Bass-Amps für Schuleinsatz

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Moin,
die letzten 20 Jahre haben vier Behringer BX-600 ihren Dienst getan. Die Teile waren günstig und der Sound gar nicht so übel (der Shape-Regler bringt schnelle Klangänderungen) und aktiv/passiv-Eingänge waren auch gut (die Schülerinnen und Schüler nutzen aktive und passive Bässe). Leider ist die Input-Sektion eher fragil und nach der langen Zeit hat sich ein Amp völlig verabschieded und zwei andere haben Macken. Nun gut - 20 Jahre lang, jeden Tag rund 4 Stunden im Einsatz, da kann man nicht meckern.
Nun bin ich also auf der Jagd nach neuen Amps. Zum Einsatzbereich: Musikklassen (Junior-Bigband in Jg. 5/6), Bigband und etliche Bands (die aber eher gemäßigte Lautstärken produzieren). In Musikklassen und Bigband spielen meist zwei Bassisten gleichzeitig. Der Proberaum ist ca. 50m² groß und bei Gesamtproben der Bigband spielen oft mehr als 20 Blasinstrumente mit. Der BX-600 hat sich da tapfer geschlagen, kam aber schon manchmal an seine Grenzen. Als Bässe kommen Harley-Benton JB-20 und aktive HBB-400 (Musikklassen) sowie Ibanez RD-300/600 (2x Music-Man-artige Pickpus, die sich auch splitten lassen) und ein Warwick Rockbass zum Einsatz.

Preislich darf's nicht zu teuer sein, da ich wahrscheinlich 3 oder 4 Amps kaufen muss und das Budget nicht überreizen kann. Viel Schnickschnack sollte der Amp nicht haben (also kein Katana 110) und robust sollte er sein (für die nächsten 20 Jahre). Vor allem klingen soll er natürlich... Für die Bühne wäre ein DI nicht übel, aber leider ist der bei fast allen günstigen Combos nach dem Master-Regler angeordnet (wer denkt sich sowas bloß aus). Persönlich gefiel mir ja der Fender Rumble 500 klanglich ziemlich gut (bei Auftritten einer Bigband gehört), aber der ist finanziell außer Reichweite. Zur Not muss ich die Amps nach und nach ersetzen.

Nachdem ich etwas rumgeschaut und diverse Reviews / Demos angehört habe, sind mir folgende Amps ins Auge gefallen:
  • Cort CM150B (289€, 12", 150W, 16kg) - Klingt nach einem recht grundsoliden Amp ohne viel Schnickschnack. Demo/Review hat aber u.U. auch den DI-Out mit aufgenommen und damit den Sound "aufgehübscht".
  • Fender Rumble 100 (365€, 12", 100W, 10kg) - Grundsound gefällt mir, scheint aber im unteren Mittenbereich unpräzise zu klingen ("wooly"). Könnte am leichten Gehäuse liegen.
  • EBS Session 60 (399€, 10"+Horn, 60W, 13,5kg) - Grundsound gefällt, mit "Character"-Switch auch satter Sound - aber ob der Speaker dann noch laut genug kann?
  • Bugera BXD-15A (369€, 15", "1000W" - haha, 22kg) - Ja nun, ein Behringer. Ich weiß nicht so recht, aber klingt eigentlich nicht schlecht. 22kg sind aber etwas viel, wenn man das Teil auch mal bewegen muss.
  • EBS Session 120 (479€, 12"+Horn, 120W, 19kg) - könnte gegenüber dem 60er etwas mehr Headroom bieten und kostet nicht sooo viel mehr als der 60er.
MarkBass ist preislich oft etwas höher, scheint zwar auch gut zu klingen, habe aber von etlichen Ausfällen gelesen. Das schmeckt mir ehrlich gesagt gar nicht.

Leider gibt's Justmusic im Bunker schon länger nicht mehr und ein Anspielen diverser Amps ist daher nicht möglich. Somit interessiert mich vor allem euer Feedback zu den Amps und gegebenenfalls Empfehlungen, die ich hier noch nicht berücksichtigt habe.

P.S.: Zum Cort CM150B habe ich gerade noch ein Video gefunden, bei dem Mic und DI zu hören sind:
 
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Was ich - auch aus eigener Erfahrung - unter Preis-Leistungs-Gesichtspunkten immer interessant fand, waren die tc electronic-Combos - aber die gibt's anscheinend nicht mehr?! Auf der Homepage zwar vorhanden, aber bei keinem Store auftreibbar ... vllt. weiß ja jemand mehr, warum die nicht mehr lieferbar sind (lt. Musicstore Homepage) ...
Ich selbst habe jahrelang zwei BG250-115 in zwei Proberäumen bei Rock-Cover-Bands eingesetzt, und da haben sich die Teile bewährt. Heute würde ich eher mal den -112er ausprobieren, da der -115er schon mal "untenrum" zu mächtig wird, aber die 250 W haben auch für laute Proben locker ausgereicht. Wenn Du da noch Exemplare ergattern kannst, wäre das sicher nicht verkehrt.
Den Bugera habe ich mal in einem Proberaum gespielt, hat mich nicht wirklich überzeugt. Zwar kräftig, aber Sound imho etwas schwammig bzw. zu bassig im Sound - scheint bei den günstigeren 15ern öfters vorzukommen, hat der tc ja auch. Die neueren Fender und die EBS würde ich persönlich auf jeden Fall in die engere Wahl ziehen, zwar noch nicht selbst gespielt, aber viel Gutes gehört. Zum Cort kann ich leider nix sagen ...
 
Die TC-Amps hatte ich auch im Auge (ich möchte den 210er gern), leider sind sie neu nicht mehr erhältlich und die Schule kann nur neu kaufen (außer der Schulverein trägt die Kosten, das ist aber nicht sehr wahrscheinlich). Aber der 12er ginge sicher auch. Die 210er fand ich einfach toll in der Abstimmung - unten rum nicht zu fett und sehr gute Impulswiedergabe. Klingt fast, als hätte sie noch ein Horn dezent dabei, aber die 10er haben eben schöne Höhen.

Was du zum Bugera schreibst, kann ich auch bei den jetzt verwendeten BX-600 nachvollziehen. Und ich will lieber einen Fortschritt machen als einen Rückschritt. Daher ist der wohl eher raus.

Bei den Hörbeispielen zum Cort hört man beim Funk-Bass recht unangenehme Höhen. Das hat auch ein User in den Bewertungen bemängelt. Hm... hier wird zwar wenig geslappt, aber die billigen Pickups in den Harley-Benton JB-20 (die Serie hat sich wohl mal geändert, ältere Bässe klangen... nun ja... "bässer":cool:) könnten dann zusammen mit dieser unangenehmen Charakteristik ungünstig sein.

P.S.: Hab gerade ein Blockschaltbild vom EBS Session 60 und 120 gefunden. Der DI-Output ist VOR dem Masterregler. Das könnte mir beim Büheneinsatz gut gefallen... und ich begreife immer noch nicht, wie man bei etlichen anderen Amps auch nur auf die Idee kommen könnte, den NACH dem Masterregler anzuordnen.
 
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Hab noch etwas weiter gesucht und einen Vergleichstest mit ziemlich aussagekräftigen Hörbeispielen gefunden. Allerdings ist mir nicht ganz klar, welche Rolle hier der DI-Out gespielt hat (wurde der hinzugemischt oder nicht?).

Hier der Link zum Test: https://www.bonedo.de/artikel/basscombo-kaufen-kaufberater-basscombos/

Erstaunlich finde ich hier, wie quasi identisch der Fender Rumble 100 und der Rumble 500 klingen. Ich hab tatsächlich nachgesehen, ob da aus Versehen das gleiche mp3-File verlinkt war. Der EBS 60 gefällt mir im Vergleich aber auch sehr gut. Ach wie gern würde ich beide mal anspielen können, dann wäre die Entscheidung sicher schnell gefallen. Vielleicht entscheidet die bessere DI-Konstruktion am Ende zwischen beiden Amps, vielleicht kaufe ich einfach auch beide (wir brauchen ja mehrere) :unsure:
 
da ich wahrscheinlich 3 oder 4 Amps kaufen muss
Wenn es einen Übungsraum gibt und höchstens 2 Bassisten gleichzeitig spielen, dann verstehe ich nicht ganz, wofür man bis zu 4 Amps braucht.

Würde man sagen, wir kaufen zwei Amps, und für den Notfall haben wir noch die alten Behringer, die sind ja nicht alle kaputt, dann kann man fürs gleiche Budget wesentlich bessere Geräte anschaffen.

Und wenn die Erfahrung lehrt, dass 60 Watt gegen eine volle Bigband zu knapp sind, dann sollte man den "Fehler" vielleicht nicht wiederholen und stattdessen sagen, 150 Watt ist Minimum, 200 sind besser.
Erstaunlich finde ich hier, wie quasi identisch der Fender Rumble 100 und der Rumble 500 klingen.
Ich finde auch erstaunlich, wie ähnlich sich die Amps von verschiedenen Herstellern sind. Da sind die Unterschiede teilweise auch kaum hörbar. Aber es steht ja in der Beschreibung:
Bei den Basscombos, welche einen D.I. Out bieten, besteht das Signal aus 50% D.I. und 50% Raummikrofon. Die EQ-Sektion aller Combos ist “flat” – alle Regler also in Nullstellung.
Das heißt, erstens sind Box und Speaker nur zur Hälfte am Ergebnis beteiligt, die andere Hälfte ist rein elektrisch. Und bei lauter clean und flach eingestellten Preamps ist es nicht verwunderlich, dass die alle sehr ähnlich klingen. Die viel spannendere Frage (die dieser Test leider nicht beantwortet) ist, wieviel Varianz man durch Tweaken am EQ erreichen kann. Und ich denke, da entscheidet sich, welcher Amp für deine Anwendung passend oder unpassend ist.

Daher würde ich sagen, wenn du nirgendwo hinfahren kannst zum Testen, weil das alles zu weit ist, dann lass die Kandidaten kommen - vor allem, wenn es nicht dein Geld ist und du die Entscheidung vor der Schulleitung oder dem Förderverein (oder wer immer das bezahlt) verantworten musst. Mit der Vorab-Ansage, das du vom Gewinner mehrere kaufst, wird sich das kein Anbieter entgehen lassen.
 
Ich habe mir nach Beratung hier den EBS Session 60 zugelegt.
Er wird in erster Linie von meinen Kindern (7…11) benutzt, hat mittlerweile aber auch schon eine Bühne gesehen.
- War genau die richtige Entscheidung.
- Klingt gut, wenn auch nicht super fett. Pegel reicht, damit der Bass neben einem Schlagzeug „da“ und als Monitoring ausreichend ist. Für die Hörgewohnheiten deiner Zielgruppe ist eine PA zur Unterstützung aber meistens Notwendig.
- Kann zumindest vom elfjährigen halbwegs vernünftig bewegt werden. Schwerer dürfte er aber nicht sein.
- DI Out plus Mikro davor genügt auch professionellen Ansprüchen.
- Bedienung ist den Kindern leicht zu vermitteln.
- Vermutlich in deinem Kontext sehr wichtig: Die Monitorschräge erlaubt deutlich geringere Lautstärken als die typische Wadenbeschallung aufrecht auf dem Boden stehender kleiner Combos.
 
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Schlage vor, Bassamp und Box getrennt zu veranschlagen - bei halbwegs normaler Behandlung hält so ein Speaker dann lange und man muß nicht jedesmal nen kaputten Combo wegkloppen, sondern nur ein Top.
Die TC Amps hab ich auch mal gehört - beachtlich!
 
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@Mister Spock: Insgesamt vier Amps sind zu ersetzen (nicht alle im gleichen Raum). Dass Watt nicht gleich Watt ist, sollte bekannt sein (Wirkungsgrad der Lautsprecher ist viel wichtiger als die Amp-Leistung), außerdem gilt "wer misst, misst, Mist" - der eine gibt Traumwerte an (1000W Behringer), die wahrscheinlich nur für eine Mikrosekunde zur Verfügung stehen, andere haben vielleicht eine eher konservative Leistungsangabe. Von den Behringern ist nur noch einer in vernünftigem Zustand, der Rest ist entweder völlig defekt oder kaum noch nutzbar.

Den Hinweis zu 50% DI und 50% Mic beim Bondeo-Test habe ich wohl übersehen. Das ist natürlich Mist. Toll für eine Aufnahme, aber wenig (oder eher gar nicht) praxisrelevant im Übungsraum. Kommen lassen ist aber auch nicht praktikabel. Das Hin- und Herbuchen ist für die Schulverwaltung sehr aufwändig und daher nicht gern gesehen.

Wir sind bei Bandproben auch mit den 60-Watt Behringern einigermaßen gut klargekommen. Wir fahren auch keine Mörderpegel. Gesang läuft dabei sogar über gute HiFi-Boxen (Nubert NuBox), das ist mehr als nur eine Notlösung (und ich kenne durchaus den Unterschied zu einer PA). Wenn die Bigband probt ist das allerdings auf verlorenem Posten und da kommen auch die Bass-Amps an ihre Grenzen. Auf der Bühne wird bei uns alles komplett abgenommen, daher spielt die Leistung des Amps in diesem Zusammenhang keine Rolle.

@ohne titel Nach deiner Beschreibung klingt der EBS gut geeignet.

@Frans13: Wir bevorzugen definitiv eine Combo-Lösung. Aus Gründen. Im Ernst: Das ist für eine Schule einfach viel praktischer, falls der Amp mal woanders gebraucht wird (und das ist immer wieder mal der Fall). Wenn's die TC BG250-210 noch geben würde, wär meine Frage hier überflüssig. Die gab's gegen Ende ihrer Zeit ja für rund 300€ - leider ist das Teil aber nicht mehr zu haben.

Momentaner Stand der Dinge: Fender Rumble 100 und EBS Session 60/120 sind die Favoriten. Musik Produktiv hat mir dazu auch noch die Peavey Max-Serie empfohlen, die etwas flexibler sein soll.
 
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Kommen lassen ist aber auch nicht praktikabel. Das Hin- und Herbuchen ist für die Schulverwaltung sehr aufwändig und daher nicht gern gesehen.
In dem Fall würde ich was auf den Einkaufszettel schreiben, was die Anforderungen sicher erfüllt, aber deutlich überm Budget liegt, sagen wir, Größenordnung 800 Euro, und davon vier Stück. Und dann der Verwaltung die Entscheidung überlassen, ob sie den Kram one-shot bestellen will oder ob du nicht doch erst mal Testkandidaten kommen lassen sollst.
 
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Gerne übersehen werden die Laney Bass Amps. Mit den Digbeth (Ortsteil von Birmingham wo Laney sitzt) haben sie sehr solide und vor allem gut klingende Combos am Start. Mit den gewünschten 2x10 ...

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Laney-Digbeth-DB200-210/art-BAS0011720-000



Hier als Head & Box ...

Ich hatte mal den Vor-Vor-Gänger als Amp an die Schule meiner Tochter gespendet. (Richter Serie) ... die gibt es immer noch :) ...

Gruß
Martin
 
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Kurze Rückmeldung: Zwei Bassamps sind angekommen. Zunächst ein neuer Fender Rumble 100, dessen Einstellmöglichkeiten (ich finde den EQ richtig gut) und klangliche Färbung uns sehr gut gefällt . Heute ist ein gebraucht gekaufter TC BG250-210 eingetroffen, den wir günstig über Schulvereinsmittel erwerben konnten. Der ist leistungsmäßig noch einmal deutlich weiter vorn, von der klanglichen Abstimmung aber "sachlicher" als der Rumble (und mit gut 20kg auch nicht ganz so easy zu transportieren wie der wirklich überraschend leichtgewichtige Rumble). Den Rumble würde ich nach den ersten Erfahrungen auf jeden Fall weiterempfehlen, so guten Sound (auch günstige/billige Instrumente werden erstaunlich gut "veredelt") hätte ich nicht erwartet. Beim TC müssen wir noch ein paar Erfahrungen mit dessen Möglichkeiten sammeln.
 
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