BC Rich - Superstrats (USA) aus den 80ern (Gunslinger, Assassin): Info-sammlung, wer weiß etwas?

DirkS
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BC Rich
Den Namen BC Rich bringt man üblicherweise mit Gitarren für den Metal-Bereich in Verbindung, die besonders gezackte Formen aufweisen.
Auch BC Rich fertigte aber in den 80er Jahren Superstrats. Aus den USA stammten die Baureihen Gunslinger (= 1 Humbucker am Neck) und Assassin ( zusätzlich 1 Single Coil am Hals).
Dabei kamen auch Grafiken zum Einsatz, die einem typischen Stil folgten (Frauenköpfe und geometrische Figuren) und daher heute gut zu erkennen sind:

2018-08-26_174159.jpg

2018-08-26_174208.jpg

2018-08-26_174221.jpg







Auch gut zu erkennen: Der Steg-Humbucker war üblicherweise schräg montiert.

Optisch etwas problematisch war allerdings die sehr große fast schon klobige typische Kopfplatte:

2018-08-26_174231.jpg



Hierdurch wirkten die fertigen Gitarren aus meiner Sicht etwas unausgewogen, etwa:

2018-08-26_174242.jpg


Es ist schön, dass BC Rich bei den Grafiken einen ganz eigenen Stil entwickelte und man schon von weitem eine typische Gunslinger erkennen kann.


Allerdings waren Grafiken nicht zwingend. BC Rich stellte auch Superstrats ohne solche Grafiken her:

2018-08-26_174254.jpg


Die Neckplate enthielt neben der Herkunftsanzeige (LA USA) auch eine 4- oder 5-stellige Seriennummer

2018-08-26_174303.jpg


Einige zeittypische Werbungen aus den 80ern von BC Rich:

2018-08-26_174319.jpg


2018-08-26_174332.jpg



Ich finde die BC-Rich - Superstrats durchaus interessant. Vielleicht gelingt es uns ja hier, noch mehr über diese Gitarren zusammenzutragen? Jede Info ist willkommen!
 
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So weng ich leider zu diesem Therad beitragen kann, muss ich gestehen, das ich immer wieder in gewissen Portalen nach alten B.C. Rich Powerstrats am graben bin. Die Dinger haben mich in der Glammetal/ Hardrock-Ära stark begeistert. Ich glaube mich erinnern zu können, das der damalige Player (Angel Schleifer) von Bonfire zu jener Zeit auch so ein Teil hatte. Reversed Headstock, mapple neck und die Frauenkopf-Grafik. Wirklich schöne Teile, ich fand den reversed Headstock eigentlich ganz gelungen, der brauchte sich nicht hinter dem Banana verstecken.
 
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Inzwischen habe ich noch festgestellt, dass die typischen Grafiken von Patrick Nagel und teilweise von Jonathan Mankuta stammen. Wer Patrick Nagel "pic-googelt", erkennt den Stil sofort.
Allerdings war Nagel anschließend auch noch für andere Hersteller tätig, hier nur beispielshaft ein Pic einer 87er USA-Jackson Soloist:

2018-08-26_202247.jpg
 
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Interessant! Wenn Du da noch etwas herausfindest, wäre ein Post klasse!

Amüsant übrigens: Die von Nagel grafisch dargestellte Dame existiert tatsächlich, Nagel hat sie einmal fotografiert:

2018-08-26_220916.jpg

Und nein, ich habe weder Namen noch Telefonnummer...;)
(Was sich ev. sowieso dadurch relativiert, dass das Bild wohl über 30 Jahre alt ist^^:tongue:)

Ich habe auch mal die Auktionsergebnisse der letzten ca. 5 Jahre verfolgt. Bei keiner anderen Gitarre habe ich derart unterschiedliche Ergebnisse gefunden. Offenbar ist das Wissen über die Grafik-Gunslingers wirklich nicht weit verbreitet.
 
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Für BC Rich (USA-Gunslingers) mit den bekannten Designs im Stil des Popart-Künstlers Nagel soll nach einem Beitrag im Jemsite-Forum ebenfalls Dan Lawrence verantwortlich gewesen sein. Hier allerdings wurde –sofern der anliegend abgedruckte Post zutrifft, was stimmen dürfte, da auch @Kluson eine ähnliche Erinnerung hat- es BC Rich von dem Designer Patrick Nagel aufgrund von Copyright-Verletzungen untersagt, diese Gitarren weiterhin zu verkaufen.

Und hier der zitierte Post:
https://www.jemsite.com/forums/f18/neon-nagel-113691-2.html
The original Nagel graphics were done by Dan Lawrence for a short time in the late 1980s when he worked for Jackson (briefly), and then at BC Rich, painting the graphic on their Gunslinger model guitars.
Soon after, the Nagel estate legally asked them to stop infringing on their copyright, and BC Rich had to stop selling them. The Nagels became more recognizable thanks to CC Deville of Poison playing a Nagel Gunslinger.

Ich finde das aber nicht nachteilig, Dan Lawrence ist einer der ganz großen Namen, soweit es um Graphiken geht. Ich werde vermutlich demnächst einen längeren Beitrag einstellen, der sich generell mit Graphiken auf Gitarren befasst, dort werde ich mich auch eingehender mit Dan Lawrence beschäftigen.
 
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...die reversed BC-Kopfplatte ist eine meiner Lieblings-Kopfplatten :)
...die fender-artige ist auch nicht übel.
 
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Erst mochte ich sie gar nicht (klobig), aber reversed gefällt sie mir inzwischen ganz gut.
 
Besonders reversed finde ich sehen die Gunslingers grandios aus! Hatte bislang keine, aber ich schaue immer mal danach. Zuletzt gabs mal eine Neuauflage in Neonfarben, ich glaube grün und gelb.

Auch ich kann mich an die B. C. Rich von Angel Schleifer erinnern, weil ich seinerzeit, 1990/91 rum, ein ziemlich großes Bonfire-Poster mit einer (klar erkennbar nachgestellten) Liveszene mit viel Nebel in meinem Teenagerzimmer hängen hatte. Der zweite Gitarrist, Hans Ziller, war glaub ich Jackson-Endorser. Von Angel Schleifer hat man später nicht mehr arg viel gehört, ich meine mal gelesen zu haben, dass er nach Spanien ausgewandert sei und eine zeitlang irgendwo ein Studio betrieben habe. Schade, er war richtig gut, melodiös und technisch versiert, sehr Lynch-mäßig mit vielen künstlichen Obertönen, Tapping, Floyd-Rose-Einsatz und einem aggressiven, ziemlich stark prozessierten Sound. Mein Anspieltip wäre das Solo in "Know Right Now".
 
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Ich finde den Headstock sehr gelungen und könnte mich immer noch in den Hintern beißen, dass ich meine 1987er Gunslinger vor fünf Jahren verkauft habe:bang:.

Wer jemals die Gelegenheit hat, einen Gunslinger Hals zu spielen, versteht mich. Die waren/sind traumhaft. Das einzige, was ich nicht so schön fand, waen die Takeuchi Trems. Ging aber auch nicht anders, die Exklusiv-Rechte hatte Floyd ja an Kramer vergeben:tongue:.
 
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Das einzige, was ich nicht so schön fand, waen die Takeuchi Trems. Ging aber auch nicht anders, die Exklusiv-Rechte hatte Floyd ja an Kramer vergeben:tongue:.

Ich staune immer wieder, wie sehr sich die Erfahrungen über verschiedene Menschen hinweg unterscheiden können. Als ich vor ein paar Jahren meine erste Robin (eine Medley Standard II) bekam, war ich von dem "Robin"-gebrandeten Takeuchi-Lizenzfloyd regelrecht begeistert - und bin es heute noch, obwohl ich den Vergleich zu Schallers, OFRs, Kahlers und Wilkinsons hatte. Das Takeuchi spricht sehr weich und dabei direkt an, "nullt" sich nach Gebrauch ausgezeichnet, quietscht, klemmt oder kratzt nicht und ist zudem absolut verstimmungssicher. Klar, die Grundplatte ist merklich dünner und der Hebelmechanismus ohne Überwurfmutter ist nicht ganz so slick wie beim OFR, aber dafür leiert er auch nicht aus, sondern sitzt fest, völlig ohne Spiel und ist in jeder Position gut in der Einschlaghülse fixierbar. Die Robin ist Baujahr 1990 und im Orginalzustand ohne Beanstandungen - bei deutlich teuereren Tom Andersons habe ich dagegen bei einem OFR ständig Hudel mit schlabberigen Hebeln, bei einem anderen mit Vibrationsgeräuschen (nicht der Federn, das kommt irgendwo anders her) usw...

Mithin: Ein Takeuchi auf einer B. C. Rich wäre jedenfalls für mich kein Argument gegen, sondern sogar eher für einen Kauf! :nix: Einziger Nachteil aus meiner Sicht ist natürlich die kritische Teilelage. Jedenfalls der Bolzenabstand ist aber soweit ich das überblicke mit OFR und Schaller identisch.
 
Leider kein gutes Foto, aber das einzige das ich habe.

bcr_assassin.jpg


Meine Assassin die ich Anfang der 90er gebraucht gekauft hatte und nach Halsbruch und Austauschhals wieder verkauft hatte.
Die Grafik hier weltraummäßig, ein wenig an den Cover-Hintergrund von Europes Final Countdown erinnernd.

Ich meine auf der Grundplatte vom Steg-PU stand etwas von Superdistortion, jedoch kein Hinweis auf DiMarzio. Er rockte jedenfalls ordentlich.
Der Single-Coil am Hals klang schön glockig. Auch beide PUs zusammen klangen clean gar nicht so schlecht.
Das Finish des Original-Halses war satiniert und das Griffbrett wurde ziemlich schnell schmuddelig.

Auch ich war auf die BC Rich Gunslinger durch Bonfires Angel Schleifer aufmerksam geworden und der damalige zweite Gitarrist von Running Wild spielte auch eine mit Snake-Skin-Grafik.
 
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Mithin: Ein Takeuchi auf einer B. C. Rich wäre jedenfalls für mich kein Argument gegen, sondern sogar eher für einen Kauf! :nix:.

Ich habe die Gunslinger nicht wegen des Trems verkauft - in der Tat habe ich sie trotz des Trems gekauft. Allerdings hatte ich keine große Lust, die Zeit für die Restauration des Finishs aufzubringen und sie deswegen gewinnbringend weggegeben. Das ärgert mich.
 
Auch wenn der Thread hier schon ein wenig älter ist, möchte ich gerne noch was beisteuern und gleichzeitig auch fragen.

Ich habe noch eine der alten Gunslinger:D:
20190320_200356_BCRich.jpg

Allerdings mit 3 Pickups, wobei der originale Hals-Pickup zwischenzeitlich durch einen Seymour-Duncan Humbucker ersetzt wurde (umschaltbar auf Single).
Was mir an der sehr gut gefällt, ist zum einen wie schon oben gesagt, die Halsform und - ganz klar - der kraftvolle agressive Sound - zum anderen aber die Einzelschaltung der Pickups. Nicht nur, dass so, Hals- und Bridge-Pickup kombiniert werden können, sondern auch die unabsichtliche Betätigung, wie sie mir bei den klassischen Schaltern oft passiert, ist eliminiert.

Was ich allerdings seit Längerem bereits versuche, ist die Serie,das Baujahr und den Typ der Original-Pickups anhand der Seriennummer (B7218) herauszufinden.
Selbst bei B.C. Rich wissen sie aktuell nichts mehr zu der Zeit vor der Firmenübernahme (2000).

Habt ihr hierzu vernünftige Infos/Quellen?

Gruß, Simon
 
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