Seit - vor allem beruflich bedingten - Versichtertenstatus auch nie.

Wie denkt ihr über die Absicherung eures Equipments und der Absicherung gegen eventuellen Schäden an dritten?
Ab wann seht ihr da einen Sinn drin oder ist das für euch nur Geldmacherei der Versicherungen?


Gute Frage!

Generell denke ich, daß alle Versicherungen in erster Linie Angst verkaufen und damit ordentlich Kohle machen. Das ist quasi das umgekehrte Lotto-Prinzip ... ;)

Sinnvoll sind Versicherungen - aus meiner Sicht als Ü50 - eigentlich nur dort, wo existenzbedrohendes monetäres Unheil droht. Also KV und KFZ-Haftpflicht. Für Tolpatsch-Verdächtige meinetwegen auch noch ne Privathaftplicht. Und für Eigenheimbewohner Brandschutz.

Bei "nur" 18k€ Equipment Neuwert würde ich als Bunkerteilzeitbewohner sicher keine Versicherung dafür abschließen. Vor allem nicht in Zeiten, in denen man neu echt brauchbares Equipment für nen Appel und ein Ei kaufen kann ...

Und da Ihr offenbar Hobbymusiker seid, sollte eine normale persönliche Privathaftplicht auch für die Ausübung Eures Hobbies völlig ausreichen.

Falls Ihr als Knorke aber ne GbR seid, dann würden die VS-Beiträge wenigstens auch steuerlich abzugsfähig sein, wie auch die Proberaummiete, etc. (Aber das lohnt sich eigentlich nur, wenn man auch genug musikalisches Einkommen erzielt ...)

That having said ...

Bin Mitglied im VDT (Verband der deutschen Tonmeister), der seit "ewigen Zeiten" ein quasi "angeschlossenes" freies Versicherungsbüro hat, daß mich in diesen Fragen damals beraten hatte.
Gelandet bin ich dadurch für beides bei der weiter oben von bmoll verlinkten VS.
Was zumindest ein gutes Stück weit für deren Seriösität in dieser Hinsicht spricht.

Just my 5 cents ...

Cheers :)
 
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nicht ganz ernst gemeintes Intro:
Ihr wißt aber schon, daß Punkrock und Versicherungen eigentlich nicht zusammen passen ... ;) ?
Ja, diese Frage hat eine gewisse, wenn auch humorvolle, Berechtigung :)

Generell denke ich, daß alle Versicherungen in erster Linie Angst verkaufen und damit ordentlich Kohle machen. Das ist quasi das umgekehrte Lotto-Prinzip ... ;)
Diese Sichtweise ist echt Interessant und je mehr man drüber nachdenkt um so mehr wird sie wahr.
Das wird in meinen persönlichen Entscheidungsprozess auch einfließen.

Unterm Strich gefallen mir deine "5 cents" echt gut.
 
Um es auch mal zu unterfüttern:
Mein drum habe ich über zwanzig Jahre versichert. Zwei Schadensfälle, wurde zweimal ohne Komplikationen ersetzt.
Versicherung der gesamten Band: Laufzeit etwa 8 Jahre, ein Schadensfall, wurde mit ein paar mal Hin- und Herschreiben ersetzt.
Unterm Strich haben sich die Zahlungen an die Versicherung und die Zahlungen durch die Versicherung wegen Schadensfällen in etwa ausgeglichen.

Man soll sich nicht kirre machen lassen. Auf der anderen Seite: Wenn tatsächlich durch den Diebstahl, entweder der PA oder anderer Sachen, die Existenz der Band in Frage gestellt würde - weil niemand so schnell das Zeug aus eigener Tasche ersetzen kann, lohnt eine Versicherung (Wiederbeschaffungswert) eventuell doch. Ansonsten haben wir doch alle Erfahrungen mit Versicherungen - bei Instrumenten ist das nicht viel anders. Vor allem beim eigenen Proberaum sollte man auf die umlaufenden Proberaumschlüssel achten und darauf, wer sich so alles dort rumtreibt - vor allem, wenn man den Proberaum mit mehreren Leuten oder Bands teilt.

Gigs und Touren sind noch mal ein anderes Ding. Da gibt es viel mehr mögliche Schadensfälle und dementsprechend alle möglichen Klauseln, mit denen man sich davor schützen kann.
Was davon sinnvoll ist, soll man selbst mit kühlem Kopf entscheiden.

x-Riff
 
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Ja, so ähnlich sehe ich das auch. So eine Versicherung macht erst dann richtig Sinn, wenn man aus dem Proberaum wieder raus kommt.
Das mit den Proberaumschlüsseln ist absolut richtig. Doch in unserem Fall hat jeder von der Band einen und noch ein Freund. Wir haben den Raum allein und werden auch keine andere Band mit rein nehmen, wenn auch dafür echt Platz wäre. Den wahrscheinlichen Ärger den man dann hat ist es uns einfach nicht Wert. Ich denke jeder kennt (oder hat zumindest davon gehört) die Probleme die entstehen können, wenn zwei oder mehr Bands sich einen Proberaum teilen. Natürlich kann das auch wunderbar laufen, aber das kommt irgendwie deutlich seltener vor wie die unangenehme Variante davon. Doch das ist ein anderes Thema.

Eines ist mir aber in diesem Thread schon klar geworden, das dieses Thema nicht so unwichtig ist, wie es gern behandelt wird. Das werde ich auf jeden Fall mal in der Band ansprechen, so das wir da gemeinsam mal unsere Gedanken darüber teilen können.
Trotzdem bin ich auf weitere Ansichten darüber echt gespannt.
 
Das mit den Proberaumschlüsseln ist absolut richtig. Doch in unserem Fall hat jeder von der Band einen und noch ein Freund. Wir haben den Raum allein und werden auch keine andere Band mit rein nehmen, wenn auch dafür echt Platz wäre.
Wo ist denn der Proberaum?
Zweimal hatten wir einen Proberaum in einer Tiefgarage. Gut abschließbar, für uns alleine und durch die ein- und ausfahrenden Autos sowie die Lage (da hätte kein größeres Auto zum Parken Platz gehabt) einfach auf Grund der Umstände sehr sicher gegen Einbruchdiebstahl.

Dann gibt es auf der anderen Seite Proberäume, die draußen in einem einzelstehenden Gebäude sind - da sind dann die Umstände geringer, da mal mit einem Transporter hinzufahren und einen Proberaum leer zu räumen ...

Wenn Ihr die einzigen seid, die den Proberaum nutzen, wäre vielleicht auch eine Alarmanlage nützlich.

Das werde ich auf jeden Fall mal in der Band ansprechen, so das wir da gemeinsam mal unsere Gedanken darüber teilen können.
Das ist auf jeden Fall gut. Geht ja auch darum, mal die Bereitschaft abzuklopfen - die kann je nach Situation ganz unterschiedlich liegen.

Herzliche Grüße und viel Erfolg!

x-Riff
 
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meine goldene Regel, privat & sonst: über Versicherungen das absichern, was existenzgefährdend ist, alles andere ist oft nicht lohnend.
 
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Unser Proberaumraum ist letztes Jahr unerwartet abgesoffen. Kapitaler Schaden an den Boxen des Gitarristen und ein paar technischen Geräten.

Vermieter zeigt den metaphorischen Mittelfinger und zahlt nichts. Da haben wir uns schon gewünscht, extra versichert zu sein. Die private Hausrat hätte bei Instrumenten gezahlt aber die Boxen galten als Orts unveränderlich, da dauerhaft im Proberaum, und wurden nicht ersetzt.

Ich selbst hatte Glück, da ich mein teures Zeug auf nem Podest stehen hatte.

In unserem Raum stehen schon Werte... Wir diskutieren innerhalb der Band derzeit über Nutzen und Kosten einer Versicherung.


Was die Haftpflicht betrifft, wir spielen aktuell ja gar nicht live, von daher eher irrelevant. Aber falls es wieder losgeht, wird das per Vertrag geregelt. Der Veranstalter haftet für alles außer grober Fahrlässigkeit und Vorsatz unsererseits.
 
Generell denke ich, daß alle Versicherungen in erster Linie Angst verkaufen und damit ordentlich Kohle machen.
Letzten Endes geht's doch darum: es gibt a) einen eventuellen Schadensfall in max. Höhe x, b) eine gewisse Wahrscheinlichkeit, mit der dieser Schadensfall eintreten könnte. Daraus bemisst sich letzten Endes, zumindest Pi mal Daumen, auch die Versicherungsprämie. Wenn a) und b) recht hoch sind, wird's richtig teuer. Z.B. Absicherung von Berufsunfähigkeit. Und über beide Faktoren sollte man sich mal Gedanken machen. Und wenn man z.B. zum Schluß kommen sollte, dass es ganz schön shyce wäre, wenn einem das Equipment abhanden kommt / geklaut / zerstört / beschädigt wird, weil man das ganze Geraffel nicht mal eben aus dem Kleingeldfach der Geldbörse ersetzt bekommt (also, zumindest das Monentäre, das Ideelle ist hier außen vor), dann ist's an der Zeit, über eine Absicherung zumindest nachzudenken.

Dass in manchen Bereichen eine Haftpflicht vorgeschrieben ist (Kfz, Gebäude, Hundehalter, ...), hat schon seinen Grund. Klar ist das nervig, evtl. jahrzehntelang in die Kfz-Haftpflicht einzuzahlen, ohne dass jemals ein Schadensfall vorgelegen hätte. Aber die Alternative wäre doch, WENN was passiert wäre, hätte es bös teuer werden können. Es gab doch mal vor einigen Jahren einen Unfall auf der A4, bei der ein Auto gegen einen Tanklaster gedotzt ist, der daraufhin crashte und komplett abfackelte. Dummerweise genau an einer Brücke, die dann ersetzt werden musste. Größenordnung, wenn ich mich recht erinnere, um die 25 Mio. ...

Klar geht es bei Bands höchst selten um diese Größenordnungen, und wenn Du in der Lage bist, mal eben Dein ganzes Gezeugs komplett neu anzuschaffen, ohne dass es Dich finanziell besonders kratzen würde, dann herzlichen Glückwunsch! Aber wohl ein eher seltenes Mukker-Exemplar. Und für die "Normalos", denen ein Equipment-Verlust finanzeill RICHTIG wehtun würde, gibt es eben die Möglichkeit, das abzusichern. Das hat weniger mit Angstmachen zu tun, als vielmehr mit einer Abschätzung aus Wahrscheinlichkeit (Risiko) und eventueller Schadenshöhe. Nur dadurch können Versicherungen überhaupt kalkuliert und angeboten werden. Und diese Abschätzung muss halt jeder für sich vornehmen.

OT: bin jeden Tag froh darüber, Berufsunfähigkeit abgesichert zu haben. Davon lebe ich heute ...

Bässte Grüße

MrC
 
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über Versicherungen das absichern, was existenzgefährdend ist, alles andere ist oft nicht lohnend.
Wenn der Schadensfall aber dazu führt, dass Du zumindest auf absehbare Zeit, evtl. sogar dauerhaft nicht mehr als Musiker tätig sein kannst - ist das nicht auch schon existenzgefährdend? Und das meine ich noch nicht einmal auf diejenigen bezogen, die mit der Musik ihren Lebensunterhalt bestreiten.
 
genau:
wenn du x als existenzgefährdend ansiehst, dann solltest du dich gegen x versichern.
ganz einfach.
 
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Ich glaube ihr vermischt hier zwei etwas verschiedene Positionen.
Der eine, bei dem das eine vielleicht wichtige Einkommensquelle ist und der andere, der das als reines Hobby betreibt.

Wenn ich Werkzeuge und Material das ich für meine Arbeit als Musiker brauche nicht versichere, gehe ich auf sehr dünnem Eis, denn wenn man dann einbricht ist man weg.

Der Hobbymusiker macht dies als Hobby. In diesem Fall wäre es nicht existenzbedrohend, was den entstandenen Schaden aber kaum schmälert.

Beide können im entsprechenden Schadensfall keine Musik mehr machen, aber der eine kann weiterleben weil er noch eine andere Arbeit hat, während der andere vor dem absoluten Nichts steht.
Somit ist klar was Existenzgefährdend bedeutet (zumindest nach meiner Auffassung).

Da wir in die Kategorie Hobbyband einzuordnen sind werde ich das schon auch mit der Wahrscheinlichkeit eines möglichen Schadens kalkulieren. Und wenn ich ehrlich bin ist die Schadenswahrscheinlichkeit aktuell ziemlich klein.
Doch das kann sich ändern...
 
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Ich glaube ihr vermischt hier zwei etwas verschiedene Positionen.
wenn du x als existenzgefährdend ansiehst, dann solltest du dich gegen x versichern.
Ich denke, entscheidend ist nicht nur die objektive Gefährdung, sondern die subjektive Wahrnehmung. Wie @dubbel geschrieben hat: wer es als existenzgefährdend ANSIEHT. Und für den ein oder anderen Hobby-Musiker mag es durchaus zutreffend sein, dass eine durch einen Schaden erzwungene Aufgabe der Hobby-Ausübung einen heftigen Einschnitt in die Lebensqualität darstellt. Und wenn man dadurch einen psychischen Knacks abkriegen sollte, weil z.B. der wichtige Ausgleich zum Alltag fehlt, kann das durchaus existenzbedrohend werden ...

Meine persönliche Sichtweise: wenn's objektiv / finanziell = unmittelbar existenzbedrohend ist, MUSST Du Dich dagegen absichern, weil das Risiko einfach zu groß ist, auf einmal mit leeren Händen dazustehen. Wenn Dir etwas sehr am Herzen liegt und ein Schaden / ein Verlust einen erheblichen Einschnitt in Dein Wohlfühlklima darstellt und somit mittelbar existenzbedrohend sein kann, SOLLTEST Du dringend über eine Absicherung nachdenken.
 
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