Basiswissen Querflöte

  • Ersteller Nebelparder
  • Erstellt am
Hallo,

deine Einschätzung von den Trevor Wye-Heften ist schon ganz richtig. Das ist eigentlich lediglich eine Sammlung von Übungen zu bestimmten Schwerpunkten. Wenn man seine Schwachstellen kennt und dann regelmäßig und gezielt damit arbeitet, kann man meiner Erfahrung nach allerdings schon eine Menge erreichen.

Deine Frage zu dem "dünnen" Ton in der hohen Lage kann ich so einfach nicht beantworten, da müsste man mal hören bzw. sehen, wie du das machst und woran es evtl. liegen könnte. Generell sollte das natürlich nicht so sein, sondern man soll schon über den ganzen Tonumfang mit ähnlich kräftigem bzw. flexiblem Klang spielen können. Nach 2 Monaten wäre das aber noch etwas viel verlangt. Es dauert einfach seine Zeit, einen guten Flötenansatz aufzubauen. Es ist so, dass sich beim Überblasen bzw. beim Spielen der höheren Töne die Lippenöffnung verkleinern muss, um die nötige Luftstromgeschwindigkeit zu erreichen. Dazu bietet es sich an, wie du schon gesagt hast, die Lippen minimal nach vorne zu schieben. Ich würde dir davon abraten, zu früh an extrem hohen Tönen zu üben. Bau dir ansatzlich besser erst eine solide Grundlage in der ersten und zweiten Oktave auf, dann wirst du auch in der Höhe weniger Probleme haben.

Bezüglich dem Fis-Griff sind auf der Flöte prinzipiell beide Varianten (Mittelfinger oder Ringfinger) möglich. Der "offizielle" Griff, wenn ich das mal so ausdrücken darf, ist der mit dem Ringfinger, angeblich ist der auch vom Klang her etwas besser, wobei man da vermutlich als Laie keinen wirklichen Unterschied bemerkt. Den vereinfachten Griff mit dem Mittelfinger benutzt man als Hilfsgriff in Verbindung mit e um da die präziesen Griffwechsel zu erleichtern. Grundsätzlich ist das in allen drei Oktaven möglich. Beim fis3 hat man zusätzlich noch - je nach Flöte, das muss man ausprobieren - die Chance, dass entweder der eine oder der andere Griff von Ansprache und Intonation her etwas besser ist.

Ich hoffe, das hilft dir erstmal weiter. Viel Spaß beim Üben!
 
Hallo an alle,

möchte mich als "alter Flötenhase" :) hier auch nochmal verewigen:

@UJörg: Trevor Wye - Notenschulen sind gut....wenn man schon eine gewisse Grundbildung am Instrument hat und weis was man falschmacht, bzw. was man noch verbessern muss.
Des Weiteren finde ich dass es dir nichts bringt wenn du dich ansatztechnisch nach zwei Monaten Flöte üben schon mit Tonlagen beschäftigst die über dem c2 liegen!

Die Flöte in der dritten bzw. vierten Okatve zu spielen, und dazu noch richtig zu intonieren, bzw. braucbare Töne zu produzieren ist extrem schwer, und als Anfänger gilt immer noch sich den soliden Grundansatz in den tiefen bzw. mittleren Tonlagen durch spezielle Ansatzübungen (vorwiegend das Aushalten von Tönen und Oktaven) anzutrainieren.

Aber um deine Frage zu beantworten: natürlich ist es nicht normal, bzw. normalerweise nicht gewünscht dass die Töne in extrem hoher Lage dünn oder auch luftig klingen.
Hier möchte ich Fluty vollkommen recht geben - prinzipiell ist die Lippenöffnung zu verkleinern um den Luftstrom zu beschleunigen....jedoch ohne die Lippen/Backen zu verkrampfen oder den Ton "mit dem Hals" zu stützen.
Will heissen dass die Grundstütze des Tones aus dem Bauch (Zwerchfell) kommen muss, und man beim Anblasen der Töne genau so locker spielen muss wie man dass in jeder anderen Tonlage auch tut.
Die Atem- bzw. Stütztechnik ist dabei sehr wichtig (dies gilt dür alle Tonlagen auf der Flöte).
Bevor du dich also an das erreichen schwindelerregend hoher Töne machst, setzte dich mit der richtigen Atem- bzw. Stütztechnik auseinander!

Und genau aus diersem Grund ist es auch nicht wahr wenn man sagt dass die Flöte eines der leichtesten Instrumente ist- ganz im Gegenteil....was die Atem- und Ansatztechnik angeht ist sie vllt. eins der schwersten Blasinstrumente überhaupt !

Die Frage nach dem fis-Griff wurde ja bereits 100%ig korrekt beantwortet!

Und nochmal als Tipp: sich Flöte autodidaktisch beizubringen scheitert meist am Frust der sich über Jahre hinweg entwickelt (sofern man mit dem Instrument uns seinem Können was erreichen möchte). Nehmt euch einen guten Lehrer, übt 5-6 Jahre lang fleißig...dann klappts auch mit dem Nachbarn!

Liebe Grüße,

Micha
 
Die Flöte in der dritten bzw. vierten Okatve zu spielen, und dazu noch richtig zu intonieren, bzw. braucbare Töne zu produzieren ist extrem schwer, und als Anfänger gilt immer noch sich den soliden Grundansatz in den tiefen bzw. mittleren Tonlagen durch spezielle Ansatzübungen (vorwiegend das Aushalten von Tönen und Oktaven) anzutrainieren.

Ja, genau das ist es, was ich meinte. Die hohen Töne mit Gewalt irgendwie rausbringen, das schafft fast jeder, oft auch schon nach wenigen Monaten Übungszeit. Allerdings ist das dann von der "richtigen" Technik oft weit entfernt und das klangliche Ergebnis ist entsprechend schlecht. Also besser erstmal in den ersten zwei Oktaven Ton- und Ansatzübungen machen sowie sauberes Überblasen trainieren und sich allgemein mit Bereichen wie Tonbildung und Atemtechnik auseinandersetzen. Nur auf dieser Grundlage sind dann irgendwann auch gute Ergebnisse bei den höheren Tönen zu erwarten. Die Anleitung durch einen erfahrenen Lehrer ist da natürlich auf jeden Fall sinnvoll.
 

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