Beim Kontrabass den Korpus ölen/ Erfahrungen?

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Hallo Freunde der akustischen Tieftöner!

Ich hab mir zu Weihnachten bei Micha Frick in Hannover diesen Bass bestellt:
Klickediklick
(Made in Hannover. Wird mir Silvester vom Erbauer direkt zur Tür geliefert:D)

Mir wurde von mehreren Seiten geraten, den Bass doch beizen und lackieren zu lassen.
Ich allerdings möchte das gute Stück zu wenig wie möglich bedämpfen und hab mich dazu entschlossen, den Korpus lediglich zu ölen.
Dazu wurde mir z.B. im Gearbuilder-Forum zu Tungöl, Leinölfirnis (Leinöllappen neigen in trockenen Räumen zur Selbstentzündung. Wieder was gelernt) oder schlicht Teaköl geraten. Eventuell pigmentiert. Mal schauen.....
Das die Arbeit an sich recht aufwändig und nicht ganz komplikationslos ist, war mir klar. Aber gibt es Erfahrungswerte über die Vor/Nachteile? Lohnt sich der Aufwand oder meine ich es da einfach zu gut?
Ich habe mich in den letzten Tagen durch etliche Internetseiten gekämpft, um die grundsätzlichen Vorzüge der oben genannten Öle und deren Verarbeitung herauszufinden. Scheint ein sensationelles Ergebnis zu versprechen.
Schön, daß ich dem Holz damit was Gutes tue, aber macht sich das auch klanglich bemerkbar?

Hat der ein oder andere damit bereits Erfahrung gemacht?

Danke für Eure Hilfe!


Oliver
 
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Hallo Freunde der akustischen Tieftöner!

Ich hab mir zu Weihnachten bei Micha Frick in Hannover diesen Bass bestellt:
Klickediklick
(Made in Hannover. Wird mir Silvester vom Erbauer direkt zur Tür geliefert:D)

Mir wurde von mehreren Seiten geraten, den Bass doch beizen und lackieren zu lassen.
Ich allerdings möchte das gute Stück zu wenig wie möglich bedämpfen und hab mich dazu entschlossen, den Korpus lediglich zu ölen.
Dazu wurde mir z.B. im Gearbuilder-Forum zu Tungöl, Leinölfirnis (Leinöllappen neigen in trockenen Räumen zur Selbstentzündung. Wieder was gelernt) oder schlicht Teaköl geraten. Eventuell pigmentiert. Mal schauen.....
Das die Arbeit an sich recht aufwändig und nicht ganz komplikationslos ist, war mir klar. Aber gibt es Erfahrungswerte über die Vor/Nachteile? Lohnt sich der Aufwand oder meine ich es da einfach zu gut?
Ich habe mich in den letzten Tagen durch etliche Internetseiten gekämpft, um die grundsätzlichen Vorzüge der oben genannten Öle und deren Verarbeitung herauszufinden. Scheint ein sensationelles Ergebnis zu versprechen.
Schön, daß ich dem Holz damit was Gutes tue, aber macht sich das auch klanglich bemerkbar?

Hat der ein oder andere damit bereits Erfahrung gemacht?

Danke für Eure Hilfe!


Oliver
Hallo Oliver,
leider kann ich dir mit der Auswahl Lack oder Öl nich weiterhelfen, aber nur so mal ein
Gedankengang. Warum nicht den Erbauer fragen. was das beste sei.
MfG RBB
 
Hi RBB!

Ich habe diesbezüglich schon Micha (Ex-Desperado 5, Hot Boogie Chillun, Nitro 17-Basser, sagt Dir bestimmt was) dazu gelöchert. Einerseits ist eine korrekte Behandlung mit Öl im Ergebnis ähnlich widerstandsfähig wie eine Lackierung, andererseits sollte der Bass eventuell alle 6-9 Monate nachbehandelt werden. Aber eine klare Ja/Nein-Aussage war ihm auch nicht zu entlocken.
Da ich den Bass nicht nur für die Bühne, sondern auch für das Studio nutzen möchte (also ein Mikro vor den Steg und eines vor das F-Loch), brauche ich einen akustisch brauchbaren Klang.

Das das im Widerspruch zum Sperrholzbass (ja, auf der Bühne geht's bei mir recht ruppig zu) liegt, ist mir klar. Deswegen möchte ich ja den Korpus nicht noch durch weitere Lackschichten einengen.

Wenn nun allerdings die Aufwand/Nutzen Gleichung eher negativ ausfällt, erspare ich mir die ganze Prozedur.
Ist der Bass nämlich einmal geölt, hat sich was mit Lackieren.
 
Mir wurde in verschiedenen Gitarrenbauer - Foren AURO HARTÖL FARBLOS empfohlen und ich hatte Glück, dass man das bei uns in Dortmund in einem Laden für Naturprodukte kaufen konnte. (Das war win Anthroposophischer Laden)
Da müsstest Du mal Googlen wo man das in Berlin bekommt.

Ich habe das für einen Bass mit einteiligem Eschekorpus benutzt, wurde nicht enttäuscht und verwende das inzwischen für alles, was geölt werden will.

f4t2p59n1.jpg



f4t2p60n1.jpg



f4t2p61n1.jpg



f4t2p63n3.jpg




.
 
Bei einem Sperrholzbass würde ich ein lackiertes Modell nehmen, weil der fehlende Farbauftrag kaum was hörbares bewirken wird. Ein Möbel solchen Ausmaßes regelmäßig zu ölen oder zu wachsen ist fast eine Strafe...

Darüberhinaus finde ich eine gedeckte Bassfarbe auf der Bühne weniger aufdringlich als einen Bass, der vielleicht so aussieht, als hätte man ihn vergessen zu lackieren.;)

Letztlich ist alles Geschmacksache.
 
Hallo,

dieser Frick-Bass scheint ja ein solides Handwerkszeug zu sein. :great: Wo kommt denn der Rohling her? Was der kostet, steht ja da. Mich würde interessieren, was das Lackieren und endgültige Einrichten dann noch kostet. Was ist denn alles beim "Einrichten" mit dabei? Auch Griffbrett passend abziehen oder ist das eher nur ein "Steg hinstellen+Saiten spannen"?

Und was bedeutet "Bei einer Verstärkung ist dieser Bass ein optimales Bühnen/Studioinstrument"? :confused: Ach, und wie steht's denn mit einem Tonabnehmer?

Farbe ... da würde ich Bassick voll zustimmen. Ich würde auch lackieren, und zwar ne gedeckt Farbe. Vielleicht hier eine aussuchen? Mir persönlich würde die Farbe vom "Guarneri" gut gefallen, oder "Gamba" oder "Cremona". Aber das ist geschmackssache. Pechschwarz mit weißen Zierleisten geht natürlich auch ;-)

Pablo
 
@ Moulin
Das Ding ist ja traumhaft gemasert.....
Besonders beeindruckend finde ich das mittlere Bild. Was so'n bißchen Öl an Maserung herausholt......
Goil.

Bassick schrieb:
Bei einem Sperrholzbass würde ich ein lackiertes Modell nehmen, weil der fehlende Farbauftrag kaum was hörbares bewirken wird. Ein Möbel solchen Ausmaßes regelmäßig zu ölen oder zu wachsen ist fast eine Strafe...
Ah okay! Das ist ja schon mal eine sehr informativ. Also sollte ich nicht mit einer klanglichen Verbesserung rechnen.
Ich kenne den Effektunterschied nämlich nur bei Jazz-Gitarren mit Schellack versus Nitrolackierung und massiven Fichtendecken. Da ist die Differenz schon merklich hör-/spürbar.

Zur Optik muß ich sagen, daß ich mittlerweile (aufgrund mehrerer "Verhöre":D mit einem Möbelrestaurator hier im Haus) zu pigmentiertem Teaköl oder "danish oil" (dasselbe wie Teaköl, nur mit Mattierungseffekt) tendierte. In einem leichten hell- oder mittelbraun.
Damit würde ich mir auch die Problematik der verschiedenen Zusätze, Geruchsbelästigung und komplizierten Verarbeitung ersparen, die Tungöl oder Leinölfirnis mit sich bringen.

@GoodYear
Laut Micha werden die Einzelteile für die Frickbässe bei GEWA (musste ich auch erstmal googeln) vorselektiert und dann in seiner Werkstatt zusammengesetzt.

Der Bass kommt komplett eingerichtet mit 1A Hohlkehle und passendem Setup etc. Quasi "spielfertig".
Einzelheiten und Vorlieben werden halt mit ihm persönlich festgelegt. Natürlich darf man für den Preis keine "Lifetime-Komponenten" erwarten, aber die Basis scheint mir sehr solide. Und wenn das Fundament passt, kann man immer noch nach und nach wertigere Komponenten hinzufügen.
Er hat ja auch noch höherwertige Frickbässe im Angebot:
999,-

1899,-

1399,-

1099,-

ebenfalls 999,-

1799,-

Wobei die Bässe halt nach Kundenwunsch bestückt und modifiziert werden können.
(Einige sind auch bereits mit Pickups bestückt)

Und was bedeutet "Bei einer Verstärkung ist dieser Bass ein optimales Bühnen/Studioinstrument"?
Sollte man eigentlich auch von ausgehen, wa?:D Schließlich stellt man sich so'ne Oma ja nicht als Dekostück in das eh viel zu kleine Wohnzimmer, sondern will auch ordentlich darauf rumprügeln. Vielleicht spielt er damit auf die feedbackempfindlichkeit an, who knows....
Ach, und wie steht's denn mit einem Tonabnehmer?
Ausprobieren kann ich nur sagen. Ich habe einen deutschen Steg bestellt, da mir diese subjektiv klanglich etwas besser gefallen und in Kombination mit dem Shadow 950:
104679.jpg

machen meine beiden anderen Bässe bislang einen guten Job. Nun bin ich aber wahrlich kein Spezi an diesen Instrumenten. Da können Dir die Profis hier sicherlich mehr Infos geben.

Nun spiele ich allerdings auch nur über einen Roland Cube 100, da ich bislang ausschließlich über geliehene Bassanlagen dudeln durfte.

Ich werde Micha nachher einmal fragen, ob ich seine Handynummer herausgeben darf. Dann kann ich sie Dir bei Bedarf gerne per PN zuschicken.

Was die Oberflächenbehandlung angeht, werde ich mich wohl an eure Hinweise halten und diese mit dem oben genannten Möbelrestaurator umsetzen.
Einfach eine ordentlich Beize und dann dünn klarlackieren.


Schonmal vielen Dank für die tollen Beiträge!


Oliver
 
Wow, da gibt es ja ein richtiges Baukastensystem. Und die Dinger sind wohl gut eingestellt von Mr. Frick persönlich, sieht aus wie gutes Arbeitsgerät zu gutem Preis.

>Ich habe einen deutschen Steg bestellt

Was ist denn ein "Deutscher Steg"? Meinst du eine für den Pickup günstige Form der Stegflügel?

>Einfach eine ordentlich Beize und dann dünn klarlackieren.
Jau, aber in welcher Farbe beizen? :) Ich bin gespannt auf deine Entscheidung. Glückwunsch zum Bass jedenfalls!

Handynummer nicht nötig, denn ich bin erst mal versorgt. Mein 3/4 ist ca. 50 Jahre alt, auch aus Sperrholz und ist vom Balsereit eingerichtet. Ich schätze mal, dass wir mit Pickup, Bogen und Tasche ungefähr das gleiche bezahlen.

Gruß,

Pablo
 
Zur Optik muß ich sagen, daß ich mittlerweile (aufgrund mehrerer "Verhöre":D mit einem Möbelrestaurator hier im Haus) zu pigmentiertem Teaköl oder "danish oil" (dasselbe wie Teaköl, nur mit Mattierungseffekt) tendierte.

À propos de... kann man Teaköl eigentlich auch zur Griffbrettpflege verwenden?

Er hat ja auch noch höherwertige Frickbässe im Angebot

Nicht schlecht, sonst kriegt man für das Geld eher Sachen, die erst noch richtig eingestellt (wenn nicht sogar noch mehr als nur das Setup gerichtet werden muß) werden müssen...
 
À propos de... kann man Teaköl eigentlich auch zur Griffbrettpflege verwenden?

Mmmmhhhhh.......

Gute Frage das. Die Additive im Teaköl lassen die Oberfläche ja aushärten um eben diese vor Umwelteinflüssen zu isolieren. Normales Griffbrettöl (Ich nehme für meine Gitarren und K-Bässe meist das Lemonoil von D'Addario) ist ja meines Wissens zur Pflege und zum Schutz vor Austrocknung und Rißbildung gedacht, versiegelt also die Oberfläche nicht. Also verfolgen beide Öle mehr oder weniger unterschiedliche Aufgaben.
 

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