Beatblockade

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Hallo,

ich mache seit etwa einem halben Jahr Hiphop-Beats mit Maschine und FL Studio und bin mal wieder an einem Punkt angelangt, wo jede Sekunde länger in der DAW mittlerweile schon wehtut, weil ich einfach das Gefühl habe, dass ich meine Zeit verschwende. Ich habe zuvor oft nur mit Samples gearbeitet, weil ich keine guten VSTs hatte, weshalb ich dachte, dass ich einfach mehr gute Plugins brauche. Nun habe ich Omnisphere gekauft in der Hoffnung, dass ich endlich in der Lage sei eigene Sounds einzuspielen, aber dem scheint nicht so.

Ich schaffe es einfach nicht etwas gescheites einzuspielen, das ich verwenden würde bzw. mir fehlen die Ideen. Ich habe absolut keine Probleme mit Akkorden, mir fehlt es einfach an Gespühr fürs Melodie-Bauen und ich hab auch das Gefühl das kann man garnicht so richtig lernen, weil ich kaum Fortschritte sehe in dem Bereich.

Ich werde jedesmal aggressiv, wenn ich sehe, wie Leute innerhalb von Minuten eine perfekte Melo oder nen perfekten Sound finden, als müssten sie nur ne VST anmachen und sich 5 Minuten mit der Sound selection auseinandersetzen.

Ich sitze ungelogen 2 Stunden für eine Melodie. Ich klicke mich durch und finde rein garnichts und mache die DAW aus, weils einfach zu nichts führt.

(Gefühlt) bin ich auch der einzige, der das Problem hat, weil im Internet find ich rein garnichts zu diesem Thema. Alle spielen ihre Sachen ein, als wärs selbstverständlich und komplett einfach, während ich an meiner Existenz zweifle dadurch. Ja es klingt hart und übertrieben, aber so fühl ich mich nunmal.

Hier mein Beat-Kanal auf Youtube, für einen Einblick oder wenn ihr mich unterstützen wollt:

https://youtube.com/channel/UCELDW0tU9u7jnpnizSz_vAg
 
Ich bin kein Spezialist für Gangsta Rap aber fehlen da nicht im Grunde nur Lyrics?

Wo ist das Problem? Das sind alles Samples? Basiert diese Art von Musik nicht eh auf nettgesagt „Zitaten“? 😉

Willst du eigene Hooklines bauen? Sorry, wenn ich da vielleicht nicht die korrekten Bezeichnungen für verwende. Eine Hook ist für mich eine Phrase, die einem Song einen gewissen Wiedererkennungseffekt beschert.

Diese Hooks sind doch bei Rap und HipHop oft Zitate, sprich Samples anderer Songs. Diese könnte man nachspielen und um den Samplecharakter wieder zu erhalten, sich halt selbst Samplen.

Wenn man sowas selbst machen möchte, kann man ja mal ganz klassisch mit einer Kadenz rumspielen. Also sowas wie die berühmte „ 1, 5, 6, 4, 1“ Kadenz. Wenn man ein harmonisches Grundgerüst für die Melodieparts hat, dann findet man auch dazu passende Melodien.
 
Ja, vllt solltest du einfach über den Tellerrand schauen, wie man so schön sagt und mal andere elektronische Musik hören, dann kommen die Ideen schon wieder.
 
mir fehlt es einfach an Gespühr fürs Melodie-Bauen und ich hab auch das Gefühl das kann man garnicht so richtig lernen,
Ich denke, das lernt man vor allem durch viel Hören - und zwar bewusstes und aufmerksames Hören.

Ich werde jedesmal aggressiv, wenn ich sehe, wie Leute innerhalb von Minuten eine perfekte Melo oder nen perfekten Sound finden, als müssten sie nur ne VST anmachen und sich 5 Minuten mit der Sound selection auseinandersetzen.
Bei all der Technokratie ("bauen" und zusammenklicken von fertigen Versatzstücken statt spielen) sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass eine gute Melodie im Kopf entsteht oder meinetwegen am Klavier oder der Gitarre.
"Sounds" und Arrangement kommen erst danach.

Wenn man keine eingängige/packende Melodie hat, reißt kein Sound der Welt das wieder raus.

Viele Grüße
Torsten
 
Ich war auch mal an so einem Punkt. Mir hat es damals geholfen los zu lassen zu sein bzw klingen zu wollen wie jemand anderer.
Das hat nicht funktioniert und hat mich jedesmal gebremst Musik zu machen. Stattdessen habe ich mir ständig den Kopf mit der richtigen Programmierung zerbrochen.

Habe dann so zu sagen back to the roots gemacht, ein paar Bier und irgend eine Kiste in die Hand genommen, egal ob ein synthie, drummachine oder much an klavier gesetzt ubd einfach angefangen für mich zu Jammen ohne irgendeinen Hintergedanke.
Mir ging es mehr um spass als um Ergebnisse.
Jetzt bin ich an einem Punkt wo es sehr spass macht zu Jammen und kein spass macht zu produzieren was ich auch nicht mehr versuche. Dafür klappt es mit live performance wunderbar.
 
Warum meinst Du denn Beats bauen zu können/wollen?
 
Dir fällt etwas schwer, was anderen (anscheinend) leicht fällt. Du selbst kannst einige Sachen ganz gut.
Du könntest Dich auch mit jemand anderem zusammen tun, statt zu versuchen, Dir alles selbst drauf zu schaffen.
 
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Ich habe hier mitgelesen, weil mich der Titel "Beatblockade" angelockt hat. Den Begriff kannte ich noch nicht, den finde ich sehr kreativ! Bravo!
Folge deinen Talenten!

Ich habe eine Beatblockade. Das ist schade. Was soll ich tun? Ich finde keine Gnade. Mit meiner Beatblockade.

Kannst Du auf Anhieb diesen Text rhythmisch singen?
 
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Vielleicht sind deine Erwartungen auch zu hoch.
Nur weil jemand im Internet schreibt oder zeigt, wie er mal schnell in 2 Minuten etwas komponiert, heißt das ja nicht, dass das alles auch genauso live in 2 Minuten entsteht. Da wird doch oft schon viel kreative Vorarbeit geleistet. Und wenn die Umsetzung dann tatsächlich schnell geht, liegt das daran, dass derjenige genau weiß, wie es klingen soll und seinen musikalischen Werkzeugkasten sehr gut kennt und weiß, wie er das schnell so hinbekommt. Oder derjenige hat vielleicht vorher schon 2 Stunden damit verbracht, eine Vorauswahl zu treffen. ;-)

Ansonsten ist das eben einfach Üben und Machen. Mit der Zeit wird man schneller und zielgerichteter.
Und wenn es so einfach wäre, könnte es ja jeder. Dann könnte die Welt auf noch mehr 2-Minuten-Beats sicher verzichten. Wo wäre der Mehrwert, wenn keine Arbeit und/oder Talent und/oder Kreativität drin stecken würde?

Für mich müsste auch nicht alles auf die Schnelle in 2 Minuten fertig sein. Dann produziert man zwar viel, aber alles wird sich wohl stark ähneln und qualitativ oberflächlich sein.
 
Ich werde jedesmal aggressiv, wenn ich sehe, wie Leute innerhalb von Minuten eine perfekte Melo oder nen perfekten Sound finden, als müssten sie nur ne VST anmachen und sich 5 Minuten mit der Sound selection auseinandersetzen.

Der "Trick" dabei ist, dass man es einfach schon tausende mal gemacht hat. Zu den tausenden Malen gehört aber auch zig mal der Punkt den du beschrieben hast.

Ein paar Tipps:
Nicht so schnell aufgeben. Es kann manchmal quälend lange dauern, aber wenn man sich durchbeißt, kommt man früher oder später an den Punkt wo man irgendwas brauchbares hinbekommt. Je mehr man im "Training" ist, umso leichter wird's...

Und mein persönlicher "Zaubertrick":
Wenn man etwas brauchbares hinbekommen hat -> sich nicht damit zufrieden geben, sondern direkt das nächste anfangen mit dem Ziel, dass man es nochmals so ähnlich, aber besser macht... das wiederhol ich dann ein paar mal, bis ich das Gefühl hab mich zu sehr zu wiederholen oder keine Ideen mehr zu haben.


Und falls es gar nicht anders geht:
Ein paar Tage Pause sind auch oft Gold wert. Es kann dann bei einer längeren Pause mal etwas zäh werden wieder reinzufinden, aber dann gilt das oben genannte: solange durchbeißen, bis irgendwas brauchbares entsteht.

Es ist auch nie verkehrt, sich allgemein musikalisch weiterzubilden. Andere Genres hören, sich mit Theorie auseinandersetzen, mal auf ein Konzert gehen etc (auch da openminded sein und sich mal was anschauen, was einem vielleicht nicht als erstes in den Sinn kommt).

Und zum technischen:
Ominsphere hat zwar ganz brauchbare Sounds ansich, aber wie man sie weiter verarbeitet ist noch recht entscheidend.
 
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Melodien zu schreiben ist wie alles andere in der Musik lernbar und Übungssache. Du musst es einfach immer und immer und immer wieder machen und auch akzeptieren, dass es am Anfang halt kacke klingen wird. Ist bei (fast) jedem so. Irgendwann, mit der wachsenden Erfahrung (aktiv wie passiv! Viel Musik zu konsumieren hilft auch!), stellt sich ein Modus ein wo man einen Fundus an Melodien/Licks im Kopf hat, die man dann frei iterieren kann. Das ist dann das, was du bei anderen Musikerinnen beobachtet hast. Kein Meister ist je vom Himmel gefallen... ;-)

Als konkreter Tipp: Gute Melodien haben nicht nur eine stumpfe Abfolge von Tönen, sondern Pausen, Synkopen, einen Aufbau/eine Entwicklung (z.B. Sequenzen, ABAC, etc) und vielleicht sogar Momente, in denen harmonische oder rhythmische Hörgewohnheiten und Erwartungen gebrochen werden. Ein guter Anfang ist, nicht an einem Instrument oder Controller rumzududeln, sondern einfach frei heraus auf den Beat zu singen. Dadurch, dass du beim Singen zwangsläufig auch mal Luft holen musst, entstehen natürliche Pausen und Phrasierungen, die nicht so konstruiert klingen wie Melodien, die auf einer Tastatur gespielt wurden. Im Idealfall kommen dir sogar so Melodien in den Sinn, die gut mitzusingen sind und damit einen "Ohrwurm-Charakter" entwickeln (kein Muss, aber schön 🤪).
 
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