Bass im Übungsraum direkt mit DI Box in PA

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Guten Tag,

unser Bassist geht im Übungsraum über eine DI Box direkt in die PA. Er hat einen aktiven Bass.
Die PA besteht aus DB Top Speaker LVK und DB Sub 15. Das Mischpult ist Zoom Livetrak L-20.

Es ist schwierig den Bass Sound gut einzustellen, weil der Bass bei manchen Tönen stark wummert oder übersteuert ..... aber bei manchen
Tönen auch nicht. Passt das mit der DI Box und dem aktiven Bass nicht zusammen oder liegt es wohl einfach an der Bassgitarre?
 
Rein technisch geht das, aber optimal ist das natürlich nicht.
Bassverstärker haben schon ihre Daseinsberechtigung, sonst würde ja jeder Bassist einfach über die PA gehen. Die ist halt eher auf Summensignale (aus vorgeformten Einzelsignalen) ausgelegt. Die meisten aktiven Bässe haben auch shelving Filter, die sind bei so einem Setup auch nicht gerade das Mittel der Wahl weil sie mehr anheben als man unter Umständen möchte.

Auch Raummoden können hier eine große Rolle spielen. Durch Reflexionen und dadurch entstehenden Überlagerungen werden bestimmte Frequenzen auslöscht und andere begünstigt. Ist natürlich von der Ferne schwer zu beurteilen.

Einfache Abhilfe kann hier ein Equalizer schaffen. Am besten parametrisch oder auch ein möglichst feiner grafischer EQ. da kann man dann die überbetonten Frequenzen gezielt absenken.
Und/oder eine geeignete Bassvorstufe, die Klangformung und ein passendes Signal für die PA liefert.
 
...für den Probenraum würde es da bestimmt ein (weil aus der Mode gekommener) 19"-Rack-EQ tun, die immer mal wieder in Kleinanzeigen oder im Bekanntenkreis herumschwirren.

Damit dann ggf unerwünschte Tiefbässe abschneiden. Klappt mit aktiven Bässen idR hervorragend, weil die keine so hohe Eingangsimpedanz des nachfolgenden Geräts fordern. Pegelmässig sind keine Probleme zu erwarten, wenn es ein guter und rauschfreier EQ ist.
( Beispiele Dynacord 3310 oder 2215)

Norbert
 
Das L-20 hat einen einstellbaren Low Cut. Probiert's doch mal damit. Klar, wenn der Bass richtig wummert, macht das schon Spaß - im Band-Zusammenhang, zusammen mit der Bass Drum, und dann evtl. noch mit den Raumgegebenheiten, ist's schnell zu viel des Guten. Also: einfach mal einen Low Cut im Bass-Kanal ausprobieren, so ab 80 Hz aufwärts (ich spiele meist mit 100 Hz Low Cut im Mischer), das räumt "untenrum" ordentlich auf, und der Bass kommt deutlich knackiger rüber.

Klar, unterschiedliche Bässe klingen unterschiedlich, aber am "aktiven Bass" würde ich das nicht festmachen wollen. Im Vergleich zu einem Bass-Cab klingt's bei der Verwendung einer PA mit Subwoofer "untenrum" oft "too much", so jedenfalls meine Erfahrung. Daher meine Empfehlung, bei dieser Konstellation einen Low Cut zu verwenden.

Bässte Grüße

MrC
 
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einen aktiven Bass
ist zu wenig Info. Es gibt welche mit mächtiger Klangregelung, die auch bei nicht voll aufgedrehtem Bassregler unten alles zuschieben (dröhnen), und da kann schon die Ursache des Problems liegen.
weil der Bass bei manchen Tönen stark wummert oder übersteuert ..... aber bei manchen
Tönen auch nicht. Passt das mit der DI Box und dem aktiven Bass nicht zusammen oder liegt es wohl einfach an der Bassgitarre?
Das ist aus der Ferne schwer zu beurteilen. DI-Box und aktiver Bass passen grundsätzlich schon zusammen, aber wie @GothicLars schon schrieb, ist es nicht optimal.
Liegen kann es
- am Instrument: Manche Instrumente haben Deadspots (zu leiser / schwacher Ton) und das Gegenteil (Einzeltöne besonders laut und wummernd).
- am Raum /Aufstellung der Boxen: Resonanzfrequenzen können sich durch ungünstige Platzierung der (Bass-)Boxen / Subwoofer ergeben.
- an der Spielweise: Manche Bassisten zupfen / spielen ziemlich ungleichmäßig, ohne dass es ihnen bei Zimmerlautstärke auffällt. Bei Bandlautstärke kann das aber zu Wummern und Übersteuern führen. Hier würde ein Compressor / Limiter Abhilfe bringen.
- am (evtl. schlecht eingestellten) Mischpult: Die Klangregelung ist meistens nicht darauf ausgerichtet, Feineinstellungen für Instrumente zu ermöglichen.

Es kann noch andere Gründe haben. Dazu bräuchte es mehr Infos.

Empfehlenswert wäre imho ein kleiner Basspreamp mit DI-Ausgang, da gibt's durchaus brauchbare Exemplare (Beispiele ohne Wertung) von
Harley Benton Custom Line Bass DI-Expander

über
Nux Melvin Lee Davis Bass Preamp

bis zu Neural DSP Quartex und Kemper - je nach Geldbeutel und Ansprüchen.

Natürlich klappen auch die o.g. Lösungen - nur war ich nicht so schnell mit dem Tippen... ;)
 
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Passt das mit der DI Box und dem aktiven Bass nicht zusammen oder liegt es wohl einfach an der Bassgitarre?
Es liegt, wie schon gesagt wurde, an Raummoden. Einfach mal die Abmessungen des Raums in einen Raummoden-Rechner eingeben, z.B. diesen hier: https://trikustik.at/raummoden-rechner/ und dann schauen welche Töne die kritischen sind und wie man ihnen am besten beikommt (unter 80 Hz beim Viersaiter mit Highpass, darüber mit schmalbandigem EQ). Mehr Arbeit und Kosten würde eine Behandlung des Raums (Bassfallen) verursachen.
 
ich sags mal so, egal welchen Bass man verwendet, der hat halt nicht die ultra-exakte Klangregelung um Probleme mit PA und Raum beheben zu können. Jetzt hat das Pult selbst auch gerade mal rudimentäre Möglichkeiten zur Klangbearbeitung. Da wird halt nicht viel Optimierungspotential angeboten und man muss damit leben was da ist. Aber selbst wenn man sehr viele Möglichkeiten vorfindet. es kann immer passieren das ein tiefes G wummert und ein F oder A wieder nicht. Da hilft es sich halt auch in der Spielweise etwas auf die Gegebenheiten einstellen und, um im Beispiel zu bleiben, das G sanfter und eventuell auch deutlich mehr an der Bridge zu spielen, um den Ton schlanker zu machen.
ein Bass Preamp und, vor allem ein besseres Mischpult als das L-20 (das nun mal weit weg von einem guten, digitalen Livepult ist) sowie etwas Optimierung in der Aufstellung der Boxen kann schon auch einiges bewirken. Am Ende werden es viel kleine Bausteine sein, die zum Erfolg führen.
 
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Vielen Dank ...... ich dachte das L-20 wäre ein ganz gutes Mischpult :)
 
Vielen Dank ...... ich dachte das L-20 wäre ein ganz gutes Mischpult :)
Hi,

das L-20 ist (nach Papierform, ich kenne es nicht im Gebrauch) von der Ausstattung ein ordentliches Pult, das aber "nur" einen 3-Band EQ mit semiparametrischem Mittenband hat + regelbarem Low-Cut. Wenn Du Glück hast, kann man damit die Probleme in den Griff bekommen. Dafür kommen der Low-Regler, der Mittenregler (ab 100Hz einstellbare Centerfrequenz) und der Low-Cut in Frage.
Wenn es jemand mit EQ-ing Erfahrenen in Deinem Umfeld gibt, könntest Du diese Person bitten, Dir zu helfen. Ansonsten kannst Du rumprobieren oder - noch besser - Dich vorher einlesen, wie solcher Regler wirken und anzuwenden sind.

Gruß Ulrich
 
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Bassverstärker haben schon ihre Daseinsberechtigung, sonst würde ja jeder Bassist einfach über die PA gehen.
Musiker sind ja allgemein bekannt dafür, dass sie nur genau das Equipment kaufen, das sie brauchen, und darüber hinaus den Sinn jeder Neuanschaffung streng hinterfragen ;) :ROFLMAO:

Spass beiseite: Ich geh mit meinem Helix in die PA, und es funktioniert sehr gut. Wie @Hauself Zwo schreibt, gibt es jede Menge Modeller oder Preamps in allen Preiskategorien, die gut hierfür geeignet sein sollten. Darkglass ist z.B. auch sehr beliebt.
 
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Ich spiele im Proberaum auch in die PA. wobei ich noch einen Preamp (und Effektgedöns) davor habe. Aber auch bei mir ist es so, dass da wo ich stehe es gut klingt, an anderen Stellen wummert es jedoch.
Die Anderen stört es nicht (wohl zu sehr mit sich selbst beschäftigt), aber ich finde das schlecht. Daher versuche auch ich es in den Griff zu bekommen.
Wir haben den gleiche Zoom Mischer, lediglich das kleinere Modell. Ich finde den keinen schlechten Mischer für das, was man für sein Geld bekommt. Im Vergleiche zu echtem Profigerät ist das natürlich eine
stumpfe Klinge.

Ich habe als ersten Schritt einen regelbaren Highpass Filter aufm Board eingeführt. Der eliminiert schon mal die gaaaanz tiefen Wummerfrequenzen gleich am Anfang der Kette. Das kann nicht schaden.
Der Standard-PA-Mann wird das bei einem Gig sowieso auch machen. Das ist gängige Praxis, daher kann es bei der Proberaum PA auch nicht verkehrt sein. Ob aufm Board oder am Pult sollte egal sein.
Wie schon vorgeschlagen aktiviere am Mischpult den Highpass auf dem Basskanal. Den kannst du zwar nicht regeln, aber das geht in die gleiche Richtung und vielleicht bringt's schon was. Du wirst
wahrscheinlch feststellen, dass der Bass solo gespielt gar nicht soooo sehr anders klingt. Bischen schlanker untenrum, aber das ist nicht schlimm. Es ist immer die Angst der Basser wenn jemand was am Bass
wegschneiden will, was meistens aber unbegründet ist. Man kann den Unterschied solo gespielt wahrnehmen, im Bandkontext macht es in der Regel fast nichts aus. Der Klarheit tut weniger Tiefbass aber
immer gut. Ausnahmen bestätigen selbverständlich die Regel.

Bei mir hat das alleine noch nicht ganz geholfen den Raum zu entdröhnen. Da die Dröhnung Standortabhängig ist werde ich versuchen mit der Ausrichtung der Lautsprecher zu experimentieren.
Ich werde auch testen den Bass auf nur einen der Lautsprecher zu legen. Das sollte beim Bass "egal" sein, Bands proben ja auch nur mit dem Bass Amp im Raum = ein Lautsprecher. Dann kann sich auch
nichts aus mehreren Lautsprechern kommend irgendwo ungünstig überlagern. Wummern durch Reflexion ist natürlich noch immer möglich. Aber es ist schon mal ein Störfaktor weniger.

Ihr habt ja auch einen Sub im Proberaum (Wir haben nur fullrange PA Tops). Ihr könntet versuchen den Sub etwas zurücknehmen. Vielleicht hat jemand den Bass-Spass-Regler etwas zu weit
aufgedreht für den Proberaum. Oder ihr trennt den Sub etwas tiefer, dass er weniger vom Instrument Bass liefert.

Dann habe ich mir auf Kleinanzeigen einen günstigen graphischen 31-Bänder Behringer EQ geschossen. Auch, weil man sowas eigentlich immer irgendwie im Bandkontext gebrauchen kann. Das wäre die
nächste Waffe im Arsenal. Und wie Mfk0815 sagt kann es auch sein, dass du es nie für alle Töne in den Griff bekommen wirst. An so nem EQ könntest du dir aber anzeichnen für welchen Ton wo die
Kernfrequenz liegt und dann versuchen gezielter eingreifen.

Versucht macht kluch und viele Helferlein sind einfach und kostengünstig: Anschlag mehr Richtung Brücke. Am onboard EQ der Klampfe den Bass leicht absenken. Vielleicht sind es auch die Tiefmitten
und diese sollten etwas abgesenkt werden.

Aber immer nur einen Parameter verändern und dann nochmal testen.
 
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Bei mir hat das alleine noch nicht ganz geholfen den Raum zu entdröhnen. Da die Dröhnung Standortabhängig ist werde ich versuchen mit der Ausrichtung der Lautsprecher zu experimentieren.
Ich werde auch testen den Bass auf nur einen der Lautsprecher zu legen. Das sollte beim Bass "egal" sein, Bands proben ja auch nur mit dem Bass Amp im Raum = ein Lautsprecher. Dann kann sich auch
nichts aus mehreren Lautsprechern kommend irgendwo ungünstig überlagern. Wummern durch Reflexion ist natürlich noch immer möglich. Aber es ist schon mal ein Störfaktor weniger.
Weit unterschätztes Thema.

Seit wir selbst-gebastelte Bass-Fallen im Raum haben, klingt auch das Schlagzeug massiv besser.

Tiefe Frequenzen reichen weiter, und werden von den Wänden reflektiert. Wenn Sie dabei durch nichts aufgehalten werden, müllen Sie den Raum zu.

Vermutlich habe ich es falsch erklärt...an der Schlussfolgerung ändert sich nichts.

Erstmal den Raum akustisch optimieren, dann die teuren Spielzeuge kaufen. Beim Recorden merkt man das dann so richtig.
 
Moin,

hab mal ne Frage ,passt vll nicht so ganz. und zwar hatten wir letztens ein Konzert(ich spiele mit nem Boss OC 5 die Basstöne)Direct out dann in den Git. Amp.,dieser wurde auch normal über Mic. abgenommen,der Bass allerdings über PA .Habe nach dem Oktaver noch nen Dapper BassStrip geschaltet, dieser ging aus dem Output in die Bassbox.Folgendes Problem trat auf ,bei Aktivierung des Oktavers kam ein "wummern"aus der PA.lag es vll daran das ich den DI Ausgang des Dappers nicht genutzt habe ( den Ground/Lift ausprobiert daran lags wohl nicht ).Hat jemand einen Tipp ,Danke schonmal :)
 
Ich vermute den Octaver als Ursache für das Wummern. Ich bin zwar nicht der große Effektpedal-Guru, aber ich habe bisher noch keinen Octaver gefunden, der z.B. einen 5-Saiter "ersetzen" könnte, was einen konturierten und straffen Sound angeht. In aller Regel wird der Octaver genutzt, um "untenrum" etwas mehr Fundament zu erzeugen, und sobald es etwas zu viel Fundament wird, wummert's.

Aktuell teste ich gerade, ob ich im Intro zu einem Rock-Song meinen 5er verwende oder meinen 4er mit beigemischter tiefer Oktave (genau dafür haben die meisten Octaver einen Dry/Wet-Regler). Keinesfalls komme ich auf ein identisches Ergebnis. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Probier doch mal aus, den "Direct Level"-Regler am OC-5 auf Rechtsanschlag zu drehen (ohne andere Effekte), dann sollte nur das oktavierte Signal herauskommen. Du wirst höchstwahrscheinlich feststellen, dass da kein wirklich konturiertes Signal produziert wird.

Und noch eine Rückfrage: nutzt Du Gitarre plus Octaver, um die Basslinie(n) zu spielen? Wurde mir aus Deinem Post nicht wirklich klar ...

Mit dem DI sollte Dein Problem jedenfalls nix zu tun haben ...

Bässte Grüße

MrC
 
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Ich spiele halt Gitarre (Signal in Okt. dann in die Zerre und Amp / Output Signal in den Bassamp. Im Übungsraum klappt das alles soweit ohne Probleme bzw Störgeräusche :-D.
 

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