Banjo / Mandolinen-Hybrid gesucht

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Ich möchte mir für neben her ein preisgünstiges Banjo anschaffen. Es soll ein 4 Saitiges sein, das ich kein Bluegrass spielen möchte. Aktuell wird bei Kleinanzeigen eines angeboten. Siehe hier: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...em-ruecksack-uebungsheft-cd/723460757-74-1534
Soll Neu einmal 200 Euro gekostet haben und wurde selten bespielt. Peis ist VB. Da ich mich in dem bereich nicht auskenne, wäre ich dankbar für eine Einschätzung des Modells und einer Aussage darüber, was das Ding noch wert ist. Für 50 Euro würde ich es wohl nehmen. Aber ich weiß nicht ob es zu viel oder zu wenig ist.
 
Eigenschaft
 
Es soll ein 4 Saitiges sein, das ich kein Bluegrass spielen möchte.
Nun gibt es unterschiedliche Arten von viersaitigen, und da wäre es gut zu wissen, was denn gespielt werden soll.





Ein ähnliches Banjo wie das, was Du verlinkt hast, gibt's übrigens neu bei amazon.com zu 170 USD.
 
Weder noch. Eher sowas in dieser Richtung hier:


Das das Banjo neu um die 170 Dollar kostet habe ich auch schon über Amazon herausgefunden. Was wäre es denn gebraucht wert? Komme von den Gitarren. Da gab es mal die Grundregel, für gebrauchte Instrumente 2/3 vom Neupreis. Aber das war einmal. Bei akustik Gitarren ist der Wertverfall immens.

Davon einmal ab. Was für ein banjo brauche ich für so einen Sound?
 
Ich denke eher, dass Woven Hand ein Five-String-Banjo verwendet. Diese Akkord-Arpeggios aus dem ersten Video wären jedenfalls mit den Fingern leichter zu zupfen als mit dem Plektrum zu spielen. Aber man kann natürlich jedes Banjo mit Finger bzw. Fingerpicks zupfen.
 
Auf diesem Clip spielt er was 5-saitiges. Der Hals ist Banjo, der Korpus eher Bouzouki. Hier ist er solo zugange.
 
Ah okay.
In dem Video spielt er ein mandolinen Banjo. Steht in der Beschreibung.

Macht die Sache jetzt aber tatsächlich komplizierter. Denn wo bekomme ich sowas her? Bzw. mit welchem Instrument oder besser, mit welchem Banjo komme ich dem noch am nächsten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Such mal unter "Banjola".
 
Meiner Ansicht nach wäre es egal. Ich würde mich nicht auf ein bestimmtes Modell versteifen. Du könntest es z. B. mit einem Vier-Saiter versuchen. Der wird üblicherweise in Quinten gestimmt und mit Plektrum gespielt. Man könnte aber genauso gut DGHE stimmen (Quarten/Terzen wie die 4 höheren Saiten der Gitarre) und mit Fingern / Fingerpicks zupfen.
 
Das Problem ist, dass ich nicht so sehr viel eld ausgeben möchte. Weil das ganze nur so eine kleine Sache nebenher sein soll. Dennoch möchte ich nicht den aller letzten Schrott. Ich finde jedoch keine 4 Saitigen Banjos die preislich halbwegs in Frage kommen. 5 saitige sind en masse vorhanden. Schon ab 100 Euro. Aber bei den 4 Saitern sieht es schlecht aus.

Banjola fällt glaub direkt raus. Die Ausweahl geht gegen null und wenn man was findet, dann schon sehr teuer.
 
Also ein Mandolinen-Banjo ist eigentlich was ganz anderes, Banjo-Korpus mit Mandolinenbesaitung.

Was er hier spielt, ist ein historischer Exot mit Mandolinen- oder Lautenähnlichem Korpus und einem Hals wie ein 5-saitiges Banjo. Da wird es wirklich schwer werden, etwas in der 200-Euro-Liga aufzutreiben, da so ein Instrument eben nicht massenweise in Asien produziert wird.

Ich sehe jetzt zwei Möglichkeiten, wenn Du nicht in den teuren Banjola-Apfel beißen willst:

Du holst Dir wegen der identischen Besaitung ein einfaches 5-saitiges Banjo, da gibts für Dein Budget jede Menge. Das klingt halt anders.

Du versuchst das, was er da spielt, auf einer Gitarre mit Nylon-Saiten oder eine Laute spielen, eventuell in einer anderen Stimmung und mit Abstrichen mangels Bordun-Saite.

Banjo

P.S. Ich mach hier mal einen eigenen Thread draus, die sind gar nicht so teuer, wie man meint, kann man sich ruhig gönnen;)
 
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In dem Video spielt er ein mandolinen Banjo.
Nein, das ist die falsche Bezeichnung.
Da ist lediglich ein Banjo-Hals dran und kein doppelchörige Beseitung, deshalb, wie saitentsauber schon sagt, eher ein Banjola.
Banjo am Ende des Wortes/Doppelwortes heißt i.d.R.immer, dass ein Banjo-Korpus dran ist.
Klingt akadamisch, ist aber für den Klang doch sehr entscheidend.

Kurz zum Manolinen-Banjo:
Im Grunde eine Mandoline mit entspr. Mensur und Doppelsaiten, nur der Korpus hat ein Fell wie beim Banjo.
Vor-/Nachteile (aus meiner Mandolinenspieler Sicht):
Wer die Quintenstimmung liebt und den Geigen-/Mandolinen-Fingersatz spielt, der kommt sofort mit dem Instrument zurecht.
Mir wäre die Doppelbeseitung aber gar nicht so recht, denn mit Fell statt Holzkorpus ist das Ding auch mit Einzelbeseitung laut genug und spielt sich noch etwas flotter.
Solche Mandolinen-Banjos mit Einzelbesaitung gibt es sogar auch, könnte auch als sehr kurzes 4-String Banjo (oder Sopran Banjo, da kürzer als Tenor-Banjo oder Irish-Banjo) bezeichnet werden, ist aber ganz extrem selten.
Ich hab vor geschätzt 20 Jahren jemand mit so einem Ding getroffen und suche quasi seither danach ...
 
Okay, dass sind schon mal alles sehr hilfreiche Aussagen.
Vereinfachen wir das ganze mal etwas. Es geht mir nicht darum Wobenhand Songs nachzuspielen. Aber ich mag den Sound halt. Tom Waits verwendet ja hin und wieder auch sowas. Siehe bzw. höre Chocolate Jesus. Bei Primus findet man hin und wieder auch Banjo. Was verwenden die denn so? Falls euch das jetzt nichts sagt, kann ich auch entsorechend noch mal ein Video verlinken.

Achso noch was. ich hatte mal kurzeitig zum ausprobieren ein vier saitiges banjo. Das hat mir schon ganz gut gefallen. Ich fand es aber schon arg laut. Gibt es da Möglichkeiten das zu dämmen bzw. gibt es Kriterien bzgl. Lautstärke, die ich beim Kauf beachten kann? Ich meine zu wissen, dass bspw. ein Banjo mit einem geschlossen Rücken lauter ist als ein offenes Banjos
 
Das stimmt, ein Resonatorbanjo (mit geschlossener Rückseite) ist lauter als ein offenes. Bei praktisch allen Banjos kann man den Resonator auch einfach abnehmen, z.B. mit ein paar Rändelschrauben. Der offene Korpus ist dann allerdings oft mehr oder weniger komfortabel am eigenen Korpus;)

Man kann das Innere eines Banjos und gegebenenfalls auch das Fell auch mit Textitlien bedämpfen.

Außerdem gibt es Dämpfer nach dem Prinzip "Masse des Stegs erhöhen", im einfachsten Fall eine Wäscheklammer, aber da gibt es auch allerlei Patente aus Holz oder Metall zu kaufen. Google mal nach "Banjo Mute", unter dem englischen begriff findest du vermutlich mehr. Allerdings ist den Lösungen mit Masse am Steg allen gemeinsam, dass auch das Sustain länger wird, der Sound also etwas weniger banjotypisch ist. Das ist beim Ausstopfen mit Texitilien weniger der Fall.

Banjo
 
Ah okay, dass klingt schon mal ganz interessant.

Ergänzung:
ich habe bi ebay nun ein 5 saitiges Banjo entdeckt, dass mir ganz lukrativ zu sein scheint. Beurteilen kann ich das aber eigentlich nicht, weil ich nicht weiß auf was beim banjo kauf so zu achten ist. Ich mache das eher am preis fest. Der Händler gibt in seiner Produktbeschreibung an, dass das banjo Markenware sei und Neu 350 Euro kostet. Angeboten wird es als Gebrachtware für 129 Euro. Mit Rückgaberecht und allem drum und dran.Hier geht es zu dem Angebot: http://www.ebay.de/itm/BJW24-DL-5sa...e=STRK:MEBIDX:IT&_trksid=p2060353.m1438.l2649
Meine Frage lautet: Ist das ein gutes Angebot? Wie würdet ihr das banjo so einstufen? Qualitätsmäßig. Und wäre dieses Banjo im Hinblick auf meine über Wovenhand hinaus genannten Interpreten wie Primus und Tom Waits, die richtige Wahl?
 
Das ist ein einfaches Einsteigerinstrument, aber nicht der alleruntersten Kategorie mit Aluminiumkessel, sondern immerhin mit einem hölzernen Kessel. Für 130 Euro ok.

Das Banjo bei Chocolate Jesus ist qualitätsmäßig auch nix besseres, allerdings scheint es mir ein 4-saitiges zu sein, soweit ich das in der schlechten Videoqualität beurteilen konnte. Wobei man das auch auf einem 5-saitigen Banjo spielen könnte, was das Banjo dabei macht.

Hättest Du zu Primus mal einen Link auf Youtube?

Banjo
 
Hier mal ein Beispiel zu Primus:

Weiß nicht welches Video du dir zu Tom Waits Chocolate Jesus angeschaut hast, aber hier mal eins in guter Qualität

Worin unterscheiden sich 4 und 5 Saiter beim Banjo eigentlich genau? Ist die 5.Saite nur zusätzlich oder ist die Konstruktion des Instruments irgendwie anders oder wird ein 5 saitiges Banjo traditionell anders gestimmt?
Oder könnte man sagen, dass ein 5 saitiges Banjo eine Erweiteung eines 4. saitigen Banjos ist und das man mit einm 5 saiter einfach breiter aufgestellt ist und man prinzipiell alles was man auf einem 4 Saiten Banjo spielen kann, auch auf einem 5 saitigen geht, aber herum eben nicht?

Also würdest du das Angebot bei ebay durchaus als gut befinden? Also wenn das Banjo tatsächlich mal 350 Euro gekostet hat, finde ich den Preis wirklich absolut top.
 
Ha, wer hätte gedacht, dass es so ein Pollman Hybrid-Dingens derzeit in der Schweiz zu kaufen gibt, mit 1200 Franken allerdings jenseits Deines Budgets. Aber dass man überhaupt in Europa eines findet....

http://www.tutti.ch/bern/antiquitae...dolin-banjo-august-pollmann-1890_17478395.htm

Hmmm, das hätte ja schon was...

Die werden im Übrigen weitläufig als Mandolinenbanjo bezeichnet, auch wenn sie ganz etwas anderes sind, als man normalerweise drunter versteht (siehe GEHs Post).

Banjo
 
Hiernoch ein weiteres Beispiel von Tom Waits
 
Nett ... :)

Die werden im Übrigen weitläufig als Mandolinenbanjo bezeichnet, auch wenn sie ganz etwas anderes sind, als man normalerweise drunter versteht
Ja, andersrum, also Banjomandoline wäre irgendwie schlüssiger.

Aber mit sinnvollen Bezeichnungen ist es bei solchen Instrumenten leider, leider eh nicht weit her.
Die Spezis von Folkfriends in HH verkaufen ja diverse Mandolas und Bouzoukis als Cister, was eigentlich nur ein Überbegriff ist, läuft aber vermutlich bei Mittelalterkäufern unter dem Namen besser ... :rolleyes:
So was bringt jegliche Bezeichnungssystematik total durcheinander.
 
Um 2 Fliegen mit einer ... Posting zu erschlagen:
Fliege 1: Für mich - der ich englischsprachig aufgewachsen bin, heißt das kleine Instrument mit doppelbesaitung in Violinenstimmung und Banjokorpus eindeutig "banjo-mandolin". Es ist eine Mandoline (weil es jeder Mandolinist in die Hand nehmen und sofort spielen kann) aber in Banjobauweise - deshalb, weil es vor der elektronischen Vestärkung keine andere Möglichkeit gab, die Mandolinenpart in einer Band hörbar zu machen. Das geschah wohl zu der Zeit, als das Banjo im Jazz als mega-cool galt, und jeder - ob er Mandoline, Bratsche oder Gitarre gelernt hatte - Banjo spielen wollte. So gab es Tenorbanjos für die Bratscher und Gitarrenbanjos für die Gitarristen. Auch die Ukulele gibt's mit Banjo-Sound.

Das Pollmann-Instrument dagegen ist ein richtiges Banjo mit 5 Saiten, jedoch mit tropfenförmigem Holzkorpus nach Flachmandolinenart. Davon versprach sich der gelernte Banjoist wohl einen etwas "kultivierteren" Sound ohne Umlernen. Und so, wie es später neben der Mandoline die "banjo-mandolin" gab, gab es schon früher neben dem Banjo das "mandolin-banjo".

Fliege 2: was ist mit 4- bzw. 5-saitige Banjos?
Das eigentliche Banjo, das sich im 19. Jahrhundert in den USA etablierte und von dort aus die englischsprachige Welt eroberte, hat 4 lange und 1 kurze Saiten. Die Kurze Saite an der Daumenseite des Halses ist das afrikanische Erbe. Manchmal wird sie als hohen Bordun verwendet, manchmal als Übergang zwischen tiefer und hoher Lage. Die Stimmung war ursprünglich gCGHD; die Bluegrasser haben sie in gDGHD (offene G-Stimmung) abgeändert.

Die 5. Saite, nützlich wie sie beim Fingerpicking ist, ist jedoch hinderlich beim Strumming mit einem Plektrum - aber gerade das braucht man, um in der Jazzband gegen den Bläsern anzukommen. Also kam das Plektrum-Banjo auf. Es ist ein 5-saiter ohne 5. Saite und wird heute noch CGHD gestimmt.
Das ist die eine Sorte "4-saiter". Eine andere Sorte 4-saiter ist das Tenorbanjo in Bratschenstimmung (CGDA). Es wird viel in Dixieland-Bands gespielt (obwohl ich persönlich ziehe das Plektrumbanjo vor) und in der irischen Musik, wo die Tanzstücke von der ebenfalls in Quinten gestimmten Geige geprägt sind. Das "Irish Tenor Banjo" ist etwas kürzer und wird GDAE gestimmt, um die Geigenmelodien noch besser nachspielen zu können. Ein 4-saitiges Banjo ist auch das kleine Ukulele-Banjo - heute angesagter denn je!

Bei den Woven Hand Stücke wäre es wahrscheinlich egal, welchen Banjo-Typ man verwendet. Das ist keine ausgeprägte "Banjomusik". Ich würde allerdings keine mit kurzer Mensur und hoher Stimmung nehmen, wie banjo-mandolin (Deutsch: Mandolinenbanjo) oder Ukulele-Banjo.

Cheers,
Jed
 

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